Kreuzfahren
Die längste Zeit der Geschichte galt es als klug, den eigenen Garten zu bestellen, das eigene Dorf zu kennen, einmal im Jahr die eigene Hauptstadt zu erkunden und einmal im Leben einen religiösen Wallfahrtsort der eigenen Tradition zu besuchen.
Das 15. Jahrhundert brachte mit der spanisch-portugiesischen Welteroberung die Notwendigkeit auf, stabile Verbindungen zwischen den Kolonien und den Mutterländern auf der iberischen Halbinsel zu etablieren. Später mussten auch Russland, Belgien, Niederlande, Frankreich, Dänemark und das Vereinigte Königreich ihre maritim getrennten Länder mit Linienschiffen verbinden.
Bis vor kurzem zählten die Ozeanliner zu den grössten jemals gebauten Schiffen, doch seit dem Dekret der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation vom 5. Oktober 1950 über die Möglichkeit, mit international unregistrierten nationalen Kreuzfahrtschiffen nur nationalen Gesetzen unterliegende fahrende Territorien zu errichten (Kreuzfahrer-Dekret) wurde der Sittenverfall unserer Zeit überdeutlich. Nur um die nach Kriegsende relativ arbeitslos gewordenen Werften zu readjustieren, ermöglichte das Dekret den Staaten, nationale Schiffahrtslinien aufzubauen, die jeweils nur im eigenen Staatsgebiet verbleiben und daher keine internationalen Gebühren, Steuern und Kontrollen erdulden müssen.
Diese Schiffe, deren einziges Ziel es ist, den herumfahrenden Gästen schöne Landschaften zu zeigen und sie zu unterhalten, sind der Ausbund an Dekadenz: Viel langsamer als Ozeanliner, schwerfälliger als Zeppeline, vor allem aber immer im selben Hafen endend, von dem aus sie aufgebrochen sind. Sind sind ein Symbol einer sich dem aufsteigenden Fortschritt widersetzenden, in sich selbst gekrümmten zyklischen Rückstandstheorie.
Das 15. Jahrhundert brachte mit der spanisch-portugiesischen Welteroberung die Notwendigkeit auf, stabile Verbindungen zwischen den Kolonien und den Mutterländern auf der iberischen Halbinsel zu etablieren. Später mussten auch Russland, Belgien, Niederlande, Frankreich, Dänemark und das Vereinigte Königreich ihre maritim getrennten Länder mit Linienschiffen verbinden.
Bis vor kurzem zählten die Ozeanliner zu den grössten jemals gebauten Schiffen, doch seit dem Dekret der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation vom 5. Oktober 1950 über die Möglichkeit, mit international unregistrierten nationalen Kreuzfahrtschiffen nur nationalen Gesetzen unterliegende fahrende Territorien zu errichten (Kreuzfahrer-Dekret) wurde der Sittenverfall unserer Zeit überdeutlich. Nur um die nach Kriegsende relativ arbeitslos gewordenen Werften zu readjustieren, ermöglichte das Dekret den Staaten, nationale Schiffahrtslinien aufzubauen, die jeweils nur im eigenen Staatsgebiet verbleiben und daher keine internationalen Gebühren, Steuern und Kontrollen erdulden müssen.
Diese Schiffe, deren einziges Ziel es ist, den herumfahrenden Gästen schöne Landschaften zu zeigen und sie zu unterhalten, sind der Ausbund an Dekadenz: Viel langsamer als Ozeanliner, schwerfälliger als Zeppeline, vor allem aber immer im selben Hafen endend, von dem aus sie aufgebrochen sind. Sind sind ein Symbol einer sich dem aufsteigenden Fortschritt widersetzenden, in sich selbst gekrümmten zyklischen Rückstandstheorie.
Geschichte
Das Dekret ermutigte alle Staaten der Welt, nationale Kreuzfahrtlinien mit einer zwölf nicht übersteigenden Anzahl an Schiffen zu etablieren, die allerdings nie in fremde Hoheitsgewässer eindringen dürften.
Aufgrund der gigantischen Größe, die zum wirtschaftlichen Betrieb nötig war, gab es nur fünf Werften, die groß genug waren, um Kreuzfahrtschiffe zu bauen:
Aufgrund der gigantischen Größe, die zum wirtschaftlichen Betrieb nötig war, gab es nur fünf Werften, die groß genug waren, um Kreuzfahrtschiffe zu bauen:
Chantiers de l'Atlantique (Frankreich)
in Saint-Nazaire ist bekannt, dafür, die luxuriösesten Schiffe zu bauen.Harland and Wolff (Vereinigtes Königreich)
in Belfast ist bekannt dafür, die Schiffe mit der größten Passagierzahl zu bauen.Blohm+Voss (Dänemark)
in Hamburg ist bekannt dafür, die Schiffe mit den meisten Sicherheitsvorkehrungen zu bauen.三菱重工業 (Mitsubishi Jūkōgyō) (Japan)
in Nagasaki ist bekannt dafür, die Schiffe mit den höchsten Geschwindigkeiten zu bauen.Народная верфь (Narodnaya verf') (Union der Sozialistischen Sovietrepubliken)
in Leningrad ist bekannt dafür, die Schiffe mit der größten Reichweite zu bauen.Durchführung
Für eine Kreuzfahrt kauft man ein Ticket der ersten, zweiten oder dritten Klasse und besteigt ein Kreuzfahrtschiff. Dann absolviert man die Tagesprogramme, bewundert die vorbeiziehenden Landschaften, unterhält sich mit Mitreisenden und kommt am Ende dort an, wo man aufgebrochen ist.
Üblicherweise werden fünf tägliche Mahlteiten angeboten:
Üblicherweise werden fünf tägliche Mahlteiten angeboten:
- Das Frühstück wird in der Kabine serviert
- Das Mittagessen wird in klassenspezifischen Speisesälen angeboten
- Die Kaffeejause wird in klassenspezifischen Cafés und Teestuben angeboten
- Das Abendessen wird in klassenspezifischen Diner-Sälen mit Musikbegleitung eingenommen
- Das Betthupferl wird in der Kabine serviert, in der dritten Klasse besteht es aus einem Keks, in der zweiten Klasse aus einer Schale mit Süßgebäck und Schokolade und in der ersten Klasse aus einem Dessert, einem Krug Heiße Schokolade und einer Etagere mit Pralinen, Petit Fours und kandierten Früchten.
Teilnehmer
Bei Kreuzfahrten gibt es drei verschiedene Kategorien von Menschen, die jeweils auf ihre Art moralisch verfallen sind:
- Der Kapitän und die Schiffsbesatzung Anstatt Menschen arbeitsam von einem zum anderen Ort zu bringen oder billige Rohstoffe von den Kolonien nach Europa zu schippern, sonnen sich der Kapitän und die Mannschaft bei belanglosen Kreisfahrten ohne Ziel. Der Hoteldirektor und die Hotelbesatzung Anstatt die arbeitende Bevölkerung mit gesunder Nahrung zu versorgen, achtet der Hoteldirektor mit seinem Personal darauf, das die Gäste aller Klassen tags und nachts mit Luxusprodukten und seichter Unterhaltung wie Konzert, Kino, Bordell oder Tanzturnier vollgedudelt werden, um die Sinnlosigkeit der Reise zu verhüllen.
- Die Passagiere Anstatt zu arbeiten oder an Land sinnvoll Kulturgüter zu bewundern, treiben die Passagiere wie totes Teibholz faul auf dem Wasser herum und verstellen die Schiffahrtswege der Arbeitsschiffe.
Einhaltung
Die drei häufigsten Gründe für Kreuzfahrten sind:
- Suche nach einer reichen Braut oder einem reichen Bräutigam mit den Eltern und gleichaltrigen Freundinnen und Freunden
- Verlobungsreise des Paares und der beiden Familien
- Pensionierungsreise mit der Familie
- Im Nordhalbkugelwinter nach Südamerika
- Im Frühjahr nach Afrika
- Im Sommer nach Südostasien
- Im Herbst in das Mittelmeer und das Schwarze Meer
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Hm... ich glaube, den Artikel hat eine Politikjournalistin vorbereitet. Aber ja, verstehe ich gut, dass das bei dir als moralisch verdorben gilt. Nimmt man den Umweltaspekt, sollte es dies theoretisch auch hier, aber nun ja. Dein Blick ins Detail ist übrigens wieder sehr erfrischend. Ein Keks als Betthupferl für die dritte Klasse. Soso ^^.
Ja, muss ja ein Unterschied zwischen erster und dritter Klasse sein ;-) Die große Frage ist, ob es auf dem kommunistischen Schiff auch Klassen gibt, oder ob es eine klassenlose Kreuzfahrt ist, bei der alle einen Krug heiße Schokolade bekommen (oder keiner)...
Da gibt es dann auch Klassen, die differieren für die eigenen Leute aber nicht nach Ticketpreis, sondern nach den Verdiensten für die kommunistische Sache. So als Ansporn ^^. Wobei alle, die da mitdürfen, natürlich schon was leisteten.