Taehalôs - Entenfels
Der Entenfels ist ein verstecktes Plätzchen inmitten des Dschungels von Téshàn, den bisher nicht sehr viele Elaqitanier gesehen haben. Doch diejenigen, die diesen zauberhaften Ort zufällig fanden, sind auf ewig von einer glücksseeligen Aura erfüllt. Es gibt nur wenige Augenzeugenberichte über den Taehalôs und viele Aufzeichnungen enthalten wohl mehr Mythen als Wahrhaftiges. Einzig die beiden Berichte und erhaltenen Zeichnungen von Syrtha Kîm und Tillard Erzling sind die besten Dokumentationen über diesen wundersamen Ort, denen man am ehesten vertrauen darf.
Tillard Erzling schrieb 2.024 AEC in seinem Buch "Magische Orte Elaqitans":
Ich begann meine Reise in Khalû. Nach etwa drei Tagen hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren, da der Dschungel immer undurchdringlicher wurde und man durch den Nebeldunst und das dichte Blätterdach nur noch erahnen konnte, ob es gerade Tag oder Nacht war. Doch dann hörte ich ein sanftes Plätschern und als ich dem Geräusch folgte, eröffnete sich mir der Blick auf eines der schönsten Paradiese des Regenwaldes. Es war ein malerischer Anblick, sodass ich nach etwas Erholung mein Skizzenbuch herausnahm, um diesen ersten Eindruck festzuhalten...
Im Jahre 1.592 AEC schrieb Syrta Khîm in ihr Reisetagebuch:
Dieser Ort hatte etwas Magisches. Die Sonne glitzerte auf dem Wasser des kleinen Sees, der sich unterhalb eines Felsens gebildet hatte. Bei genauerer Betrachtung erkannte ich, dass der Fels einer riesigen Ente ähnelte, aus deren Schnabel sich ein Wasserfall ergoss. Es war paradiesisch. Auf dem Teich wuchsen wunderschöne Seerosen in leuchtenden Blau- und Türkistönen während sich dazwischen die putzigsten Entenarten tummelten, die ich je gesehen hatte. Auf mich und mein Team würde wohl jede Menge Arbeit warten und ich freute mich darauf, all die neuen Pflanzen und Tiere zu katalogisieren...
Zwischen Mythos und Wahrheit
Laut Syrtas Aufzeichnungen umfasst der Ort eine Fläche von etwa 25 Hektar (0,25 km²). Der Felsen hat eine Gesamthöhe von 110 Metern. Die Statue ist etwa 35 Meter hoch und circa 20 Meter breit.
Wie Eingangs erwähnt, kann nicht vielen Berichten getraut werden, doch gibt es auch einiges, das mit Syrtas und Tillards Schilderungen übereinstimmt. So erzählen viele Reisende, dass sie in der näheren Umgebung neben Wasser einige Pilze und Früchte fanden und sich lieber davon sowie von Fisch anstelle der reichlich vorhandenen Enten ernährten.
Wie viele diesen Ort fanden und wieder in die Zivilisation zurückkehrten, kann nicht gesagt werden. Jedoch wirkten die Rückkehrer für viele Angehörige verändert. Sie waren glücklicher und zufriedener. Natürlich versuchten einige, erneut zum Entenfelsen zu gelangen, doch verebens - so, als wäre dieser friedliche Ort von einem magischen Band umschlossen, dass sich für jeden nur einmal im Leben öffnet.
Wer das Monument aus dem Stein gehauen hat und wie sich dieser Ort entwickelte, ist bis heute unbekannt. Jedoch gibt es in der Umgebung zahlreiche Märchen, die von einer Zauberin handeln, die einst in diesen Wäldern lebte. Hier ein paar kurze Auszüge:
Die Zauberin aus dem Ei
Als noch die alten Götter lebten, verliebte sich ein Gott unsterblich in eine wunderschöne Ente und nahm die Gestalt eines Erpels an, um sich mit ihr zu paaren. Aus dem Ei schlüpfte eine mächtige Zauberin, die sich fortan stets um ihre Entenfamilie kümmerte, ihnen das Sprechen lehrte und jeden, der ihren geliebten Enten etwas zu Leide tat, bestrafte.
Der Prinz und die Zauberin
Einst soll ein Prinz die Zauberin beim Baden an diesem Ort gestört haben. Sie fand Gefallen an dem Prinzlein und nahm ihn zum Mann. Doch nach einem Jahr in trauter Zweisamkeit, brach der Prinz sein Versprechen. Daraufhin verwandelte die Zauberin den Prinzen in eine Entenstatue, damit sie für immer mit ihm zusammen sein konnte und ließ den Ort überwuchern.
Das paradiesische Ökosystem
Das Expeditionsteam um Syrtha verbrachte zwei téshànische Wochen (12 Tage) am Taehalôs bevor es weiterzog. Sie katalogisierten während ihrer Expedition acht verschiedene Enten- und zwölf Pflanzenarten. Zusätzlich wurden viele Insekten, Frösche und Fische gezählt, die nur hier leben. Tillard Erzling hielt sich vier Tage hier auf, jedoch fanden sich in seinem Nachlass über 100 Skizzen seiner Sichtungen. Einige davon hat er in seinem Buch "Magische Orte Elaqitans" veröffentlicht. Zusätzlich nahm er sich ein Ei aus einem der Nester mit. Daraus schlüpfte eine Zwergente, die ihn fortan auf seinen Reisen begleitete.
Schmuckente
Reax PISHA osrymtae
Diese Art ist mit etwa 100 cm Länge die größte Ente des Taehalôs. Ihr prächtiges orange-rotes Gefieder stiehlt jeder anderen Art die Schau. Um die Augen trägt sie rote Federn, die bei Männchen während der Paarungszeit noch intensiver leuchten. Auf dem Kopf trägt sie Schmuckfedern, die zur Namensgebung führten.
Blauer Lotus
Mash VASZETISA mitenzis
Die Blütenblätter dieser See-Rosen-Art schillern in kräftigen Blau- und Türkistönen. In der Mitte befindet sich ein purpurnes Stempelherz, was im Dunkeln wie die Flamme einer Kerze leuchtet. Dadurch werden nachtaktive Schmetterlinge und Leuchtzikaden angezogen, die die dünnen orangenen Blütenstände bestäuben.
Tropfenente
Ishni AELTA osrymtae
Diese Art verdankt der besonderen Form, Farbe und des Glanzes ihres Gefieders, was an Wassertropfen erinnert, ihren Namen. Die Tropfenente ist flugunfähig, scheu und mit nur etwa 50 cm Länge eher klein. Ihre Nester baut sie aus langen Sumpfgräsern, worin hell- und dunkelblau mamorierte Eier ausgebrütet werden.
Purpurner Goldflossenbarsch
Khin SARUN osvinmui
Diese Art schwimmt sehr gern nah an der Wasseroberfläche, sodass ihre goldenen Flossen herausschauen. Der Fisch misst etwa 50 cm Länge, ist sehr gefräßig und angriffslustig. Einige Augenzeugen berichteten, dass seine Schwanzflosse so scharf wie Rasierklingen wäre und gefährliche, schwer heilende Kratzer hinterläßt.
Bänderente
Pami VOKTU osrymtae
Mit ihrem blauen Band am Kopf, ist sie der "Superheld" des Taehalôs. Sie schnattert von allen Arten am lautesten und scheint auch die wagemustigste Art zu sein. Sie springt gern von den Klippen in der Nähe des Wasserfalls in den Teich oder unternimmt direkt unter dem Wasserfall Tauchgänge bis auf den Grund.
Herznasenfrosch
Numi KANSHAI oslumphas
Wie der Name sagt, hat seine Nase eine Herzform. Bei genauerer Betrachtung scheint auch die Maulform ein kleines Herz darzustellen. Diese Froschart liebt es, den Tag in den bauchigen Blüten von Sumpfschuh-Orchideen zu verbringen. Sie ist sehr neugierig und gibt ein hohes piepsendes Quaken von sich.
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