Der chaotische Krieg

Neben dem seit Kalisrima immerwährenden Krieg mit dem Nachtpfad, war der chaotische Krieg, der einzige richtige Krieg auf dem Sonnenpfad. Er brach aus, kurz nachdem die Feuer von Kalisrima unter der Asche erstickt waren und die Erde wieder ruhte. Timirische Fürsten und Landvogte sahen im Chaos der Weltenteilung schnell eine Chance, ihre Macht zu steigern. Aber auch Vertreter der Ahren und Fenrir strebten nach der Macht in dieser Zeit. Aus zerstörten Siedlungen wurden Befestigungen errichtet und schon bald standen sich immer wieder Heere verschiedener Anführer gegenüber. Hinzu kamen die neu entstandenen Aschekreaturen, die wie eine Pest über das Land herfielen. Zu diesem frühen Zeitpunkt, war man sich noch gar nicht über das Ausmaß der Weltenteilung bewusst. Weder war bekannt, dass der Nachtpfad begonnen hat mit vier neuen Völkern zu existieren, noch war der Bevölkerung die Existenz der Aschenlande bekannt, oder wie groß der Weltenstrom wirklich war. Zu Anfang ging man davon aus, dass dahinter nichts mehr existierte. Die erste Schlacht von Bedeutung, fand 8 n.Kr. statt. Sie wird in den Geschichtsbüchern die Schlacht von Brudersruh genannt, auch wenn Brudersruh zu diesem Zeitpunkt noch nicht existierte, verdankt die heutige Siedlung ihren Namen den Geschehnissen in dieser Schlacht. Denn es waren die Brüder Agond und Beiwar Havelbruch die in eine Schlacht gegen den Ahrenfürsten Tokwin zogen. Die Brüder stoppten den Vormarsch von Tokwin in den Norden des heutigen timirischen Reiches, aber Beiwar ließ in dieser Schlacht sein Leben. Umzingelt von mehr als fünfzig Feinden, schlug er dem Ahrenfürsten noch den Kopf ab, bis er schließlich der Übermacht an Feinden unterlag. Das ahrensche Heer Tokwins zog sich aber nach dem Verlust ihres Anführers vorerst zurück. Agond war entsetzt über den Verlust seines Bruders, und spießte den Kopf von Tokwin auf eine Lanze. „Hier errichte ich ein Denkmal Bruder! Für dich und unsere Nachkommen!“ Mit diesen Worten legte Agond den Grundstein für die Siedlung Brudersruh. Noch heute steht eine Bronzenachbildung dieser Lanze mit Kopf, genannt Tokwinsstich, im Zentrum von Brudersruh. Nach dem Sieg Agonds über Tokwin, schlossen sich viele Timir seinen Streitkräften an, und sein Einfluss wuchs schnell. Er besetzte den kompletten Süden Timirs. Steik, Auglea, Odea und Rangell waren die Grenzposten Agonds gen Norden. Im Süden errichtete er einen Holzwall vom Tristranggebirge bis zum heutigen Watwehr, welches ebenfalls seinen Ursprung in einer Befestigung Agonds an der Küste hatte. So wurde Agondsland, wie Agond sein neues Reich taufte, als Bollwerk gegen die Ahren von den anderen Fürsten in Timir weitgehend von Angriffen verschont, da man sich so seine Unterstützung erhoffte. Die Ahren waren somit zumindest eine Zeit aus dem aktiven Verlauf des Krieges herausgenommen, da sie nur die Front zu Agondsland hatten, aber auch ohnenhin untereinander eine Menge Streitigkeiten austrugen. Denn ihr einstiger König Nerowem Alkoson verfiel mit den Ereignissen von Kalisrima dem Wahnsinn und war nicht mehr regierungsfähig. Sein Sohn Erwak wurde Opfer von aufständigen Fürsten, die den Thron für sich beanspruchten, genau wie Nerowem schließlich selbst. Bereits 15 n.Kr. schloss der Salara- Orden der Fenrir mit den Paan einen Seperatfrieden, in dem die Grenzen zwischen Algesta und dem Goldwaldreich einvernehmlich festgelegt wurden. Natürlich gab es auch bei den Fenrir Landbesitzer die nach der Macht trachteten und damit noch nicht einverstanden waren, aber der Salara- Orden hatte durchaus die Macht so einen Frieden zu schließen. Da die Fenrir den Salara-Orden schon immer respektierten, ordneten sich in den ersten Zyklusdekaden viele Fenrir den Ordnungsvorstellungen des Ordens unter. So hatten Widersacher kaum eine Chance aufzubegehren. Die einzige nennenswerte Schlacht unter den Fenrir in Algesta, fand 41 n.Kr. statt. Bei der Schlacht von Grenwald schlugen die vereinten Truppen des Salara-Ordens den letzten Volkseigenen Feind Curo Viditis. Curo Viditis legte auch den Grundstein für die Stadt Fenpfortis und hatte geplant eine Flotte auszuheben um den Goldwald vom Kalisrima aus anzugreifen. Aber wie wir nun wissen, kam es anders und die nun vereinten Fenrir sahen sich nur noch den Ahren und Timir gegenüber. Auch die Ahren waren schon bald wieder dabei, ihr Volk zu einen. Denn für die Bewohner des Ahrenkamms war seit der „Glänzenden Schlacht“ im Zyklus 82 n. Kr. klar wer ihr neuer König werden sollte. Lagehad Rofeson kam nämlich auf die glorreiche Idee, Aschekristalle in Waffen einzusetzen und gründete kurzerhand die Akademie für transzendenztechnologische Waffenkunde in Trilast. Während die Fenrir, Paan und Timir mit Transzendenz experimentierten, war er der Ansicht, man könne die neu entdeckte Energie viel besser für Waffen nutzen. Und er sollte recht behalten. Er besiegte mit seiner neu ausgebildeten Armee aus Ingenieuren in den folgenden Zyklen alle Widersacher im Ahrenkamm und zog dann 106 n.Kr. gegen Agondsland. Er verbündete sich mit den nördlichen Fürsten von Timir und fiel in Agondsland ein. Seine neuen Waffen, waren ein klarer Vorteil gegen eine doch eher veraltete Armee. Der Sohn Agonds hatte mittlerweile die Führung in Agondsland übernommen und krönte sich noch während der ersten Schlacht zum neuen König von Agondsland und, wie er es nannte, Vasallenländereien von Timir. Dies war König Felip von Agondsland. Doch da man Agondsland niemals rechtmäßig anerkannte, war er auch kein richtiger König. Während einige von Timirs Fürsten im Norden noch in Schlachten gegen die Fenrir beschäftigt waren. Zog ein Bund von timirischen Fürsten von Norden her gegen die schwächelnde Armee von Agondsland. Bis Felip aber völlig besiegt war vergingen weitere 38 Zyklen. Nach der Schlacht von Agondsburg und dem Sieg der Ahren und diversen timirischen Fürstenbündnissen über Agondsland 144 n. Kr. einigten sich die die Anführer der beiden Völker auf die heutige Grenze zwischen Timir und dem Ahrenkamm und beschlossen gemeinsam, die Fenrir in den Goldwald zu treiben. Ein Junger Gardist aus König Felips Garde, war allerdings der festen Überzeugung, dass dies keine gute Idee war. Denn inzwischen wusste man auch, dass im Kalisrima die Aschenlande liegen, mit ihren schrecklichen Kreaturen. Und dass es eine östliche Scherbe gab, mit Völkern die man bisher nicht kannte. So begann er als Abgesandter in eigener Sache, mit dem Versuch die Völker des Sonnenpfads zu diplomatischen Lösungen zu bewegen. Er fand Zuspruch beim Volk und bei den Fenrir und Paan. Die timirischen Fürsten und der Ahren- König Rofeson allerdings ließen sich nicht auf eine friedliche Lösung ein. Teilweise wurde Kunor Altowan, wie der Gardist hieß, sogar als Verräter von den Timir gejagt. Die festgefahrene Front zwischen den Flüssen Endu, Luvorbrem und Hebba, wo zu dieser Zeit die Stadt Timirsgrenz aus einer militärischen Befestigung entstand, und das Bündnis mit den Ahren bescherten den Timir einen wirtschaftlichen Aufschwung. Dies wird noch heute von den Timir als der glorreiche Krieg bezeichnet, obwohl bei den Geschichtsschreibern der Fenrir und in den Archiven von Fenrisrsspitz diese Abgrenzung vom chaotischen Krieg keine Erwähnung findet. Nach weiteren 40 Zyklen Stellungskrieg um die Stadt Timirsgrenz, endete der chaotische Krieg 184 n.Kr. mit der Kapitulation des letzten kämpfenden Fürsten und Oberbefehlshaber von Timir, Nymir von Coria. Denn anstelle von Verstärkungen schickten die kriegsmüden Ahren am Ende einen Diplomaten nach Timirsgrenz, um Nymir zu erklären, dass die Ahren einen Friedensvertrag mit den Fenrir und Paan unterzeichnet hatten. Nymir nahm sich nach dieser Kunde sein Leben. Er wird in Timir heute noch als Volksheld verehrt. Seine letzten Worte zum Ahrendiplomaten vor seinem Freitod: „Ein Abendonnerwetter soll mich treffen, wenn ich euch als Feind erkennen muss!“
Art des Konflikts
War