Seta, der 6ter Tag im Segment des Spielers im Zyklus 62CZ
Aus dem persönlichen Audiolog von Layla Al-Biruni
Der Sprung nach
Aiwaz verlief natürlich elegant und völlig problemlos. Meine tieferen Einsichten in die Natur des Kosmos mithilfe der
Statue erlaubten mir, das
Errai-System einfach zu überspringen. Fantastisch.
Wir erwachten aus dem Kryo-Schlaf, alles bestens. Nur Kevin hatte eine merkwürdige Fehlfunktion, laut seines Error-Codes konnte sein Phylakterion beim Boot-Vorgang nicht gefunden werden. Naja, kosmische Strahlung führt ja manchmal zu kurzfristigen Ausfällen.
Mein Crew war auch etwas seltsam. Machen blickten mich erstaunt an, einige glücklich überrascht, andere fast etwas enttäuscht.
Sie berichteten mir von einer Traumvision, die sie gemeinsam erlebt hätten. Aufwachen aus der Kryo. Hüllenbruch auf der Brücke. Ich, tot, mit zerschmettertem Schädel im Hyperraum treibend.
Kevin, der meinen Leichnam birgt. Gedenkminuten an mich in der Kapelle. Ein fremdes Schiff. Schattenwesen, die in die
Zarathustra eindringen. Reparaturen von Hüllenbrüchen. Dann … fremdartige Zeichen auf den Terminals die an die Schrift der Monolithen erinnern, Eindringen von etwas in unsere Bord-Systeme,
Lavinia in einer völligen unbekannten Sprache sprechend. Die Sprache der “Alten”?!
Auf Deck 6, ganz unten, beim Reaktor: ein großer,
fremdartiger Humanoider an den Terminals. Als Kevin sich ihm nähert, zerschmettert dieser seine Hülle und greift mit dem Arm tief in Kevin hinein, entreißt ihm das Phylakterion aus dem Inneren. Dann verflüssigt er sich und diffundiert durch den Boden. Durch ein Fenster sieht die Crew, dass wir mit der Zara an Bord oder der Oberfläche eines noch riesigen Raumschiff sind, groß wie ein Mond! Es ähnelt etwas dem
Schiff auf dem Lavamond, das einige von uns einmal kurz untersucht hatten. Dann verschwindet es. Schatten rücken von überall auf die Crew vor. Und dann … Erwachen.
Sie brauchen eindeutig schon wieder Urlaub, meine Sensibelchen. Ich entdeckte eine neue Fähigkeit in mir, jemanden mit Handauflegen zu beruhigen, und probierte es an
Dr. Talapor aus, was zu meinem Erstaunen auch gelang. Kevins Fehlfunktion ist aber wirklich seltsam.
Wir erweckten
Marie, Prinzessin von Aiwaz, aus ihrem Kryoschlaf, und auch sie hatte anscheinend den Traum geteilt. Sie erkannte alle wieder und spielte sofort vertraut mit
Neptik, den die Crew ihr als Spielkameraden zugedacht hatte, sehr umsichtig. Im Übrigen scheint Marie mich zu bewundern, was mir schon etwas schmeichelt. Sie berichtete viel von der politischen Lage auf Aiwaz, und dass ihre Schwester sie aus dem Weg räumen wolle. Wir arrangierten, dass ihre Verbündeten sie in geheimer Mission bei uns mit einem Shuttle abholen konnten und werden in Kontakt bleiben. Sie beschrieb noch kurz die Wunder und Sehenswürdigkeiten des Planeten, und wir beschlossen, einige davon zu besichtigen.
Die
Alten Bauten und
die verlorenen Täler (mit spannenden Schiffswracks) verschoben wir auf später. Und so besuchten wir (bis auf
Moth) die berühmten
Thermalbäder für etwas … Entspannung. Mehrere Tage waren nötig, um den dunklen Traum abzuschütteln. Es gelang leider nicht, Kevin in dieser Zeit zu reparieren, selbst
Rayna war ratlos.
Mir wurde noch eine besondere Audienz in
Aiwaz-Mattor zuteil, dem Sitz des
Hermetischen Ordens des Sichelmondes. Auf Aiwaz regieren die Frauen. Und gut, wie es scheint. Es stellte sich heraus, dass die
Gräfin hier auf Aiwaz eine Zeit verbracht hatte, und ihre Aktionen in den Wasserkriegen auf
Dabaran einem größeren Ziel dienten: die Macht des Patriarchats und der konservativen Darrs zu brechen! Beim Boten. Ich bin dabei. Und so wurde eine neue Allianz für Dabaran geschmiedet, hier auf Aiwaz. Wasser und Sand sind unsere Zeugen.
Schließlich musste es leider weitergehen, wir haben ja noch so viele Ziele. Und so flogen wir zur Portalstation für den Sprung nach
Kua, den ich jetzt einmal ohne die Statue durchführte.
Wir wachten aus dem Kryoschlaf auf, und Lavinia meldete,
Zein sei auf der Brücke. Die Logs meldeten einen Hüllenbruch, der aber aktuell nicht mehr vorhanden sei. Zein trafen wir bewusstlos an. Nachdem wir sie wecken konnten, berichtete sie uns verwirrt einige Impressionen: Die Statue habe auf der Brücke geschwebt, leuchtend, pulsierend. Eine blaue Kugel sei auf die Zara zugeflogen und mit ihr verschmolzen. Hüllenbruch! Wieder der Humanoid. Er habe das Phylakterion wieder in Kevin eingebaut, mit kurzer Bewegung. Dann die Statue berührt, aus der schwarze Tentakel kamen; sie leuchtet nun nicht mehr. Dann sei er wieder mit seinem Schiff verschwunden.
Kevin funktionierte wieder! Allerdings hatte er keine Erinnerungen oder Aufzeichnungen über die vergangenen Tage. Und laut Lavinia habe dieser Sprung nach Kua drei Tage gedauert! Aber ich hatte die Statue doch gar nicht bewusst benutzt, beim Boten!
Wir legten an der
Coriolis an und verkauften endlich die Erze. Nüchterner Handel bringt vielleicht etwas Ruhe in unsere aufgewühlten Gedanken.
Layla Out.
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