Eintrag 19: Schatten der Vergangenheit
General Summary
Telatha 30ter Tag im Monat des Deckarbeiters im Jahr 61CZ
Aus dem persönlichen Audiolog von Layla Al-Biruni Wir sind bald wieder auf Dabaran, zuhause! Mit Dr. Talapor ließ ich erstmal Gnade walten - und warf ihn nicht auf dem Rückflug nach Dabaran sofort aus der Luftschleuse. Lang und breit versuchte er sein Handeln zu rechtfertigen und als konsequent und rational darzustellen. Mit Whisky ließ sich auch das ertragen, und meine Warnung sollte vernommen worden sein. Und so flogen wir zurück nach Dabaran, mit mancher Diskussion über Neuordnung der Verhältnisse an Bord, auch durch Moths seltsames Schreiben befeuert, das er uns (fast wie ein Missionar) heimlich in die Kabinen gelegt hatte. Wir vertagten Entscheidungen dazu, auch, da die Verträge rund um die Schulden für die Zara bisher nur auf mich ausgefertigt sind. Und ich bin mit meiner Seele Kapitänin, entweder hier, oder mit einer anderen Crew, die vielleicht weniger kompliziert ist ... Zuerst steuerten wir die Koordinaten von Yehenna an. Tief im Sandmeer fanden wir Reste eines großen Ringwalls und zahlreiche vom Sand verborgene Ruinen. In der Mitte die Spitze einer Pyramide. Wir konnten zwar mit dem Triebwerk der Reizon tonnenweise Sand wegblasen, aber es war nicht genug, um einen Eingang zu entdecken. So mussten wir die Erforschung der Ruinen auf die Zukunft verschieben, denn man braucht offenbar sehr viele Menschen und Technik dafür. Und nun ging es nach Hause, zu unseren Zwillings-Oasen! Mit gemischten Gefühlen trat ich diesen schweren Weg an. Und wurde positiv überrascht. Mama, herzlich wie immer. Ich traf sie auf den Feldern. Hauptmann Jumail El-Zaman trocken und verschmitzt, wie ich ihn kenne. (Beide murmelten irgendetwas von einem anderen, besseren Kandidaten für meine Ehe). Und sogar Vater … auch er umarmte seine ungezogene jüngste Tochter. Ich war fast sprachlos, mir blieb von seinem raffinierten Pfeifentabak auch etwas der Atem weg. Verwirrt sagte ich ihm sogar, warum auch immer, sehr brav zu, mir den potentiellen Ehemann Waquar Salim am nãchsten Tag zumindest einmal anzusehen - und ich kannte ihn ja bereits, aus unserer gemeinsamen Zeit in der Schule der Windhand. Unser kurzes erstes Treffen nach langer Zeit verlief dann auch gut. Man könnte sich miteinander arrangieren. Und er sieht, nun etwas älter geworden, auch echt gut aus! Die Crew und ich verbrachten aber noch den Abend und die Nacht in unserem weitläufigen Anwesen. Wir feierten ein wenig mit lokalem Essen und traditioneller, dabaranischer Livemusik. Am nächsten Tag standen dann die offiziellen Termine mit meinem potentiellen Ehemann und ein kurzes Treffen mit der Emira der Wolkenstadt an, um etwas mehr über ihre Sicht auf die dabaranische Politik zu erfahren. Sie hatte auch eine kleinen Transportauftrag für uns, der aber bis zum Rückflug nach Kua warten konnte. Denn zunächst ging es weiter in das riesige Uharu-System, wo wir auf den Waldmonden mehr über Avazehs Verschwinden und Modell 66ste Vergangenheit in Erfahrung bringen wollten. Am Portal im Junati-Untersystem trafen wir auf einen großen Flottenverband der Legion unter dem Kommando von General Laude Xirax. Irgendetwas Großes geht in Richtung Taoan vor sich, er ließ sich aber nicht in die Karten blicken. Auch nicht zu meiner Schwester und ihrem Schicksal. Und ebenfalls nicht, ob er inzwischen mehr zu den Hintergründen der Ghazali-Katastrophe wusste. Und so flogen wir mit seiner Erlaubnis mit deaktiviertem Transponder (und dringlichen Warnungen vor Piraten und den Rebellen von Uharu) weiter in das Uharu-System hinein. Wir wichen anderen Schiffen aus, um mit unserer berühmten und teuren Luxusjacht (selbst Vater hatte anerkennend genickt) nicht sofort geentert zu werden. Modell 66 konnte einen verschlüsselten Funkspruch der Rebellen von Scheich Makamuto entziffern, der zu einem Angriff auf einen der Waldmond Stützpunkte aufforderte. Wir versuchten die Legion am Ziel zu warnen - die nahmen so etwas aber recht locker, wie sich herausstellte, da in den Auseinandersetzungen viel mit List und Finten agiert wird. Nach kurzem Kontakt mit Legionseinheiten der Hauptkolonie auf Uharu flogen wir direkt die Minerva-Forschungsbasis des Instituts an und landeten in einem Hangar, der sich über uns schloss. Auch hier viele Legionssoldaten und starke Sicherheitsvorkehrungen. Eine Dschinnware-Forscherin die sich uns als Nadine Fless vorstellte, begrüßte uns und führte uns durch die Station. Es war aber offensichtlich, dass man uns dabei nichts Interessantes zeigen oder mitteilen wollte. Mit viel Mühen erfuhr ich, dass meine Schwester Avazeh tatsächlich einmal hier gewesen ist, vor etwa 3 Zyklen. Mit ihrem Schiff, der Shatan, sei sie zu einem Forschungsauftrag von Dr. Wana hier im Uharu System aufgebrochen und seitdem verschwunden. Als Stichwort erfuhren wir „Herrin der Tränen“. Ferner scheint es um Wiedererweckung und ein Projekt Lazarus zu gehen, auch wenn wir diese Querverbindungen und Details noch nicht klären konnten. Interessant ist hier wahrscheinlich die Verbindung eines der eher dunkleren Aspekte der Herrin der Tränen, der Henker - der Körperteile abschneidet oder abhackt, bis nichts mehr übrig ist, aber dennoch den Geist gefangen hällt. Das erinnert mich irgendwie an eine andere Situation, die wir erst vor kurzem hatten. Hoffentlich kein böses Omen der Ikonen... An Bord der Shatan sei ein hochmodernes und speziell abgesichertes Biolabor gewesen. Zudem scheint letzten Endes die Legion bei all dem das Sagen zu haben, nicht das Institut. Modell 66 war als Modell 1 auch einmal hier auf der Minerva-Station gewesen, die vor der langen Nacht wohl eine Forschungs oder Produktionsstätte von Rusvanova Djinware gewesen sein soll. Man kennt hier einige seiner Marotten, wie sein Faible für Kekse. Einheit 1 hatte hier irgendetwas gesucht und sich mit lokalen Dschinnsystemen verbunden. Dann habe er auf einmal den Namen „Anna“ (?) gerufen, wie uns ein kurzes Video zeigte. Überall offene Fragen! Leider ließ man uns nicht in die Archive der Station. Wir sind nun wieder auf der Reizon und planen die nächsten Schritte. Layla Out.Andere Logbücher der gleichen Zeitspanne:
Dr. Ekrem Q. Talapor Eintrag 2: Eine kleine Medisance
Moth I. Roxar Eintrag 19: Wenig neues...
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