Toranische Clans Tradition / Ritual in Drift City | World Anvil

Toranische Clans

Die größte soziale Struktur im Imperium ist der Clan, der mindestens 50, meistens jedoch hunderte Personen umfasst. In manchen Regionen ist eine ganze Stadt durch einen einzelnen oder zwei Clans gebildet. Besonders mächtige Clans zeichnen sich durch viele Mitglieder in hohen Positionen in internationalen Konzernen oder im kaiserlichen Staatsapparat aus. Je größer ein Clan ist, desto mehr Einfluss hat er auf Politik und Wirtschaft, denn die an Anzahl der Clanmitglieder bestimmt auch die Anzahl der Vertreter in lokalen, regionalen und reichsweiten Parlamenten.   Jeder Clan ist durch ein eindeutig zuordenbares Piktogramm identifizierbar. Das Piktogramm wird häufig auf Briefköpfen, als Flagge vor Gebäuden und manchmal auch als Tättoowierung getragen.  

Clan-Führung

  Ein jeder Clan wird von einem Clan-Oberhaupt, dem oder der sogenannten Tou, geführt. Ursprünglich oblag die Clan-Führung der ältesten Frau des Clans, da Frauen lange Zeit als weniger aggressiv, dafür aber besonnener, verständnisvoller und strategisch klüger als Männer galten. Durch eine kaiserliche Reform im ersten Jahrhundert VS, durchgesetzt von einer Kaiserin, wurde das Gebot des Matriarchats gekippt, sodass nach und nach auch mehr Männer den Tou stellten. Die Mehrzahl der Tou ist bis heute jedoch weiblich, was hauptsächlich mit der höheren Lebenserwartung von Frauen begründet wird.   Wer genau Tou ist, wurde ebenfalls deutlich liberalisiert. Ein jeder Clan kann selbst für sich festlegen, wie der Tou bestimmt wird. In vielen Fällen wurde die traditionelle Weise beibehalten, nach der das älteste Clan-Mitglied die Tou stellt. Es gibt Clans, bei denen die Tou gewählt wird, in anderen Clans herrscht das Recht der/des erstgeborenen entsprechend der Herrscherhäuser anderer Staaten. In einigen wenigen Clans wird die Tou aus Nominierten ausgelost.  

Innerclanische Struktur

  Das Leben innerhalb des Clans ist von den höchst individuellen Regeln und Geboten bestimmt. Neben den kaiserlichen Gesetzen können je nach Einflussgebiet des Clans auch clan-speifische Gesetze Anwendung finden, wobei kaiserliche Gesetze durch Clangesetze weder ausgehebelt noch umgangen werden dürfen.   Die Durchsetzung von Recht und Ordnung obliegt in erster Linie dem Reich und seinen Organen. In entlegenen Regionen, wo Clans die Größe einer ganzen Stadt erreichen, kann jedoch auch eine claninterne Strafverfolgung stattfinden. So ist beispielsweise die südwestlich von Phisai gelegene Stadt Tsui Chan zu 90% von Clanmitgliedern des Tsui-Clans bevölkert. Durch seine Größe stellt der Clan die örtliche Polizei und die Gerichtsbarkeit. Verbrechen, die von Clan-Mitgliedern an Clan-Mitgliedern begangen werden, können nach Reichsrecht oder nach Clan-Recht geahndet werden. Die Wahl obliegt dem Tou. Mit dieser Vorgehensweise sollen die imperialen Gerichte entlastet werden, was in der Praxis auch tatsächlich der Fall ist. Davon unabhängig ist eine Verurteilung des Beklagten nach seinem eigenen Clanrecht immer möglich. Bei Verbrechen, bei denen Kläger und Beklagter nicht demselben Clan angehören, hat der Kläger die Wahl, welches Recht auf den Beklagten anzuwenden ist, das Clan-Recht des Beklagten oder kaiserlich-imperiales Recht.   In größeren Städten, in denen die Durchmischung der Clans sehr viel höher ist, kommt die Anwendung von Clan-Recht relativ selten vor. Problematisch ist auch, wenn sich Personen von außerhalb der Clan-Strukturen im Imperium niederlassen. Sofern sie keinen Anschluss an einen bestehenden Clan finden, der sie aufnimmt und für sie bürgt, werden Einwanderer oder eingewanderte Familien als Clan-los bei den Behörden registriert. Sie haben keine Gestaltungsrechte wie etwa das Wahlrecht, genießen keine Freizügigkeit im Imperium und können keine politischen Ämter bekleiden. Erst wenn sie mit ihrer Familie oder anderen Personen die Anzahl von 50 Personen überschreiten, steht ihnen die Möglichkeit offen, einen eigenen Clan zu gründen, um die vollen Bürgerrechte zu erlangen.   So, wie Personen in einen Clan aufgenommen werden können, können sie auch aus dem Clan ausgeschlossen werden. Diese Clanlosen sind dann, wie Einwanderer ohne Clan, ohne Gestaltungsrechte und können keine amtlichen Positionen, einschließlich der Lehrer und Erzieher, inne haben. Häufig sind die Ausgestoßenen Kriminelle, die neben dem Ausschluss zu einer bedeutenden Haftzeit verurteilt werden. Damit einher geht der schlechte Ruf der sogenannten Clanlosen, auch wenn dieser insbesondere für Einwanderer nur selten der Wahrheit entspricht. Hinreichend vielen Clanlosen steht es natürlich frei, einen eigenen Clan zu gründen. Die Natur von ausgeschlossenen Verbrechern hat jedoch zur Folge, dass ein solcher Untergrundclan eher selten entsteht und noch seltener nennenswerten Einfluss erlangt.   Ob und welchen Einfluss ein Mitglied eines Clans hat, das sich außerhalb des Imperiums aufhält, ist ebenfalls Sache des Clans selbst. Das imperiale Recht fordert lediglich, dass die Mehrzahl der Clanmitglieder und die Tou sich regelmäßig innerhalb des Imperiums aufhalten und dort ihren ständigen Sitz haben. Manche Clans sind jedoch hinreichend wohlhabend, einen gewissen Anteil der Mitglieder im Weltraum oder in Kolonien leben zu lassen, um dort Profit zu machen oder Einfluss zu nehmen. Es kann daher vorkommen, dass einzelne Stationen oder Kolonien zwar eigenständige hoheitliche Entitäten darstellen, indirekt jedoch von einem imperialen Clan beeinflusst oder geleitet bzw. regiert werden.  

Clan-Beziehungen

  Clans können untereinander verschmelzen oder sich in mehrere Clans aufspalten. Der häufigste Fusionsgrund ist eine Hochzeit. Gerade kleine Clans erhoffen sich, durch eine günstige Vermählung zweier Mitglieder mehr Macht und Einfluss zu erlangen. Hochzeiten dieser Art sind häufig arrangiert und den Brautleuten wird, wenn überhaupt, nur eine kleine Wahl an einem Partner oder der Partnerin überlassen. In sehr konservativen und traditionellen Clans obliegt die Wahl des Partners der Braut, was auf die alte matriarchische Struktur der Clans zurückzuführen ist.   Gelegentlich kommt es vor, dass innerhalb eines Clans Uneinigkeit vorherrscht. Kann der Streit nicht beigelegt werden, kann sich ein Teil des Clans abspalten und einen Schwesterclan gründen. Da der politische und wirtschaftliche Einfluss eines Clans an seine Mitgliederzahl gekoppelt ist, kann es vorkommen, dass ein Clan bei der Abspaltung eines bedeutenden Teils erheblich an Macht verliert. Gelegentlich können gar Amtsinhaber und Obleute ihre Position im Verwaltungsapparat des Reiches verlieren. Gerade große Clans sind sehr bemüht, eher einen Kompromiss zu finden, als eine Abspaltung zu riskieren. Mit der Größe wächst jedoch auch die Meinungsvielfalt innerhalb eines Clans, sodass die Wahrscheinlichkeit, einen Kompromiss zu finden und eine Teilung zu vermeiden mit wachsender Mitgliederzahl deutlich abnimmt.

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