Eintrag 2: In die Tiefe

General Summary

Seta, 9ter Tag im Monat des Boten, Jahr 61CZ

Aus dem persönlichen Audiolog von Layla Al-Biruni   Check. Mic? Ah, das Brummen sollte ich rausfiltern.   Was da hinter mir nur noch ganz leise summt - und gerade angenehm den Rücken wärmt, sogar durch den Exo Suit hindurch - ist ein schrankgroßes Stück Technik mir völlig unbekannter Herkunft. Bis eben hat es fürchterliche elektromagnetische Impulse ausgesendet, die zum Absturz der Station ORVA-3 und einiger Raumschiffe geführt hat, darunter war auch mein Passagierschiff nach Kua, die Arcadian. Dieser verdammte Schrank hat also zahlreiche Menschenleben gefordert, und wir werden uns darum dauerhaft kümmern müssen. Wenigstens haben wir es geschafft, ihn zu deaktivieren. Aber der Reihe nach …   Auf der abgestürzten Station ORVA-3 war ein kurzer Kampf zwischen den uns über Funk bekannten Überlebenden und wildgewordenen, hundeartigen Nekatras entbrannt. Wir bekamen mit, wie ein Mann namens Jibri sich mittels Vulkankarabiner und etwas ungelenkem „Charme“ gegen diese Viecher durchsetzte.   Ach so, vom Techniker Raymond ferngelenkte Drohnen spielten dabei anscheinend auch eine wichtige Rolle ...   Inzwischen hatten wir den Crawler an Bord der abgestürzten Arcadian lokalisiert und startklar gemacht. Moth fuhr damit zum Wrack der ORVA-3, um die beiden (und wie sich herausstellte, einzigen) Überlebenden von dort zu bergen. Außerdem sammelten wir Vorräte, Sauerstoff und Ersatzteile ein. Das war so erfolgreich, dass wir sogar eine zweite Versorgungstour unternahmen, bevor wir in Sicherheit an Bord der Arcadian die unvermeidliche Explosion der Station nach der Kernschmelze völlig heil überstanden.   Danach machten wir uns mit dem Crawler auf zum angepeilten Punkt im Norden, wo wir am Rande eines Krater auf das dort gelandete Schiff Thylacinestießen (genau, das aus den Stationlogs), das verlassen wurde und leider ebenfalls durch die harten EM-Pulse anscheinend vollkommen unbrauchbar geworden war. Diese Impulse kamen von irgendwo aus dem Krater, weshalb wir uns in diese Richtung weiter zu Fuß auf den Weg machten.   Dort entdeckten wir die Überreste einer uralten Anlage namens Daidalos II, wie sich später herausstellte. Und überall Tote und Kampfspuren. Die Angreifer, offenbar ein Söldnerkommando von der Thylacine, hatten einen Teil der Wände der Anlage aufgesprengt und damit zahlreiche der Bewohner zum Tode verurteilt. Einige konnten dennoch seltsam echsenartige High-Tech Rüstungen anlegen und etwas Widerstand leisten, bevor es auch sie erwischte. Ich bin so froh über mein Training … ich verspreche, mich würden diese Verbrecher nicht so kalt erwischen.   In dieser Anlage befand sich ein Biochem Labor der Drakoniter, das offenbar von einem wohl ziemlich abgedrehten Pariah von „Wissenschaftler“ namens Dr. Enders mithilfe der Söldner gekapert werden sollte. Jedenfalls glauben wir das so rekonstruieren zu können. Doch die Drakoniter hatten noch einen Trick auf Lager: Sie aktivierten ein mörderhartes EMP unterhalb ihrer Anlage (die aber wohl aus Zeiten der Erstsiedler stammt), ja also genau den Schrank hier in meinem Rücken, und die Hölle brach los, auf und über dem Mond.   Zum Glück erwiesen sich meine neuen Teammitglieder als sehr fähig. Wir konnten das EMP deaktivieren, die Anlage durchsuchen und mit Schneidbrennern diverse interessante Winkel und weitere Wracks in einem Hangar zugänglich machen.   Unter der Daidalos-Anlage gibt es ein weitverzweigtes Tunnelsystem, wo wir den Wissenschaftler und Reste der Söldnertruppe vermuten. Und woran hatten die Drakoniter geforscht? Warum hier? War es so geheim, dass man ein EMP braucht, um das Wissen zur Not zu vernichten? Und was hat die Zeichnung eines seltsamen Obelisken zu bedeuten, die wir auf einem Tisch in der Anlage fanden?   Wir werden dem nachgehen. Und deshalb in diese unheimlichen dunklen Tunnel hinabsteigen. Bote, stehe uns bei!   Layla Out.
Andere Logbücher der gleichen Zeitspanne:   Moth I. Roxar  Eintrag 2: In die Tiefe
Datum des Berichts
10 May 2020
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