Guato-Kakaozubereitung

In Guatemala existierte in der präkolumbianischen Zeit eine mystische Kakaozubereitung, die angeblich ihre Trinker temporär gegen Verbluten und Wundinfektion schützen konnte. Jahrhundertelang war die genaue Zusammensetzung verloren.

Nutzen

Die Technik der Zubereitung erfordert nicht nur die richtige Anzahl und Qualität der Zutaten, sie setzt auch ausreichende Zeit voraus.
Ein gewisses Hindernis ist die geringe Haltbarkeit der Mischung, die aufgrund des hohen Ölanteils schon nach vier bis sechs Wochen zu verwesen beginnt.

Herstellung

Die Zubereitung der Paste erfolgt zuerst durch das Auskochen der Kakobohnen in hochprozentigem Alkohol und anschließender Einmaischung in Maisöl. Nach vier Wochen werden die Bohnen aus dem Öl gefischt, getrocknet, gemahlen und mit Bohnenkrautschnipseln, Drachenpfefferschoten, Enzianhonig, Granadillasaft, Grapefruitzesten, Papyrusmark und Platanenharz vermischt.
Diese Mischung kann nun mit Tequila, Rum, Milch, Wasser oder Rotwein aufgekocht und als Heißgetränk genossen werden. Andererseits kann das Mischpulver auch mit Agavenextrakt zu einer festen Paste verrührt werden, die auf Wunden aufgetragen Blutstillung herbeiführt.
Zugang & Verfügbarkeit
Das Rezept und die Beschreibung der Zutaten wurde in der Jahresschrift der Universität Mexiko Stadt und erneut zwei Jahre später im Journal der Internationalen Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur veröffentlicht. Damit steht das Rezept grundsätzlich allen Interessierten offen.
Da es heute viele chemische und synthetische Blutstiller und Entzündungshemmer gibt, ist die komplexe Zubereitung für den flächendekenden Einsatz sicher zu aufwändig. Besondere Naturfreunde oder Soldaten in abgetrennten Mission, die keinen Nachschub bekommen, können, wenn die Zutaten vorhanden sind, die Paste selbst zubereiten.
Da das Getränk zugleich ermutigend und schlafstörend wirkt, kann es bei langen Missionen oder in gefährlichen Umgebungen beim Überleben helfen.
Entdeckung
Erst mit der Entschlüsselung alter inkanischer und atztekischer Texte konnten die Mayaformulare mit toltekischen Übersetzungsscheiben entziffert werden. Professorin Arlene Gonzalez und Prof. Ramon Ramirez von der Universität in Mexiko-Stadt gelang 1955 die Rekonstruktion des Rezeptes, das von ihren Studenten nach mühevoller Zuordnung der Beschreibung der Pflanzen zu heutigen Arten nachgekocht wurde.
Es zeigte sich zwar eine blutstillende Wirkung, nicht aber durch das Trinken sondern durch das Einreiben der Wunden mit Guato-Kakaopaste.

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