Politikjournalistinnen

Vermeintlich unabhängige Reporter, die staatliche und private Journalismusförderung einstecken, um bestimmte Politiken zu fördern oder zu hemmen, werden Politikjournalistinnen genannt, weil sie Journalismus mit Politik verbinden. Manche halten das für schmutzig, aber die Mehrheit freut sich über Wirtschaftswachstum und gute Unterhaltung.

Career

Qualifikationen

Politikjournalismus setzt zwei Dinge voraus:
  1. Die Fähigkeit, Artikel, Kolportagen, Leserbriefe und Kommentare in eigenem und fremdem Namen zu schreiben
  2. Die Bereitschaft, Fördergelder und Zuwendungen als unregelmäßigen Lohn zu akzeptieren

Karrierefortschritt

Meist beginnen Politikjournalisten als Zeitungsjungen oder Zeitungsmädchen und finden es spannend, zu lesen, bevor sie die verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften austeilen. Oft erzählen sie den Kunden dann schon eine mehr oder weniger qualifizierte Zusammenfassung der gelieferten Ware.
Als nächstes folgt die Anwerbung als freie Mitarbeiterin bei einer Lokalzeitung, für die gratis geschrieben werden muss, während die Belohnung in Form von Naturalien und Dienstleitungen ausbezahlt wird.
Die dritte Stufe der Karriereleiter ist der Einsatz für Partei- oder Vereinszeitungen oder geistes- wie naturwissenschaftliche Zeitschriften. In dieser Phase geschieht auch die Anwerbung durch politische oder privatwirtschaftliche Vertreterinnen und der Erwerb sozialer wie politrhetorischer Fähigkeiten.

Bezahlung & Vergütung

Die Entlohnung von Politikjournalisten hängt von der Brisanz der veröffentlichten politischen Meinung ab: In weniger komplexen Fällen erfolgt die Bezahlung offiziell und versteuert durch eine Partei, eine Firma oder eine staatliche beziehungsweise internationale Verwaltungsstelle.
Vor allem für die Verfassung von Leserbriefen, Kommentaren oder ausländischen 'objektiven' Blicken wird oft ein gesondertes Honorarverfahren abgewickelt, etwa urch Zahlungen an Ehepartner oder Eltern beziehungsweise der Überlassung nicht nachverfolgbarer Werte wie kostbare Speisekörbe, teure Weine oder anonymisierte Schokolade aus belgischen Chocolaterien.
Ein wichtiges Element sind auch - selbstfinanzierte, aber bei Erfolg verrechenbare - Recherche- und Studienreisen, vor allem, um Exklusivinterviews mit Politikerinnen während deren Urlaub durchführen zu können, etwa in der Südssee oder am Kap der Guten Hoffnung.

Andere Vorteile

Der Vorteil des Politikjornalismus ist die häufige Einladung zu gesellschaftlichen Ereignissen, die diskrete Zuverdienstgrenze und die Möglichkeit, die eigene Kreativität in den Dienst einer größeren Sache zu stellen.

Perception

Zweck

Für die Gesellschaft ist Politikjournalismus von zentraler Bedeutung für die Beteiligung der Regierung und der Firmen an der Meinungsbildung der (Wahl-)Bevölkerung. Um Zustimmung oder Ablehnung geplanter Projekte zu generieren ist qualifizierter Politikjournalismus billiger und effizienter als langweilige Diskussionsveranstaltungen oder direkter Kontakt mit den Bürgern, der meist zeitaufwändig, langweilig-wiederholend und räumlich diversifiziert wäre.

Sozialer Status

Politikjournalistinnen genießen doppelts Ansehen: Einerseits werden sie von den Personen und Institutionen geliebt, deren Agenda sie verbreiten. Zugleich - wenn sie nur spritzig schreiben - werden sie von der unterhaltenen Leserschaft geliebt, weil dise ihre triste Freizeit mit blumigen Erzählungen aufhellen kann.
Vor allem in der Nachkriegsphase war Politikjournalismus eine wesentliche Triebfeder des reibungslosen Wiederaufbaus und der friedlichen Kooperation der ehemaligen Kriegsgegegnerinnen.
Die Eröffnung des Kraftwerks von Winden by Racussa mit DALLE

Die Geschichte des Kohlekraftwerks in Winden

In der betulichen deutschen Kleinstadt Winden gab es 1949 ein umstrittenes Projekt: den Bau eines Kohlekraftwerks. Die Bewohner waren gespalten – während die einen die wirtschaftlichen Vorteile sahen, fürchteten die anderen um die Tourismuseinnahmen und die weiße Wäsche auf den Leinen im Garten. In dieser Atmosphäre des Misstrauens und der Unsicherheit betrat die Bühne ein talentierter Politikjournalist namens Gustav Ganter.
Ganter hatte sich einen Namen gemacht durch seine professionellen Zeitungsauslieferungen und seine Fähigkeit, komplexe Themen so stark zu vereinfachen, das selbst die Interviewpartner überrascht über die Klarheit ihrer eigenen Aussagen waren. Als er von den Plänen für das Kohlekraftwerk erfuhr, beschloss er, sich der Sache anzunehmen, nachdem der zukünftige Kraftwerksbetreiber ihn zu einem Kaffee eingeladen hatte - in Marokko. Statt sich sofort auf eine Seite zu schlagen, recherchierte er gründlich. Er sprach mit Ingenieurinnen, Umweltschützern, Politikerinnen und den Bewohnern von Winden.
In einer Serie von Artikeln in der Lokalzeitung "Windener Weitblick" begann er, die Geschichte des Kohlekraftwerks zu erzählen. Er erklärte die technischen Details des Projekts und seine potenziellen Vorteile, wie neue Arbeitsplätze und zusätzliche Steuereinnahmen für die Stadt. Gleichzeitig veröffentlichte er unter dem Pseudonym Trude Meier besorgte Leserbriefe über Umweltrisiken und bot den Kritikern eine Plattform, ihre Bedenken zu äußern, in dem er fiktive sowjetische, britische, französische und dänische Expertinnen interviewte.
Doch der entscheidende Moment kam, als Karl eine exklusive Kolumne unter dem Deckmantel H.G. Haustann verfasste, in der er das fiktive Buch "Eine Reise durch die Kohlezeit" vorstellte, dass allen Gemeinden, die bis spätestens 1960 über kein eigenes Kohlekraftwerk verfügten, Landflucht, Steuereinbruch und die soziale Selbstauflösung prophezeite.
Die Bürger von Winden fühlten sich ernst genommen und so entsetzt, dass sie sofort eine Volksabstimmung für die Errichtung des Kraftwerks vom Bürgermeister forderten.
Gustav Ganter wurde für seine Arbeit gefeiert und setzte ein Zeichen dafür, wie guter Politikjournalismus Brücken bauen und Lösungen ermöglichen kann, die allen Beteiligten gerecht werden. Seine Geschichte über das Kohlekraftwerk in Winden bleibt ein Beispiel dafür, wie journalistische Integrität und Engagement positive Veränderungen bewirken können. Ein Jahr später wurde er nicht nur Ehrenbürger von Winden, er heiratete auch die schönste Frau der Stadt und bekam einen Sitz im Aufsichtsrat der Kohlekraftwerksbetriebsgesellschaft. So machte gelungener Politikjournalismus am Ende alle glücklich.
Alternative Namen
Menschliche Schreibmaschine
Typ
Entertainment
Nachfrage
Jedes Land der Welt braucht auf jeder Verwaltungsebene Politikjournalismus
Danke für die Inspiration an die drei Staffeln der Serie DARK

Cover image: Politikjournalismus by Racussa mit DALLE

Kommentare

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Aug 24, 2024 09:14 by Secere Laetes

Hach ja, Politikjournalisten... gibt es heutzutage natürlich nicht mehr ^^. Wirklich ein netter Beruf, wie gut, dass es sie gibt. Und wenn jede Seite Politikjournalisten hat, dann haben wir auch allgemeine Aufklärung über alles ^^. Die Windener Geschichte ist auch schön gelungen. Kaffee in Marokko, tja. Und jetzt erst mal ausgesorgt.

Aug 24, 2024 11:06 by Racussa

Ich habe DARK geliebt, echt eine tolle Serie. Und 'gefälschte' Nachrichten gibt es ja nur im Film oder Spionageroman...

The world is not enough.