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Leduwa

Sie zog an dem Halfter, erst sanft dann immer nachdrücklicher. Kadai sah sie nur mit ihren dunklen Augen an und kaute gelassen weiter an einem dürren Büschel Gras. Sie seufzte und versuchte das Tier zum Aufbruch zu motivieren, indem sie sich mit aller Kraft in seine Seite stemmte. Mit einem Schnauben und kein bisschen Bewegung zerstörte Kadai ihre Hoffnung. Also würde sie wieder zu spät heimkommen. Und Kadai würde vermutlich weiter unschuldig an etwas Gras kauen, während sie sich eine Predigt von ihrer Mutter anhören musste.
  Anders als Bahn sind Leduwa an die heißen und trockenen Bedingungen des Südens hervorragend angepasst. Sie sind ausdauernde Träger von Lasten, ziehen Wägen und Pflüge. Dabei sind sie genügsam und können sich von kargen Gräsern in trockenen Regionen ernähren die sie in unerschütterlicher Geduld abgrasen.   Leduwa sind massige Vierbeiner mit einem stolzen Gewicht von bis zu zwei Tonnen - ihre Körperform ähnelt Nashörnern. Eine dicke, dunkelgrau bis ins grünlich-braune gehende, kaum behaarte Haut schützt sie vor der Sonne ebenso wie vor Verletzungen. Kräftige, kurze Beine tragen das Gewicht des Körpers und der breitmaulige Kopf hängt tief mit einem relativ kurzen Hals. Ihre Nahrung sind vorwiegend Gräser und Sträucher, wobei sie auch problemlos dornige Varianten dieser verzehren.   Während Leduwa täglich Wasserstellen aufsuchen um zu trinken, können sie einige Tage ohne Wasser überleben. Sie sind schlechte Schwimmer und meiden größere Gewässer.  
Eher findet man eine Quelle in der Wüste, bevor man einen Leduwa überredet einen Fluss zu überqueren.
— altes Sprichwort aus dem Süden
  Ihre zurückhaltende Haltung zu Wasser brachte den Leduwa einen Ruf der Unreinheit ein, im Vergleich zu den 'einheimischen' Tieren von Caelis. Leduwa baden nicht in Wasser, stattdessen Wälzen sie sich in Schlamm oder Sand für ihre Hygiene. Ebenso dulden Leduwa verschiedene Vögel, die Parasiten von ihrer Haut picken und gerne auf ihren Rücken landen. Für diese Vögel sind auch die Kothaufen der Leduwa attraktiv, die mit den angezogenen Insekten wiederum Futter für sie bieten.  
Es heißt sie die hörnernen Verhärtungen auf ihren Köpfen waren einst riesige Stachel. Manche als Kriegsrösser gezüchtete Exemplare im fernen Süden sollen diese immernoch haben. Eine wahrhaft schauderlicher Vorstellung eine Welle solcher Tiere auf einen zudonnern zu sehen - und zu hören. Ein Segen, dass niemand in Caelis es vermag einen Leduwa in die Schlacht zu führen.
Vermutlich führten die Eroberer des alten Amoja-Imperiums Leduwa als Arbeitstiere aus dem südlichen Kontinent nach Caelis ein. Aus dieser Zeit stammen unsere ersten Aufzeichnungen zu den Tieren - sie werden als fürchterliche Bestien beschrieben auf denen die Amoja-Heere in den Kampf ritten und ihre Gegner niedertrampelten.
Herdentiere
Kaum aus der Ruhe zu bringen sind Leduwa friedliche Tiere, die weder zum Angriff noch zur Flucht neigen. Im Falle einer Bedrohung steht die Herde, üblicherweise fünf bis zwölf Tiere, eng zusammen, mögliche Kälber in der Mitte im Schutz der älteren Tiere. In dieser Formation kann kaum ein Raubtier in Caelis ihnen etwas anhaben. Eine Ausnahme der friedlichen Natur ist lediglich die Paarungszeit, wenn männliche Leduwa sich in Kämpfen teilweise schwer verletzen. Daher werden Leduwa typischerweise in Gruppen mit maximal einem Bullen gehalten.


Cover image: Placeholder: Marels Alptraum by Ilmaine

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