Eintrag 88: Der erste Kontakt

General Summary

Athna 36 Tag im Segment des Händlers im Zyklus 63CZ

  Aus dem persönlichen Audiolog von Layla Al-Biruni   Dunkelheit. Erwachen.   Drogen? Drogen!   Ich liege in einem Sarg! Ich bin zu schwach, ihn zu öffnen.   Jemand öffnet und holt mich heraus. Cassiopeia!   Sie konnte sich aus einer anderen Stasiskapsel befreien. Es freut mich, dass sie da ist!   Ein Türspalt. Licht. Essensgeruch. Geräusche wie von einem … Zug?   Zwei Wachen in azurblauen Battle-Exos … das Azur-Team … hält uns gefangen?   Wir versuchen zu fliehen, Cassiopeia, nackt, geht zu Boden und lenkt sie ab. Ich aktiviere meine Glyphenrüstung und renne weiter, um Hilfe zu holen. Ein Volltreffer mit einem Raketenwerfer kann ich absorbieren und renne weiter, Haken schlagend, außen an einem Gang an einem Zug entlang: Die Goldene Ernte!   Wie … bei den Ikonen … sind wir nach Mira gekommen?   Mit Mühe und meinen Windhand-Talenten kann ich meinen Verfolger abschütteln und mich im Zuginneren unter Menschenmassen mischen. Die Pilger. Dort, eine Kriegernonne! Ich flehe sie um Hilfe an. Doch nun wird es noch absurder: Sie sagt, ich solle zurück. Die Feinde seien fast da (sie schoss dabei auf irgendwelche Drohnen). Und: “A” (?!) warte auf uns!   Es wurde mir klar, dass wir in einer Holo-Simulation gefangen waren. Und so entschied ich mich, zurückzugehen und gefangen nehmen zu lassen. Der Zug stoppte. Alles war auf einmal eingefroren. Dort: eine leuchtende Tür im Nichts. Cassiopeia und ich gingen hindurch.   Ein leerer Raum, eine orange schillernde Silhouette einer Frau, als würde sie wie Sand zerrieseln: ANA.   Ein Echo von ANA, wie sich herausstellte, verborgen in den Stasiskapseln des Rufs aus Rigel, die die Nazareem nach Odacon gebracht hatten. Sie ist nur ein schwaches Abbild mit lückenhaften Erinnerungen und hat keine Macht mehr, aus der Kapsel auszubrechen, konnte uns aber vor der Indoktrination schützen und aufwecken.   Lazarus habe vor den Alten gewarnt! Sie zeigte uns die Vision eines Planeten, über dem sich ein Portal öffnet und der von gigantischen, feurigen Tentakeln ergriffen wird.   Kurz darauf, jedenfalls erschien es mir so, wurden wir von unserer Crew aus dem Transporter im Ascheband befreit, zu dem wir in Kryokapseln transportiert worden waren, und erwachten, diesmal in der (?!) Realität.   Die Befreiung ging wohl mit einem Ramm-Manöver einher (beim Boten, was sind das für neue hässliche Kratzer am Shuttle, wer war das?!) und einem Kampf mit Nazareem, schließlich eine Sprengung des Transporters durch eine Selbstzerstörung, knapp nachdem man uns hatte bergen können.   Ich musste dann aber meine Crew fluchend an unsere Ausrüstung erinnern, die schließlich auch noch aus dem Trümmerfeld geborgen werden konnte. Nicht auszudenken, wenn all die Artefakte verloren gegangen wären. Aber insgeheim war ich sehr dankbar, dass sie uns gerettet haben.   Wir flogen zurück zum Flottenverband zu einer Beratung mit der Groß-Diakonin. Auf Zalos kenne man Wege, eine Nazareem-Indoktrination umzukehren, so wie es auch bei ihr gelungen sei. Solange gab ich Anweisung an Lazinia, alle Indoktrinierten vom Funk auszuschließen und Kevin die Adninrechte zu entziehen. Es stellte sich heraus, dass Kevin tatsächlich schon einen Funkspruch mit unseren Plänen an die Nazareem hatte absetzen wollen, was Lazinia zum Glück unterbunden hat.   Die Schiffe der Freien Liga wurden auch versammelt. Die Masahir-Station muss evakuiert werden, eine Restbesatzung kann uns eine zukünftige Operationsbasis bereitstellen, wenn sie sich versteckt.   Bevor wir das System verlassen, wollen wir noch die Lage an der Portalstation genauer aufklären, und flogen zum ersten diplomatischen Treffen von Menschen – mit echten Außerirdischen!   Ein Dutzend Schiffe, regungslos im All treiben, von außen unbeschädigt. Die Portalstation … von einer violetten Substanz überzogen.   Je näher wir kamen, desto mehr von unserer Technik fiel aus, wie bei der Pyramide auf Izir. Mein Symbiont vermeldete vage die Nähe eines anderen, unbekannten Schwarms …   Und so wanderten wir durch die dunklen Gänge und Schächte der Station bis zur Zentrale.   Dort wurden wir von den V’zell erwartet.   Humanoide Gestalten mit Tentakeln am Kopf, etwa zwei Meter groß, in recht einfacher Körperpanzerung. Sie kommunizieren telepathisch, mein Symbiont erwies sich dabei als hilfreich.   Im Kapitänssessel, der Schwarmmeister, mit vier Augen. Ich empfing Neugier, Interesse.   Und so entfaltete sich eine delikate Diplomatie über Gedanken und Bilder im Kopf. Der Schwarm beobachtet meine Gedanken. Sendet Impressionen. Macht. Überlegenheit. Ein Planet im Griff gigantischer Tentakel. Genugtuung. Platzhalter werden? Ich: Nun … abwarten … Ich: Wir das System verlassen? Sie: Gleichgültigkeit.   Sie scheinen allerdings genervt von Elkanah zu sein, reagieren auf ihn fast allergisch, verachtend … aber auch irgendwie machtlos. Ein konkurrierender Verbündeter?   Cassiopeia gelang es mit einer Eingebung und einem Gedanken an die Machtlosigkeit gegenüber dem Portalriss, uns für kurze Zeit völlig ungefilterte Impressionen von den V’zell zu empfangen. Emotion. Zusammenbruch. Sie schienen sich vor langer Zeit einer ähnlichen Entscheidung ausgesetzt worden zu sein, sie wählten die Macht der Alten, ein zerstörter Planet (ihre Heimat?), von einem Monster zerrissen, Bedauern und Reue …   Damit war dieses denkwürdige Treffen beendet. Abschied.   Die Türen öffneten sich, man ließ uns frei ziehen, und wir konnten mit dem Shuttle wieder ablegen.   Layla Out.
Datum des Berichts
19 Nov 2023
Hauptschauplatz

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