Status F

Der Status F bezeichnet einen Zustand der kontrollierten Anarchie in der gesamten Stadt Berlin zwischen 2039 und 2055. Auf der Grundlage des Letzten Gesetzes lebten Millionen Berliner über sechzehn Jahre in einem Staat ohne allgemeingültige Gesetze und institutionalisierter Macht.

Hintergrund

Die Vision eines Staates ohne allgemeingültige Gesetze wird häufig mit einer vollständigen Abwesenheit von Regeln und dem Recht des Stärkeren gleichgesetzt, doch dies war nicht die Intention der Anarchisten hinter dem Status F. Vielmehr sollten relevante Entscheidungen von Fall zu Fall zwischen allen beteiligten Individuen ausgehandelt werden. Das Herstellen von Gerechtigkeit mittels Selbstjustiz war nicht nur akzeptabel, sondern gewünscht. Ein Zustand permanenter Veränderung sollte das Wachsen fester Machtstrukturen im Keim ersticken. Wo dies nicht ausreichte, sollte das Letzte Gesetz den Status Fluxus verteidigen.

Organisation

Alle politischen Institutionen und Organisationen waren bis auf wenige Ausnahmen verboten. Der Berliner Rat blieb bestehen, war in seiner Tätigkeit aber strikt auf eine Koordinations- und Vermittlungsrolle beschränkt.

Legende

Inzwischen kennen viele Neo-Anarchisten den Status F nur noch aus Trids oder aus nostalgisch verklärten Erzählungen älterer Autonomer. Je mehr die Erinnerung an die dreckige Realität verblasst, desto heller leuchtet sie im neuen Glanz von Wunschdenken und Pathos. Grob gesagt fallen die Anarchisten im Jahr 2078 in eine von zwei Kategorien: Eine alte, müde und desillusionierte Generation, mürbe durch Jahre der ständigen Rückzugsgefechte gegen das System; und weiterhin eine Reihe von jungen Neo-Anarchisten, die eine Rückkehr zur "guten alten Zeit" eines Status F, den sie selbst nie erlebt haben, anstreben.

28.09.2039 - 27.8.2055

Typ

Geopolitical, State

Alternative Namen

Status Fluxus, Flux Staat