Fäulnisschlucht
»Da war ich nun – Granitgesicht und die anderen Steingiganten dicht auf den Fersen und mit bloß einem kleinem Beutelchen Schwarzpulver und einem einzigen letzten Schuss in meinem Revolver! Ich dachte schon, es wäre aus mit mir und Halo würde im verlassenen Dorf müsste ewig auf seine Probe vom lebenden Fels warten. Doch dann – oh Wunder, war es denn ein Wunder? – schreckten die Felsgestalten zurück, als mehr schlecht als recht den Eingang zu einer Schlucht herunter rutschte. Was war schon dabei, dass ich kein einzigen Grashalm, kein Kraut, Getier oder sogar Moos erblicken konnte? Waren diese ganzen Götterverlassenen Berge nicht eh ein einziges Elend? Oh, ich hätte Lunte riechen müssen, als selbst die Gefühls- und Furchtlosen Steingiganten zurück schreckten, doch ich war in Ekstase bei dem Gedanken, meinem grausamen Schicksal nun doch zu entrinnen.
Fast war ich gerettet, nur Granitgesicht gab nach kurzem zögern nicht auf und jagte mir unerbittlich hinterher! Ich kraxelte die Wand der Schlucht entlang, denn ich bemerkte, dass es ihm Schwierigkeiten bereitete, mit auf dem schrägen Untergrund zu flogen. Bald erst wurde mir klar, was es überhaupt bedeutete, dass er trotz seines dickköpfigen Rachedurstes derart vorsichtig voranschritt und sein Möglichstes tat, um bloß nicht auf den Grund der Schlucht abzurutschen.
Die Seiten der Schlucht wurden immer höher und steiler und selbst bei meinen Fähigkeiten würde ich mir nicht mehr zutrauen, sie vollständig zu erklimmen. Dass Granitgesicht mir immer noch folgen konnte, musste mit Magie zugehen! Und nun sah auch ich die dunklen Schwaden, welche vereinzelt am Boden der Schlucht umher wabern und meinen Verfolger mit solchen Grauen zu erfüllen schienen. Doch die Not gebar mir eine Idee! Ich brauchte nur etwas Glück, denn Können habe ich reichlich! So warf ich ihm, gerade als sein Stummelbein zu nächsten Schritt hob, mein letztes Schwarzpulver vor die Füße und schoss! Die Götter waren mir gnädig und unter eine Explosion aus Rauch und Feuer verlor Granitgesicht seinen Halt und rutschte hinab auf den Grund, mitten in eine der Schwaden.
Granitgesicht begann sich zu winden und versuchte panisch, die Steilwand wieder zu erklimmen, doch was auch immer das für ein Hexenwerk war, nicht nur schien sich der raue Leib des Monstrums langsam zu zersetzen, was auch immer es war, es schwächte Granitgesicht zusehens und seine Versuche blieben erfolglos. Ich jubilierte, feierte meinen genialen Sieg, doch welch uralten Schrecken hatte ich mit meiner unbedachten Tat geweckt!«
–Luxius, aus seiner Autobiografie „Der Ruf des Goldes“, Kapitel 7 „Granitgesicht“
Fast war ich gerettet, nur Granitgesicht gab nach kurzem zögern nicht auf und jagte mir unerbittlich hinterher! Ich kraxelte die Wand der Schlucht entlang, denn ich bemerkte, dass es ihm Schwierigkeiten bereitete, mit auf dem schrägen Untergrund zu flogen. Bald erst wurde mir klar, was es überhaupt bedeutete, dass er trotz seines dickköpfigen Rachedurstes derart vorsichtig voranschritt und sein Möglichstes tat, um bloß nicht auf den Grund der Schlucht abzurutschen.
Die Seiten der Schlucht wurden immer höher und steiler und selbst bei meinen Fähigkeiten würde ich mir nicht mehr zutrauen, sie vollständig zu erklimmen. Dass Granitgesicht mir immer noch folgen konnte, musste mit Magie zugehen! Und nun sah auch ich die dunklen Schwaden, welche vereinzelt am Boden der Schlucht umher wabern und meinen Verfolger mit solchen Grauen zu erfüllen schienen. Doch die Not gebar mir eine Idee! Ich brauchte nur etwas Glück, denn Können habe ich reichlich! So warf ich ihm, gerade als sein Stummelbein zu nächsten Schritt hob, mein letztes Schwarzpulver vor die Füße und schoss! Die Götter waren mir gnädig und unter eine Explosion aus Rauch und Feuer verlor Granitgesicht seinen Halt und rutschte hinab auf den Grund, mitten in eine der Schwaden.
Granitgesicht begann sich zu winden und versuchte panisch, die Steilwand wieder zu erklimmen, doch was auch immer das für ein Hexenwerk war, nicht nur schien sich der raue Leib des Monstrums langsam zu zersetzen, was auch immer es war, es schwächte Granitgesicht zusehens und seine Versuche blieben erfolglos. Ich jubilierte, feierte meinen genialen Sieg, doch welch uralten Schrecken hatte ich mit meiner unbedachten Tat geweckt!«
–Luxius, aus seiner Autobiografie „Der Ruf des Goldes“, Kapitel 7 „Granitgesicht“
Geographie
Die Fäulnisschlucht liegt in einem der nordöstlichen Ausläufer des Dämonengebirges und somit bloß zwei Bergketten südlich der Inneren Lande. Sie liegt auf etwa 800 Schritt Höhe und ist selbst an ihrem tiefsten Punkt 70 Schritt tief und erschtreckt sich etwas mehr als zwei Meilen in die Länge. Sie ist aller Vermutung nach durch die giftigen Dämpfe des dort hausenden Fäulnisdrachen über die Jahrtausende entstanden, welche den Fels selbst verfaulen lassen können. Dies verleiht der Schlucht eine unterschwellig ominöse Ausstrahlung – ganz zu schweigen von den giftigen, dunklen Dunstschwaden, welche zuweilen am Grunde der Schlucht aufsteigen.
Fauna & Flora
Das einzige, langfristig beheimatete Lebewesen in dieser Schlucht ist ein uralter Fäulnisdrache, welcher vor langer Zeit aus den Tiefen des Dämonengebirges hierhin vertrieben wurde und aufgrund des Schutzwalles um die inneren Lande nicht weiter fliehen konnte oder musste. Er wohnt in einem selbstgegrabenen, kleinen Tunnelsystem im Zentrum der Schlucht und hortet dort seinen Schatz. Ansonsten erstickt seine zersetzende Macht jedes Leben in Umkreis einiger Meilen im Keim! Hin und wieder kann es vorkommen, dass sich ein Steingigant in die Schlucht verirrt, doch wenn er nicht ein ausgesprochen dummes Exemplar selbst unter Steingiganten ist, so bleibt er nicht lange.
Die einzige Ausnahme ist, wenn am Rande der Fäulnisschlucht aus dem Gestein, welches nur wenig der Macht der Fäulnis in sich aufgenommen hat, ein Steingigant hervorgeht und die Fähigkeit erwirbt, der Fäulnis zu trotzen und sie sogar in sich aufzunehmen vermag. Doch ist diese Erscheinung dieser Fäulnisgiganten über die Jahrtausende selten und nie mehr als ein oder zwei von ihnen sind überhaupt je gleichzeitig auf der Welt, da ihre Lebenserwartung von einigen Dekaden für die Maße der Steingiganten lächerlich kurz ist.
Die einzige Ausnahme ist, wenn am Rande der Fäulnisschlucht aus dem Gestein, welches nur wenig der Macht der Fäulnis in sich aufgenommen hat, ein Steingigant hervorgeht und die Fähigkeit erwirbt, der Fäulnis zu trotzen und sie sogar in sich aufzunehmen vermag. Doch ist diese Erscheinung dieser Fäulnisgiganten über die Jahrtausende selten und nie mehr als ein oder zwei von ihnen sind überhaupt je gleichzeitig auf der Welt, da ihre Lebenserwartung von einigen Dekaden für die Maße der Steingiganten lächerlich kurz ist.
Natürliche Ressourcen
Solange man kein wissenschaftliches Interesse an dem von Fäulnis durchzogenem Gestein selbst hat und nicht wagt, den Fäulnisdrachen für sein Karfunkel zu erlegen, so ist das einzige begehrenswerte in dieser Schlucht der gewaltige Hort des Fäulnisdrachen. Schon nahe des Eingangs zu seinen Höhlen häuft sich das Silber und Gold und im Inneren vermag man sogar magische Artefakte und Waffen zu finden. Wären sie nicht von dichter Fäulnis umgeben, was ein Nahen zum Selbstmord macht...
Andere Namen
Verbotene Schlucht, Schlucht der Narren
Art
Canyon
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