Eintrag 79: Ein Blick weit zurück...

General Summary

Wahid der 11te Tag im Segment des Händlers im Zyklus 63CZ

  Aus dem persönlichen Audiolog von Layla Al-Biruni   Im Zalos-System erreichten mich einige Nachrichten, außerdem musste ich Crew-Angelegenheiten klären. Unsere Patronin (ist sie eher eine Matronin?) beauftragt uns mit einer Reise in das Odacon-System zur Masahir-Station, um dort eine Person namens Jamala Norghu zu treffen. Alles unter strenger Geheimhaltung. Von Zalos kam die Nachricht, dass ein Shuttle bei uns eintreffen würde.   Und meine Crew: seit kurzem waren Rayna und Azalais von ihren erfolgreichen Geheimmissionen nach Dabaran und Rigel zurück, es gab aber nun Streit um die kleine Humaniterin Rina, die ich beim ersten Besuch in Zalos an Bord aufgenommen hatte. Offenbar spielt Rina mit Neptik Überlebenstraining in den Schächten der Zara, wofür die beiden zahlreiche Gegenstände und Geräte entwendet in verteilte Lager verschleppt haben. Rina gibt sich manchmal auch als Captain aus und zitierte Azalais zum Rapport, was diese mit wenig Humor aufnimmt. Rayna hingegen ist dem ganzen sehr positiv eingestellt und unterstützt es vermutlich sogar aktiv. Und so vermittelte ich in dieser Angelegenheit, die ich tatsächlich neutral sehe, ich kann beide Seiten gut verstehen. Lazinia wird auch für ein gewisses Maß an Sicherheit sorgen.   Interessant ist, dass Rina über ein entwendetes Tabula im Chatkontakt mit einem “AAK” von den Kindern des Liedes steht, die sich nun offenbar auch unterdrückten Humanitern öffnen. Vermutlich ist es sogar unser guter Bekannter Karramesch, der sich hinter AAK verbirgt und Rina vielleicht eine Art Familie bieten könnte.   Etwas später dockte dann das erwartete zalosianische Shuttle an, und Urani Zel’Nafa kam an Bord, um mir neue Informationen und einen Auftrag vom Großmeister zu vermitteln. Offenbar haben die Befragungen von Zein ergeben, dass sie (nach der Transfer-Mission) für das Kolonialbüro im Odacon-System nach einer mysteriösen Waffe des Ersten Horizonts suchen sollte. Auf der Masahir-Station gebe es Überlebende eines Schiffes namens Traumhorizont, über die man hoffentlich mehr über die Waffe erfahren würde. Natürlich gilt es, die Waffe in die Hände von Zalos zu bringen, wo sie dann in Sicherheit ist. Also auf nach Odacon!   Der Darkin wird uns begleiten, um dann später im Zhau-System mit den Verbündeten von Cassiopeia in Kontakt zu treten. Allerdings bleibt er meist in seiner Kabine, um Informationen aus dem Dritten Horizont zu studieren.   Für den Flug von Zalos zurück nach Zib (in Richtung Odacon) verwendete ich meine Statue, was zu einem interessanten Gespräch mit dem Darkin führte. Offenbar zieht die Statue Energie aus der Finsternis und speichert sie. Es könnte sich aber auch um eine Art Reinigungsmechanismus handeln, den vielleicht die Portalbauer ersonnen haben. Die Risiken seien aber sehr hoch! Im Gegensatz dazu setzt seine Symmetrie auf nicht-technische Wege, die Dunkelheit zu bannen.   Natürlich benutzte ich die Statue trotzdem noch einmal, denn wir müssen jene Waffe schnell für Zalos sicherstellen. Und hierbei kam es vielleicht doch zu einer Art Entladung der Dunkelheit, jedenfalls hatten wir nach dem Sprung auf einmal ein riesiges Tentakelmonster aus Schatten auf der Brücke, das wir mühsam bekämpfen mussten. Am effektivsten stellte sich dabei der Einsatz von Feuer heraus, und meine Infernogranate erzielte Wirkung. Meine Statue hatte das Zentrum der Tentakelmassen gebildet, sah nach dem Kampf aber immer noch aus wie neu. Unsere Brücke braucht hingegen eine kleine Renovierung …   Wir fanden uns nahe der Portalstation im Odacon-System wieder. Um die Masahir-Station zu erreichen, mussten wir ein breites Asteroidenband names Ascheband anfliegen, das uralt und höchst verflucht ist. Vermutlich lauern hier auch gefräßige Naniten.   Während des Fluges empfingen wir ein schwaches, verschlüsseltes Signal mit der typischen Instituts-Kryptographie, wie sie auch von Pa-Baki und Avazeh verwendet wird. Eine Basis wartet abseits der Flugroute dringend auf Nachschub. Und so beluden wir unser Shuttle mit den wichtigsten Vorräten und flogen mutig durch Trümmerwolken diese Basis an, die sich als eine Raumstation ähnlich der Azimuth herausstellte, nur etwas kleiner. Nach Funkkontakt wurde klar: ich war hier indirekt gut bekannt, denn die berühmte Avazeh hatte hier gewirkt.   Und als wir landeten und mit Dr. Matthias Holova persönlich sprachen, erfuhren wir die Sensation: tief im Innern des Asteroiden gibt es eine Art Bunker, eine archäologische Stätte namens HYPNOS, wo vermutlich die Portalbauer ein Relikt aus einer Art lebendigem Kristall verborgen hatten: LAZARUS! Dieses war dann von Rusvanova entdeckt worden, Kontakt wurde hergestellt, Geheimnisse und Technologien um Phylakterien an den Konzern übertragen, ANA erschaffen … hier hatte alles seinen Anfang genommen. Auch Kevin!   Dr. Holova zeigte uns ein Datenblatt sowie einen Holo-Film, den man hier entdeckt hatte: ein Humaniter namens Khan Noonien Singh wurde gegen seine Willen in eine Phylakterium transferiert, seine “Biomasse” danach zynisch entsorgt:    
Datenblatt Testsubjekt 32   Vorname Khan Noonien   Nachname Singh   Produktionscharge Charge 4354.3 Jarun Humaniter 32.545   Erweckungsort Yastapol Humaniterlager 34   Größe 1.88cm   Gewicht 89kg   Augenfarbe braun / grün   Haarfarbe schwarz   Blutgruppe 0   Körperliche Merkmale ID Code Muttermal rechte Hand   Kybernetik Logistik Chip   Genetische Merkmale: Schön, Ausdauernd, Logisch   Bekannte Defekte oder Störungen: Widerspenstig, Aufrührerisch   Medikamente: Starke Beruhigungsmittel   IQ: 132   Phobien: -   Einsatzort: Planetare Transportlogistik Tarazug   Vorstrafen: Mehrfach inhaftiert wegen aufrührerischen Benehmens. Anleitung von Widerständen und Aufbegehren gegen seine Besitzer.
Forschungsprotokoll: Nach dem Kauf durch Rusvanova Djinware wurde Testsubjekt 32 nach Odacon transferiert auf eindeutige Empfehlung von Lazarus. Testsubjekt besitzt nach seinen Informationen genetische Eigenschaften, die es ideal für die Umwandlung machen. Bedenken seitens der Unternehmensanwälte wegen der auffälligen Charaktereigenschaften wurden zur Kenntnis genommen. Das mit Hilfe von Lazarus implementierte Assistenzprogramm ANA hat bereits in über tausend Durchläufen eine Wahrscheinlichkeit von unter 0,05% berechnet, dass es Probleme nach der Umwandlung geben wird.   Testsubjekt wird der erste Prototyp der neuen Jäger Klasse Verhör- und Angriffsdrohne gegen die Imperiale Armada eingesetzt werden. Geplante Umwandlung: Transfer der Hirnströme in vorbereitetes Phylakterion 32. Entsorgung der Biomasse.     Gen-Codierung ULZ-343.a 444 DENa   Totenschein ID KhNoSi Humaniter 433465   Neue Bestimmung: Verhör und Angriffsdrohne   Einsatzgebiet Kua Militärprotektorat
    Kevin war also einmal ein Mensch (ich zähle Humaniter dazu) … ich wusste es irgendwie immer. Und LAZARUS hatte vermutlich einen eigenen Plan damit verfolgt, gerade ihn auszuwählen. Wurde hier die Roboter-Revolution bereits vorbereitet?   Im Anschluss an diese Offenbarungen besichtigten wir noch den kubusartigen Fundort von Lazarus tief im Innern des Asteroiden. Beeindruckend, aber leider keine weiteren Hinweise hier zu entdecken. Ich meine aber eine gewisse Übereinstimmung mit der Architektur der kastenförmigen Schiffe mit den merkwürdigen, roboterartigen Aliens zu spüren, denen wir mehrfach begegnet waren (und die, jedenfalls in unserem Traum, Kevins Phylakterium für kurze Zeit entführt hatten). Ist Rusanova nur die dünne Oberfläche noch viel tiefgehender Experimente, die von den Portalbauern durchgeführt wurden und werden?   Am Rande bemerkt: es war mir auch neu, dass die neuen Jäger-Klasse Verhör- und Angriffsdrohnen “gegen die Imperiale Armada eingesetzt werden” sollten. Ich frage mich nun: plant das Konsortium nun eine Wiederholung des Ganzen, wenn es horizontweit Humaniter einsammelt?   Beim Boten: den Dschinn mit dem Teufel auszutreiben?   Layla Out.
Datum des Berichts
16 Jul 2023
Hauptschauplatz

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