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Fasernessel

Eigenschaften der Faser
  Die Fasern, die aus textiltechnischer Sicht üblicherweise als Nesselfasern bezeichnet und den Bastfasern zugerechnet werden, sind im Mittel 69,7 Millimeter lang (die Länge variiert aber um 50,8 Prozent und kann im Extremfall 215 Millimeter erreichen) und 40 bis 50 Mikrometer dick, im Querschnitt oval bis abgerundet vieleckig bzw. flach nierenförmig. Die Fasern sind im Gegensatz zu Hanf und Flachs nicht in Gruppen angeordnet, sondern liegen einzeln im Sklerenchym des Stängels eingebettet. Die stärksten und ältesten Fasern liegen im äußeren Teil der Rinde.
  Da die Faser von Natur aus sehr weich ist, von cremeweißer Farbe und zugleich aufgrund ihrer Feinheit hervorragend spinnbar ist, eignet sie sich gut zum Einsatz als Textilfaser. Zugleich ist sie eine relativ starke Faser.
 
  Anbau
  Als in gemäßigten Breiten weit verbreitete Pflanze eignet sich die Fasernessel für den Anbau außerhalb tropischer, subtropischer sowie polarer Gebiete. Zu gewährleisten ist vor allem eine gute Wasser- und Stickstoffversorgung. Darüber hinaus schätzt die Pflanze lehmige Böden, zu hohe Sandanteile können den Wuchs beeinträchtigen. Da die Pflanzen extrem wüchsig sind und dichte Bestände bilden, ist eine Unkrautbekämpfung ebenso wenig notwendig wie eine Schädlingsbekämpfung, da die Pflanze von Natur aus gegen zahlreiche Schädlinge resistent ist.
  Zur Anpflanzung von Fasernesseln wurden zunächst Stecklinge genutzt. Im ersten Jahr können die Pflanzen noch nicht geerntet werden, danach sind über zehn bis 15 Jahre hinweg ohne Nachpflanzungen Ernten von sechs Tonnen Stängel pro Hektar möglich, was bei einem durchschnittlichen Fasergehalt von 15 Prozent rund 900 Kilogramm Fasern entspricht.
 
  Verarbeitung
  Das lange bestehende Problem der Gewinnung der Faser aus den Stängeln ließ sich mit dem technischen Fortschritt lösen. Nach der Trocknung auf rund 15 Prozent Wassergehalt werden heute zur Röste meist Wasser, mechanischer Faseraufschluss oder Chemikalien sowie ausgewählte Bakterien zur Herauslösung der Faser verwendet, in einem nachträglichen Arbeitsgang auch eine Behandlung mit Enzymen.
  Die optimale Verarbeitung von der Faser zum Tuch ist bislang sehr aufwändig. Derzeit werden vor allem Methoden entlang der Verarbeitung von Flachs, Hanf und Ramie genutzt. Schwierigkeiten verursacht dabei vor allem die sehr unterschiedliche Länge der Fasern, ein Mangel an Spinnsporen und die feste Verbindung der Fasern mit dem Ligninanteil im Pflanzenstängel.

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