Inlevith Sibathian
Die Kunst des Gebetsflechtens
Sie betrachtete die unzähligen im Wind flatternden Schnüre und Bänder. Es war ein lebhafter Tag gewesen. Ein hoher Zweig, gerade noch in ihrer Reichweite, schien ihr passend. Sie bog ihn sanft nach unten und befestigte ihre geflochtene Trauer neben einem anderen Gebet für die Toten. Daneben hing ein Band, dessen Botschaft sie nicht entziffern konnte. Vielleicht ein leeres Band, nur nach optischen Gesichtspunkten geflochten, vielleicht ein unbekannter Dialekt. Immer Weniger beschäftigten sich mit der mühsamen, alten Kunst. Ihre Hüfte meldete sich erneut als sie sich zurück in die Quartiere begab.
Inlevith Sibathian ist eine uralte Kunst, die ursprünglich nur unter den Schamanen der alten Götter gelehrt wurde. In der Gegenwart lehren die Priester Janthils die Kunst jedem Interessierten.
Inlevith Sibathian ist eine uralte Kunst, die ursprünglich nur unter den Schamanen der alten Götter gelehrt wurde. In der Gegenwart lehren die Priester Janthils die Kunst jedem Interessierten.
Das geteilte Geheimnis
Um ein Werk der Levanith Sibathian zu entschlüsseln wird die Kenntnis des zugehörigen Farbcodes benötigt. Üblicherweise besteht dieser aus einer Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärfarbe. Einige Dialekte wenden weit mehr Farben an. Die angewandten Farben der eingeflochtenen Schnüre bestimmt die Bedeutung des Bandes aus einer vorbestimmten Auswahl an Botschaften, die neben der Farbkombination auch von der Flechttechnik abhängen können.Anwendung im Levientaril
Die Priester des Levientaril verwenden üblicherweise die Farben Grün, Gelb, Braun und Rot. Je nach Tempel können sich die Reihenfolgen der Farben unterscheiden. Mit den Flechten erstellen die Priester Janthils Gebete, die sie den Toten mit ins Grab geben, zu Hochzeiten überreichen, oder an Bäumen hängend dem Wind übergeben. Viele Religiöse erlernen die Kunst in ihrer Jugend von den Priestern und überreichen ihre Gebete auch in dieser Form an Sein.Geheimsprachen
Diese Heimlichtuerei gehört verboten. Das ist was für Diebe und Mörder, nicht für ehrenwerte Priester.Im Laufe der Jahre wurde die Kunst immer beliebter als Geheimsprache: Unter Geliebten, unter Jugendlichen, aber auch unter Anwendern mit wenig ehrenhaften Absichten. So bildeten sich eine Vielzahl von Dialekten, die nicht nur verschiedenste Flechtarten sondern auch Fingerschlaufenbänder und Kordeln verwenden. Oft ändern die Dialekte auch die möglichen Botschaften, sodass ohne Kenntnis des Dialektes und der passenden Farbfolge eine Zuordnung zu der zugehörigen Nachricht praktisch unmöglich ist.
Geographische Verteilung
Außerhalb Janthils ist die Kunst selten zu finden. Teilweise wenden Priester anderswo in Caelis alte Flechten an, die Bedeutung dieser ist jedoch verloren. Ausnahme in Faerin ist der Tempel in Canta, wo die Priester die Kunst noch immer weitergeben.
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