Eintrag 81: Das Erwachen
General Summary
Khamset der 15te Tag im Segment des Händlers im Zyklus 63CZ
Aus dem persönlichen Audiolog von Layla Al-Biruni Nach einigen weiteren verwirrenden Nachforschungen (und einer weiteren Explosion, vermutlich durch einen Torpedo) gelang es uns, in den direkten Kontakt mit der Masahir-Stationsleitung zu treten. Offenbar konnte Jasina Makash unsere diplomatischen Dienste in den Verhandlungen mit dem Konsortium und der Legion gut gebrauchen, die mit Kanonenbooten und einem mysteriösen, schuppigen High-Tech-Schlachtschiff die Übergabe der Station und die Auslieferung aller Humaniter verlangte. Und so entwickelte sich eine Reihe von Verhandlungs-Meetings, wo wir versuchten, einen Interessenausgleich zwischen beiden Parteien herzustellen. Legions-Kapitän Kareem Al-Moudwurde während seines Anflugs in seinem Shuttle von einem anderen Shuttle angegriffen, das unter einer Kurtisanen-ID registriert und an der Station angedockt war. Offenbar ein Attentatsversuch von Dritten. Die Verhandlungen scheiterten leider an den unversöhnlichen Maximal-Positionen, die beide Seiten einnahmen. Am Ende zog sich die Legion zwar zurück – aber mit der Drohung, in drei Tagen mit Verstärkung aus Zhau wiederzukommen. Beim Abschlussgespräch auf der Masahir meldete die Stations-KI Niandra einen kurzfristigen Systemfehler, dem aber niemand gründlich nachzugehen schien – was sich später bitter rächen würde. Wir suchten nun, endlich dafür autorisiert, die Krankenstation zu einem Gespräch mit Yousef auf, dem wohl nun allerletzten Überlebenden der Traumhorizont. Ein Wirrwarr aus Zwillingsärzten, einem angeblichen Fahrstuhl, der aussah wie ein Verbrennungsofen, sowie einem suizidgefährdeten, offenbar paranoiden und unheilbar erkrankten Patienten entfaltete sich. Sameera gelang es, ihn zu einem Deal zu bewegen: die Koordinaten der “Waffe” gegen seinen Freitod. Er flüsterte die Zahlen Cassiopeia ins Ohr, Sameera umarmte ihn, er ergriff ihre Waffe - und erschoss sich. Hirnmasse und Blut wurden im ganzen Zimmer verteilt. Beim Boten. Das ist also “meine” Crew … auf ihre eigene Art Diener der Finsternis. Nun brachen wir schnell mit dem Shuttle auf, wobei uns der Darkin begleitete. Nach längerem Flug gelangen wir in ein Gebiet, wo jemand die Signalbojen mit Autokanonen zerschossen hatte. Uns erreichte uns ein Notsignal der Azurperle, das uns zu einer Rettungskapsel mit ihrer Kapitänin Sajina führte (nicht ohne ein düsteres Déjà-vu in Hinsicht auf einen möglichen Fluch!), die ihrerseits eine maximale Paranoia an den Tag legte und lieber wieder in ihre Kapsel zurückkehrte, als mit uns zu den Zielkoordinaten weiterzufliegen. Sie berichtete uns, dass ihr Schiff hinterrücks von einem Klasse-1 Jäger mit Torpedos angegriffen worden sei und ihre Crew dem Wahnsinn verfiel. Der Reaktor wurde zerstört. Nur sie konnte fliehen. Oh ja, eine inzwischen wohlbekannte Story. Uns erreichte eine Sprachnachricht von Rayna: auf der Masahir-Station herrsche Kriegszustand, das Märtyrerkommando hätte mithilfe der KI die Kontrolle übernommen. Auch sei der Miranische Tiger ermordet worden! Wir beschlossen trotzdem, weiterzufliegen und unseren Auftrag zu erfüllen. Wobei sich nun alles zu einem Albtraum entwickelte, den ich nur schemenhaft wiedergeben kann. Wir schalteten aus Sorge vor einem Hinterhalt unseren Transponder ab und flogen weiter auf die Zielkoordinaten zu. Immer mehr Mitglieder meiner Crew begannen, Stimmen im Kopf zu hören, die sie warnten: “Ihr werdet hier sterben!”. Wir schienen auch eine Art Sprung durch den Raum gemacht zu haben, denn auf einmal waren wir jenseits der Koordinaten und mussten unseren Kurs korrigieren. Schwarzes Birr drang auf uns ein, wir mussten wiederholt ausweichen. Am Ziel dann erblickten wir zunächst ein gewaltiges … Nichts. Ein Tarnfeld? Dann, näher gekommen: ein gewaltiges, düsteres Schlachtschiff, größer als die Zara und unserem Darkin/Santulaner als früherer Gegner aus dem Ersten Horizont wohlbekannt. Es gab eine Anomalie an Bord laut Kevins Scans, vielleicht eine Waffen-Fehlfunktion? Der Wahnsinn griff weiter nach meiner Crew, Stimmen und Flimmern im Raum, nur Kevin und ich blieben seltsamerweise verschont. Der Darkin verbarrikadierte sich in seiner Kabine. So tapfer sind also unsere neuen Verbündeten aus dem Zweiten Horizont? Sehr hilfreich … Eine weitere Nachricht von Rayna traf ein: Schießereien zwischen Märtyrern und Nachthänden auf der Station, Kultisten!? Die Zara hält weise weiterhin weiten Abstand … Nur autonome Systeme würden dieses mysteriöse Schiff hier bergen können. Es wurde selbst mir klar, dass der Traum von einem eigenen Schlachtschiff hiermit wieder einmal geplatzt ist. Cassiopeia gestand nun, dass sie einen Code und Tabula besitze, mit dem man Nanitenschwärme des Fluchs der Asche anlocken könne! Und das sagt sie uns erst jetzt? Wieder eine Verschwörung hinter meinem Rücken, ich kann niemandem trauen … Es bedarf einiger Berechnungen für Kurs und Timing (und einer zwischenzeitlichen Reparatur unseres Antriebs, der auf einmal Störungen aufwies), aber es gelang uns, das Tabula mit passendem Timer auf das Schlachtschiff abstürzen zu lassen, während wir uns auf die maximale Distanz zurückgezogen, um noch das Ergebnis auswerten zu können. Und da kamen sie nun auch, die gefräßigen Schwärme! Sie zerlegten und “falteten” das Schiff … und bei seinem Ende kam etwas anderes zum Vorschein: ein Loch in den Warp, ein Riss, ein Tor direkt in den Portalraum, aus dem der Wahnsinn nach uns griff … und dieser Riss wurde größer! Kevin schaltete geistesgegenwärtig die Panoramaschirme ab, und wir flohen mit maximaler Geschwindigkeit von diesem verfluchten Ort und dem Unheil, das wir – unwissend, in so guter Absicht! – entfesselt haben. Wir sammelten noch kurz die Kapitänin der Azurperle wieder ein und nehmen nun Kurs auf die Mazahir-Station, wo vermutlich die nächste Katastrophenlage auf uns wartet … Layla Out.
Das Auge des Wahnsinns hat sich geöffnet...
Datum des Berichts
13 Aug 2023
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