Friga die Verbrannte
Seit ihrer Geburt waren Friga und ihre Zwillingsschwester Ignia die Erfrorene unzertrennlich. Sie trugen die gleichen Klamotten, aßen das gleiche Essen und spielten mit dem gleichen Spielzeug. Ihre Bindung war so stark, dass sie manchmal sogar spürten wenn die Andere Schmerzen hatte oder es ihr nicht gut ging. Ihr Vater versuchte die beiden immer wieder von seinen Aktivitäten als Gelehrter begeistern, doch Friga und ignia spielten lieber draußen und entdeckten die Natur.
Eines Nachts wurden die beiden von ihrer Mutter geweckt. Sie schien sehr zu nervös zu sein und sagten ihnen, dass sie sich auf dem Dachboden verstecken und keinen Ton von sich geben sollten. Sie folgten der Anweisung ihrer Mutter und lauschten dem Geschehen. Zunächst hörten sie wie ihr Vater wohl mit zwei anderen Männern redete. Dann gab es einen Schlag und es schien als wäre jemand zu Boden gefallen. Ein schriller Schrei ihrer Mutter durchbrach die kurz eingetretene Stille. Dieser verstummte dann ganz plötzlich und schließlich hörten sie einen zweiten dumpfen Aufprall. Danach hörten sie noch eine zeit lang die Stimmen der fremden Männer konnten aber nicht verstehen was diese sagten. Etwas später verließen die Fremden das Haus. Ignia und Friga blieben noch bis zum nächsten morgen auf dem Dachboden.
Als sie herunter kamen fanden sie ihre Eltern in einer Blutlache tot auf dem Boden liegen. Sie wussten nicht was sie tun sollten. Ihr Haus war sehr weit weg vom nächsten Dorf gelegen also konnten sie Niemanden anderes um Hilfe bitten. Sie kamen auf die Idee in der Bibliothek ihres Vaters nach einer Lösung zu suchen. Das Lesen hatte er den beiden zum Glück schon beigebracht. Sie durchkämmten die dutzenden Regale und stießen schließlich auf ein blaurotes Buch. Darin wurde beschrieben wie man die teuflischen Brüder des Eises und des Feuers beschören konnte. Diese sollten unermessbare Macht besitzen. Friga und Ignia beschlossen es zu versuchen. Sie Sammelten alle notwendigen Materialien und führten das Ritual, wie im Buch beschrieben durch.
Die Runen, die sie auf den Boden gemalt hatten begannen zu leuchten und rot-blauer Rauch stieg empor. Als dieser sich lichtete erblickten die Schwestern zwei teuflische Gestalten vor sich. Der Eine von beiden war in lodernde Flammen gehüllt während der Andere von Eis bedeckt war. "Wer wagt es uns zu rufen?" verkündeten die beiden wie aus einem Munde. Ignia und Friga machten auf sich aufmerksam. "Ahhh zwei kleine Mädchen, sehr amüsant. Warum habt ihr uns beschworen?". Sie erklärten den beiden Teufeln ihre Lage. "So ihr wollt also, dass wir eure Eltern wieder zurückholen? Ja das können wir tun. Aber alles hat seinen Preis. Doch keine Sorge ihr müsst ihn nicht gleich bezahlen. In 20 eurer Jahre werden wir wieder kommen und unseren Teil einfordern. Ihr dürft aber niemandem von diesem Pakt erzählen." Dann ließen sie ein Stück Pergament erscheinen, worauf Ignia und Friga mit ihrem Blut unterschreiben mussten. Daraufhin verschwanden die Teufel wieder in rot-blauem Rauch.
Die Schwestern sahen nun, wie das Blut ihrer Eltern wieder zurück in ihre Körper floss und ihre Wunden sich schlossen. Und dann öffneten sie ihre Augen. Wie in dem Vertrag ausgemacht erzählten Ignia und Friga niemandem etwas von den Teufeln und setzten ihr Leben fort. Die Jahre zogen ins Land und die beiden Schwestern dachten immer weniger an ihren Pakt bis sie ihn schließlich ganz vergessen hatten. Ignia und Friga waren mittlerweile erwachsen und gerade dabei die Bibliothek aufzuräumen, als sich vor ihnen rot-blauer Rauch bildete. Die beiden Teufel waren wieder da. "Es ist Zeit Vertrag zu erfüllen und den Preis zu zahlen" sprachen sie wieder wie mit einer Stimme. Ihre Familie war mittlerweile sehr wohlhaben also fragten die Schwestern wie viel Gold die Teufel verlangen würden. "Gold? Nein, dieser Preis kann nicht mit Gold bezahlt werden. Wir fürchten ihr werdet uns begleiten müssen". Mit diesen Worten öffnete sich ein Portal. Ignia und Friga wollten nicht hindurch gehen, doch als wären sie nicht mehr Herrinnen ihrer Körper, fingen ihre Beine von alleine an sich zu bewegen. Und so durchschritten sie das Portal.
Wie aus einem Traum erwachte Friga. Sie war umgeben von komischen Gebilden und überall schienen Feuer zu brennen. Es war heiß, sehr heiß. So heiß, dass man es eigentlich nicht aushalten konnte. Friga fühlte sich als würde sie dauerhaft in Flammen stehen. Überall auf ihrem Körper spürte sie unaushaltbare Schmerzen. Und Ignia war nicht bei ihr. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie alleine. Wie sollte sie denn nur ohne ihre Schwester klarkommen. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen als sie eine Peitsche am Rücken traf. Sie drehte sich um und erblickte einen großen Teufel der eine Flammenpeitsche in der Hand hielt. "Hey Frischling, steh nicht so faul rum sondern mach die an die Arbeit!" Jetzt sah Friga auch einige andere Menschen die Kisten und Steine herumschleppten. Um nicht weiter ausgepeitscht zu werden schnappte sie sich eine Kiste und folgte einem der Menschen.
Sie konnte es kaum aushalten. Permanent brannten alle Teile ihres Körpers. Der andere Mensch erklärte ihr, dass der Teufel alle hier mit einem Pakt ausgetrickst hatte und sie so zur ewigen Arbeit verpflichtet hatte und die teuflischen Aufseher mit ihren Peitschen würden dafür sorgen, dass der Arbeit auch nachgegangen wird. Friga hatte wohl keine Wahl und begann auch die Arbeiten zu verrichten. Sie musste in den Minen Erz schürfen, dieses dann zu den Schmieden bringen wo einige Teufel daraus Waffen machten und diese dann zu Lagerplätzen schleppen. Und all das während sie durchgehend das Gefühl hatte gerade zu verbrennen.
Eine lange zeit ging das so. Wie lang genau konnte Friga nicht sagen, denn an diesem Ort gab weder Tag noch Nacht. Eines Tages, als sie gerade in der Mine Erz schürfte, spürte sie eine Energie aus der Wand kommen. Diese Energie fühlte sich kalt an. Und sie schien Friga zu sich zu rufen. Also arbeitete sie sich mit der Spitzhacke Tag für Tag weiter in Richtung der Energie. Und einige Zeit später erreichte sie auch deren Ursprung. Sie fand eine Art Fackel, nur statt einer Flamme hatte diese eine Eiskugel, aus der Licht schien, am oberen Ende. Friga hatte das Gefühl diese Fackel unbedingt in die Hand zu nehmen und streckte ihren Arm danach aus. Und wieder von Zauberhand flog die Fackel in ihren Griff.
Sie spürte wie die Energie sie durchfloss. Ihr Äußeres begann sich zu ändern. Ihre Haut wurde hellblau, ihre Augen färbten sich golden, ihre Haare nahmen ein dunkles blau an und zwei eisige Hörner wuchsen aus ihrer Stirn. Sie spürte nun nichts mehr von der sengenden Hitze, die sie umgab sondern eine angenehme Kühle. Auch stellte sie fest, dass sie mit der Fackel Eis nach ihrem Willen formen konnte. Sie beschloss damit einen Fluchtversuch zu wagen.
Sie musste zurück zu dem Portal durch das sie gekommen war. Doch schnell wurde sie von einem der teuflischen Aufseher aufgehalten. "Was machst du da? Zurück an die arbeit!" brüllte er und schwang seine Flammenpeitsche in Frigas Richtung. Ohne zu merken was überhaupt passiert griff Friga reflexartig nach der Peitsche und hielt sie fest. Dann ging Eis von ihrer Hand aus und fror die Peitsche immer weiter ein bis sie den Teufel erreichte. Dieser wollte seine Hand wegziehen doch es war zu spät, sein ganzer Arm war schon gefroren. Während der Aufseher versuchte sich zu befreien, hob Friga ihre Fackel und bildete eine Eislanzen, welche sie dann auf den Teufel schleuderte. Sie durchbohrte dessen Brust und sah zu wie er leblos zu Boden fiel.
Friga setzte ihren Weg fort musste auch einige weitere Aufseher bekämpfen, was aber nun kein Problem für sie darstellte. Und schließlich kam sie wieder bei dem Portal an. Doch nun stellte ihr sich ein weitaus mächtigerer Gegner entgegen. Der rote Teufel welcher auch den Pakt mit ihr schmiedete. Ohne ein Wort zu verlieren schleuderte er schon einige Feueraufbälle auf Friga, welche sie aber mit Eisbarrieren abwehren konnte. Friga schleuderte einige Eislanzen in die Richtung des Teufels welche aber von seinem Flammenatem mühelos geschmolzen wurden. Dann bündelte der Teufel seine Kraft und entfachte einen mächtige Flammenstrahl. Friga erzeugte eine Eisbarriere, doch diese hielt nur kurz stand ehe sie von den Flammen durchbrochen wurden. Der Strahl hüllte Friga komplett in Feuer ein.
Als das Feuer und der Rauch sich lichtete sah der Teufel Friga, komplett unversehrt. Sie hatte sich, nachdem die Barriere gebrochen war in einen Eisblock eingehüllt und konnte so den Flammen entgehen. Dann zeigte sie nach oben und als der Teufel seinen Kopf hob sah er nur noch wie einige Eiszapfen von der fielen und ihn durchbohrten.
Das Portal war jedoch noch geschlossen und Friga wusste auch nicht genau wie man es öffnete. Also nahm sie ihre gefrorene Fackel feuerte einen Eisstrahl auf des Tor ab. Und es funktionierte. Sie trat durch das Portal und war wieder in ihrer Welt. All die anderen Gefangenen taten es ihr gleich. Dann ließ sie das Portal zufrieren und schloss es somit wieder. Die nun befreiten Menschen errichteten Friga zu ehren eine Stadt mit einem großen Tempel der um das Portal gebaut wurde. Friga dagegen wurde kurz darauf von Avael der Gefallene besucht und von ihm in den göttlichen Rat berufen, wo sie auch ihre Schwester Ignia wiedertraf.
Doch seitdem Friga das Portal geöffnet hatte kamen immer wieder Kinder auf die Welt, die ihre äußerlichen Merkmale teilten. Diese wurden Tieflinge genannt.
Divine Domains
Eis, Winter
Divine Symbols & Sigils
Gefrorene Fackel
Divine Classification
God
Religions
Species
Realm
Church/Cult
Children
Ruled Locations
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