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Seelenkeimung

Tag 0
Da die Mittel der Untotenbekämpfung bei Albrins Verderbnis regelmäßig scheitern, habe ich eine Gruppe Verletzter aus der letzten Schlacht in meinen Unterschlupf bringen lassen, um den Verlauf der Krankheit genauer zu analysieren. Ich plane meine Erkentnisse in diesem Journal niederzuschreiben. Sie werden morgen ankommen.
 
Tag 1
Die Verletzen sind eingetroffen. Neben zahlreichen Verletzungen aus der Schlecht scheinen alle die identischen Symptome zu zeigen: Sie wurden durch den Arbelesten getroffen und beschreiben, dass sich die Wunde zu Beginn taub oder kalt angefühlt habe. Dieses Gefühl habe sich aber schon nach kurzer Zeit verflüchtigt. Was bleibt ist eine Schwarz-Lilane Verfärbung der Wunde. Ich werde zunächst ihre Kampfwunden behandeln und ihre Schmerzen lindern, um danach die Verderbnis weiter zu studieren.
 
Tag 3
Ich habe mein bestes gegeben um ihre Wunden zu versorgen. Insbesondere die Einschusswunden durch den Arbalesten haben hässliche Narben hinterlassen, obwohl die Wunden behandelt sind bleibt die Verfärbung bestehen. Ich befürchte jedoch, dass die meisten von ihnen trotz meiner Bemühungen nicht überleben werden.
 
Tag 7
Die Verfärbungen scheinen sich langsam aber stetig auszubreiten. Keiner der Patienten berichtet allerdings von Beschwerden, die sich nicht durch die anderen Verletzungen erklären ließen.
 
Tag 8
Ich mache mir sorgen um Merthurian, einen meiner Patienten. Seine Verletzungen sind schwer und er ist stark geschwächt. Ich fürchte, er wird noch binnen einer Woche von uns gehen. Möge die Ewige ihn wieder aufnehmen. Ich habe ihn zur Sicherheit in einen separaten Raum verlegt und halte ihn verschlossen, sollte ihn der Untod einholen. Die Anderen scheinen zu Ahnen wie es um ihn steht, die Stimmung ist sehr bedrückt. Ich hoffe bald Resultate vorweisen zu können um die Moral zu heben, aber bislang sind meine Untersuchungen ergebnislos.
 
Tag 10
Es ist mir gelungen eine dämonische Präsenz in meinen Patienten nachzuweisen. Sie ist schwach und scheint sich an der Lebenskraft ihrer Opfer zu laben. Ich vermute in ihr die Manifestation der Verderbnis. Wie sie den Untod auslöst konnte ich jedoch nicht feststellen, dies Bedarf weiterer Untersuchungen.
 
Tag 11
Merthurian ist tot. Oder viel mehr untot. Der Übergang kam schnell und plötzlich in der Nacht. Nur Stunden zuvor hatte ich ihn untersucht und dachte, er würde es bis zum Morgen schaffen. Ich scheine mich getäuscht zu haben. Mit seinem Tod hat er sich äußerlich verändert. Seine Nägel haben sich zu Krallen ausgebildet und seine Zähne sind zu regelrechten Reißzähnen gewachsen. Außerdem ist er äußerst aggressiv. Hätte ich ihn nicht in einer Kammer eingeschlossen, wären wir vermutlich schon alle Tod. Ich werde einen Weg finden müssen um ihn von außerhalb der Kammer weiter zu beobachten.
 
Tag 15
Ich konnte heute endlich meine Studien an Merthurian fortsetzen. Die Dämonische Präsenz in ihm ist weiterhin vorhanden, uns sie ist wesentlich stärker als zuvor. Von ihm selbst ist keine Spur mehr zu erkennen. Ich vermute der Dämon hat seine verbleibende Lebensernergie verschlungen und so sich gestärkt und Merthurian getötet. Er kontrolliert jetzt den Körper. Sollte sich diese These bewahrheiten, würde dies erklären warum die Üblichen Mittel gegen den Untod nicht effektiv waren: Es ist kein Untod, sondern Bessessenheit! Ich werde weitere Untersuchungen anstellen müssen, um die Hypothese zu überprüfen.
 
Tag 23
Zwei weitere Patienten sind verstorben und meine Hypothese scheint sich zu bestätigen. Ich arbeite nun an einer Möglichkeit die Dämonische Präsenz von ihnen zu trennen, bevor sie die Kontrolle übernimmt.
 
Tag 29
...

Transmission & Vectors

Der häufigste Übertragungsweg ist die indirekte Übertragung. Diese erfolgt direkten Blutkontakt eines nicht-Infiziertes mit einem Betroffene im Wachstadium. In der Regel geschieht dies durch einen Angriff eines Infizierten.   Die direkte Übertragung dagegen betrifft fast ausschließlich Dämonenjäger und Magier. Beim Kampf gegen einen Dämon bzw. der magischen Manipulation seiner Energien kann es vorkommen, dass ein Splitter von ihm abgespalten wird und sich im Opfer einnistet.

Causes

Die Ursache der Infektion liegt in sogenannten Seelenkeimen, den Fragmenten einer dämonischen Seele. In der ersten Phase der Infektion, dem Schlafstadium, pflanzt sich der Keim parasitär im Gewebe des Opfers ein und ernähert sich von seiner Lebensenergie. Diese wird aufgespart um in der zweiten Phase, dem Wachstadium, davon zehren zu können.

Symptoms

Schlafstadium
Die Wunde über die die Infektion erfolgte fühlt sich zunächst kalt und taub an, dies schwindet aber wieder innerhalb weniger Stunden. Danach beginnt sich eine Lila-Schwarze Verfärbung um die Wunde auszubreiten. Die Wunde selbst verheilt normal, bleibt aber oft als Narbe zurück.
 
Wachstadium
Im Wachstadium hat sich die Verfärbung vollständig über den Körper ausgebreitet. Fingernägel sowie Schneide- und Eckzähne verlängern sich unnatürlich. Der Betroffene ist in diesem Stadium der Krankheit in der regel bereits tot, und der Seelenkeim übernimmt die Kontrolle über den Körper. Dieser zeigt zwar keine Anzeichen von Intelligenz, folgt aber instinktiv den Bedürfnissen des Dämons von dem er abstammt zu dem Zeitpunkt, als er getrennt wurde. In der Regel kommt dazu auch ein aggresives verhalten, welches die Weiterverbreitung des Keimes sicherstellen soll.

Treatment

Im Wachstadium ist eine Trennung des Keimes vom Träger prinzipiell möglich, die Prozedur ist aber kompliziert und bislang in weiten Kreisen unbekannt. Eine Heilung im Wachstadium ist nicht mehr möglich, da der Betroffene bereits verstorben ist.

Prognosis

Die meisten Betroffenen sind während ihres Lebens kaum beeinträchtigt durch die Krankheit - von möglichen sozialen Implikationen schwarz-lilaner Verfärbungen an möglicherweise offensichtlichen Stellen abgesehen. Die Problematische Phase tritt erst mit dem Tod ein.   In seltenen Fällen kann das Ableben eines Betroffenen beschleunigt werden, wenn der Keim den Tod seines Wirtes kommen sieht. Dann entscheidet er sich dessen verbleibende Lebenskraft vollständig in sich aufzunehmen und geht sofort in das Wachstadium über. Dieser Übergang wird als Spontankeimung bezeichnet.

Hosts & Carriers

Grundsätzlich können alle Lebensformen betroffen sein, die Seelenkeime bevorzugen aber in der Regel humanoide Wirte, welche noch ein langes Leben vor sich haben.

Prevention

Yolgrin entwickelte ein Amulett, welches wie ein Magnet den Seelenkeim anzieht, sodass dieser sich im Amulett manifestiert anstatt sich an einen Wirt zu binden. Neuinfektionen können so verhindert werden. Wird das Amulett erst kurz nach der Infektion angelegt, hat der Bindungsprozess bereits begonnen und kann nicht mehr vollständig unterbunden werden. Da aber dennoch Energie absorbiert wird führt dies Kurzfristig zu einer Schwächung des Keims. Langfristig ist diese jedoch unbedeutend, da die Energie des Keims zum Zeitpunkt der Infektion ohnehin vernachlässigbar ist gegenüber der zum Zeitpunkt des Übergangs in das Wachstadium. Sollte der Tod des Wirts zum Zeitpunkt der Infektion aber bereits aus anderen Gründen unmittelbar bevorstehen kann so eine Spontankeimung verhindert werden bzw. der resultierende Seelenkeimling geschwächt werden.

Epidemiology

Am Beginn einer Epidemie steht in der Regel ein einzelnes Individuum, welches durch Direktinfektion infiziert wurde. Wenn nicht rechtzeitig sichergestellt wird, dass der Betroffene in der Wachphase keine weiteren Personen infizieren kann, entsteht eine Kette von indirekten Infektionen, welche schließlich ganze Landstriche übernehmen können.

History

Die Existenz von Seelenkeimung ist bereits seit langer Zeit bekannt, wurde jedoch nicht als eigenständiges Phänomen betrachtet, sondern als besonders resistente Unterform des Untodes. Dies wurde insbesondere dadurch begünstigt, dass Betroffene im Wachstadium äußerlich die gleichen Symptome wie Zombies zeigen.   Die erste strukturierte Studie der Seelenkeimung wurde durch Ivsaar Dornranke im Rahmen von Albrins Verderbnis im Hundertjährigen Krieg durchgeführt. Er konnte als erster den dämonischen Parasiten nachweisen und somit auch die Resistenz gegen übliche Mittel gegen den Untod erklären: Im Gegensatz zum Zombie verweilt die Seele des Opfers im Wachstadium nicht mehr im Körper, sondern wird lediglich noch vom Seelenkeim wie eine Puppe bedient. Seine Erkenntnisse gingen aber in den allgemeinen Wirren des Hunderjährigen Krieges unter, sodass sie weitestgehend in Vergessenheit gerieten, nachdem Albrins Verderbnis eingedämmt war.

Cultural Reception

Da die Krankheit häufig mit dem Untod verwechselt wird, gilt dies auch für Betroffene, insbesondere im Wachstadium. In der Im Schlafstadium wird die Krankheit oft nicht als solche erkannt.
Type
Parasitic
Origin
Divine
Cycle
Chronic, Acquired
Rarity
Rare

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