Edward mit den Strohhänden und die Mauer der Lügen

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27/3 15:00
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27/3 17:00

Der Kampf, Zaselsfelde und Dieulafoy


Ein erbitterter Kampf beginnt. Die lebendig gewordene Vogelscheuche breitet ihre unnatürlich dünnen Arme aus und offenbart lange scharfe Krallen. Die Gruppe nutzt ihre schnellen Reflexe, um sich neu zu positionieren. Ruby, Corvenius und Karmine merken dabei schon erste Auswirkungen dieser giftigen Wolke, die ihre Körper befallen hat. Zu allem Unglück ist diese Vogelscheuche nicht die einzige Gefahr in diesem verfluchten Kornfeld. Zerfleischte Entitäten treten aus dem Dickicht. Zerfetzte Rüstungen und tödliche Fleischwunden an den Körpern dieser Figuren dürften es ihnen eigentlich nicht erlauben sich zu bewegen, geschweige den anzugreifen. Doch die leblosen Augen und die ächzenden Laute lassen schnell auf Untote schließen. Heilige Symbolik der Wildmutter am Körper der Menschenfrau hinterlassen ein bitteren Beigeschmack. Die Göttin der Fruchtbarkeit und Freiheit muss es mit Trauer erfüllen eine treue Anhängerin an solche dunklen Mächte zu verlieren. Ihr entgegen stellt sich ein plötzlich erwachter Geist mit bläulich schwarz schimmernden Haaren. Die Gestalt erinnert an Ruby. Mit hoffnungsvollen Streitkolbenhieben versucht sie diese Klerikerin von ihrem Leid zu befreien.
Währenddessen schlagen Karmine und Gau auf die Vogelscheuche ein. Obwohl der Körper dieser Monstrosität hager und ungeschützt wirkt, stellen die beiden fest, dass ihre Schwert- und Axthiebe durch einen magische Barriere abgedämpft werden. Corvenius, der für seinen Geschmack, zu nah am Geschehen ist, flüchtet mit einer ordentlichen Brise Glück vor den ersten Krallenhieben in sichere Reichweite. Ruby stellt sich schützend mit Schild und Streitkolben vor den fragilen Magier. Zu ihrem Verhängnis. Als die spitzen Krallen ihre Rüstung durchbohren und sie bewusstlos zu Boden sackt realisiert die Gruppe, dass sie einem mächtigen Feind gegenüberstehen. Die mentale Stabilität der Abenteurer wird auf die Probe gestellt, als sie jeder für sich, durch Edward mit ihren dunkelsten Geheimnissen und Gefühlen konfrontiert werden. Als ob dass nicht schon genug wäre, stellt sich heraus, dass sogar das Kornfeld sich gegen sie gewandt hat. Die Umgebung scheint magisch verbunden zu sein, mit diesem Scheusal. Verzweiflung und Angst macht sich breit. Ruby liegt am Boden und obwohl Bargor, Karmine und Gau es schaffen die Zombies zur Strecke zu bringen, erleiden sie unzählige, teils tiefe, Wunden, während Edward noch nahezu unverletzt wird. Ist die Gruppe auf ein frühes und tödliches Ende ihrer Reise getroffen?
Große leuchtende Kugeln schießen plötzlich mit gewaltiger Kraft und blitzartiger Geschwindigkeit auf den Körper der Vogelscheuche ein. Corvenius, wild gestikulierend und mit ungewohnt fokussiertem Blick wirkt einen Zauber nach dem anderen. Genug ist genug. Es gibt ja noch viel Unerforschtes auf dieser Welt. Es wäre ja lachhaft wenn eine jämmerliche und häßliche Vogelscheuche einen daran hindern würde. Mit scheinbarer Hilfe von Karmine wacht Ruby aus ihrem dunklem Traum wieder auf und mit gemeinsamen Kräften und der neu gewonnen Hoffnung besiegen sie letztendlich Edward. Mit der letzten niederstreckenden Salve an magischen Kugeln Corvenius’ offenbart sich ein seltsames Objekt im Brustkorb der Vogelscheuche. Der Inhalt, nur für den Magier sichtbar, stellt sich als konzentrierte (gefangene?) Meingeister heraus, die beim Fall des Feindes ausbrechen und eine leere Hülle hinterlassen. Bargor und Corvenius befassen sich mit diesem Konstrukt, stellen dabei aber nur fest, dass sie es nicht verstehen oder nur dass es äußerst fortgeschrittene Technologie sein muss. Nachdem die Abenteurer sich oberflächlich um ihre Wunden gekümmert haben, zieht sie ihre Neugierde weiter in Richtung Windmühle. Dort finden sie das Quartier von Edward mit gesammelten Schätzen und verrückten Kritzeleien an den Wänden. Außerdem finden sie eine herausgerissene Seite eines Buches. Die Geschichte von Emiko und Edward. Nur Bargor hat sich in der ganzen Zeit draußen aufgehalten. Etwas scheint sein Gemüt gedämpft zu haben. Er ist still geworden. Vielleicht hat Edward einen Nerv getroffen oder waren es vielleicht auch die vergangenen Tage, die ihre Spuren hinterlassen haben? Nichtsdestotrotz begibt sich die Gruppe auf dem Weg zu ihrem eigentlichen Ziel. Nach ein paar Stunden Wanderung treffen sie auf die hölzerne Mauer der Kleinstadt Zaselsfelde, bewacht von zwei Stadtsoldaten. Mit Finesse und einer Brise Magie sorgt Ruby für schnellen Einlass. Wie eine Schwelle zu einer anderen Welt lässt die Gruppe die gepeinigte und verbrannte Erde hinter sich und trifft auf eine schöne, gepflegte Umgebung. Scheinbar vollkommen unberührt von der leidenden Umwelt. Umschweifend künstlerische Verzierungen an den soliden großen Häusern der Stadt und saubere gepflasterte Straßen, ordentliche Farbkaskaden der großen wundervollen Gärten, lassen auf eine reiche Siedlung schließen. Eine böse Zunge mag vielleicht behaupten, der Umgebung wurde das Schöne gestohlen, um es hierher zu bringen, so unnatürlich wirkt der Grenzübergang von Außen nach Innen. Die Aufmerksamkeit der Gruppe wird jedoch auf eine große Menschentraube gelenkt, die vor allem durch lautstarkes Jubeln auffällt. Beim Herantreten sticht ein wohlbekannte Stimme aus der Masse heraus. Camille Dieulafoy, die grausame, erbarmungslose Figur, dessen Bekanntschaft sie in Middensee gemacht haben ist das Zentrum dieser Ansammlung von Bewohnern. Die Gruppe weiß, dieser Mann hat mindestens einen Hund auf dem Gewissen. Wahrscheinlich mehr. Zu ihrer Verwunderung scheint es sich um eine politische Veranstaltung zu handeln. Populistische Phrasen und Versprechungen dieser verhassten Figur gewinnen mit Leichtigkeit die Masse für sich. Was hat das alles zu bedeuten?

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