Geburtstagstanz der Mumifikatoren

Die Mumifikatoren feiern wie alle Menschen ihren Namenstag als großes Fest, allerdings feiern Mumifikatoren zusätzlich auch den Tag ihrer Geburt, also den neunten Tag vor ihrem Namenstag, mit einem speziellen Ritual. Dabei wird der Feiernde in eine Wanne mit Balsam gelegt und neun Atemzüge des Mumarchen oder der Mumarcha lang untergetaucht. Dann wird der Feiernde herausgezogen und in neun Lagen Mumienbinden gewickelt, wobei nur das Gesicht freigelassen wird. So gebunden, tragen die Übrigen den Feiernden in einen Speisesaal, wo alle anderen ein neungängiges Menü verzehren und neun spezielle Tänze absolvieren.
Danach wird der Eingewickelte in eine mutterschoßförmige Öffnung einer Statue der Mutter Rhoyne eingeworfen und auf der anderen Seite der Statue zu Boden fallen gelassen. Danach muss der Eingewickelte sich durch geschickte Bewegungen aus den Mumienbinden befreien, wobei die anderen anfeuern oder spotten dürfen.
Hat sich der eingewickelte befreit - oder nach einer Stunde fruchtloser Versuche - darf er vor den Augen aller die neun Gänge des Menüs nachessen, nachdem er einen Krug Milch leergetrunken hat. Dann darf er mit Späßen, Tänzen und Gedichtrezitationen die anderen unterhalten. Zuletzt erhält er ein mit süßer Creme gefülltes Gebäck in Form der Mutter Rhoyne.

Geschichte

Zum ersten Mal belegt ist die Geburtstagsfeier der Mumifikatoren auf einem Relief im Keller des Ingwermumifikatoriums von Vaith, das nach Schätzungen bereits 10 000 Jahre alt ist. Die Feier der Geburt eher alls der Namensgebung ist eine klassische Tradition aus der Religion der Rhoynar, kann also nicht vor Nymerias Ankunft in Dorne praktiziert worden sein.
Zur Zeit von Fürst Maron Nymeros-Martell wurde für zehn Jahre versucht, eine Gebäck in Form der Mutter statt der Mutter Rhoyne zu verwenden, doch gewiefte Mumifikatoren reichten offiziell das vorgeschriebene Gebäck, nach dem wahren Fest aber eine Rhoyne-Backfigur. Die erste wurde sodann in die Mumienbalsamiererei gebracht und dort eingearbeitet, werden der Feiernde wieder nur die Rhoyne-Figur verspeiste. Fürst Maron selbst legte man eine mit bittere Kräutern und sieben Skorpionen gefüllte Figur der Mutter zwischen seine eigenen Mumienbinden, als er einbalsamiert wurde. Sein Sohn und Nachfolger Trystan hob daher die Vorschrift wieder auf.

Durchführung

Das Balsambad symbolisiert die Zeit des Wachstums, die Einwicklung die Zeit der unmündigen Säuglingszeit. Das nachgestellte Gegurtsritual ist ein Bild für die Pubertät und das Sich-Befreien aus den Fesseln der elterlichen Bevormundung. Das neungängige Menü erinnert an die Sieben und die Zwei die über das ganze Leben wachen.
Die Tänze und Späße des Feiernden schließlich stehen für die Hoffnung auf das fröhliche Leben nach dem irdischen Tod, das alle erwarten.

Komponenten und Hilfsmittel

Die Balsamierungsmittel variieren von Ort zu Ort und zeigen auch die Spezialisierungen von felsigen, sandigen und salzigen Orten. Es werden für das Geburtstagsritual allerdings keine giftigen oder verletzenden Materialien (etwa geschmolzene Metalle) verwendet, sondern im Zweifelsfall ungefährliche Ersatzstoffe.

Teilnehmer

Zur Teilnahme sind alle Mumifikatoren des jeweiligen Mumifikatoriums eingeladen, der Mumarch oder die Mumarcha und weitere Trockner und Wickler nach persönlicher Einladung durch den Feiernden.

Einhaltung

Das Ritual wird an jedem zehnten Geburtstag eines Mumifikators gefeiert. Ist der Feiernde zu alt, darf er sich durch einen Trockner vertreten lassen. Die Scherze und Unterhaltungen muss er trotzdem selbst aufführen.

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