Straßengnome

Leben auf der Straße

Written by Nightone


Du brauchst mich nicht zu bemittleiden, nur weil meine Vorfahren ihr Königreich verloren haben.   Ich lebe schon mein Lebenlang in diesem Wohnwagen und mir geht es gut.   Ich mein schau mich an, ich bin frei zu gehen wohin ich will, muss mir keine Gedanken machen wie ich mit meinen Nachbarn klar komme oder ob ich die Chance bekomme zum Handwerker des Jahres zu werden.   Die Ganze Welt ist mein Garten und meine künste werden fast überall geschätzt.   Wer braucht schon Wurzeln?
— Kirin Glücksbringer, straßengnomischer Wanderarbeiter

Allgemeines

Straßengnome sind eine der jüngsten Bevölkerungsgruppen in Irda.   Sie stammen von den Fels- und Feldgnome ab, die aus den einst untergegangenen Gnomereichen entkommen konnten.   Ihre Geschichte beginnt im Jahr 2053 ndK, als der katastrophale Tag der brennenden Berge stattfand.   Erdbeben und Vulkanausbrüche zerstörten damals, bis auf Got-Nor-Te-Ran, das verschüttet wurde und lange als verloren galt, alle unterirdischen Länder der Gnome.   Viele Feld- und Felsgnome flohen damals aus den untergehenden Städten und fanden sich obdachlos auf den Straßen von Aravellien wieder.   Auf der Suche nach einer neuen Heimat ließen sich viele in den Städten und Dörfern der Menschen und Halblinge oder später auch in den bingen der Zwerge nieder oder zogen in Karawanen, sogennannten Tracks, von Ort zu Ort.   Durch die vermehrte Vermischung der ursprünglichen Volksgruppen entstand bald eine neue Generation, die größer und kräftiger als die Felsgnome, aber kleiner und schwächer als die Feldgnome war.
Ihre Haare waren immer noch bunt, jedoch in gedämpfteren Farben.   Sie verkörperten die perfekte Mischung ihrer Vorfahren.   Der einzige Unterschied zu den früheren Gnomen war, dass sie keine starke Bindung zu den Orten aufbauen konnten, an denen sie sich niederließen.   Selbst wenn sie in Städten lebten, fühlten sie sich nie wirklich zuhause.   Einige Straßengnome versuchten nach seiner Wiederentdeckung, sich bei ihren entfernten Verwandten im Reich von Got-Nor-Te-Ran anzusiedeln, wurden jedoch aufgrund ihrer Andersartigkeit nicht akzeptiert, weder von den unterirdisch lebenden Felsgnomen noch von den oberirdisch lebenden Feldgnomen.   Heutzutage ziehen die meisten von ihnen in kleinen Gruppen mit ihren Wohnwagen von Ort zu Ort und arbeiten als Wanderarbeiter oder Schausteller, während einige ihr Wissen nutzen, um als Scharlatane Geld zu ergaunern.   Dieses fahrende Gnomenvolk wird heute als Gnomanie bezeichnet.
Eckdaten
Familie
Gnome
Lebensraum
Die Straßen Aravelliens
Eigene Königreiche
Keine
Sprachen
Gotnomica
Nordara
Mittara
Valeran
und eventuelle Landessprachen
Besondere Merkmale
Kleinwüchsig
Große Augen und Ohren
Haar nimmt sonderbare Färbungen an
Ständig unruhig
Neugierig


Sprache und Namensgebung

Wie alle Gnome sprechen auch Straßengnome weiterhin eine Form von Gotnomica.   Laut den Felsgnomen halten sie sich jedoch kaum an formelle Formeln und haben einen starken Slang entwickelt, der durch die verschiedenen ausländischen Sprachen geprägt ist, die sie lernen und verwenden.   Aufgrund der Unverständlichkeit ihrer Sprache für andere Völker, die wie eine Reihe von schnellen Quietsch- und Ruflauten klingt, kommunizieren sie hauptsächlich in Mittara, Nordara und Valeran um sich in den Teilen Aravelliens, in denenn sie herumziehen zu verständigen.   Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass sie auch einzelne Landessprachen oder spezifische Dialekte erlernen und verwenden, wenn sie sich hauptsächlich in einem bestimmten Land aufhalten.  
Der gnomische Namenszusatz stellt bei den Feldgnomen den Nachnamen dar und wird immer in der Gemeinsprache verwendet. Man vermutet, dass dies daran liegt, dass Gnome so schnell sprechen, dass sie ihn ansonsten einfach überhören würden. Während der plötzliche Bruch in Ton und Art der Sprache die Zuhörer zum Aufmerken zwingt, da es hier gerade um sie gehen könnte. |
Auszug aus dem Poitkens Almanach der viel-zu-vielen Dinge Ausgabe "Adelsgeschlechter & Nationen" Appendix A S. 781
 
Die Straßengnome tragen wie alle anderen Gnome einen gnomischen Namen, der für die meisten Menschen und andere Völker unaussprechbar ist.   Diese Namen, wie zum Beispiel Ackkkrakkusieszsz´sa, Errriummiissaésaáare, Izzraatuuíí°liaazckg oder Xrrixxtrjiikhg°iiio'lmn, sind so kompliziert, dass sie für fast jeden Mensch, Zwerg, Halbling und Elf unüberwindbare Zungenbrecher dastellen.   Im Gegensatz zu den Fels- und Feldgnomen wird dieser Name jedoch nur bei speziellen Anlässen verwendet und im Alltag unter den Gnomen eigentlich nicht benutzt.   Stattdessen haben sie einen zweiten Namen, der oft der Landessprache entspricht, in der sie geboren wurden, sowie einen Nachnamen, der ihre Zugehörigkeit zu einer Familie zeigt.   Die Familiennamen wurden von den Gnomen angenommen, nachdem ihre Reiche zerstört wurden.   Wenn zwei Straßengnome eine neue Familie gründen, nehmen sie oft auch einen neuen Familiennamen an.   Die Eheleute behalten und nutzen dann jedoch oft beide Familiennamen, was für die örtlichen Behörden zu erheblichen Problemen führen kann.   Aus diesen Gründen haben die heutigen Familiennamen oft keinerlei Ähnlichkeit mehr mit den alten Familiennamen vor dem Tag der Flucht.


Männliche Vornamen
Axel
Ingold
Kârl
Martijn
Oláf
Punu
Sarfum
Ysbert
Weibliche Vornamen
Brunhold
Dennira
Gisela
Marie
Polly
Shera
Terrani
Willda
Zusatz
Axtschärfer
Bergwinkler
Flussspringer
Glücksbringer
Grootmanns
Käuferlein
Sangesfinder
Tellman

Soziale Strukturen

Straßengnome haben gelernt, sich ausschließlich auf sich selbst und ihre eigene Familie zu verlassen.   Daher sind die meisten von ihnen in größeren Familienverbänden, Familientrecks genannt, anzutreffen, die mit Wohnwagen und Zelten durch das Land ziehen.   Jeder Treck wird in der Regel von einem charismatischen Ehepaar geleitet, dem die anderen Mitglieder vertrauen.   Die Wahl dieser "Anführer" erfolgt auf natürliche Weise, ohne dass jemand aktiv danach strebt oder gar Wahlen abhält.   Es ist selten, dass umherziehende Straßengnome mehr als zwei oder drei Kinder gleichzeitig haben, da die schwierigen Lebensbedingungen auf der Straße nicht gewährleisten können, dass alle Mäuler durchgefüttert werden.   Bis die Kinder mit 30 Jahren als Erwachsene gelten, leben sie mit ihren Eltern im selben Wohnwagen und müssen den Anweisungen der Älteren strikt folgen.   Straßengnome, die sich in Städten der größeren Völker niedergelassen haben, können hingegen bis zu sechs Kinder gleichzeitig haben.   Diese wachsen dann jedoch eher mit den Werten der jeweiligen Kultur auf, in der sie leben.

 
Ich weiß nicht, warum die Gnomanie sich noch nicht für ein Heim entschieden haben.
  Vielleicht suchen sie ja noch danach?
  Ich wünsche Ihnen, dass sie es bald finden.
  Und nein, junger Mann, DU wirst ihnen dabei nicht helfen, sondern dich schön um deine Hausarbeit kümmern!

Also hör auf, dir über das diebische Pack den hübschen Kopf zu zerbrechen!!
— Grisella Feinglieder, seßhafte Straßengnomin zu ihrem Sohn

Kultur

Sesshafte Straßengnome passen sich in der Regel schnell den kulturellen Gegebenheiten ihrer Wahlheimat an.   Sobald ihre Kinder erwachsen sind, suchen sie sich eigene Wohnungen und Arbeit, bleiben jedoch eng mit der Familie verbunden und erweitern so die gnomische Gemeinschaft vor Ort.   Es ist selten, dass sich diese Gnome später wieder einem Familientreck anschließen, sofern sie äußere Umstände nicht dazu zwingen.   In einigen der größeren Städte Aravelliens finden sich deshalb heute florierende Straßengnom-Gesellschaften.   Im gegesatz dazu leben die umherziehenden Gnomanie in ihrer eigenen kulturellen Welt.   Sie bleiben unter sich und regeln alle Probleme Intern.   Wenn sie mit den Entscheidungen der aktuellen Anführer nicht einverstanden sind, verlassen sie einfach den Familientreck, um sich alleine oder mit anderen Familienmitgliedern daurchzuschlagen oder um sich einen anderem Treck anzuschließen.   Ihre kleinen Wohnwagenburgen und Zeltstädte werden immer gerade so nah an einer Stadt errichtet, dass diese sich nicht durch Gnome gestört fühlt.   Einige treten als Gaukler und Musiker auf den Märkten auf, während andere ihre Fähigkeiten als Schuster, Schneider, Kesselflicker, Handwerker, Alchemisten oder Schreiber anbieten.   Ihre Neigung, unter sich zu bleiben und nicht lange an einem Ort zu bleiben, hat dazu geführt, dass ihnen oft auch viele unschöne Dinge unterstellt werden.   Manchmal zu Recht, denn ihre geringe Größe und Geschicklichkeit machen sie in Verbindung mit ihrem technischen Geschick im Umgang mit Feinwerkzeugen auch zu hervorragenden Dieben zu talentierten Dieben und Einbrechern.   Obwohl dies gelegentlich Probleme für sesshafte Gnome verursacht, heißen sie die Gnomanie meistens in ihren Gemeinden herzlich willkommen.   Oft wird dann ein größeres Willkommensfest veranstaltet, bei dem sich die Älteren austauschen und beide Seiten sich mit Tanz, Musik und Theater erfreuen.   Bei diesen Gelegenheiten entscheiden sich manchmal Gnomanie, sesshaft zu werden, oder junge abenteuerlustige Gnome schließen sich den Gnomanie an, auch wenn dieser Fall seltener ist.    
 

Besondere Riten

Die Geburt eines neuen Kindes in der Gemeinde wird von allen Straßengnomen mit dem "Frikidal" oder auch "Freudentag"-Fest gefeiert.   Hierbei bringen alle Mitglieder der Gemeinde eine Speise mit, die Familie des Neugeborenen hingegen hat sich um die Getränke für den Anlass zu kümmern.   Je nach Wohlstand der Familie kann das Fest also länger oder kürzer ausfallen.   Daneben begehen die Gnome natürlich auch den Segensschwur zur Volljährigkeit und feiern diesen Tag entsprechend.   Bei Beerdigungen nutzen sesshafte Gnome die Riten der jeweiligen Kultur, in der sie leben.   Gnomanie hingegen feiern ein die Nacht durchdauerndes Trauerfest, bei dem die Überreste des Verstorbenen verbrannt und die Asche am nächsten Tag in Jutesäcken eingesammelt wird.   Die direkte Familie des Verstorbenen reist dann für einige Tage als letzter Wagen im Tross und lässt die Asche durch ein kleines Loch in den Säcken auf die Straße fallen, was als "Die letzten Meter gehen" bezeichnet wird.  

Götterglaube

Sjer‘Boal und Sni'bâruh sind wie bei allen Gnomen fester Bestandteil der gelebten Religion.   Daneben huldigen die in den Städten lebenden Gnome zusätzlich den Göttern, die auch von der jeweils dominierenden Kultur verehrt werden.   Bei den Gnomanie hiingegen erfreuen sich, verständlicherweise, Lam‘oreth und Juleander, als Schutzgötter noch besonders großer Beliebtheit.

 

Fahrendes Volk

Nicht selten kommt es vor, dass sich dem Familientrecks der Gnomanie auch anderes fahrendes Volk anschließt.   Dazu gehören Händler, die die Sicherheit einer größeren, , wenn auch kleinwühsigen, Gruppe in Anspruch nehmen möchten, sowie Schausteller, Barden, Landstreicher und Personen, die aus verschiedenen Gründen gezwungen sind, eine andere Region zu besuchen.   Die Gnomanie haben grundsätzlich kein Problem damit, solange die Fremden respektieren, dass sie sich nicht in die Angelegenheiten des kleinen Volkes einmischen dürfen.   Diese Personen müssen ihre Zelte am Rand des Lagers aufschlagen und stehen unter dem Schutz der Sippe, solange sie keine Probleme verursachen.   Das bedeutet das Sie nicht von den Gnomanie bestohlen oder betrogen werden, solange sie sich an die Regeln halten.   Allerdings müssen sie die neugierigen Gnome ertragen, die nur zu gerne ihre Sachen durchstöbern und dann ungewöhnliche Tauschangebote für diese machen.   Mit Ausnahme von Trauerfeiern, sind die Fremden gern gesehene Gäste bei allen Feiern und den abendlichen Treffen am Lagerfeuer, vorallem wenn sie selber auch Speißen, Getränke oder Unterhaltung beisteuern können.
Kannst sagen, was du willst, aber feiern, dass können die kleinen Verrückten!   Wäre da nicht immer diese leichte Melancholie in ihrem Blick, als würden sie etwas suchen, das sie nicht finden können...   Nun soll nicht meine Sache sein!   Is' eh besser, sich bei denen nicht einzumischen, denn das mögen die gar nicht!
— Wallace Brenfoot, Landstreicher der sich einem Gnomanie Treck angeschlossen hat.


Cover image: People at Sunrise by Levi Guzman

Kommentare

Author's Notes

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Jul 8, 2024 09:19 by Tillerz

Gnomes for the win! :D

Jul 9, 2024 14:03

Natürlich! ^^
Danke fürs Liken!

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Aug 11, 2024 09:15 by Secere Laetes

Schön, dass es den Straßengnomen in deinem SC besser erging als meinen Kastaan, die jetzt ganz viele Zusatzartikel haben, aber gerade ihren Hauptartikel nicht. Na ja, spätestens zu WE.   Jedenfalls eine schöne Ethnie. Mir gefallen die Anklänge ans fahrende Volk und dass du schön aufgearbeitet hast, dass es Unterschiede (und Verbindungen) zwischen den niedergelassenen Straßengnomen und den fahrenden Straßengnomen sind. Sind dann eigentlich bei dir fast alle Gnome in den Dörfern und Städten Straßengnome?   Dieser Artikel ist dann jedenfalls in meiner Reading Challenge dabei ^^. Dauert nur noch bis ich da fertig bin, zum Glück ist noch etwas Zeit.

Aug 19, 2024 14:26

Erstmal Danke das dir meien Straßengnome so sehr gefallen das sie es in deine reading Challenge geschafft haben!
Tatsächlich sind etwa 80% der in Aravellieschen Nicht-Gnom Städten lebenden Gnome Straßengnome. Denn Felsgnome verlassen eher selten ihre Heimat, außer für Forschungsreisen, um im großen Bibliotheken, Alchemielaboren oder als (haus-)Lehrer zu arbeiten oder falls sie es geschafft haben verbannt zu werden (wobei bei denen echt ne Menge dazu gehört verbannt zu werden)
Feldgnome - die letzte Gnomenart - lebt wiederum Hauptsächlich im Gebirge um die Gnomenhauptstadt herum wo sie als Wachen und Nahrungsproduzenten dienen, die machen sich manchmal auf um sich als Söldner und Abenteurer zu verdingen, werden aber eher selten dauerhaft ansäßig in den Städten der Großen.

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Sep 1, 2024 21:03 by Secere Laetes

Na sieh an, richtig getippt. Und gerne. Du hast bei der Reading Challenge übrigens auch gar nicht übel abgeschnitten: https://www.worldanvil.com/w/world-of-stats-satrium/a/reading-challenge-mentions-summercamp-2024

Sep 2, 2024 08:14

Hui Danke für Info - Ich wünschte nur ich hätte im august die zeit zum lesen aller Artikel gehabt - muss noch soviele nachholen...

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Aug 20, 2024 17:14

Wurden die Straßengnome auch von den ursprünglichen Hobbits (Haarfüße) aus dem Simarillion inspiriert? Mir gefallen sie jedenfalls sehr und du hast die Ethnie wieder sehr ausführlich und wunderbar ausgearbeitet. Schönes Detail war, wie ihre Asche auf dem Weg verstreut wird, wenn sie gestorben sind. Dies macht ihrem Namen nochmals alle Ehre.

Stay imaginative and discover Blue´s Worlds, Elaqitan and Naharin.
Aug 21, 2024 12:22

Hmm ich würde sagen es ist eine kumulierte inspiration von Tolkiens Haarfüßen und Den Zwergen vom Einsamenberg, sowie aber auch der Gnome aus Warcraft in Verbindung mit Realen besipielen wie die Romanie.
Freut mich aber das sie dir Gefallen (ich mag die kleinen Kerlchen auch), sie sind halt ihrem Namen Treu ^^

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