Die Wahl des Spielsystems

Wenn man sich entscheidet, für ein existierendes Setting das Spielsystem zu ändern, dann passiert das gewöhnlich nicht ohne tiefergehende Gedanken dazu. Zumindest bei mir. Das war in diesem Fall nicht anders, und gerade bei Warhammer 40.000 war die Entscheidung nicht einfach.

Die vorhandenen Optionen

Bevor ich mich dafür entscheide, ein System zu verändern, schaue ich mir gewöhnlich die verschiedenen Editionen des Systems an, sofern es mehrere Editionen gibt. Für Warhammer 40k gibt es eine ganze Reihe von Optionen - aber keine davon gefällt mir so wirklich.

  • Black Crusade sieht vor, dass alle Spieler Chaosanhänger sind.
  • Dark Heresy lässt die Spieler als Teil der Inquisition spielen.
  • Deathwatch stellt die Astartes in den Diensten der Deathwatch.
  • Only War liefert die Regeln für die Imperiale Armee.
  • Rogue Trader wiederum bringt die Regeln für Freihändler und ihre Mannschaft

Diese Regelsysteme sind zwar mit etwas Arbeit miteinander kompatibel, aber nicht ganz das, was ich gesucht habe. Es sind an sich schöne Systeme, aber für die Art von Spielen die ich normalerweise leite absolut nicht unverändert zu gebrauchen. Vor allem dann nicht, wenn man alles mögliche kompatibel miteinander halten möchte.

Und dann sind da noch die Wrath and Glory-Systeme. Ich sage hier Systeme, weil die überarbeitete Fassung von Cubicle 7 sich doch massiv von der unterscheidet, die Ulisses Spiele veröffentlicht hat. Generell mag ich beide Systeme nicht - und halte sie für meine Art von Spiel auch für unbrauchbar. Der Vorteil, den diese Systeme mit sich bringen, liegt allerdings in dem Punkt, dass die Spieler die verschiedensten Spezies und Archetypen spielen können.

Ein Beispiel von dem was mir ganz persönlich nicht gefällt:

Das Grundregelwerk der zweiten Edition beinhaltet keinerlei Fahrzeuge, keine Raumschiffe. Der Gamemaster's Screen beinhaltet nicht - wie ich es erwarten würde - Tabellen die mir am Spieltisch helfen - sondern Szenarien und Abenteuer. Das macht das System nicht schlecht - nur recht unbrauchbar für meine eigenen Bedürfnisse.

Das Ziel

Im zweiten Schritt mache ich mir Gedanken über das, was ich brauche. Dieser Schritt ist genauso wichtig, wie zu wissen was es bereits gibt. Wenn ich eine Vorstellung habe, was ich für meine Kampagne und die Charaktere benötige, kann ich die Wahl der Systeme weiter eingrenzen.

Im ersten Schritt geht es darum, dass ich das System ohne rechtliche Probleme nutzen kann. Das beinhaltet natürlich in erster Linie die Systeme, die über ein SRD verfügen und entweder unter die OGL oder die ORC-Lizenz fallen. Andere Systeme fallen unter die Creative Commons Lizenz und sind entsprechend ebenfalls gut brauchbar.

Die Liste ist an diesem Punkt länger, als ihr vielleicht glaubt. Leider stehen zwei meiner Lieblingssysteme nicht darauf. Kein Shadowrun, kein Chronicles of Darkness.

Im zweiten Schritt grenze ich es auf die Systeme ein, deren grundlegende Mechanik meinen Spielern vertraut ist, sodass die Anpassung möglichst einfach ist - damit landen nur noch die D20-Systeme auf der Liste, und Basic Roleplaying fliegt, da meine Spieler nicht so die Fans von D100-Systemen sind.

Die Finale Wahl

Jetzt geht es nur noch darum, sich endgültig für die Basis zu entscheiden. Ich habe ohnehin vor, das System stark zu editieren, um meinen Bedürfnissen zu genügen. Letztlich kocht das alles in diesem Punkt auf zwei mögliche Systeme als Grundlage herunter: D&D in irgendeiner Edition oder Starfinder. Wenn man dann das OGL-Debakel einbezieht, die Tatsache, dass Starfinder leider noch keine 2. Edition hat, und die, dass D20 Modern bisher nicht auf die 5. Edition angepasst wurde... nun, damit lief alles auf D&D 5e hinaus. Ich werde aber auch auf andere Systeme - wie eben Starfinder und D20 Modern - zurückgreifen, um die Inhalte zu erschaffen, die ich brauche.

Das ist der Beispielprozess für Warhammer 40k, aber im Endeffekt ist es für jedes Setting mit dem ich arbeite das Gleiche. Systeme sind nicht mehr, als Werkzeugkisten, aus denen ich das nehme was ich brauchen kann - und es in das System zu konvertieren, dessen Grundlagen am meisten Sinn machen.

Inhalt

Achtung!

Selbst bei Artikeln die sich mit einem offiziellen Charakter oder Orten aus der Feder von GW befassen ist hier ein massiver Anteil Homebrew und Head-Canon involviert. Sie sind auf gar keinen Fall eine geeignete Quelle um die offizielle Lore zu diskutieren.


Kommentare

Please Login in order to comment!
Powered by World Anvil