Tyr
Gott der Gerechtigkeit (a.k.a. Der Einhändige / Der verstümmelte Gott / Der blinde Richter)
Vor jedem Strafprozess der zivilisierten Länder flüstern gutherzige Magistraten Gebete an Tyr, den Einhändigen, und bitten ihn ihr Urteil mit Mäßigung und Entschlossenheit zu leiten. Tyr sieht sich selbst als eine Vaterfigur, welche eine perfekte Gesellschaft unter den Leuten von Gaia aufbaut, die er eigensinnig als seine Kinder betrachtet. Die Qual des Wissens, dass seine sterblichen Schützlinge nicht hoffen können eine fehlerfreie, völlig gerecht geordnete Existenz zu führen und zu beschützen, färbt Tyrs Philosophie mit einer unterschwelligen, resignierten Trauer.
Das gemeine Volk sieht Tyr und seine Kleriker als strenge Gebieter der Gerechtigkeit an und erkennen häufig nicht die väterliche, philosophische Nuance der Doktrinen von Tyr, sondern nur seine offensichtlichen Schwarz-und-Weiß Lehren von der Natur der Moral. Sie tendieren dazu, Tyr als eine göttliche Konstante zu sehen. Sie wissen, dass Tyr Fairness, gutes Urteilsvermögen und Güte gegenüber den Unschuldigen von seinen Anhängern erwartet und schenken daher Tyrs Klerikern viel Vertrauen.
Der Glaube an Tyr spricht jene an, welche danach streben den Ordnungswidrigen Ordnung zu bringen, die Bösen zu strafen und sicherzustellen, dass die Zivilisation durch ein sorgfältiges, angemessenes System der Gerechtigkeit floriert. Sie folgen einer Glaubenslehre von Gerechtigkeit durch mildtätige Gewalt und bewaffnete Wachsamkeit, eine Philosophie, die den Glauben sehr attraktiv für Paladine und rechtschaffene Kämpfer macht. Die meisten Anhänger kämpfen jedoch nicht auf dem Feld, sondern sehen die ihnen wichtigen Schlachten in den Gerichtshöfen als Bürokraten, Richter, Gerichtsdiener und Händler. Tyrraner tendieren dazu alle Angelegenheiten in eindeutigen Moralrahmen zu sehen und bevorzugen es, die Welt von angemessenen Gesetzen, welche allen den größten Nutzen bringen, geordnet zu sehen. Dabei tendieren sie zu Intoleranz, manchmal sogar gewaltsamer Art, und selten tolerieren sie Spott, Hohn oder Hinterfragen ihres Glaubens.
Kleriker von Tyr bringen Gesetze zu den gesetzlosen Ländern und dienen dabei oft als Richter, Jury und Scharfrichter. Ohne die kultivierten, legalen Gesetzbücher, mit denen sie ihre Urteile leiten, greifen sie oft auf "Auge um Auge, Zahn um Zahn" zurück. Dabei ziehen es jedoch Tyrraner vor, sich zu Gunsten der Gnade zu irren und häufig schwächen sie ein ansonsten harsches Urteil für Fälle, in denen der Straftäter sich keiner Schuld bewusst gewesen war. Solche Verbrecher finden ihren Namen normalerweise verzeichnet in dem "Buch der Gesetzgebung" eines solchen Klerikers, welches dann mit dem nächsten Tempel geteilt wird, um den Täter davon abzuhalten die gleiche Missetat zu wiederholen und leicht davonzukommen.
In den zivilisierten Ländern tendieren Tyrraner dazu, Rechtsexperten zu werden, sowie Herrscher, Richter oder mächtige Händler in den Feinheiten des Gesetzes zu beraten und Fälle zu verhandeln vor Magistraten. Bei letzterem sehen sie die Gelder als eine Spende an und geben ihre "Sprachgelder" der Kirche. Ungeachtet ihrer Abstammung bestärken Tyrraner niemals ein Gesetz, welches als unangemessen bewiesen werden kann, wie es von der Kirche aus der Einhaltung der Prinzipien definiert wird und wie es Definitionen von anderen Gesetzen im Kern der legalen Glaubenslehre besagen. Dies zwingt Tyrraner manchmal dazu sehr unangemessene Gesetze zu unterstützen, welche nichtsdestotrotz gerecht sind. In vielen solcher Fälle versuchen die Tyrraner die Gesetze von innen heraus zu verändern. Jene, welche selbst diese unangemessenen Gesetze brechen als eine Form des Widerstands oder politischem Protest, sind dennoch schuldig in ihren Augen und verdienen es im vollen Umfang, wie es das Gesetz erlaubt, bestraft zu werden.
In einigen Fällen agieren die Anhänger von Tyr als Agenten der Vergeltung für jene, welche betrogen wurden und es sich nicht leisten können es selbst zu erledigen oder nicht länger am Leben sind, um sich zu verteidigen. In solchen Fällen, wenn das Gesetz so niedergebrochen wurde, dass es bedeutungslos wird, fordern die Kleriker von Tyr offen die bösen oder korrupten Mächte heraus und opfern sich selbst auf, wenn es nötig sein sollte.
Göttliche Domänen
Krieg
Glaubensgrundsätze
Enthülle die Wahrheit, bestrafe die Schuldigen, richte das Unrecht und sei immer wahrhaftig und gerecht in deinen Handlungen.
Erhalte die Gesetze, wo auch immer du hingehst und bestrafe jene, welche Unrecht im Angesicht des Gesetzes begehen.
Behalte ein Auge auf deine eigenen Entscheidungen, Taten und Überlegungen, denn dadurch können deine eigenen Fehler korrigiert werden, dein Verständnis der Gesetze aller Lande wird erblühen und deine Fähigkeit Gesetzesbrüche zu erkennen wird sich verschärfen.
Sei wachsam in deinen Beobachtungen und blicke voraus, damit du jene, welche Unrecht planen, aufspüren mögest, bevor sie ihre Handlungen, die das Gesetz und die Ordnung bedrohen, durchführen können.
Verteile Vergeltung an die Schuldigen für jene, welche es nicht selbst zu tun vermögen.
Physical Description
Allgemeiner Physischer Zustand
Religiöse Ikonographien beschreiben Tyr als einen gealterten, einhändigen Krieger, oft mit einer blutigen Bandage, welche seine verwundeten Augen bedeckt. Der so genannte Verstümmelte Gott verlor seine rechte Hand im Kampf mit einem unbekanntem Wesen jenseits der Welt. Tyrs Blindheit wurde ihm selbst zugefügt, als Bestrafung, dass er Bains Ermordung weder verhindert, noch Moradin zur Rechenschaft gezogen hat. Seine Anhänger haben Tyrs Wunden als ein Sinnbild für die Blindheit von Gerechtigkeit verstanden und den Preis, den der wahrlich Gerechte zahlen muss auf dem Pfad zur Rechtschaffenheit und zu der strengen Verteidigung des Gesetzes. Besonders radikale Tyrraner Sekten befürworten Selbstverstümmelung unter ihren Anhängern, eine Praxis, welche von der großen Mehrheit der Gläubigen verdammt wird, die nichtsdestotrotz ritualistische Verbände über ihre Augen hüllen und farblose Handschuhe über ihre rechte Hand stülpen, um den Blinden Oberherr zu ehren.
Göttliche Klassifizierung
Gottheit
Gesinnung
Rechtschaffend Gut
Children
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