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Lomela die Verschlungene †

Als Kind wohlhabender Eltern hatte Lomela nicht viel zu tun. Sie musste nicht wie andere Kindern auf dem Feld oder im Haushalt helfen. Nach draußen gehen durfte sie auch nicht, war das doch viel zu gefährlich. Deswegen verbrachte sie viel Zeit damit zu malen. Am liebsten malte sie was sie sah wenn sie aus dem Fenster ihres Zimmers, von dem Herrenhaus ihrer Familie, hinab auf die Stadt schaute. Dort waren so viele kleine Lichter die, die ewige Dunkelheit etwas erhellen sollte. Lomela fand diesen Anblick faszinierend. Im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen hatte sie nichts gegen die Dunkelheit. Viel mehr wohnte der Dunkelheit eine gewisse Ruhe und Gelassenheit bei, die Lomela sehr angenehm fand.

Deswegen freute sie sich auch nicht wie all die Anderen, als Avael der Gefallene ein großes Licht in den Himmel setzte, welches von da an stetig die Welt erleuchtete. Doch das Leben ging weiter. Und etwas Gutes hatte das neue licht auch. Da die Straßen nun deutlich sicherer waren, durfte Lomela nun auch ihr Zuhause verlassen. Auch die Produktivität der Menschen stieg enorm, obwohl Lomela auch eine gewisse Müdigkeit in ihren Augen erkannte. Als Jugendliche ging sie dann an eine Akademie der bildenden Künste. Dort wurde neben Musik, Tanz und Schauspiel auch das Malen und Zeichnen gelehrt, wovon sie sich viel versprach. Doch ihre Erwartungen wurden enttäuscht. Immerzu sollte sie Landschaften und Szenerien malen deren bunte Farben im Licht erstrahlen. Einmal zeigte ihr Lehrer Lomela einige Werke von Bekannten Künstlern. Während auch hier die meisten hell und farbenfroh waren fiel Lomela ein Werk ins Auge, welches sehr dunkel war. Der Titel des Bildes war "Schattenreich". Als sie ihren Lehrer danach fragte meinte er nur dass er denn Sinn eines komplett schwarzen Bildes nicht verstehen würde. Doch war das Bild nicht nur schwarz. Lomela konnte Konturen und Strukturen darin erkennen die wohl Gebäude und Landschaft darstellen sollte.

Das Weckte ihr Interesse an diesem Schattenreich. Sie vermutete, dass es eine Darstellung eines Landes war zu der Zeit als noch die ewige Finsternis herrschte. Doch diese Vermutung stellte sich schon bald als falsch heraus. Lomela erfuhr, nach einiger Recherche in der Bibliothek, von den elementaren Ebenen. Es gab sechs davon - Feuer, Wasser, Erde, Luft, Licht und Schatten. Diese umgeben die materielle Ebene auf der die Menschen leben. Doch man kann dort nicht einfach hinreisen wie zu einer anderen Stadt. Man kommt dort nur durch Portale hin welche meist versteckt über den ganzen Kontinent verteilt sind. Lomela fasste den Entschluss eines zu finden und in das Schattenreich zu reisen.

Nach Monaten der Suche konnte Lomela durch einige alte Schriften den Aufenthaltsort eines Portals ausfindig machen. Es sollte sich tief in einer Höhle befinden. Dort angekommen, machte sich Lomela mit einer Fackel bewaffnet auf den Weg hinab in die Dunkelheit. Stundenlang kletterte sie die steinigen Gänge entlang, immer tiefer in den Untergrund. Schließlich erreichte sie ihr Ziel. Vor ihr befand sich ein Torbogen aus Stein so weiß wie Schnee. In dem Torbogen war nichts außer Dunkelheit, kein Licht, kein Schatten, keine Kontur. Als sie sich näherte griff die Dunkelheit nach ihr. Zuerst umhüllte sie ihre Fackel, sodass kein Funke Licht mehr zu sehen war. Dann packte sie auch Lomela und zog sie durch das Portal um sie vollständig zu verschlingen.

Lomela erwachte wie aus einem Traum. Um sie herum herrschte völlige Dunkelheit. Sie spürte etwas warmes neben ihr. Als sie danach tastete stellte sie fest, dass es ihre Fackel war und sie brannte noch immer, nur war kein Licht zu sehen. Dies war also das sogenannte Schattenreich - nur dass sie nicht wirklich viel davon sehen konnte. Sie stand auf, nahm ihre Fackel und marschierte wahllos in eine Richtung in der Hoffnung irgendetwas zu finden was sie sehen konnte. Nach einigen Stunden des Fußmarsches und ohne auch nur irgendetwas zu sehen war sie kurz davor aufzugeben, als hinter ihr eine Stimme ertönte. "Sieht so aus als hättest du dich verlaufen.", zischte sie. Lomela drehte sich um und blickte in zwei komplett weiße Augen. Furcht und Erleichterung überkam sie zugleich. "Was bringt einen Menschen in das Land der Schatten?", fuhr die Stimme fort. "Wer bist du?" entgegnete Lomela. "Es spielt keine Rolle wer ich bin sondern, dass ich dir helfen kann.", "Und was willst du dafür?", "Du sollst dafür nur das Mondauge töten."

Unzählige Gedanken schossen Lomela durch den Kopf. Wer war diese Kreatur, wer oder was ist das Mondauge, warum sollte sie es töten und wie sollte sie dies überhaupt anstellen ohne auch nur etwas sehen zu können. Und als ob er ihre Gedanken lesen konnte legte der Fremde eine Hand auf Lomelas Schulter und sie spürte wie Energie sie durchfloss. Sie schloss ihre Augen und als sie sie wieder öffnete waren sie milchig grau. Außerdem konnte sie nun etwas sehen - schwarz. Doch nicht einfach nur schwarz wie zuvor sondern tausend verschiedene Schwarztöne. So erkannte sie Landschaften und Gebäude in der Ferne. Auch konnte sie jetzt den Fremden, der ihr wohl die Macht verlieh zum ersten Mal sehen. Er hatte eine dünne teuflische Gestalt, mit zwei langen zur Seite stehenden Hörnern, zwei spitzen Schwänzen und großen Klauen statt Händen. Außerdem hatte er neben den weißen Augen auch ein breites Grinsen im Gesicht.

"Nun da das erledigt wäre lass uns aufbrechen" mit diesen Worten packte der Fremde Lomela und es schien als würden sie in den Boden einsinken. Sie bewegten sich wie durch eine Rutsche bis sie schließlich wieder an die Oberfläche kamen. Zunächst etwas orientierungslos wurde Lomela von einer schweren Erschütterung zu Boden geworfen. Als sie sich umblickte sah sie in nicht allzu weiter Entfernung einen Giganten mit einem großen weißen Auge von dem ein kühles Licht ausging. Er war gerade dabei ein Gebäude dem Erdboden gleich zu machen. Lomela sah einige Schattengestalten aus dem Bauwerk fliehen, welche der Gigant dann allerdings mit seinem Licht ins Auge fasste, wodurch sie unter Schmerzensschreien verbrannten. "Nun liegt es an dir." sprach der Fremde und verschwand sogleich wieder im Boden.

Während Lomela darüber nachdachte was sie jetzt tun sollte und ob sie so einen Giganten zu Fall bringen könnte, merkte sie nicht, dass sie sich schon auf ihn zu bewegte. Das Licht, welches von seinem Auge ausging wirkte wie anziehend. Doch der Gigant bemerkte Lomela und richtete sein Auge auf sie und hüllte sie kaltes Licht. Anstatt in Flammen aufzugehen wie die anderen Schattengestalten, welche das Licht getroffen hatte, fühlte es sich für Lomela eher angenehm, fast schon berauschend an. Sie spürte wie sie die Energie des Licht in sich aufsog und immer kräftiger wurde. Und dann setzte sie die Energie frei. Das Licht formte sich in eine silber glänzende Rüstung, die sich perfekt an ihren Körper anpasste. In ihren Händen bildeten sich zwei Sicheln dich sich so anfühlten es hätte Lomela sie schon tausende Male gehalten.

Und dann begann der Kampf. Da der Gigant merkte, dass sein Licht bei Lomela keine Wirkung zeigte fing er an mit seinen monströsen Fäusten nach ihr zu schlagen. Geleitet von ihrer neuen Energie wich Lomela einem Schlag nach dem anderen aus. Sie musste näher heran um den Giganten an den Beinen zu verletzen, sodass er fallen würde. Mit einem schnellen Vorstoß rutschte sie durch die Beine des Giganten hinter ihn und war nun bereit seine Achilles Sehnen zu durchtrennen. Die Klingen der beiden Sicheln trafen auf den Körper des Giganten doch konnten sie ihn nicht verletzen. Da begriff Lomela, dass der Gigant nur eine verwundbare Stelle hatte - sein Auge. Sie wich zurück und entging mit einem Sprung zur Seite dem nächsten Faustschlag. Dann sprang sie auf die Hand des Giganten. Mit schnellen Schritten stürmte sie den Arm entlang in Richtung des Kopfes. Als sie auf seiner Schulter ankam machte der Gigant einen Versuch sie mit seiner anderen Hand zu packen. Als seine Hand Lomela erreichen sollte war sie weg. Desorientiert blickte sich der Gigant um und schaute schließlich nach oben. Das Letzte was er sah war Lomela wie sie mit ihren Sicheln auf ihn hinabfuhr und mit zwei mächtigen Schnitten sein Auge zu teilen.

Sie hatte es geschafft, der Gigant war besiegt. Kurz darauf tauchte der fremde Schattenmann wieder auf. "Ausgezeichnet. Ich wusste du würdest es schaffen. Damit ist unser Vertrag erfüllt, du kannst nach Hause gehen. Aber nimm bitte das Auge des Giganten mit du hast ja gesehen was es mit den Bewohnern dieser Welt macht." Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen verschwand er auch schon wieder in den Boden. Kurz darauf öffnete sich hinter ihr ein Portal welches wohl zurück in ihre Welt führen würde. Sie ging zu den beiden Teilen des Auge des Giganten. Eines war rund und das andere sichelförmig wie ihre Waffen. Sie berührte beide Stücke und wie zuvor das Licht sog sie nun das Auge in sich auf. Dann betrat sie das Portal.

Und tatsächlich war sie wieder in ihrer Heimat Welt. Sie verließ die Höhle und wurde erst mal von dem hellen Sonnenlicht geblendet. Als sich ihre Augen wieder an das Licht gewöhnten sah sie einen Mann vor sich stehen. Er hatte weiße Engelsflügel und langes blondes Haar. "Sei gegrüßt Lomela. Ich habe deine Präsenz gespürt. Du scheinst eine ähnliche Macht in dir zu tragen wie mein Bruder und ich. Ich möchte, dass du dich unserem göttlichen Rat anschließt." Nun erkannte sie auch wer der Mann war. Vor ihr stand niemand geringeres als Avael der Gefallene und er wollte, dass sie sich im anschloss. Völlig perplex und nicht in der Lage mit Worten darauf zu antworten, nickte sie zustimmend. "Dann ist es also entschieden" rief er aus, nahm Lomela auf den Arm und stieg mit ihr in die Lüfte. Ein atemberaubender Anblick offenbarte sich ihr. Noch nie hatte sie den Kontinent von so weit oben gesehen. Avael brachte sie in sein Zuhause die Fliegende Festung. Sie betraten eine Versammlungshalle wo sein Bruder Seth der Vergessene bereits zu warten schien.

Sie stellten sich kurz vor und dann ergriff Avael auch schon das Wort. "Es ist schön zu sehen, dass es noch mehr Leute wie uns gibt, die über göttliche Kräfte verfügen. Gemeinsam können wir die Welt zu einem besseren Ort machen und das Gleichgewicht bewahren. Vielleicht kannst du uns auch schon direkt bei etwas helfen. Seitdem die Sonne am Himmel steht geht es aufwärts. Die Menschen können effizienter und länger arbeiten als noch in der Dunkelheit und auch die Kreaturen der Finsternis haben sie weit in die Wildnis zurückgezogen. Doch durch die viele arbeit und das ständige Licht kommen die Leute nicht mehr zu Ruhe. Es fehlt ihnen an Schlaf und Pausen." Dazu hatte Lomela eine Idee. Avael und Seth waren zunächst skeptisch doch erkannten sie dann als sinnvoll an.

  Und so platzierte Lomela - wie zuvor Avael die Sonne - das Auge des Giganten, den Mond am Himmel. Von ihm ging eine Dunkelheit aus die einen Teil des Lichts der Sonne überdecken konnte. Jedoch strahlte er wie zuvor ein kaltes Licht aus, wodurch zumindest nicht völlige Finsternis herrschte. Dann brachten Lomela und Avael die Sonne und den Mond in Bewegung und sorgte dafür, dass die stetig um das Land kreisten. So war es eine Zeit lang hell, in der die Menschen ihre Arbeiten verrichten konnten, und dann wieder dunkel, wo sie schlafen und zur Ruhe kommen konnten. Der Mond selbst war immernoch in zwei Stücke geteilt. Lomela verlieh ihnen auch einen Schwung, sodass sie sich um sich selbst drehten. So war manchmal der Kreis und manchmal die Sichel zu sehen. Ein kleines Stück brach sie jedoch heraus und fertigte daraus ein Diadem, welches ihre Kraft bewahren und sie immer an das Schattenland erinnern sollte. Dann nahm sie ihre alten Malutensilien und malte tausende kleine Lichtpunkte in den dunklen Nachthimmel. Nun sah er fast so aus die Lichter der Stadt, die sie als Kind so gerne beobachtete.

  Dann baute sie sich nahe ihrer Heimatstadt ein hohen schwarzen Turm, den man nur Nachts sehen konnte, um dort zu leben. Von seiner Spitze aus konnte sie auf das Land hinab blicken und waren ihrem auch sehr nahe. Seitdem wacht Lomela bei Nacht über die Menschen und beschert ihnen einen erholsamen Schlaf.

Divine Domains

Dunkelheit, Nacht, Mond, Schlaf

Divine Symbols & Sigils

Doppelmond
Divine Classification
God
Species
Church/Cult
Circumstances of Death
Getötet von Lazarus
Place of Death
Children
Ruled Locations

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