Leijars Daisz

Daisz, der Sohn des Schamanen Leijar, wurde einmal mit seinem kleinen Tross an Gefährten im tiefen Winter von einem Schneesturm überrascht, der sie in eine Höhle zwang. Während sie dort über mehrere Tage ausharren mussten, sank die Moral des Trüppchens immer mehr, und Streit brach aus unter den Gefährten.

Daisz schnitzte daraufhin aus alten Bärenknochen, die er in der Höhle fand, zwei sechsseitige Quader, in die er Punkte schnitt - von einem bis zu sechsen. Diese Würfel nutzte er, um den Streithälsen ein Spiel beizubringen:

Die Würfel werden, verdeckt vom Trinkhorn des jeweiligen Spielers, reihum geworfen, und der Spieler, der geworfen hat, sagt sein Ergebnis an. Dabei muss das Ergebnis immer höher angesagt werden als das vorherige. Lügen ist im Zweifel ausdrücklich gefordert.

Glaubt der nächste Spieler, der an der Reihe ist, der Ansage seines Vorgängers, so würfelt er einfach und es geht weiter.

Glaubt er ihm jedoch nicht, deckt er auf. Stimmt das Ergebnis mit der Ansage überein, scheidet der aufdeckende Spieler aus, stimmen sie nicht überein, so scheidet der Spieler, der die Ansage gemacht hat, aus.

Die Wertigkeit steigt in folgender Reihenfolge (als erstes wird immer der höhere Würfel angesagt):

• Die einfachen Würfe: 3-1, 3-2, 4-1, 4-2, 4-3, 5-1, 5-2, 5-3, 5-4, 6-1, 6-2, 6-3, 6-4, 6-5,
• Die Einigkeiten: 1-1, 2-2, 3-3, 4-4, 5-5, 6-6,
• Von der Zwietracht zur Einheit: 2-1.

Mit diesem Spiel schaffte es Daisz, seine Gefährten und ihre Moral wieder herzustellen, und als der Schneesturm endlich brach, kehrte die Gruppe wieder zu ihren Heimen zurück. Das Spiel verbreitete sich schnell und wird mittlerweile überall gespielt, wohin Freiländler vorgestoßen sind, die Langeweile hatten, und schon so manches Vermögen wurde damit gemacht oder verloren.

Noch heute wird das Spiel zu Ehren seines Erfinders auf ganz Loril "Leijars Daisz" genannt.

Mit normalen gewichteten Würfeln kannst Du bei Leijars Daisz nicht betrügen - selbst die sechs Augen lassen Dich am Ende im Stich. Besser, Du beherrschst Deine Fingerfertigkeit so gut, dass Du die Würfel austauschen kannst, ohne den Becher anzuheben, und Du weißt immer genau, welcher Würfel in welcher Tasche steckt.

— Gernim Ultrassr, Lehrmeister der Schule der Taschenspieler zu Agast

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