Aufzeichnung aus dem Audiospeicher von Moth Iboq Roxar, 20ter Tag im Segment der Tänzerin, Zyklus 62CZ
So langsam drückt mir das erzwungene Nichtstun und verstecken auf den Geist. Seit
Laylas Hochzeit gab es für mich keinerlei Möglichkeiten aktiv etwas zu um meinen Brüdern und Schwestern zu helfen. Der
Kongress des Instituts hielt nur eine mögliche Unannehmlichkeit bereit, denn sollten
Had Peleters Forschungen schnell fortschreiten könnte Sie, falls sie schlau genug ist, erkennen wer ich bin, da Ihr bekannt ist, dass die
Zarathustra zur einer bestimmten Zeit im
Erequ-System war. Der wirkliche Schock folgte aber nach dem Portalsprung ins
Riegel-System, da die Imano während des Sprungs vom
Schmetterling angegriffen und zerstört wurde. Nur dank
Zein, welche wach geblieben war, erfuhr ich überhaupt, dass der Schmetterling Schuld an dieser Katastrophe trägt. Ich habe Zein nun als „Ausguck“ abgestellt, sie ist während der Sprünge unsere Lebensversicherung. Vielleicht ist es Zufall, aber zur selben Zeit versuchte
der Ruf, möglicherweise mit Hilfe von
Ana, die Portalstation zu übernehmen, was wir aber noch gerade so verhindern konnten. Der nächste Sprung brachte uns die nächste unangenehme Überraschung, wir wachten statt im
Melik System in
Daybul auf. Layla hatte mal wieder Gebrauch von der
Statue gemacht, welche uns laut Zein an ein Ende des Horizonts führte - nach Daybul. Unsere Kapitän hielt es trotzdem nicht für wichtig auf die restliche Crew zu hören und das Benutzen der Statue zu überdenken, stattdessen versucht sie den Rest mit einer Woche Urlaub zu besänftigen. Wie kann man Urlaub machen wenn der Horizont vom Untergang bedroht ist?
So saß ich sechs Tage stumpf auf einer Insel des Ozeanplaneten Daybul fest und durfte den anderen beim Nichtstun zusehen.
Zwei Sprünge später in
Sadaal war es dann soweit, ich verlor für einige Stunden meine Disziplin und der originale Moth kam in mir durch. Die vergangenen Tage und Aktionen der Leute um mich herum hatten spürbar an meine Konzentration und den Glauben an die Sinnhaftigkeit meiner Mission gekratzt. Als wir auf eine Glaubensgemeinschaft, der Kirche von Eleeh, und deren führenden
Priester Bartolomäus trafen wollte ich mich eigentlich nur mit diesen unterhalten, doch beim Anblick des
Googologon, dem heiligen, angeblich einzigartigen Artefakt, konnte ich mich nicht mehr halten und legte mit Hilfe von
Kevin das
Deck der Ikonen, um Bartolomäus einen Streich zu spielen. Dieser legte das aber als Erfüllung einer Prophezeiung aus und wollte sich deswegen sofort ins
Sturmtor aufmachen.
Nun, was Menschen mit ihrem Leben anstellen und wie sie es enden wollen, ist nicht meine Sache, ich werde trotzdem für sie beten und die Herrin der Tränen wird sich ihrer annehmen, doch irgendetwas in mir sträubte sich bei dem Gedanken, dass das bislang zweite Googologon was wir zu Gesicht bekamen einfach in einem schwarzes Loch verschwinden sollte, mit dem
Buch des Rufes welches einen ebenso wichtige Rolle für Bartolomäus spielte.
Genau mit diesen Gedanken fing ich an abzudriften und begann zusammen mit Kevin Pläne für den Diebstahl beider dinge zu schmieden. Richtig bewusst wurde ich mir dessen erst, als einige dieser Ideen das Leben aller auf der
Okalani bedrohte. Nach einigen inneren Kämpfen, gewann mein rationales Ich zum Glück die Oberhand und gab sich mit eine erfragten Kopie des Buches zufrieden. Vielleicht findet sich in diesem etwas interessantes. Nun hoffe ich und bete ich zur Herrin, dass mir so etwas nicht noch einmal passiert während wir uns auf den Sprung nach Errai vorbereiten.
Kommentare