Tralloper Riese (Pferd)

Gar mächtig ist das Ross des Ritters, reicht doch der Rist der Schimmel gar über den Helm desselben. Gewaltig ist das starke Fleisch unter dem glänzend weiszen Fell, machtvoll Schritt und Sprung, der Deren erbeben lässt. Und hat auch ein Huf die Grösz eines Kindskopfs, sinds doch von solch Edelmut, dasz ein Kind von kaum vier Jahr zur Koppel hinweg sie reiten könnt, wenn es denn nur hinaufgelangte. Doch heist es, sie stammten ab vom Einhorn und Albing, eines der Riesrösser, auf deren Rücken die Riesgen dereinst Dere durchritten. Und warfen die ihre Köpfe und Mähnen, so hättens die Wolken vom Blau des Himmels gefegt.
— aus dem Bestiarium von Belhanka, Menzheimer Version, um 870 BF
  Die Tralloper Riesen sind die größten Pferde Aventuriens. Tatsächlich sind die meisten von ihnen Schimmel, wenn auch die immer dunkel geborenen Fohlen erst mit etwa zehn Jahren reinweiß sind. Dabei kann sich durchaus eine Fliegen- oder auch Apfelschimmelung erhalten, der zottelige Behang über den gewaltigen Hufen ist ebenfalls oft dunkler. Dann folgen zahlenmäßig die Rappen. Selten dagegen sind Falben, Pferde mit hellem Fell und schwarzen Langhaaren und einen sich auf dem Rücken entlangziehenden Aalstrich. Schecken sind am seltensten und nicht gerne gesehen. Aber alle sind von ruhiger Art und vermögen ungeheure Lasten zu schleppen und nicht geringere auch zu ziehen. Die Tralloper sind die Schlachtrösser der Ritter von einst und jetzt und in dieser Aufgabe durch nichts zu ersetzen.
Der lange, schmale, aufgewölbte Kopf wird von einem korrekten, mittellangen Hals getragen, der einer guten Schulter entspringt. Der Rumpf ist kompakt, von enormer Tiefe. Die manchmal etwas höhere Hinterhand mit leicht schräger Kruppe ist gut bemuskelt, was durch die oft gestutzten Schweife noch betont wird. Die Beine sind länger als die anderer Kaltblüter, von mittlerer Stärke, und der lange, seidige Behang bedeckt die großen, platten Hufe fast völlig. Die Gangarten sind fleißig, häufig hoch und rund.
Eine bekannte Abart sind die Norburger Riesen, die in den Wäldern am Born schwerste Lasten ziehen und meist als Falben gezüchtet werden. In Tobrien fand man sie unter der Bezeichnung Tobimora-Falben. Heute sind davon nur noch sehr wenige Exemplare dieser Falben bekannt. Fraglich, ob sie reichen, um diese bäuerliche Zucht weiterzuführen. Auch in Oron wurden Tralloper Riesen in einer Abart gezüchtet. Diese Arania-Pferde werden nun dort zur Zucht von Shadifriitim verwendet und befinden sich im Aussterben.

Kommentare

Please Login in order to comment!