Zum besseren Korn, Infiltration, Baumfall, Kellerentdeckung, Triton, Edgar, Brodelnder Bison
Die Session beginnt, indem die Abenteurer die Taverne “Zum besseren Korn” betreten. Wie bereits vorher festgestellt, ist die Taverne außergewöhnlich gut besucht, darunter viele Gesichter, die aus vorherigen Treffen durchaus bekannt sind. Schnell stellt sich heraus, dass der Grund des, von Prunk und Adel, überlaufenden Restaurants die Präsenz eines fremdländischen Kochs ist - ein Triton von der Küste -, der die edle Kundschaft mit seinen exotischen Gerichten beeindrucken soll. Unter den Gästen befinden sich Utanah, die hungrige Klerikerin der Wildmutter und Albert, der Kräuterhändler, Kest und Frau Honigfuß, welche in einem intensiven Geschäftsgespräch verwickelt sind, Oghash in Begleitung des Sekretärs Edis, sowie des Gefährten von Frau Hüftgold, die Wache Damier und die Leitgardenkommandantin von Dieulafoy mit 3 verschleierten Garden im Schlepptau; alle im Meer weiterer schicker und unbekannter Gesichter. Zwar ist das Ziel der Truppe Informationen zu sammeln - wie immer - für jegliche Improvisation offen, doch lassen sie sich nicht davon abhalten, eine stabile Grundlage zur Durchführung jenes Plans zu schaffen, indem unauffällig das Interieur der Taverne ausgekundschaftet wird. Ein kleiner, verbaler (und siegreicher) Schlagabtausch durch Karmine und Corvenius mit Dieulafoy’s Kommandantin, als die beiden, wie die höchstwichtigen geladenen Gäste, die sie sind, durch die Taverne streifen, sowie das formelle ‘Hallo’ an Frau Honigfuß später und die Gruppe befindet sich wieder zusammen am Tisch mit Ideen von jeglichen, geheimnisvollen Türen der Taverne in ihren Köpfen, bereit das investigative Bestreben in die Tat umzusetzen (auch wenn das Essen ablenkend herrlich schmeckt). Pünktlich zum zweiten Gang soll Gau, der draußen vor der Taverne auf den Startschuss wartet, die gewollte Ablenkung starten, die es den Abenteurern ermöglichen soll, unbemerkt in jegliche Hinterstübchen vorzudringen und Informationen zu Geschäften zu sammeln, die fragwürdiger Natur sind … Doch wie so oft ist ein Plan nur ein schwaches Gerüst, welches den launischen Schwankungen der Spontanität nicht standhält. Nachdem das Werfen des grauen Watteballs in die Taverne, nach dem auffällig lauten Zerschmettern eines Fensters, keine gigantische Ziege erzeugt, sondern eine kleine, kläffende Bulldogge, ist nur die Leibgarde abgelenkt mit blutrünstiger Erinnerung an das, was Dieulafoy mit Hunden gerne macht, die nicht still sind. Gau kann die Garde, die mit dem Kläffer nach draußen geht, um den Lärm für immer ein Ende zu setzen, davon abhalten, dem Hund Schaden zuzufügen, indem er sich selbst in die Hand schneidet und den Wachen anbietet so tun zu können, als hätten sie sich in den Augen der Kommandantin um das Kleintier gekümmert - mit Gau’s Blut an ihren Klingen - ohne sich wirklich die Hände schmutzig zu machen, aber die Ablenkung war offensichtlich nicht groß genug und das Leben in der Taverne kehrt schnell zur Normalität zurück. Trotzdem hat die Gruppe das Gefühl, sie müssten sich sofort in Bewegung setzen, aber der einzige Weg, der kein Aufsehen erregt und frei ist, ist die Treppe hinauf zu den Schlafräumen. Einer von diesen Räumen wird jedoch von zwei Wachen geschützt, die laut “Chefin Mathilda” niemanden vorbei lassen werden, trotz der schwitzigen Bemühungen der Truppe um ein Gespräch mit mehr Inhalt. Viel weiter als diese verächtliche Information vor den Füßen der Abenteurer auszuspucken, kommen die Söldner jedoch nicht, als ihnen, wie durch eine göttliche Fügung, eine grüne Krone aufgesetzt wird. Die Krone besteht aus Blättern, Ästen, Teilen des Dachstuhls und der zertrümmernden Gravitationskraft einer meterhohen, alten Eiche, die zuvor den Marktplatz und Eingang der Taverne zum bessern Korn geziert hat - nun aber Opfer eines wütenden Barbaren geworden ist, der nicht aufgibt, ehe er sein Ziel erreicht hat. Ob einen Baum zu fällen, der direkt auf die Taverne stürzt und verheerenden Schaden im Obergeschoss und Teilen des unten-gelegenen Restaurants anrichtet, eine nachhaltige Lösung war, wird sich bald herausstellen, aber Gau hat sein ursprüngliches Bestreben erreicht, denn nun tritt das ein, was beim ersten Versuch hätte eintreten sollen: Panik. Absolutes Chaos bricht aus, denn der Baum hat den Ein- und Ausgang der Taverne vollends begraben. Augenscheinlich gibt es keine Fatalitäten zu verzeichnen, doch darum kann die Gruppe sich nicht kümmern. Sie kehren um, ebenfalls beunruhigt über das plötzliche Erscheinen des Baums, doch nutzen sie das Durcheinander, um den Plan voranzutreiben. Karmine verwandelt sich mit Hilfe eines Zaubers in einen der Kellner und führt die Gruppe voran zu einer Tür, die von der angrenzenden Lounge im Erdgeschoss in irgendeinen Hinterraum führt. Zuerst durch argwöhnisches Zurufen aufgehalten, doch unverhofft durch Oghash unterstützt schaffen es die Abenteurer größtenteils unbemerkt durch die vorher verschlossene Tür und in den Keller der Taverne zu gelangen - die Geräusche der bangenden Wirtschaftselite hinter sich lassend. Viel Zeit bleibt nicht, doch unter Druck scheint die Gruppe gut zu arbeiten. Sie finden Lieferscheine, die von der vermissten Lieferung von Oghash berichten und die dazugehörigen Fässer, die durch Corvenius scharfes Auge schnell als magisch verzaubert identifiziert werden. Karmine steckt die Lieferscheine ein, doch ehe die Gruppe sich darüber Gedanken machen kann, wie man eines der Fässer unbemerkt transportiert, stößt die Leibgardenkommandantin Dieulafoys samt Gefolgschaft hinzu. Zurecht misstrauisch, aber durch Narrenglück-geleiteten Überzeugungskraft kann man sie - augenscheinlich - überzeugen, dass der Kellner, den Karmine verkörpert, seine Gäste nur in Sicherheit bringen wollte. Glücklicherweise kann die Illusion eines zweiten Karmines durch Corvenius, die die Gruppe vervollständigt, die Aussagen des falschen Kellners untermauern und die Gruppe darf durch den Hinterausgang des Kellers entfliehen. Danach geht es genauso chaotisch weiter wie der Plan selbst. Ruby, die nette Worte mit dem Koch ausgetauscht hatte, bevor die vier apokalyptischen Reiter durch die Taverne gezogen sind, kehrt um, um Kulmmus Wagamuth aus der Küche zu befreien. Sie verspricht dem äußerst beunruhigten Triton Schutz in der Taverne des brodelnden Bisons und eskortiert ihn aus dem Tumult hinaus. Währenddessen kehrt Karmine ebenfalls um, um sich nochmal mit seinem Kontakt auszutauschen. Corvenius, der von der Wichtigkeit eines der Fässer mitgehen zu lassen, überzeugt ist, folgt Karmine und gemeinsam wollen sie die Leibgarde überlisten, ehe sie das Diebesgut woanders hinschaffen können. Leider haben sie für ihre Maskerade den falschen Repräsentanten ausgewählt. Auch wenn Edgar vom Rabenhotel sicherlich eine clevere Wahl war - nah genug an Dieulafoy um Autorität zu wahren und weit genug aus den Geschehnissen, um die Irregularität seines Zeitplans und sein plötzliches Auftreten zu entschuldigen - , so konnten sie doch nicht wissen, dass eben jener Bedienstete das Anwesen wohl körperlich nicht verlassen kann. Aufgeflogen müssen die beiden Hals über Kopf fliehen. Glücklicherweise gelingt es ihnen auch, durch welches glückliche Gefüge auch immer geleitet, doch am Ende sitzt die Gruppe wieder vollzählig im brodelnden Bison, ausgelaugt und durstig. In zwei Tagen ist das Frühjahrsfest. Was dieses wohl in Anbetracht aller Geschehnisse für sie bereithält?...