Eintrag 37: Aufgeschreckt, aber vorbereitet...

General Summary

Seta, der 35te Tag im Segment des Gesichtslosen im Zyklus 61CZ

  Aus dem persönlichen Audiolog von Layla Al-Biruni   Wir suchten nach Möglichkeiten, möglichst unbemerkt in den schwer befestigten Hangar zu gelangen, der den Zalosianern als Basis diente, die unglücklichen Mystiker in ihren Fängen von der Coriolis abzutransportieren.   Deshalb entsandten wir Kevin zurück in den Wartungsschacht, um herauszufinden, ob man von einer tieferen Etage einen Zugang erhalten könnte. Wie mir später berichtete wurde, fand er tatsächlich einen fast identischen Hangar und verließ die Coriolis, um sich von außen an die Ordenskrieger anzuschleichen. Dabei musste er sich aber eine virtuelle Dschinn-Schlacht mit einem KI-gesteuerten Klasse-1 Shuttle liefern, das ihn im All sofort unter Beschuss nahm. Kevin gelang es, das Shuttle – das im übrigen neben der KI auch Tarntechnik und Antimaterie-Antrieb hat – unter seine Kontrolle zu bringen; seitdem betrachtet er es als seinen persönlichen Besitz. Aha, der Besitz meines Besitzes müsste doch eigentlich ebenfalls mein Besitz sein, oder? Und sind wir nicht alle ein Team?   Weiter oben überschlugen sich die Ereignisse ebenfalls: Ein Trupp von acht Zalosianern unter dem Kommando einer Frau verließ auf einmal die Operationsbasis und entfernte sich von uns. Ich schlich mich mit meiner Tarntechnik hinein und entdeckte diverse Explosivladungen mit aktiviertem Countdown. Zwei Ordenskrieger schienen noch schnell die letzte Rettungskapsel startklar zu machen, in der ich Moth erkannte. Ohne lange Nachzudenken sprintete durch den Raum und klammerte mich mit aller Macht an die Kapsel. Wir durften Moth nicht verlieren.   Die Zalosianer ergriffen die Flucht, während die Kapsel gestartet wurde. Dann explodierten die Ladungen hinter mir. Schwärze umfing mich. Und eine weitere Vision, vermutlich des Abgesandten … Wie ein Pfeil. Das Ende seiner Reise? Er wirkte sehr gefasst.   Kevin rettete Moth und mich mit dem Shuttle, an dem ich mich irgendwie festgehakt hatte, ich ging an Bord und funkte das Team sowie die Judikatorin an, damit es nicht zu Missverständnissen käme. Wir folgten nun dem Kurs der anderen Kapseln hinunter nach Kua. Der Rest des Teams ließ sich derweil von Spezialeinheiten der Garde “bergen”, nur Omnar bevorzugte es, sich alleine nach oben durchzuschlagen.   Kevin und ich landeten auf Kua, wurden allerdings dabei von Raketen beschossen, die zu einer Bruchlandung führten. Beim Boten, soll das immer so weiter gehen? Wir trafen auf die dafür verantwortlichen Shauka-Rebellen und konnten weitere Feindseligkeiten vermeiden. In einer Kapsel fanden wir auch Karamesh, lebendig zum Glück. Er trug, wie Moth, ein seltsames schwarzes Kreuz als Markierung auf der Stirn. Andere Mystiker, die wir ebenfalls bargen, trugen hingegen weiße Markierungen. Warnsymbole, oder gar Todesurteile – vielleicht?   Ferner entdeckten wir eine schriftliche Mitteilung an einen “Akbar Artyr” mit Dank für die gute Zusammenarbeit, unterzeichnet von “S”. Derweil rückten Bergungstrupps einer Söldnereinheit an, die wohl bereits öfter hier Gefangene in ihre Crawler umverfachtet hatten; jedenfalls war das gesamte Dschungelgelände übersät von leeren Kapsel in diversen Stadien des Verfalls.   Wenig später holte uns der Rest der Crew mit dem Class-3 Shuttle der Zara ab, das derweil zur Freude der Rebellen diverse Hymnen der Aufständischen in den Äther posaunte, um nicht abgeschossen zu werden, was wiederum zu genervten Funk-Protesten anderer Parteien in der Gegend führte. War hier der erste Funke zu unsere horizontweiten Rebellion gegen die Birr-gierigen zenithischen Ausbeuter entfacht worden?   Rayna und Sabetha begannen damit, unser neues Classe-1 Shuttle zu reparieren. Wir flogen in die Siedlung Baybashin, die offensichtlich das Ziel der Crawler war, um sie dort abzufangen. Das stellte sich allerdings als kompliziert heraus. Der in der Notiz erwähnte Artym Gokam stellte sich als wichtiger Akbar dieser Gegend heraus, ein Großhändler mit einem Bürogebäude und einer Villa auf der Nordseite der Stadt. Wir warteten den Abend ab, um ihn zuhause zu überraschen. Während ich ihn aber durch das Visier meiner Nestera beim Abendessen beobachtete, wurde er von jemand anders erschossen. So sah es jedenfalls aus.   In seinem Bürokomplex, in den wir über ein oberes Stockwerk eindrangen, trafen wir den echten Artyr an, der offenbar in aller Hast versuchte Spuren zu beseitigen und Daten zu löschen. Er hatte bewusst das Leben seines Dieners geopfert, der als sein Double fungieren musste. Was für ein Abschaum von Mensch, dieser Artyr. Aber wir brauchten Informationen, darum mussten wir einen Handel eingehen. Wir ließen ihn ziehen. Im Gegenzug öffnete er seinen Safe für uns, der mit Fingerabdruckscanner und Explosionsladungen gesichert war.   Und so erhielten wir Daten zu Frachtpapieren für die geheimen Mystikertransporte, den Namen Tubra, offenbar seine Vorarbeiterin, und eine weitere Adresse in Klein-Algol am Fuß des Monolithen. Außerdem war ein Credstick mit 5.000 Birr in seinem Safe. Und wir erfuhren auch von ihm (mit etwas Nachdruck), wer “S” ist: Diakonin Salamah Ach-Abaud, die Anführerin des zalosianischen Spezialkommandos.   Nun sind wir mit dem Shuttle auf dem Weg zu Pier 58 in Klein-Agol, ebenfalls hier auf Kua. Hinter uns geht das Bürogebäude in Flammen auf. Entweder Artyr oder seine Verfolger beseitigen alle Spuren. Gründlich. Beim Boten: So wie wir sie beseitigen werden, diese wahnsinnigen, blutrünstigen Fanatiker von Zalos. Aber was nur treibt sie an?   Layla Out.
Andere Logbücher der gleichen Zeitspanne:   Moth I. Roxar Eintrag 32: Der alte Feind ist nah...   Dr. Ekrem Q. Talapor -
Autor: Ben Zorn
Datum des Berichts
10 Oct 2021
Hauptschauplatz
Nebenschauplätze

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