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Datum: 14. Februar 2080
Uhrzeit: 19:43 Uhr
Charaktere: Venus

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Mit einem leisen seufzen ließ die hübsche Schwarzhaarige den teuren Ledermantel von ihren Schultern gleiten und rieb sich über die Schläfen. Sie hasste unbekannte Teams. Sie hasste es, wenn sie sich nicht darauf verlassen konnte, dass ihr jemand den Rücken freihielt, der zumindest grob ihre Ausbildung bekommen hatte. Sie streifte auch die restliche Kleidung ab, während sich die großzügige Badewanne mit heißem Wasser füllte, dem sie einige Tropfen eines - vermutlich zu 110% aus Chemie bestehenden - Badezusatzes beigab. Sie hatte sich gerade ins Wasser gleiten lassen, als ihr Kommlink ein leises, dezentes Summen von sich gab.   Laut fluchte die Elfe "Wenn du verdammte Technikschlampe dich in mein Kommlink geklinkt hast dreh ich dir den Hals um!". Was für eine angenehme überraschung, dass statt dem eben verfluchten Technomancer der wesentlich erfreulichere Magier die Nachricht geschickt hatte.   Sie diktierte ihre Antwort "Du erwischst mich etwas indisponiert. 20:30 passt aber, sind die anderen auch da, oder ist das ein du-und-ich-ding?" und schickte sie an Luz

Uhrzeit: 18:44 Uhr

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Nach einem längeren Ausflug "auf der anderen Seite", besinnte er sich zurück ins hier und jetzt. Nach einem kurzen weiteren Power-Nap, duschte er sich ab und griff zu einem Handtuch. Er grinste als sich sein Kommlink meldete und der Avatar von Venus quälend langsam ins Display schlich. Darunter stand: "Sie haben eine neue Nachricht." "Ach was.", dachte er sich. Mit Nachdruck, in Gedanken allerdings sehr widerwillig, legte er sein Kommlink bei Seite.  

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8 Minuten Später
Uhrzeit: 18:52 Uhr

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Er kam auf den Geschmack, die Elfe warten zu lassen, war zwar sonst nicht sein Stil, aber wenn er ehrlich war, genoss er es. Nachdem er seine roten Haare wieder in ihre Form gebracht hat, griff er erneut zu seinem Kommlink und tippte an Venus :   "Ich denke dass ein dynamisches Duo erstmal passt, habe auf Griffiths reserviert. Vergess nicht ein angemessenes Kleid zu tragen…"

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Uhrzeit: 19:05 Uhr

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Nach einer ganzen Weile guter (also uralter) Musik und einem in Gedanken versunkenen Pflegeritual das den meisten männlichen Wesen wohl nur ein Kopfschütteln entlocken würde, stieg Venus aus dem Schaumbad wie die Göttin, der sie den Namen verdankte. Ein kurzer, kontrollierender Blick in den Spiegel, während sie darüber nachdachte, ob sie für dieses nicht-Date die Tattoos entfernen sollte. Andererseits würde ihr Schutzgeist das wohl kaum gutheißen.   Sie griff nach einem riesigen, flauschigen Handtuch und wickelte sich hinein, tupfte die blasse Haut trocken und knetete die Haare, bis die gröbste Nässe aus den nachtschwarzen Wellen gedrückt war. Erst dann quittierte sie das wiederholte summen ihres Kommlinks mit einem ungnädigen Blick und griff danach. Ihre Braue hob sich, als sie die Nachricht las, und während sie damit begann, sich zurecht zu machen diktierte sie wiederum die Antwort:   „Du wirst nicht enttäuscht sein. Ich hoffe das muss ich auch nicht.“   In aller Seelenruhe begann sie damit, das passende Kleid (Rheingold – natürlich), die ebenso perfekt passenden Heels (Ebenfalls Rheingold) und den Schmuck (ein kleiner Juwelier, der offiziell nicht zu einem Konzern gehörte) anzulegen. Nachdem sie ihr Makeup aufgelegt hatte, versuchte sie zu erwägen, den Elfen warten zu lassen. Es war verlockend. Verdammt verlockend.   Letztlich entschied sie sich dagegen, und rief ein Taxi, das rechtzeitig eintreffen würde. Erneut warf sie einen Blick in den Spiegel – klassische Eleganz… wenn es ihm nicht gefiel, war das sein Problem – oder nicht?

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Uhrzeit: 20:25 Uhr

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5 Minuten vor der Verabredung traf Luz am Icarus Descending ein. Die Haare fein zu einem offenen Dutt gestylt, die Sonnenbrille aufgesetzt, eine Hand in der Manteltasche, den Kragen seines Mortimer of London nach oben gestellt und mit dem Rücken gegen eine Straßenlaterne gelehnt, wartet er auf was, eher wer auch immer da kommt.   "Ist sie das da hinten ? Oder ist sie schon innen ?" fragt er sich. Er sog die Luft ein, strich diese widerspenstige Strähne nach hinten. Ein Blick auf sein Kommlink verriet ihm, dass die Zeit mal wieder langsamer vergingt als es sich anfühlt.   Er könnte auch einfach in einem Astral-Club die Sau rauslassen, aber naja, auch die Inkarnation der Hölle muss seine Sozialkontakte pflegen.   Wie durch Zauberhand legte sich ausgerechnet Sympathy for the Devil von den Rolling Stones in seinen Gehörgang und er fing leise an die Melodie mitzupfeifen.

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Uhrzeit: 19:28 Uhr

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Der Verkehr durch Downtown war selbst um diese Uhrzeit die Hölle, und egal wie böse sie den Hinterkopf des Fahrers anstarrte, er wurde einfach nicht schneller. Wieder und wieder verfluchte sie die Umstände, die anderen Autofahrer und vor allem die Uhrzeit, ohne einen Laut von sich zu geben. Für den Fahrer starrte sein seltsamer Gast einfach aus dem Fenster und antwortete nur knapp auf die höfliche Konversation.   Als der Wagen endlich vor dem Icarus hielt, bezahlte sie den Fahrer, und öffnete selbst die Tür. Besser als seine Hände irgendwo an ihr zu haben, wo sie sie nicht wollte. Als sie ausstieg, musste sie nicht lange nach ihm suchen. Er stach hier heraus – ebenso wie er es im Team tat.   Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und schenkte ihm ein Lächeln, wesentlich freundlicher als auf dem Run. Dann sortierte sie ihr Kleid, sodass es sie beim Laufen nicht behindern würde. So vertraute Bewegungen, die ihr längst in Fleisch und Blut übergegangen waren. Ebenso, wie es die Farben waren die sie wählte (schwarz, silber und rote schmucksteine) oder das leichte Schwingen ihrer Hüften. Das lange, rückenfreie Abendkleid enthüllte ein ineinander verworrenes und auf den ersten Blick sinnloses Rosengeflecht, aber was den Blick wirklich für einen Moment fesseln konnte, war das Collier um ihren Hals. Feine silberne Kettchen wanden sich um den Hals und umeinander, um ein Pentagramm zu formen, in dessen Herz ein einzelner, tränenförmiger roter Stein saß.   Für eine Sekunde verharrte sie, dann strich sie eine der schweren Locken über die Schulter und ging geschmeidig auf ihn zu. „Guten Abend“, begrüßte sie ihn mit dunklerer Stimme als sie bisher an den Tag gelegt hatte.

Da war sie, ihre Professionalität und Leichtigkeit überraschte ihn nicht, und das Kleid, nunja, eigentlich auch nicht. Er ertappte sich dabei ihr Collier etwas länger zu beäugen als er sich zustehen würde, senkte den Blick dann aber langsam und tat als hätte er sie nur von oben bis unten gemustert. Quasi ein Kontrolblick, ob er mit ihrem Outfit zufrieden war. "Ebenfalls einen guten Abend", entgegnete er ihr selbstbewusst, nur um sich neben sie zu stellen und ihr anzubieten sich bei ihm einzuhängen. Er grinste sie an: "Wollen wir ?" und ging leise weiterpfeifend ohne eine Antwort abzuwarten los.

Mit einem weichen Lächeln ließ sie die schlanke Hand auf seinen Arm gleiten, legte gerade genug Druck hinein, um ihm das Gefühl zu vermitteln, dass er sie stützte. Nicht, dass sie diese Stütze nötig hätte, aber es gehörte sich eben so.   "Ich hoffe du bist zufrieden", fragte sie mit einem leichten Lächeln, überaus leise, noch während die Finger über seinen Arm glitten.   Als er losging, quittierte sie die vorangegangene Frage nur mit einem Lachen, passte sich aber mühelos seinen Bewegungen an. "Du bist ein seltsamer Mann, Luz... wirklich." Für den Moment überließ sie ihm die Führung, während sie darüber nachsann, warum sie sich überhaupt darauf eingelassen hatte, warum ihr Schutzgeist sie noch nicht auf all die anderen Männer aufmerksam machte, warum er sie nicht zu dummen Handlungen treiben wollte. Entsprechend überwachte sie nicht, wie für gewöhnlich, was ihr Körper anstellte. Gedankenverloren streichelte sie seinen Arm, während sie an seiner Seite das Restaurant betrat. Berührungen, die zärtlicher waren, als man es der Elfe zutraute. Und ehrlicher wirkten als das gesamte 'sieh mich an' Gehabe vorher.

Wieder schmunzelte Luz, allerdings mehr um die Streicheleinheit von Venus zu ignorieren, dieser Persönlichkeitswechsel war nicht was er erwartet hatte, allein dass sie sich einhakte, verwunderte ihn. Aber wie sagte seine Großmutter immer "Du bist wohl der letzte Gentleman dieser Erde". Wie wahr, wie wahr. Als ihnen der Ober entgegenkam, entgegnete Luz nur mit einem kurzen "Griffiths", worauf dieser sie zum Tisch führte. Luz zog Venus einen Stuhl raus und schob ihn (mit ihr drauf natürlich) wieder hin. Er beugte sich knapp hinter ihr Ohr und raunte "Mal sehen ob wir diesen Laden hier aufmischen", danach setzte er sich ihr gegenüber. "Angenehme Fahrt gehabt ?", erkundigte er sich in feinster Small-Talk-Manier.

Als Luz sich zu ihr neigte, stieg ihm ein leichter, irgendwie mit Holz vermischter Vanilleduft in die Nase. Ein Parfum, das nicht an ihrer Haut haftete, sondern an den Haaren, dem Kleid, und sie umhüllte wie eine dezente, leichte Aura. Nichts, was man heute an jeder Straßenecke oder in jeder Drogerie kaufen könnte.   Seine Manieren überraschten die Elfe sichtlich. Nichts, das sie auf den Straßen dieses unkultivierten Molochs von einem Sprawl erwartet hätte. Sie musterte ihr Gegenüber neugierig, ließ sich dann aber auf die unverbindliche Plauderei ein. „Der Verkehr war… höllisch.“   Das letzte Wort ließ sie kurz lächeln, bevor sie ihn wieder ansah und entgegnete „Und du hast hoffentlich eine gute Fahrt hierher gehabt?“ Erst als der Ober die Bestellung der Getränke – in ihrem Fall ein Glas Honigwein – entgegengenommen und sich dezent zurückgezogen hatte, ging sie auf die andere Frage ein. „Oh, das werden wir sicher. Du bist eine Eindruck hinterlassende Erscheinung“, entgegnete sie mit einem charmanten Lächeln. Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch, bettete ihr Kinn auf die gefalteten Hände und sah ihn an – das perfekte Bild einer Frau, die völlig auf ihr Date fokussiert war. "Pass nur auf dass dir keine Feen nach Hause folgen", neckte sie ihn leise.

Bei dem Wort "höllisch" zog Luz kurz die Augenbraue nach oben, die Chancen standen gut dass dieser Abend ganz im Namen des Infernos stand. Aber irgendwann gehen diese Wortwitze, die er eigentlich sehr gerne mochte, auch mal vorbei. "Bei mir lief alles glatt, bis auf dass mein Besen nicht ansprang und ich ein Taxi nehmen musste."   Nach Venus bestellte sich Luz ein Glas Pelago Mediterranean. „Ja, manchmal bin sogar von mir selbst überrascht. Aber ich bin allgemein ein sehr leicht zu überraschender Elf, besonders von einer so angenehmen Abendbegleitung.“ Worte die er sonst eigentlich selten sagen würde, ist das dieses verdammte Parfum ? Das kann ja noch lustig werden…   Ihre Augen fixierten ihn, dass der Fokus auf ihm lag genoss er sehr. Wenn das in seinem Berufsalltag geschieht, liegt er meist eher auf der Leiche und Luz selbst ist nur der billige Psychologe. Wobei er nur ungern tauschen würde, gestand er sich ein. Was meinte sie gerade mit Feen, oh nein, hoffentlich hatte er sie nicht angestarrt. Die Zeit vergeht immer so schnell wenn man noch über vergangene Sätze nachgrübelt. Oh nein, schnell etwas antworten. Ging es um eine alte Sage, um einen Cocktail, drek, er sollte wirklich weniger denken. „Ja, das wäre wohl im Interesse von jedem.“ meinte er nur kurz.   „Hölle sei Dank“, ging es ihm durch den Kopf, „da kommen ja schon die Getränke.“

„Du kannst kaum so überrascht gewesen sein wie ich, als du mich angeschrieben hast“, entgegnete sie mit einem charmanten Lächeln. „Aber es freut mich, wenn du meine Gesellschaft genießt, ansonsten würde das hier ein verdammt langer Abend werden. Was den Besen angeht… Erinnere mich daran dass ich definitiv an Beltane das nächste Nicht-Date mit dir habe.“ Sie kicherte. Kein gemeines kichern, sondern eines, das nahelegte wie belustigend sie die jährlichen Veranstaltungen am Brocken fand.   Als sie bemerkte wie verunsichert er über die Feenbemerkung war, streckte sie instinktiv die Hand aus und legte sie auf seine, sanft und fast schon zärtlich. „Luz, das war ein Scherz, weil man kleinen Feen nachsagt, dass sie interessante Wanderer in ihr Reich locken“, beruhigte sie den Magier mit einem weichen Lächeln. Und interessant war dieser spezielle Wanderer allemal.   Während der ganzen Zeit blieb ihr Blick auf ihn fokussiert, ein leichtes Lächeln um die Lippen. „Du hast mich allerdings wirklich überrascht. Verrätst du mir, warum du mich sehen wolltest? Hier? Heute?“ Sie hielt inne und setzte nach einem Moment hinzu „Nicht, dass ich mich nicht darüber freuen würde, aber wenn du nicht aufpasst versucht man noch dir Rosen für mich anzudrehen. Überteuerte Rosen. Aus Plastik.“

"Beltane ist ja noch ein ganzes Stück entfernt... da müssen wir aber lange für ein Nicht-Date-Date warten" sagte er gedankenverloren. Ein kurzes räuspern und er grinste wieder. "Feen, ja richtig, ich kannte mal eine Pixie, bezaubernde junge Dame. Aber ich schweife ab."

kurzes Schweigen

"Ich dachte wir treffen uns um die geschäftlichen Beziehungen zu stärken, aber darüber können wir reden wenn wir tot sind. "   Er hob sein Glas "Auf ein erfolgreiches Nicht-Date-Date."   "Und Plastikblumen" ergänzte er abfällig, "habe ich in meiner Wohnung glaub ich genug. Eine wippt sogar wenn mal die Sonne durch den Smog bricht." Wieder grinste er, das gleitete aber langsam zu einem herzlichen Lächeln über. Langsam zog er seine Hand unter ihrer hervor, nur um grazil mit seinem Finger einen nach dem anderen ihrer Finger nachzufahren. Hätte sich an ihrer Hand ein oder mehrere Ringer befunden, hätte er diese wohl langsam gedreht, nur um dann über den nächsten Finger zu streichen.   Er schaute sich kurz um. "Kennst du diese Orkband aus Dortmund, Hauer&Staiger heißen die. Sind in Pomorya auf dem Index wegen ihrer anti-elfischen Texte. Was glaubst du was in dem Laden hier abgeht wenn statt diesem Baumkuschelrock, die spielen würden ?", verschmitzt grinste er die Elfe an. "Lanes hätte bestimmt schon die Musik gecrackt."

„Ja, das wären ein paar Monate bis zu einem Nicht-Date-Date. Warst du schonmal zu Beltane auf dem Brocken?“ Sie schmunzelte leicht, als er das Thema Pixies mit denen er persönlich bekannt war schnell fallen ließ. War er einfach nur ein Gentleman, oder waren unangenehmere Erinnerungen damit verbunden, als seine Worte vermuten ließen?   Sie lachte leise und hob den golden schimmernden Met an. „Auf ein erfolgreiches Nicht-Date-Date. Vielleicht wird das nächste dann entweder ein Nicht-Date oder ein Date.“ Ihre Augen blitzten leicht, das Lachen hob die leichten, silbernen Sprenkel in ihrer Iris hervor und ließ ihre Augen eine Sekunde lang unnatürlich wirken – fast metallisch.   „Ich persönlich bevorzuge echte Pflanzen“ entgegnete sie und ließ sich langsam auf das Spiel der Finger ein. Ihre schlanken Finger spielten mit seinen, zupften leicht daran, um sich dann wieder von ihm ‚einfangen‘ zu lassen. Es fühlte sich erstaunlich gut an, als würde die Magie zwischen ihnen hin und herspringen, die Haut empfindsamer machen, sodass seine Berührungen ihre Aufmerksamkeit zunehmend fesseln konnten.   „Die Musik, und die Kommlinks aller Gäste im Lokal“, stimmte sie grinsend zu. „Kennst du diese eine deutsche Band aus den 90ern und 2000ern? Rammstein?“ Sie wartete kurz seine Antwort ab, und fügte dann hinzu: „Vermutlich würden sie auf Hauer&Staiger genauso reagieren, weil sie kein Wort verstehen. Und Rammstein war in Amerika ziemlich beliebt. Welche Musik bevorzugst du eigentlich? Und jetzt sag bitte nicht Troll-Trash.“

Würde die Welt mehr Rammstein hören und mal von 1 - 10 denken, gäbe es weniger Smog und die Sonne würde immer scheinen. Dann würde ich auch keine wackelnden Solarblumen bei Ikea kaufen müssen." kam mit wenig Emotion von ihm zurück.   Dann beugte er sich weiter vor: "Kennst du David Bowie ? Oder auch Queen ? Das war noch Musik, da kommt nicht mal ein Astralkonzert ran. Damals gab es riesige Benefizkonzerte, viele Stars haben ein Konzert weltweit gegeben, viele Bands auf der ganzen Welt verteilt. Nannte sich Death Aid, ne wobei, Life Aid war das, richtig. Das würde dene hier," und sein Daumen zeigte auf einen random vorbeilaufenden Elfen "mal richtig gut tun. Menschlichkeit und so. Aber naja, anderseits tun wir es ja nicht sehr viel anders." und er schnaubte belustigt.

„Kenne ich“, bestätigte sie und neigte sich ihm ebenfalls entgegen. Die Meinung über die Musik und die Konzerte teilten sie schon mal. „Na ja, ich glaube es kommt immer darauf an was man mit dem Geld macht. Oder wie man es macht. Die meisten hier…“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber zurück zur Musik. Was ist momentan in deiner Playlist?“ Schwer zu sagen, was ihre seltsamen Blicke und der Umstand bedeuteten, dass sie ihn noch immer mit ihrer Hand spielen ließ, den Kopf leicht schräg gelegt, ein Lächeln auf den Lippen.   „Menschlichkeit ist etwas, das ich in Neu-Essen mehr erfahren habe als hier“, fügte sie dennoch hinzu. Welch vernichtendes Urteil für die Seattler Elfenschaft.

"Geld regiert die Welt, und Drachen." Er zog seine Sonnenbrille auf der Nase vor, zwinkerte kurz vielsagend, bzw. nichtssagend und schob sie wieder nach oben. Seine andere Hand strich langsam von Venus zurück, er griff nach seinem Glas und nippte kurz. Stellte es wieder hin und fuhr fort. "Eindeutig nicht Trog-Rock. Und ganz klar Stones over Beatles, Bryan Adams über Bruce Springsteen und Jimmy Page über Jimi Hendrix." Er pausierte kurz. "Naah, Jimi Hendrix über Jimmy Page, Club27 seh ich eh eher als Auszeichnung und nicht als Tragödie.   Und du ? Irgendetwas was man kennen sollte ? Musik sagt ja immer viel über die Psyche aus." und er zwinkerte.

Wieder ein leises Lachen. Sie nahm einen Schluck von ihrem Wein, lehnte sich entspannt zurück und musterte ihn. "Wie kommt jemand wie Lanes zu einem Verwandten wie dir?" Sie grinste wieder. "Ich bin musikalisch übrigens in den 80ern bis in die frühen 2000er unterwegs. Bei deinen Einschätzungen stimme ich zu, werfe aber Cobain mit in den Ring. Und damit meine ich nicht das totgedudelte "Smells like Teenspirit" sondern eher sowas wie "The Man Who Sold The World". Ansonsten sind die derzeitigen Top 3 Songs in meiner Playlist:

Killer Queen

Sympathy for the Devil und natürlich

Heroes."

Fast schon erstaunlich, wie lebhaft, wie zugänglich sie wirken konnte. Bisher hatte sie immer gesittet die Haare zurückgestrichen, keine unkontrollierte Bewegung zugelassen, nichts, das etwas über sie verraten könnte. Gerade konnte Luz eine völlig andere Frau beobachten, mit leicht geröteten Wangen, lebhaft glänzenden Augen, einer offenen, freundlichen Körpersprache, die Ihre Aussagen nur leicht mit den Händen unterstrich, wenn es angebracht war. "Und bei Filmen? Ziehst du da klassisches 2D vor, oder gesellst du dich zu Lanes in die Matrix?"

Bei Sympathy for the Devil musst er kurz lachen, wurde dann aber wieder ernster. "Kurt Cobain, ja." Die Ironie ausgerechnet in Seattle darüber zu reden, war ihm bewusst, er zögerte kurz. "The Man Who Sold The World, Bowie, die Person mit Stil und Cobain mit der Lässigkeit. Ich bevorzuge zwar Space Oddity und auf der anderen Seite Polly, aber bei dem Rest stimme ich dir zu. Und etwas Sympathie zu, ääh, ja, ist ja eh nicht verkehrt."   "Filme, schwieriges Thema. Bei Musik kann ich bequem auf altmodische Dinge ausweichen. Aber Filme, naja. Mit Lanes sowieso nicht, da geht nur irgendwas kaputt. Für visuelle Erlebnisse gibt es eindeutig bessere Erlebnisse, und damit mein ich nicht BTLs"   Er fühlte ihre Freude an den Themen, brauchte aber etwas Distanz. Er mochte Konversationen und mit ihr wohl ganz besonders. "Ein Stück mit ihr laufen, etwas frische Luft schnappen, das würde beiden gut tun. Und es hört auch nicht jeder zu. Vielleicht wenn er das Essen schnell hinter sich bringt, können sie noch ein Stück durch die Straßen schlendern." ging ihm durch den Kopf.   "Was willst du Essen ?" und er hoffte dass sein "Talent" nicht ausgerechnet bei den Tridscreens zuschlug.

Sie lächelte und meinte leise "Mir ist schon beim Run aufgefallen dass du Technik nicht magst. Soll ich bestellen?" fragte sie leise, sanft, während sie für sich selbst das Chili Sin Carne auswählte.   "Sag mal... was hältst du davon wenn wir nach dem Essen von all dem elfisch sein verschwinden und ein bisschen im Denny Park spazieren gehen?", fragte sie beiläufig. Sie hatte nicht die geringste Lust, dass irgendjemand sie erkannte und damit jemanden ins Stadtgespräch brachte, der nicht dort sein wollte. "Eventuell müsste ich mich vorher umziehen gehen, aber ich glaube das bekommen wir hin."   Sie lehnte sich zurück und betrachtete ihn nachdenklich. "Ich mag alte Filme. Manche sind sogar noch in Schwarz-Weiß. Diese modernen remakes in 3d mit SimSinn sind einfach nicht... das gleiche. Ich hab mal einen Film über Dates und solches Zeug vor dem Erwachen gesehen... mit moderner Technik wäre das doch garnicht mehr möglich."   Wieder legte sie den Kopf schräg: "Und was den Spaziergang angeht... ich bin wegen dir hier, nicht wegen dem Essen. Und demnach ist es wohl sinniger wenn wir uns etwas... privater unterhalten, als hier auf dem mit Quallen garnierten Präsentierteller."

"Sehr gerne" lächelte er Venus dankbar an, "Ich würde die vegane Paella nehmen." Sich nicht bewegend wartete er bis sie die Bestellung abschickte, "puuh, Glück gehabt", dachte er sich.   "Der Denny Park ist es immer Wert besucht zu werden. Und die Snobs hier zu verlassen sicher auch." und er zog beide Augenbrauen nach oben. Er erkundigte sich geflissentlich: "Wollen wir für den Umweg ein Taxi nehmen ? Deine Wohnung ist ja wahrscheinlich nicht auf dem Weg, oder ?"   "Irgendwie klingst du gerade ziemlich alt" zog er sie auf "ich dachte meine Schalplatten sind schon ein Statement, aber Schwarz-Weiß, du überrascht mich immer wieder."   Wenn das Essen den Tisch erreichte, bat Luz den Ober die Gläser noch einmal aufzufüllen und beglich gleich die Rechnung. "Je schneller wir hier raus sind, desto besser" murmelte er danach kurz.

Gelassen tippte sie seine Bestellung ebenfalls mit ein. „ich kann bei beidem nur zustimmen“, entgegnete sie lächelnd. „Und ja, wenn du nicht vorhattest den Spaziergang bis Renton auszudehnen, ist ein Taxi die beste Wahl.“   Als er begann sie zu necken, richtete sie überrascht wieder den Blick auf ihn, eine Braue leicht gehoben. „Ich bin nicht alt, ich bin schon wieder Retro“, flachste sie zurück.   Als Luz die Rechnung beglich runzelte sie einen Moment die Stirn. „Also doch ein Date? Ansonsten sag mir was du von mir bekommst. Und nein, ich hätte auch gegen ein Date mit dir keine Einwände gehabt.“   "Ja, je schneller desdo besser." Sie lächelte ihn wieder an. "Ich mag deine Gegenwart... auch wenn ich keine Ahnung habe warum."

"Dann wohl doch ein kein-date-wohl-doch-date-mit-geschäftlichem-deckmantel" schmunzelte er.   Er zog ihr den Stuhl weg, nickte dem Ober freundlich zu und verließ mit Venus das Restaurant.   Er winkte nach einem Taxi und stieg hinter ihr ein.   Während der Fahrt erkundigte er sich über ihre Nachbarschaft, ihr Interesse an Bollywoodfilmen, sowie Geschwistern.   Das sie im Taxi nicht die Wahrheit erzählen wird, ist ihm klar, hauptsache der Taxifahrer zeigt sich desinteressiert.

Im Taxi angekommen ließ sie sich auf die Smalltalk-Plauderei ein und gab eine reihe von Nonsens, der zu ihrer Sin passen mochte, nicht aber zu ihr. Unterdessen genoss sie die Nähe des Magiers mit halb geschlossenen Augen, ihm zugewandt, während das Taxi in eine der besseren Gegenden von Renton einbog und schließlich vor einem Altbau halt machte.   Das hübsche Zweifamilienhaus hatte sogar einen halbwegs gepflegten Vorgarten, eine intakte Tür und offensichtlich so etwas wie Fensterläden.   Die Schwarzhaarige Elfe stieg aus und lächelte Luz an. "Kommst du oder wolltest du hier Wurzeln schlagen?", fragte sie und ging voraus zur Haustür, um erst diese und dann die Wohnungstür im Erdgeschoss aufzusperren.

Szene geschlossen. Karma (vorläufig):

Luz: 3 Karma

Venus: 3 Karma

Wird fortgesetzt in Und die Zeit steht still... (NSFW/FSK 18)