Kronenpalast von Tirvox ad Coimi
Es war ein sonniger 25. Mirtadi 2.477 AEC in der Hauptstadt des Reiches als Trind VII. mit seiner Gemahlin Brictissa IX. auf den Balkon des neuen Palastes über dem Eingangstor trat und die jubelnde Menge der Bürger von Tirvox ad Coimi begrüßte.Die Straßen waren gesäumt von Fahnen und Wimpeln. Viele winkten dem Fürstenpaar mit kleinen Tüchern, während Hofpagen auf kleineren Balkonen rechts und links der Hauptbalustrade bunte Blüten auf die zahlreichen Gäste regnen lies. Über die Menge wehte eine leichte Brise duftenden Jasmins hinweg. Vor dem Palast waren lange Tischreihen aufgebaut, die zum späteren Festschmaus einluden. Es sollte ein Festtag für alle Einwohner werden, die in den letzten Jahren eifrig am Bau beteiligt waren und den Palast zu einem weiteren Schmuckstück der Stadt haben werden lassen...Auszug aus dem Bericht über die Einweihungsfeierlichkeiten im Tirvox-Anzeiger von Âdocôris-
Im Jahre 2.429 AEC erteilte Athril V., der Fürst pilziger Westwiesen und König von Brictaelgis, den Auftrag, in der Hauptstadt von Âdocôris Tirvox ad Coimi einen neuen Palast in der südlichen Steilwand des Steinkrontals zu errichten. Für den ersten Entwurf wurde ein Wettbewerb unter allen Steinkünstlern für Höhlenarchitektur des Kontinents ausgerufen, den Tamix Mondblatt gewann. 2.430 AEC begannen die Âdocôrica mit dem Bau, der 37 Jahre in Anspruch nahm.
Leider konnte Athril V. die Fertigstellung des Palastes nicht mehr erleben, da er bereits 2.469 AEC verstarb. Erst 2.477 AEC wurde der Palast durch das neue Königspaar feierlich eingeweiht. Jedoch ließ Trind VII. für seinen Vater eine Statue auf dem Platz vor dem Palast errichten, die ein Jahr nach den Einweihungsfeierlichkeiten enthüllt wurde.
Besonderes Geschenk
Trind VII. & Brictissa IX. - Princely couple of Western Mushroomy Meadows by Blue Fairy 74 - Midjourney-Collage
Anlässlich der Feierlichkeiten zur Einweihung des Palastes erhielt das Fürstenpaar eine kunstvolle Sonderausgabe des Almanachs "Von Erdbauten & Blätterdächern" geschenkt. Der Almanach gilt als wichtigstes Lehrbuch für Architektur des Kontinents. Die Sonderausgabe kann in der Bibliothek der Universität von Tirvox ad Coimi besichtigt werden.
Der Entwurf
Tamix Mondblatts Entwurf zeigt eine Palastfassade, die aus einem Haupterker mit Toreinfahrt und Zeremonialbalustrade sowie zwei kleineren Erkern mit Eingängen und Balkonen links und rechts des Hauptportals besteht.
Die Stockwerke werden durch gewundene Säulen symbolisch getragen, die in abgewandelter Form auch die Eingänge umrahmen. Die Windung der Säulen erinnert an verdrehte Holzäste und verschlungene Ranken. Die zweite Etage öffnet den Blick nach außen durch große Fenster, die ebenfalls durch Schmucksäulen geteilt werden.
Das erste Geschoss verfügt über eine Deckenhöhe von mindestens drei Metern, das zweite über etwa 2,50 Meter und die dritte Etage hat eine Deckenhöhe von etwa zwei Metern. Da Wiesenkobolde nicht größer als 1,10 Meter werden, was etwa der Durchschnittsgröße eines fünfjährigen Menschenkindes entspricht, sind die Raumhöhen recht komfortabel.
Die Gesamthöhe des linken und rechten Flügels beträgt sieben Meter. Die beiden Außenbalkone mit einer Höhe von etwa 8,5 Metern werden von der mittleren Balustrade nochmals um etwa zwei Meter überragt.
Die Gesamtlänge des Palastes umfasst circa 28 Meter. Ihnen mag das klein erscheinen, aber für Kobolde wirkt es im Vergleich zu ihren gemütlichen Häusern, die nicht über zwei Etagen hinausgehen und nur eine Gesamthöhe von drei Meter erreichen, riesig.
Der Bau des Kronenpalastes
Nachdem Tamix Mondblatt den Wettbewerb gewonnen hatte, begannen umfangreiche Planungs- und Vermessungsarbeiten an der südlichen Steilwand des Steinkrontals. Die Wand besteht aus ockerfarbenem mamoriertem Sandstein mit einem Härtegrad von etwa sechs. Dadurch konnte die Bearbeitung schneller erfolgen. Es bedurfte jedoch erfahrene Steinkünstler, um das Abbrechen ausgestalteter Fassadenteile durch zu hohen Kraftaufwand zu vermeiden.
Am Bau waren im Durchschnitt etwa 100 Kobolde beider Geschlechter täglich beteiltigt, die aus allen Teilen des Kontinents stammten. An der Fassade arbeiteten hauptsächlich Bildhauer und Steinmetze, die Stück für Stück die Vision von Tamix Mondblatt aus dem Fels arbeiteten. Für den Ausbau im Inneren waren sogenannte Höhlen- und Steinbrecher verantwortlich, die sich ausgehend vom geplanten Tor, den Türen und den Fenstereingängen den Weg ins Innere bahnten. Bei den Ausbauten wurden Säulen stehen gelassen, die die einzelnen Stockwerke tragen und somit die Statik des Palastes gewähleisten. Die Säulen wurden später ebenfalls kunstvoll von den Steinkünstlern gestaltet. Alle Arbeiten wurden größtenteils in Handarbeit mit Hammer und Meißel durchgeführt.
Neben den Hauptkräften gab es auf der Palastbaustelle zahlreiche Helfer, die die Handwerker mit Nahrung oder bei Verletzungen versorgten. Glücklicherweise ist beim Bau kein Arbeiter gestorben, auch wenn es zu einigen Knochenbrüchen oder schweren Hiebverletzungen kam.
Nachdem die Steinarbeiten im Inneren größtenteils abgeschlossen waren, wurden Zimmerer, Tischler, Weber, Schnitzer und Glaser beauftragt, um die Residenz- und Wohnräume zu gestalten. Die Fenster des Thronsaals und der Wohnräume der 2. Etage wurden mit Buntglasmosaiken verziert, die die Wappeninhalte der Adelshäuser von Âdocôris repräsentieren. Alle anderen Räume erhielten einfache Bleiverglasungen. Die Türen im Inneren wurden aus geschnitztem Eichenholz gefertigt, die die unterschiedlichsten Motive des Erdkontinents zeigen. Weber und Posamentierer waren für das Weben und die Verzierungen von Wandteppichen und Fensterschals zuständig.
Baustil
Der Palast wurde im späten Floralstil errichtet, der etwa um 2.100 AEC begann und um 2.550 AEC von der neobrictaelgischen Antike abgelöst wurde.
Der Floralstil ist gekennzeichnet durch verspielte Abbildungen der Natur in allen Facetten. Gerade Linien wurden abgerundet oder mit Ranken, Wurzeln und Blüten verkleidet, um den Anschein der wachsenden Natur zu erwecken.
In der Blütezeit des Stils wurden besonders bei Steinbauten die Wände so mit Farbe bemalt, dass jeder Besucher der Illusion erlag, sich in der wahren Natur zu befinden. In der Spätzeit wich man langsam von der Bemalung ab und erhielt Steinfassaden in ihren natürlichen Farben jedoch immer noch mit floralen Mustern.
Bauphasen
Der Bau des Palastes kann in etwa fünf Phasen aufgeteilt werden.
1. Phase: 2.430 AEC Ürtragung des Entwurfs auf die steinere "Leinwand", Gründung der Fundamente, Gerüstbau
2. Phase: ab 2.435 AEC Durchbrüche der Tor-, Tür- und Fenstereingänge ins Innere der Steinwand, grobe Steinmetzarbeiten an der Außenfassade
3. Phase: ab 2.448 AEC Hauptarbeiten der floralen Muster an der Außenfassade, Aushöhlung der einzelnen Räume
4. Phase: ab 2.464 AEC Bildhauer-, Zimmerer- und Glaserarbeiten
5. Phase: ab 2.472 AEC Fertigstellung der Außenfassade, Bepflanzung, Einrichtung des Palastes
2. Phase: ab 2.435 AEC Durchbrüche der Tor-, Tür- und Fenstereingänge ins Innere der Steinwand, grobe Steinmetzarbeiten an der Außenfassade
3. Phase: ab 2.448 AEC Hauptarbeiten der floralen Muster an der Außenfassade, Aushöhlung der einzelnen Räume
4. Phase: ab 2.464 AEC Bildhauer-, Zimmerer- und Glaserarbeiten
5. Phase: ab 2.472 AEC Fertigstellung der Außenfassade, Bepflanzung, Einrichtung des Palastes
Wichtige Künstler
Der Bau des Palastes gehörte zu einer der wichtigsten größeren Baustellen in Brictaelgis der vergangenen 300 Jahre, was natürlich viele bekannte Künstler aber auch noch unbekannte Talente aus allen Bereichen anzog.
Tamix Mondblatt - Architekt und Bildhauer
Trollox Lamello - Steinmetzmeister
Atrox Grünblatt - Steinmetz und Bildhauer
Bricta Sonnfels - Bildhauerin
Grimgol Trichterling - Bildhauer
Trind Schwarzhut - Zimmermeister
Lani Felskappe - Zimmermeisterin
Brill Grashupper - Glasermeister
Vinda Moosling - Glasmalerin
Eirik Mondwurz - Schnitzkünstler
Aella Nachtschatten - Meisterweberin
Inin Graumoos - Posamentkünstlerin
Trollox Lamello - Steinmetzmeister
Atrox Grünblatt - Steinmetz und Bildhauer
Bricta Sonnfels - Bildhauerin
Grimgol Trichterling - Bildhauer
Trind Schwarzhut - Zimmermeister
Lani Felskappe - Zimmermeisterin
Brill Grashupper - Glasermeister
Vinda Moosling - Glasmalerin
Eirik Mondwurz - Schnitzkünstler
Aella Nachtschatten - Meisterweberin
Inin Graumoos - Posamentkünstlerin
Der fertige Palast
Beim ersten Blick auf den Palast fallen einem die zahlreichen Blumen an den Fenstern und Ranken mit Blauregen auf, die den marmorierten Sandstein einige natürliche Farbtupfer verleihen. Vor der Fassade stehen vier Statuen von bedeutenden Kobolden des Landes - Tâmid, der Große; Rilba, die Weise; Vinduk I. und Lâni, die Glühende.
Wenn man den Palast durch das Haupttor passiert hat, gelangt man in einen Vorraum von dem aus zwei seitliche Treppen in das zweite Geschoss sowie zu den Seitenflügeln führen. Durch an den Vorraum grenzende Gänge in der ersten Etage gelangt das Gesinde und Wachkobolde zur Küche oder in die Schreib- und Gardestube.
In der Mitte des Palastes befindet sich der Thron- und Audienzsaal, der auch für größere Feierlichkeiten des Adels genutzt wird. In den beiden Seitenflügeln liegen die Wohnräume der Fürstenfamilie und Zimmer für hochrangige Gäste. In der 3. Etage schlafen einfachere Besucher und einige Bedienstete.
In der Mitte des Palastes befindet sich der Thron- und Audienzsaal, der auch für größere Feierlichkeiten des Adels genutzt wird. In den beiden Seitenflügeln liegen die Wohnräume der Fürstenfamilie und Zimmer für hochrangige Gäste. In der 3. Etage schlafen einfachere Besucher und einige Bedienstete.
Bei der Gestaltung aller Räumlichkeiten wurde Wert auf eine Harmonie zwischen dem kalten Steinbau und warmen Materialien wie Holz und Textilien gelegt. Wandteppiche und Schals an den Fenstern mit kunstvollen Stickereien von Pflanzen- und Tiermotiven sorgen für gemütliche Behaglichkeit. Die Möbel wurden hauptsächlich aus brictaelgischer Eiche und Nachtbuche gefertigt.
Den Thronsaal ziert ein gemalter Stammbaum mit Portraits der Fürstenfamilie, dessen Äste und Wurzeln in die Decke bzw. den Fußboden übergehen. Davor stehen zwei moosbepolsterte Blattrankenthrone für das Herrscherpaar sowie kleinere Ausführungen für die enge Fürstenfamilie.
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