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Kalypso die Ertrunkene

Als Tochter einer Fischerfamilie war Kalypso seit ihrer Geburt jeden Tag mit dem Ozean in Kontakt. Schon in jungen Jahren nahm ihr Vater sie immer wieder mit auf die See zum Fischen - sehr zur Sorge ihrer Mutter. Einmal schaffte es ihr Vater einen Fisch zu fangen, der fast so groß war wie er selbst. Damals fragte sie sich was wohl noch in der endlosen Tiefe des Ozeans lauerte. Getrieben von dieser Neugier drängte sie ihren Vater immer öfter sie mit auf die See zu nehmen. Er zeigte ihr wie man mit Netzen, Angeln und Ködern umging und es dauerte nicht lange bis sie ihren Vater in allem, was er ihr beigebracht hatte übertrumpfte.

Als die beiden eines morgens wieder aufs Meer hinausfuhren und Kalypso ihre Angel ins Wasser warf, musste sie nicht lange warten bis etwas anbiss. Der Fisch, den sie am Haken hatte schien übermenschliche Kraft zu besitzen. Kalypso fiel es immer schwerer die Angel festzuhalten. Ihr Vater bemerkte dies und rief ihr zu loszulassen während er zu ihr hinüberrannte. Doch sie konnte nicht. Sie musste diesen Fisch fangen, diesen Feind besiegen. In ihr entfachte ein unbedingter Siegeswille. Um jeden Preis wollte sie dieses Ungetüm aufs Schiff ziehen und als Trophäe in ihren Händen halten. Sie bündelte all ihre Kraft um den Fisch mit einem letzten Zug aus dem Wasser zu befördern. Was sie als nächstes spürte war das kalte Meerwasser welches sich um ihren Körper schloss.

Die Angel immer noch fest von beiden Händen umschlossen wurde sie von dem Fisch immer weiter unter Wasser gezogen. Er war tatsächlich nochmal um einiges Größer als der, den ihr Vater einst gefangen hatte. Erst einige Momente später realisierte sie was gerade passierte. Sie musste die Angel loslassen und zurück an die Oberfläche sonst würde sie ertrinken. Doch ihr Körper gehorchte ihr nicht. Sie konnte die Angel einfach nicht loslassen. Der Wille den Fisch zu besiegen war zu stark. Sie dachte, dass sie eine Riesen Enttäuschung für ihren Vater sein würde. Ihr Vater, der ihr alles beibrachte. Ihr Vater, der sie entgegen dem Willen ihrer Mutter immer wieder mit zum Fischen nahm. Ihr Vater, der auf einmal vor ihrem Gesicht auftauchte und versuchte ihre Hände von der Angel zu lösen. Doch auch er konnte nicht genügend Kraft aufbringen. Also nahm er sein Messer und durchtrennte die Angelschnur. Dann schwamm er mit ihr nach oben.

Danach begleitete Kalypso ihren Vater kaum noch. Sie hätte zwar gewollt doch ihre Eltern machten sich nur immer größere Sorgen. Es war zu dieser Zeit als Avael der Gefallene der finsteren König besiegte und das Licht in die Welt brachte. Jeder in der Stadt redete darüber was für ein großer Held Avael doch sei. Doch Kalypso war mehr an der Geschichte von Avaels Bruder interessiert. Seth der Vergessene hatte zwar nicht den finsteren König besiegt, doch dafür so einige andere Monster niedergestreckt. Darunter auch Morgraw der Kraken. Einen Helden, der die wohl mächtigste Seebestie alle Weltmeere erschlug, wollte sie gerne kennenlernen und alles darüber erfahren. Sie hörte von den Jünger des Seth, die wohl dabei waren eine Organisation zu gründen, welche die Wildnis erkunden und die Menschen vor Monstern schützen sollte. Kalypso entschloss sich ihnen anzuschließen, vielleicht würde sie auch eines Tages eine mächtige Seebestie erschlagen können.

Also machte sie sich auf die Jünger des Seth zu finden. Dies war aber leichter gesagt als getan, denn die Jünger des Seth hatten kein festes Hauptquartier, sondern waren ständig auf der Reise über den Kontinent. Doch nach einer monatelangen Suche wurde sie schließlich fündig und traf auf die Jünger des Seth. Dass Kalypso sie gefunden hatte, zeigte den Jüngern, dass sie zumindest die grundlegenden Fähigkeiten besaß um eine Sucherin zu werden. Sucher - so nannten die Jünger des Seth ihre neue Organisation. Zu Kalypsos Enttäuschung war Seth leider nicht anwesend, doch seine Jünger meinten wenn sie sich gut anstellt, würde sie ihn schon bald treffen können.

Und so begann ihre Ausbildung. Sie lernte die Grundlagen im Kampf, wie man in der Wildnis überlebte und sogar etwas Magie konnte sie meistern. Sie stellte sich als ziemlich talentiert heraus weswegen sie schon bald mit zu den ersten Expeditionen durfte. Sie erforschte Wälder und Höhlen, barg verlorene Artefakte und bekämpfte Orks, Goblins und zahlreiche weitere Monstrositäten. Doch etwas fehlte ihr - die See. Sie vermisste es mit dem Boot hinauszufahren und die Wellen unter ihren Füßen zu spüren. Doch dann erhielt ihre Gruppe einen neuen Auftrag. Es ging um eine Seeschlange, etwa so groß wie ein kleines Fischerboot, die immer wieder Seeleute an der Küste angriff. Eine kleine Seeschlange war zwar nicht vergleichbar mit einem Kraken, Kalypso freute sich dennoch endlich mal wieder aufs Meer hinausfahren zu können. Und so machte sie sich mit ihrer Gruppe auf den Weg.

Mit einem Zweimaster stachen sie in See. Einige Tage lang fuhren sie die Gebiete ab wo die Seeschlange bereits gesehen wurde und schließlich wurden sie auch fündig. Sie sahen etwas im Wasser auf sie zu kommen, was große Wellen schlug. Kurz vor ihrem Schiff erhob sich die Kreatur aus dem Ozean und der Kampf begann. Kalypso und ihre Gruppe waren mittlerweile ein eingespieltes Team. Die Nahkämpfer hielten die Seeschlange in Schach, während sie mit Pfeilen und magischen Geschossen attackiert wurde. Kalypso nahm sich eine Harpune. Seit sie ein kleines Mädchen war konnte sie damit umgehen, deswegen fühlte sie sich auch leicht wie eine Feder in ihrer Hand an als Kalypso die Harpune in Richtung des Monsters warf. Als sahen wie der Kopf des Seeungeheuers durchstoßen wurde, es einen markerschütternden Schrei von sich gab und dann reglos ins Wasser fiel. Alle verfielen in Jubel und machten sich daran die Leiche an Bord zuziehen.

Plötzlich erschütterte eine gewaltige Druckwelle das Schiff, die Kalypso beinahe über Bord warf. Etwas erhob sich aus dem Wasser. Es war eine weitere Seeschlange, nur war diese zehnmal so groß wie die Vorherige. Womöglich war es die Mutter, angelockt von dem Todesschrei ihres Kindes. Völlig perplex wollten Kalypso und ihre Kameraden nach ihren Waffen greifen, da wurden schon die ersten von dem Schwanz des Monsters getroffen und ins Meer gestoßen. Von der Magierin wurden einige Eislanzen erschaffen und auf die Seeschlange geschleudert. Richteten diese bei dem kleineren Exemplar noch großen Schaden, prallten sie hier einfach von der schuppigen Haut des Ungetüms hab. Und kurz darauf sah die Zauberin das weit geöffnete Maul des Monsters vor sich. Es war das letzte was sie jemals zu Gesicht bekommen sollte. Einer nach dem anderen wurden Kalypsos Gruppenmitglieder und die Seemänner umgebracht, sie musste dem ein Ende setzen. Sie schnappte sich eine Harpune und rannte über das Schiff in Richtung des Bugs wo der Kopf der Seeschlange aus dem Wasser ragte. Sie wusste sie hatte nur einen Versuch. Einen Versuch das Leben ihrer noch übriggebliebenen Kameraden und ihr eigenes zu retten. Schon fast war sie in Reichweite, nur noch wenige Schritt, sie holte aus und visierte den Kopf des Ungeheuers an, als vor ihr der riesige Schwanz der Schlange auf das Schiff traf und es entzwei teilte. Sie fiel ins Wasser.

Über ihr kam etwas auf sie zu, der Anker des Schiffes der sich gerade gelöst haben musste. Er schoss an ihr vorbei doch seine Kette wickelte sich um ihr Bein und so zog er sie mit sich. Kalypso versuchte wieder die Kontrolle über ihren Körper zu bekommen und sich zu stabilisieren. Doch der Anker zog sie mit einer zu großen Kraft nach unten. Sie rüttelte an der Kette und windete sich um sich irgendwie zu befreien, doch es nutze nichts. Sie erinnerte sich an ihre Kindheit, als sie beim Angeln mit ihrem Vater von dem damals so riesig wirkenden Fisch ins wasser gezogen wurde. Gegen die monströse Seeschlange wirkte er jetzt wie eine Kaulquappe. Damals hatte ihr Vater sie gerettet doch darauf konnte sie jetzt nicht zählen. Sie spürte wie ihr die Luft ausging und ihre Wahrnehmung immer trüber wurde. Um sie war alles dunkel, so wie zur der Zeit bevor Avael das Licht in die Welt gebracht hatte. Dann dachte sie an Seth und die Geschichte wie er den Kraken erledigt hatte. Sie wollte doch genauso wie er sein. Doch nun war sie auf dem Weg Richtung Meeresgrund besiegt von einem viel schwächeren Seeungeheuer. Sie realisierte, dass sie sterben würde und akzeptierte es. Langsam schlossen sich ihre Augen als ihre letzten Atemzüge ihren Körper verließen. Da sah sie über sich ein kleines rundes Licht. Es strahlte eine beruhigende Wärme aus. Mit letzter Kraft umschloss sie es mit ihren Händen - dann wurde alles schwarz.

Kalypso öffnete ihre Augen. Sie war überall von Wasser umgeben. Über ihrer Brust sah sie ein kleines Rundes Licht. Jetzt erkannte sie auch um was es sich handelte, eine kleine Glasphiole in der sich strahlendes Wasser befand. Daran war eine Kette befestigt die um ihren Hals gelegt wurde. Sie blickte sich um und war von steinernen Mauern umgeben. Jetzt erst bemerkte Kalypso, dass sie überhaupt keine Atemprobleme hatte, obwohl sie sich unter Wasser befand. Auch fühlten sich ihre Bewegungen so leicht an, als hätte sie ihr ganzes Leben im Wasser verbracht. Ohne Widerstand schien sie durch das Wasser zu schweben. Sie durchquerte die steinernen Gänge und Halle des Gebäudes in dem sie sich befand. Sie erreichte den Ausgang. Von außen erblickte sie die gewaltige Struktur aus der sie gekommen war. Es schien als wäre es mal eine Tempelanlage oder ähnliches gewesen, die auf den Meeresgrund gesunken war. Dann erinnerte sie sich an die Seeschlange, an ihr Schiff, ihre Gruppe und was mit ihnen passiert war. Sie machte sich sofort auf den Weg.

Es dauerte nicht lange die Seeschlange zu finden, da sie jetzt auch mit den Bewohner des Meeres kommunizieren konnte. Und so stellte sie sich erneut dem Monster gegenüber. Kalypso konnte nicht genau sagen ob die Seeschlange sie wiedererkannte aber das war auch egal. Jetzt erst stellte sie fest, dass sie komplett unbewaffnet war, da schlug ihr auch schon der Schwanz entgegen. Sie konnte ausweichen. Sie konnte sich mittlerweile besser im Wasser bewegen als ihr Gegner. Dann spürte sie wie eine unbeschreibliche Kraft in ihre Hände floss. Dass Wasser folgte ihren Bewegungen und sie konnte es nach ihrem Willen formen. Sie bildete einige Wassersicheln und schleuderte sie in Richtung der Seeschlange. Diese versuchte mit ihrem Schwanz zu parieren, was aber nur dazu führte, dass dieser abgetrennt wurde. Sie ließ einen gewaltigen Schmerzensschrei los, während Blut aus der Wunde strömte. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutze Kalypso um unter den Kopf der Schlange zu schwimmen. Während diese dabei sich wieder zu orientieren formte Kalypso eine Harpune aus dem Wasser und durchstieß damit von unten den Kopf der Seeschlange.

Sie hatte es geschafft. Doch die Realisation, dass all ihre Kameraden gestorben waren traf sie nun wie aus dem Nichts. Sie beschloss zu den Jüngern des Seth zurückzukehren. Diese waren verständlicherweise überrascht sie zu sehen, nachdem sie gehört hatten was mit ihrer Gruppe passiert war. Ihre Geschichte war kaum zu glauben, doch die Tatsache, dass sie lebendig vor ihnen stand war der Beweis ihrer Wahrheit. Die Jünger brachten Kalypso zu den Gräbern ihrer Kameraden. Dann ließen sie sie allein. Erneut lief salziges Wasser über Gesicht, doch diesmal war es kein Meerwasser, sondern ihre Tränen. Da hörte sie hinter sich eine Stimme. "Trauere um deine Kameraden und nimm Abschied." Sie sah einen schwarzhaarigen Mann mit Speer und Schild bewaffnet. "Doch dann blicke wieder nach vorne. Du bist zu Größerem berufen." Und so wurde sie von Seth in den göttlichen Rat aufgenommen und wacht seitdem über die Ozeane.

Divine Domains

Wasser, Meer, Schifffahrt

Divine Symbols & Sigils

Anker
Divine Classification
God
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Children
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