Götter und Verstoßene

Dieses Werk eines unbekannten Autoren verbreitete sich kurz vor Anfang des ersten Territorialkriegs. Seine ersten bekannten Erzählungen geschahen in den öffentlichen Aufführungen in Alphis und eine erste Demonstration des Werks geschah kurze Zeit später auf einer Bühne in Harmos.

Handlung

Die Geschichte von "Götter und Verstoßene" folgt einem jungen Mann, namens Hesaios, der in einem unbekannten Krieg an der Front dient und von einer schrecklichen Schlacht zurückkehrt. Er behauptet auf dem Schlachtfeld das Antlitz des Hades gesehen zu haben, eine grässliche Fratze, die ihn von den Leichen her anstarrte. Das Wort Hades wird jedoch von niemandem erkannt und so wird er aus der Gesellschaft verstoßen. Fortan zieht er durch die Lande und lebt von den Krumen, die andere ihm übriglassen.

Auf dieser Reise stößt er schließlich auf Desdema, die Nonne eines einfachen Klosters, die zum ersten Mal das Wort Hades erkennt. Auch sie berichtet, sie habe das Gesicht des Hades gesehen, was sie schließlich in jenes Kloster führte. In der Hoffnung Erlösung zu finden, verweilt auch Hesaios fortan im Kloster und trotz ihrem Gelöbnis beginnt Desdema Gefühle für den jungen Mann zu entwickeln. Je näher sich beide kommen, desto mehr scheinen sie stets wieder mit dem Gesicht des Hades konfrontiert zu sein.

Hesaios beginnt nach und nach das Gesicht weniger abstoßend zu finden, sondern fühlt sich zu ihm hingezogen. Desdema geht es zwar ähnlich, doch sie hütet sich vor der Fratze, die schließlich zu ihnen spricht und Forderungen an sie stellt. Anfangs noch kleine Dienste, die weder moralisch noch gesetzlich verwerflich werden und mit kleinen Geschenken belohnt werden, steigern sich die Forderungen bald, bis die Stimme von Hesaios verlangt, er solle eine der anderen Nonnen mit seinem Schwert niederstrecken.

Hesaios folgt dem Aufruf und tötet eine der Nonnen beim Gebet. Desdema findet ihn über der Leiche vor und beide werden von Lust überkommen. Hesaios gibt dem Gefühl vollständig nach, doch Desdema gelingt es ihn von sich zu stoßen, als sie die Fratze des Hades anstatt seinem Gesicht sieht. Sie stürzt zurück und zerbricht eines der Fenster, in welchem das selbe Gesicht aufblitzt, bevor sie von einer Stimme gelobt wird für die Reinheit ihrer Seele und ein grelles Licht sie in das Reich der Götter bringt, während Hesaios im Blut der Nonne wieder zu Sinnen kommt und sich mit seinem eigenen Schwert selbst richtet.

Historische Bedeutung

Das Werk gilt bis heute als eines der ersten vollständigen Werke, die nicht in Harmos gefertigt wurden und somit als eine Art Anbeginn von Kultur in der restlichen Welt. Darüber hinaus ist jedoch insbesondere der Mythos, der das Ganze umgibt, erheblich relevanter. Einige Gerüchte behaupten, die Götter beziehungsweise die Deitischen selbst hätten das Werk als Warnung in die Welt der Sterblichen getragen. Andere Mythen reden von einem gefallenen Engel, der unter den Menschen weilte und seine Trauer in das Werk übertrug. Wirklich interessant hierbei sind dabei Aspekte des Werks, die scheinbar der Wirklichkeit entnommen wurde. Alte Aufzeichnungen des dritten Zeitalters beschreiben tatsächlich ein Massaker in einem Kloster, für welches ein Mann namens Hesaios am Galgen starb. Heutzutage ist das Werk jedoch insbesondere aus einem anderen Grund relevant. Die Fratze des Hades, genauer gesagt die fünf Fratzen des Hades, werden in jenem Werk allesamt mit Namen erwähnt, welche Lortan, Kikimor, Ujontor, Uwitas und Sher'gat lauten. Diese Namen wurden von den fünf Herrschern, den "Köpfen" der Unterwelt gewählt.

Der zweite Akt

Weit weniger bekannt als "Götter und Verstoßene" ist "der zweite Akt", eine Fortsetzung des Werks, welches unter ähnlich mysteriösen Umständen erschien, etwa eine Dekade nach Ende des ersten Territorialkriegs. Die mündliche Erzählung des Werks wurde zuerst in Lahoral berichtet, jedoch gelangte es nie zu dem gewaltigen Ruhm seines Vorgängers und wurde wohl nie öffentlich aufgeführt.

Der zweite Akt beginnt direkt nach dem Ende von "Götter und Verstoßene". Hesaios erwacht wieder zum Leben, seine Brust durchbohrt von seinem eigenen Schwert, geführt jedoch von einer Gestalt, deren Schädel fünf Gesichter besitzt. Sie zieht das Schwert aus seinem Leib und obwohl es eine gewaltige Wunde hinterlässt, stirbt Hesaios nicht.

Der zweite Akt dreht sich fortan um die gemeinsame Reise von Hades und Hesaios, wobei Hades stetig daran arbeitet seinen Gefährten zu korrumpieren, während dieser Desdema hinterhertrauert. Alle Versuche sie zu ersetzen, scheitern jedoch und schließlich verrät Hades ihm einen Weg selbst ins Reich der Götter zu kommen, ohne ihre Zustimmung zu erhalten. Er muss nur einen Gott oder sogar einen Halbgott töten, damit die seinen in zurückholen, dann kann auch er durch das Tor schlüpfen.

Gemeinsam jagen sie einer Halbgöttin namens Achillea hinterher und stellen sie letzten Endes. In einem blutigen Gefecht überkommt Hesaios ihre Mächte und schlachtet sein Ziel grausam ab. Hades sieht zu, wie das Tor zum Reich der Götter sich öffnet. Zwei Lichter schießen hervor, eines welches Achilleas Körper erhebt und ein zweiter Strahl, welcher Hesaios umschließt, sich dunkel verfärbt und seinen Leib zu zersetzen beginnt. Diese Strafe für den Versuch ins Reich der Götter einzudringen, wird von Hades lediglich mit einem Lächeln und einer kurzen Anekdote untermalt darüber, wie sehr die Götter es hassen, wenn jemand ihre dummen Regeln hinterfragt und zu brechen versucht, woraufhin alle Köpfe lachen und das Werk endet. 

Aufgrund seiner fehlenden Beliebtheit wurden nur etwa 100 ursprüngliche Exemplare angefertigt, nach dem ursprünglichen Auftauchen der Erzählung. Von diesen 100 wiederum sind die meisten in der Versenkung verschwunden, eines findet sich jedoch im Museum für Kultur und Kunst in Harmos. Im Laufe der Zeit wurden gelegentlich weitere Kopien angefertigt, die jedoch nie wirklich Anklang fanden.

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