Seta, 9ter Tag im Segment der Richterin im Zyklus 63CZ
Aus dem persönlichen Audiolog von Layla Al-Biruni
Wir standen am Loch in die dunkle Tiefe und berieten uns kurz.
Kevin berechnete einen perfekten Punkt in der Tunnelstruktur, und mir gelang ein ebenso perfekter Wurf, um mit einer Granate den Wesen in der Tiefe den Ausstieg dauerhaft zu versperren.
Für die Crew barg Kevin dann ein riesiges Kristallfragment von bestimmt einer halben Tonne Gewicht.
Wir erkundeten die oberste Ebene der Kristallhöhle weiter, trafen auf mehrere Haufen von
Eankabut, den gefährlichen Kristallspinnen, und auf ihre Opfer, Mitglieder der verschollenen Kristallexpedition. Jegliche lose Kristallbeute hier in der Nähe kann mit Kristalleiern dieser Kristallmonster verseucht sein. Und so nahm Kevin einem der (irgendwie kristallisiert-starren) Toten nur einen Kristalldolch ab. Habe ich das Wort “Kristall” oft genug erwähnt, mein liebes Log?
Unser Acil
Menek Drssa bedankte sich für unsere Hilfe und wollte uns nun einige innere Bereiche der
Ringwelt zeigen. Im Gegenzug würden wir ihn auf die
Zara einladen und als Teil der Crew mit uns reisen lassen. Er möchte für sein Volk praktische Technologien sammeln, über die die
Acil nur noch theoretische Kenntnisse besitzen.
Wir kehrten kurz zum Portal zurück und riefen
Rayna zu uns, um ihr die Ringwelt zu zeigen. Natürlich war sie höchst begeistert, sie bekam auch ein eigenes
Armband von den
Drohnen. Sie wollte alles mit uns erforschen, doch wir brauchten sie als vertrauenswürdiges Relay zwischen uns und der Zara.
Unser Team besuchte nun mit dem Acil zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Ringwelt: den mysteriösen
Landeplatz, die
geschlossenen Portale, den
Drohnenkomplex, die
kristallisierten Ebenen (alte Schlachtfelder?),
Pyramiden der Wettersteuerung, den Rand der Ringwelt mit
gigantischen Geschützen (leider fest montiert), und die
Solarfelder. Von den
Raumhäfen hielten uns Drohnen fern.
Wir landeten schließlich bei einer
Bunkeranlage, wo der Acil eine Tür in die
Tiefe der Ringwelt öffnete. Moderne, sauber-strahlende Gangsysteme erwarteten uns. Wir besuchten
medizinische Anlagen und
hydroponische Gärten, gigantische Komplexe mit
Kryoschlafkapseln, eine
Spezies-Kultivierung (zur Nachzucht von einheimischen Tieren wie den niedlichen Ringweltkätzchen), und wurden von einem
Hochsicherheitsbereich ferngehalten.
Nach diesem beeindruckenden Sightseeing brachten wir den Acil erstmal zurück in seine
Enklave, damit er für seine längere Abwesenheit Vorkehrungen treffen konnte. Wir anderen flogen nun noch kurz zur
Großenklave Nahaka und bewunderten ihre faszinierende Architektur. Die Bewohner interessierten sich für unsere Gravbikes, deren Technologie sie theoretisch verstanden. Wir bewunderten ihre Musik, die gefiederte Holzkunst überall, wunderschöne Landschaftsgemälde. Ein sehr ästhetischer Ort.
Das Oberhaupt aller Azil der Ringwelt,
Azil Menek Okyrr, gewährte uns sogar eine Audienz in seinem Thronsaal. Wir sprachen über verlorene Technologien, die Ursünde der Menschheit in den Augen der AHS, die Möglichkeit, ihn als Fürsprecher zu gewinnen … für einen “kleinen” Gefallen.
Wir sollten ihm einen Architekten bringen, denjenigen, der Kevins Phylakterion gebaut hat, welches er nach etwas Verhandlung mit einem speziellen Werkzeug unter meiner Aufsicht untersuchte. Er möchte also “nur”: einen Portalbauer?! Lazarus?! Denn mit seiner Hilfe sei es für die Acil (sprich: ihn selbst) möglich, die Kontrolle über die Ringwelt wieder zu gewinnen. Die Acil haben Überreste von “Administratoren” gefunden, die er irgendwie reaktivieren und kontrollieren möchten. Wir sollten den Portalbauer auch nur zu ihm persönlich bringen. Aha.
Kevins Phylakterion sei übrigens eher klein, außerdem primitive B-Ware und schon massiv zerkratzt. Haha …
Wir kehrten nun (auch zur Bergung weiterer Tonnen von Kristallen) zum Portal zur
Maschinenwelt zurück, das aber zu unserem Erschrecken geschlossen war. Nach einem Tag öffnete es sich aber wieder, und
Elkanah stand vor uns. Er kehrte aber hastig zurück zur Zara, bevor “sie mich findet!”.
Nach einigem Chaos stellte sich heraus, dass die Dschinn-Lay der Maschinenwelt, die allseits verehrte
UHKLAVEHNATERIAN-LAH, uns alle hatte loswerden wollen (ohne uns direkt schaden zu dürfen) und darum Rayna dazu verführt hatte, UTOPIA, eine Paradieswelt voller Blumen und bewusstseinsverändernder Drogenpollen zu besuchen, was die Portaleinstellungen verändert und uns den Rückweg versperrt hatte.
Rayna hatte auch meine Captain’s Yacht zur Maschinenwelt fliegen lassen, so dass die Zara-Crew ohne Landemöglichkeit war. Allein Elkanah konnte zum Portal fliegen und die Koordinaten zur Ringwelt wiederherstellen. Mutig! Wenn SIE ihn erwischt hätte …
Nur mit der Kraft des Boten gelang es, der Dschinn-Lady die Koordinaten nach UTOPIA zu entlocken (die sie aber auch dann nur heimlich an Cassiopeia übermittelte, bevor sie verschwand). Mühsam konnten wir die glücklich-lallende, halbnackte Rayna (zu Kevin: “Das Ding kann sprechen, ahahaha …”) wieder in ihren Exo zu verpacken und von der Mohnwelt zu bergen. Wenn sie nicht bald wieder zu sich kommt, schwöre ich, dann landet sie wieder dort für immer!
Die
Großdiakonin war inzwischen mit der Flotte zurückgekehrt; sie hatten eine große Anomalie in der Nähe entdeckt, ein
merkwürdiges Schwarzes Loch mit Energieblitzen oder so etwas. Sie überspielte uns die Daten.
Wir brachten den Acil sowie die Kristalle an Bord der Zara, besuchten die
Kernmatrix für die versprochenen Rücksprung-Koordinaten, und Kevin hatte noch ein letztes vertrauliches Gespräch mit RX an Bord der
Okalani.
Dann brachen wir zusammen mit der Flotte auf zurück zum Portal und sprangen, diesmal tatsächlich erfolgreich, direkt nach
Zalos, wo wir uns sofort identifizierten.
Zahlreiche Nachrichten prasselten auf uns ein!
Zein war inzwischen freigelassen worden und ist nun wohlbehalten wieder beim
Kolonialbüro. Die
Janghir-Flotte sei verschwunden und offenbar unterwegs zu irgendeinem Ziel.
Die
Talapor-Werft feierte ein Horizont-weites Comeback mit einem gewaltigen T-Marketing-Event, wo T, Verzeihung Dr. T (soviel Zeit muss sein!), persönlich und natürlich extrem T-weitschweifig ein neues T-Shuttle aus der T-Werft vorstellte, das schneller sei als alle bisher existierenden Schiffe, darum sei die T-Werft mit T-Großaufträgen u.a der
Legion bis auf weiteres völlig ausgebucht. Da hat das T-Reverse-Engineering des fremden Raumschiffs in den Händen T’s wohl funktioniert.
Doch woher stammte es ursprünglich? Und was war mit der seltsam gekleideten Frau im Kryoschlaf geschehen?
Layla Out.
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