Jasurk Tagebuch - Teil III
Der dritte Teil von Jasurks letztem Tagebuch erzählt von schrecklichen Tagen in Gefangenschaft. Er zog von Jarmundshain , Frostak Hochebene, ins Reldos Tal. Dort sah er zunächst eine Gruppe von Kriegern und entschloss sich später eine Höhle zu erkunden. Dies sollte sich als Fatal erweisen, denn er wurde von Pilzwesen gefangen genommen.
Jasurk Tagebuch - Teil III
Zwölfter Tag des zweiten Sommermonates 2743
Die Nacht im Gasorn Wald, südlich von Jarmundshain, war schrecklich. Es war kalt und die Geräusche können einen ganz verrückt machen. Als die Sonne aufging schürte ich nochmal das Feuer um meine Kasati-Knollensuppe aufzuwärmen. Ich hörte Stimmen, als ich den letzten Rest der Suppe aß und packte schnell meine Sachen, löschte das Feuer mit Erde und rannte. Gerade rechtzeitig konnte ich mich hinter einem Hügel verstecken. Es war eine Gruppe aus drei Leuten. Ich beobachtete sie und hoffte, dass sie mich nicht bemerken würden. Es waren keine Jorgendder, so viel war sicher. Einer der drei bemerkte meinen nächtlichen Ruheort. Er kniete sich neben die Feuerstelle und hielt seine Hand darüber. Nur Sekunden später schauten sich alle drei aufmerksam um, mit ihren Waffen in der Hand. Einer hatte ein Schwert, er war auch der kräftigste von ihnen. Der zweite, ein langer schmächtiger, fast einem Dunelye gleich, hielt einen Bogen und pfiff, worauf ein Wolf aus dem Wald kam. Der dritte, den ich als den Anführer ansah, hielt einen Stab in der Hand. Er schloss die Augen und murmelte etwas. Ein Elementarist? Als er die Augen wieder öffnete, sah er gelassen aus und er machte anscheinend einen Witz, denn alle drei lachten auf einmal. Sie gingen weiter, aber man merkte trotzdem, dass sie angespannter als vorher waren. Sie schauten sich immer zu um. Ich lag noch eine ganze Weile auf dem Hügel, bevor ich aufstand und abseits des Weges meinen Weg fortführte. Auch ich war vorsichtiger, schaute mich mehr um und versuchte an den Geräuschen zu erkennen ob sich wieder etwas näherte. Vorrübergehend ging ich weiter Richtung Süden, änderte aber dann meinen Weg Richtung Osten, so dass ich meinem Ziel nun näherkommen würde. Es wurde zunehmend wärmer. Warum wurde es so schnell wärmer? Ich konnte der Frage nicht nachgehen, denn ich sah den Eingang einer Höhle bei den Wurzeln eines Baumes. Ich wagte einen Blick und ging hinein. Es war sehr dunkel und ich entzündete eine Fackel. Der Weg hinunter war nicht natürlichen Ursprungs, es gab Treppenstufen. Am Ende der Stufen überwältigte mich der Anblick der Höhle. Die Kammer war riesig und in ihr wuchsen riesenhafte Pilze. Ich habe derartiges noch nie gesehen. Ich hörte von riesenhaften Pilzen, aber nicht hier. Nicht im Königreich der Jorgendder. Ich wollte mir diese Höhle genauer anschauen und ging tiefer hinein. Das erste Interessante was ich feststellte war, dass die Höhle heller war als sie eigentlich sein sollte. Ich schlich mich langsam tiefer hinein, auch sammelte ich immer mal wieder Proben, von allem was sich sah. Als ich plötzlich Geräusche vernahm, suchte ich mir einen Spalt in der Wand und zwängte mich hinein. Die Geräusche identifizierte ich als Stimmen und sie kamen näher. Sie gingen an mir vorbei, nur wenige Meter von mir entfernt. Das war wirklich sehr knapp und ich denke ich hatte auch ein wenig Glück, dass sie mich nicht bemerkten. Ihre Gestalt war sonderlich. Sie glichen uns, aber ihre Körper waren bleich, ihre Körperhaltung war sehr gekrümmt und ich glaube, ich erkannte Pilze an ihren Körpern. Pilze? Pilzmenschen? Als ich sie nicht mehr hörte, verließ ich mein Versteck und ging weiter. Ich wollte mehr über diesen Ort und vor allem über dieses Volk wissen. Ab und zu sah ich in weiter Ferne mehr von diesen Geschöpfen. Teilweise saßen sie um einen Pilz herum und es schien als würden sie diesen essen. Als ich mich einer von diesen Gruppen näherte, wurde mir plötzlich schwarz vor Augen. Die zwei, die mich vorher zum Glück nicht bemerkt hatten, waren meiner wohl doch gewahr geworden und schlugen mich nieder. Als ich aufwachte, befand ich mich in einem tieferen Loch, aus dem ich aber leicht raus klettern hätte können. Sie hatten anscheinend keine Kerker oder dergleichen. Ich sprach die beiden Geschöpfe an, die mit dem Rücken zu mir standen und anscheinend als Wachen fungierten. Sie antworteten nicht und als ich aufstand um zu gehen, schlugen sie mich wieder zurück in das Loch. Dabei habe ich mir eine Prellung am Arm eingehandelt. Nach einer Weile kam ein weiteres dieser Geschöpfe. Die zwei Wächter packten mich und eskortierten mich zu, wie ich dann später feststellte, ihrem Stammesführer. Auf dem Weg dorthin starrten mich andere Geschöpfe an. Ich zählte 37 weitere. Wie können sich so viele hier versteckt halten, vor allem ohne dem Wissen der Jorgendder. Am Ziel angekommen, warfen die Wächter mich zu Boden und drückten mich auch immer wieder dorthin, wenn ich aufstehen wollte. Ich blickte auf und sah eines dieser Geschöpfe, das bisher größte und hässlichste, das ich gesehen hatte. Ich fragte, wer sie seien und warum sie mich so behandelten, ich hätte ihnen ja nichts getan. Die Stille, die ich als grausam empfand, während ich auf eine Antwort wartete, endete mit der Erhebung der Stimme dieses hässlichen Geschöpfes. „Seid ihr gekommen um uns auszurotten?“ Waren seine ersten Worte. Seine Stimme klang gequält, als würde es ihn anstrengen zu sprechen. Immer wieder erläuterte ich die letzten Tage, aber er schien mir nicht zu glauben. Die Eskorte griff mich, zog mich hoch und der Hässliche kam nah an mein Gesicht heran. Er schaute mir tief in die Augen. Der faulige Gestank, der aus seinem Mund kam, war widerlich. Ich musste fast erbrechen, so ekelhaft war es. Er sprach ein paar Worte in einer Sprache, die ich nicht kannte. Es klang wie „ruzk riklt jhoult kifre“. Ich fragte was er sagen würde, ob er mich verfluchen würde. Er gab keine Antwort. „Was wollt ihr von mir?“ schrie ich die ganze Zeit. Mir wurde plötzlich schwarz vor Augen, es war kein Schlag auf den Kopf. Als ich aufwachte, lag ich wieder in dem Loch von vorhin. Wieder standen dort Wachen. Sie hatten mir alle meine Sachen wiedergegeben, deswegen kann ich auch meine Gedanken wieder in mein Tagebuch hineinschreiben. Neben meinen Sachen lagen auch ein paar Pilzstücke und etwas Wasser. Ich weiß nicht ob ich ihnen soweit vertrauen sollte und die Pilze essen kann. Ich werde sie vorerst nicht essen, solange mein Hunger kaum vorhanden ist. Nun ist mir aber klar warum nie jemand von diesen Geschöpfen gehört hat. Ich hoffe, ich werde das hier überleben. Arula hatte immer gesagt eines Tages wird meine Neugier mich umbringen. Ich hoffe sie wird nicht Recht behalten, besonders nicht jetzt. Ich werde mich einen Moment hinlegen und mich ausruhen.Dreizehnter Tag des zweiten Sommermonates 2743
Völlig verschwitzt wachte ich nach einem Albtraum auf. Somit war mein Schlaf nicht wirklich erholsam gewesen. Ich bemerkte sofort, dass mein Kopf stark schmerzte, und fragte mich, ob das von der Dehydrierung ist. Ob ich doch was Essen und Trinken sollte? Liva, gib mir Kraft. Da nächste was ich bemerkte war, das nur noch eine Wache dastand. Auf meinen Morgengruß gab es keine Reaktion. Ich schaute mich um, es schienen nur die Wache und ich hier in diesem Teil der Höhle zu sein. Als ich mich bewegte, mich aufrichtete machte die Wache keine Anstalten, etwas zu tun. Ich hatte damit gerechnet, dass sie mich niederschlägt. Als ich näher rankam, dachte ich das ich ein Schnarchen hören würde. Sollte das meine Chance sein? Würden die Götter mir diese Chance bieten zu fliehen? Liva? Ich packte meine Sachen zusammen und versuchte leise aus dem Loch zu kommen, einmal rutschte ich ab und dies machte einen ziemlichen Lärm, aber keine Regung der Wache. Als ich oben war, schaute ich nochmal genauer nach und tatsächlich die Augen der Wache waren geschlossen und er schnarchte leise und das alles im Stehen. Ich begab mich aber sofort weg von diesem Ort, die zweite Wache könnte gleich wieder da sein. Ich schlich leise durch die Höhle, an manchen Stellen waren wieder diese Geschöpfe an den Pilzen und aßen. Ob die fast den ganzen Tag essen? Ich würde gerne mehr über sie erfahren, aber ich muss hier raus, bevor sie mir noch mehr antun. Diese Höhle glich einem Labyrinth, ich verlief mich mehrfach. Plötzlich hörte ich wie es lauter wurde in der Höhle, ich schätze sie hatten bemerkt, dass ich nicht mehr ihr Gefangener war. Ich musste schnell raus aus der Höhle, durfte aber auch kein Aufsehen erregen. Was ist bloß los mit diesen Geschöpfen? Warum sind die so feindselig? Die Frage ist auch, sollte ich dem Jarl davon berichten? Er könnte die Ausrottung dieser Geschöpfe erwägen. Zum Glück ist dies nicht Jarl Biyn’s Gebiet, bei ihm bin ich mir sicher er würde alles und jeden hier töten. Die Bewohner von Ragnulfsheim, seinem Herrschaftsgebiet, haben Angst vor ihm und Gerüchten zufolge soll er bei Feinden grausame Foltermethoden anwenden. Jarl Gimdus sagte mal zu mir, dass Biyn sich in den Kriegen so verändert habe, da seine ganze Familie abgeschlachtet worden sein soll. Der König ließ Biyn bisher nur gewähren, weil es keine stichhaltigen Beweise für Untaten gab. Bisher habe ich ihn erst einmal in meinem Leben getroffen. Das war bei einer Versammlung in der Hauptstadt Sorvenheim. Dort schien er mir eigentlich recht umgänglich. Wie dem auch sei. Ich schlich weiter in Richtung Ausgang, zumindest hoffte ich, dass dieser Weg mich hier rausbringen würde. Die Geräusche wurden immer lauter, selbst draußen hätte man diesen Krawall hören können. Ob sie sich dessen bewusst waren? Denn es klang ja so, als würden sie alles tun um nicht entdeckt zu werden. Plötzlich rauschte eines dieser Geschöpfe mit dem Tempo eines Pferdes der Algarebenen an mir vorbei. Ich war zum Glück rechtzeitig hinter einem Felsen verschwunden. So schnell wie er an mir vorbei war kam er auch zurück. Dies steigerte meine Hoffnung auf den Ausgang. Als er nicht mehr zu sehen war, schlich ich weiter und sah auch ein Licht am Ende. Ich hoffte inständig, dass es Tageslicht war. Als ich mich kurz an der Höhlenwand abstützte fasste ich in ein ekelhaftes Spinnennetz und merkte erst jetzt, dass fast die komplette Wand hier mit Spinnennetzen übersät war. Ich hörte ein schnelles lautes Stampfen, es war wieder das Geschöpf, das so schnell an mir vorbeilief, dieses Mal gab es kein Fels, hinter dem ich mich verstecken konnte. 'Es ist aus, jetzt haben sie mich. Diese Geschöpfe werden mich töten und mit mir die Pilze füttern. Ich werde nie mehr zurückkehren können, meine Frau wird nicht wissen, wo ich bin. Ob sie mich überhaupt vermissen wird? Ob man mich vielleicht sogar vergisst? Den Jarl, Gimdus, wird es kaum interessieren. Sie werden mich einfach vergessen, da bin ich mir sicher.' Dies waren meine Gedanken, kurz bevor mich das Geschöpf sah. Sollte ich kämpfen oder nicht? Ich zog das Schwert, ich frage mich noch immer warum sie es mir gelassen hatten und erwartete seinen ersten Angriff. Ich parierte ihn, aber das Geschöpf konnte nicht nur schnell laufen, auch seine Arme waren schnell. Er schlug wieder mit seiner Faust zu, dieser Schlag erwischte mich direkt am Solarplexus, es drückte mich ein paar Schritte zurück. Schnell und stark, eine gute Kombination. Meine Antwort war ein liebloser Schlag, den er ohne Probleme mit dem Arm abwehren konnte. Verzweiflung machte sich in mir breit. Ich verspürte die Angst hier und jetzt zu sterben. Da kam auch schon der nächste Schlag, der mich am Kopf traf und mich ausknockte. Das nächste was ich sah war, wie eines der Geschöpfe vor dem hässlichen kniete. Es war die Wache, die eingeschlafen war, weswegen der ich überhaupt fliehen konnte. Es schien als würde sie vor Gericht stehen und dass der Hässliche der Richter sein. Auf ein Zeichen des Hässlichen stürzten sich mindestens ein Dutzend Geschöpfe auf die Wache und begann an ihr zu zerren. Sie rissen die Wache regelrecht in Stücke. Dieser Anblick schockte mich, sodass ich wieder in Ohnmacht fiel. Kurz bevor ich die Augen schloss schien es als würden sie an den Stücken der Wache knabbern.Vierzehnter Tag des zweiten Sommermonates 2743
Der feuchte modrige Gestank erfüllte wieder meine Nase. Ich wachte mit dem Kopf in einer Flüssigkeit auf, die ich nicht definieren konnte, aber unerwarteter Weise lag ich wieder in dem Loch, das ich nur zu gut kannte. Die Überprüfung meiner Habseligkeiten zeigte, dass sie wieder nichts von mir genommen hatten. Wissen sie überhaupt was all dies ist und wie man es benutzt? Wie man eine Feder zum schreiben benutzt oder was man mit einem Schwert macht? Mein Scheitern bei dem Kampf zeigte natürlich, dass man sie nicht unterschätzen sollte und sie sich sehr gut selbst schützen können. Aber ich muss hier raus, sie haben gezeigt wie brutal sie sind. Auf kurz oder lang werden sie auch mich töten. Wie dieses Geschöpf. Mich überkamen wieder dunkle Gedanken - wird man nach mir suchen? Wird man mein Fehlen überhaupt bemerken und mich einfach so ersetzen? Ist das überhaupt wichtig - ich bin allein und werde sowieso sterben, ich kann es nicht ändern, oder? Ein Wunder wäre jetzt hilfreich, wenn man eins braucht kommt keins. Meine Hand begann zu zittern, dann folgte der Rest meines Körpers. Ich dachte das geschah aufgrund meines Verzichts auf Nahrungsaufnahme. Ich starrte auf die Pilze, die dort lagen und überlegte hin und her ob ich einige essen sollte. Ich sterbe ja sowieso dachte ich mir. Ich nahm einen Pilz in die Hand und begutachtete ihn genau. Er wirkte normal, er war so wie ich Pilze kannte, nur größer. Ich biss vorsichtig hinein, mein Körper zuckte zusammen, aber nicht als Reaktion auf Gift oder dergleichen. Der Pilz schmeckte anders als ich es erwartet hatte und gewöhnt war. Süßlich. So süß das es schon fast zu extrem war. Nach dem ersten schnappte ich mir den nächsten, ich spürte ein Verlangen nach mehr. Ich konnte nicht aufhören. Mir wurde irgendwie komisch. Plötzlich hörte ich wie es in der Höhle wieder lauter wurde, wie zu dem Zeitpunkt als sie mich suchten: "Was ist da los?" fragte ich mich. War es eine Halluzination? Ein Wunder? Die Wache, die auf mich achten sollte, schaute sich verwirrt um. Also war es keine Halluzination, auch er hörte das Grollen. Ich fragte die Wache mehrfach was los sei, aber natürlich gab es keine Antwort, wie auch es spricht nicht mal meine Sprache. Schreie hallten durch die Höhle und die Wache schaute mich mit großen Augen an, bevor die Wache losrannte. Ich packte sofort meine Sachen zusammen und folgte ihr in einem gewissen Abstand. Es wurde immer lauter. Was war da nur los. Von überall strömten die Geschöpfe auf die Quelle des Lärms zu, sie schienen mich zu ignorieren. Auf einer der oberen Ebenen sah ich aus der Ferne einen kräftigen Mann mit einem Schwert. Mir war so als hätte ich ihn schon einmal gesehen. Er schlachtete die Geschöpfe regelrecht ab. Rechts, links, oben, unten, von allen Seiten stürmten sie auf ihn zu und versuchten ihn zu töten. Ein Wunder, manchmal habe ich doch Glück. Plötzlich schoss ein leuchtendes Geschoss auf einen der Angreifer und schleuderte ihn zu Boden. Ich versuchte schneller zu laufen, um bald zu ihnen zu stoßen. Sie würden mich retten, hoffte ich. Plötzlich stürmte eines dieser Geschöpfe auf mich zu, ich rannte noch schneller und holte zu einem Hieb mit meinem Schwert aus. Ich schlug ihm in die Schulter und trieb mein Schwert tief in seinen Körper. Ohne Halt zu machen lief ich weiter. Meine Beine begannen schon zu schmerzen, aber ich kam näher. Ich hoffte nur, dass diese Fremden mir nicht feindlich gesonnen waren. Ich sah den kräftigen Mann und vier weitere, die kämpften. Da fiel es mir wieder ein, sie waren es vor denen ich mich an der Ruine versteckt hatte. Wer waren sie? Wo kamen sie her? Ich kam ihnen näher und verlangsamte meine Bewegung, ich prüfte wie sie auf mich reagierten. Ich versuchte Blickkontakt mit dem kräftigen Kämpfer herzustellen. Er bemerkte mich schnell und rief mir zu ich solle hinter ihn rennen. Dies tat ich. Einer der fünf berührte mich an der Schulter und ich schaute ihn an. Er hielt einen Stab in der Hand, sein Gesicht zierte eine Narbe über dem rechten Auge, sein grauer Vollbart war perfekt getrimmt und seine Kleidung war eine Art Gewand wie ich sie von Geistlichen kannte. Er sagte mir ich solle in seiner Nähe bleiben, er könnte mich schützen. Plötzlich stieß mich dieser „Geistliche“ zur Seite und ich fiel. Er hob seine Hand, zeigte auf eines der Geschöpfe und eine Art Blitzpfeil formte sich und schoss dem Gegner entgegen. Dieser flog, getroffen vom magischen Blitzpfeil, einige Meter weit und stand auch nicht wieder auf. Nach seinem Angriff kam der „Blitzmagier“ und half mir auf. Er entschuldigte sich schnell, ich bedankte mich aber, da er ja mein Leben gerettet hatte. Der Ansturm der Geschöpfe auf uns hielt noch eine ganze Weile an, bis keiner der Pilzmenschen mehr kam. Bevor der Ansturm aber aufhörte kam noch der Hässliche, wie ich ihn nenne und wollte auch mitmischen. Während ich hinter den anderen in einer Ecke an der Höhlenwand kauerte, streckten meine neuen Freunde den Hässlichen nieder und dies in einer Art die mich sehr beeindruckte. Der Angreifer stürmte uns an und kam schneller näher. Doch der Elementarist der Gruppe schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen eigenen Angriff, das erste was ich sah, war ein leichtes Glühen in seiner rechten Hand. Dies wuchs aber stetig an, zu einer faustgroßen Feuerkugel. Sie flog plötzlich in einem sehr schnellen Tempo dem Hässlichen entgegen. Dieser Angriff beeindruckte den Getroffenen kaum, doch eine klaffende Wunde entstand dadurch in seinem Oberkörper. Ungebremst stürmte er weiter auf uns zu, der Elementarist konzentrierte sich nun noch stärker und murmelte ein paar Worte ich verstand nur „… eleso frie redok…“ und eine Wand aus Feuer bildete sich um unsere komplette Gruppe. Die Geschöpfe, die da durchliefen, fingen sofort Feuer und verbrannten. Der Hässliche konnte noch ein paar Schritte gehen, als er durch diese Wand lief, brach dann aber zusammen und hielt sich die Stelle, an der vorher der Feuerball traf. Ich denke, das Zusammenspiel von Feuerball und dieser Feuerwand ist eine Besondere, so dass ersteres verstärkt wird. Eine wirklich grausame art. Ein glück stehe auf ihrer Seite. Als der Hässliche zusammenbrach und gekrümmt kniete, konnte der kräftige Kämpfer mit einem Streich seinen Kopf abtrennen. Der Kopf sprang erst, bevor er vor er mir vor die Füße rollte. Der Kräftige Krieger schaute mich an, er musterte mich regelrecht. Ich denke er wollte meine Reaktion auf den abgetrennten Kopf sehen, wollte erfahren ob ich ein Buckling sei. Ich verzog zwar das Gesicht beim Anblick des Kopfes, aber dies zeigte nicht ob ich ein Feigling war, da ich weiter das Treiben beobachtete. Der Elementarist sackte zusammen. Ich begriff erst nicht warum, aber dann fiel mir auf, dass schon im Vorfeld die Feuerwand schwächer geworden war. Er wird keine Kraft mehr haben, dachte ich, dies war aber nicht weiter schlimm, denn der Kampf sollte gleich vorbei sein, es kamen immer weniger Pilzmonster und einige flohen sogar schon, sie erkannten das der Kampf aussichtslos war. Nachdem der Krieger den letzten mit nur einem Hieb in zwei geteilt hatte, kam er zu mir und dem Elemtaristen. Er bot ihm die Hand und half ihm auf, sichtlich erschöpft, aber mit Freude im Gesicht sprach mich der Elementarist an und fragte ob ich der einzige sei der hier gefangen gehalten wurde. Als ich dies bejahte, forderte er mich auf mit ihnen zu kommen. Wir bewegten uns in Richtung Ausgang, vermutete ich. Dies wurde dann durch das Tageslicht am Ende des Tunnels bestätigt. Freiheit. So nah. Dann bemerkte ich einen Geruch, den ich erst vor kurzem auf den Weg nach Jarmundshain in der Nase hatte und hörte ein leises Knistern und Knacken als ich aus dem Höhleneingang schritt. Noch etwas war komisch - man erkannte es war Nacht, doch es war hell. Feuer! Feuer? Hinter uns auf dem Berg, ganz nah, brannte es. Ich fragte die Gruppe warum der Wald brannte, sie gaben mir aber keine Antwort. Sie ignorierten mich sogar. Wir gingen weiter und folgten dem untergehenden Mond Richtung Westen, wir entfernten uns vom Feuer? Bis wir an, wie es für mich aussah, ihrem Lagerplatz ankamen. Dort war ich so geschafft und fühlte mich sicher, dass ich, als ich mich nur kurz ausruhen wollte, nach dem Eintragen der letzten Ereignisse in mein Tagebuch, einschlief.
Typ
Journal, Personal
Medium
Paper
Erstellungsdatum
12. bis 14. Tag des zweiten Sommermonats 2743
Ort
Autoren
Kommentare