Life, Identity
Auf Rat des Aeiliat des Meervolks macht sich Arthur auf den Weg in die Wälder von Thanduir, wo er dem Quell aller Geistesenergie näher kommt als er jemals erwartet hätte.
Da die übrigen Mitglieder der Spezialeinheit der Arkanbrigade weiterhin ihren eigenen Aktivitäten nachgehen, macht sich Arthur früher als erwartet auf, um die Wälder von Thanduir zu besuchen. In Begleitung von Anisa und Ju-Don reisen sie derzeit durch die äußersten Ausläufer des Waldes und Arthur bemerkt bereits frühzeitig die starken Schwingungen von Geistesenergie aus dem Inneren des Waldes. Bei einer kurzen Pause, bei welcher Anisa an weiteren Kunstwerken arbeitet, setzt sich Ju-Don zu Arthur und versucht mehr über seine bisherigen Kämpfe gegen den dunklen Prinzen zu erfahren. Scheinbar sorgt sich der Mann mehr als er zugibt darüber, wie ihre zukünftigen Kämpfe gegen ein Wesen wie Yogna aussehen würden.
Arthur berichtet ihm ehrlich von den kommenden Gefahren und darüber wie tödlich ihr weiterer Weg ausfallen könnte, bevor sie sich schließlich wieder auf den Weg weiter in den Wald hinein machen. Nach einer kurzen weiteren Wanderung bemerkt Arthur ein kuppelartiges Gebilde, welches ein gewaltiges Areal umspannt und an eine Art Vorhang aus Geistesenergie erinnert. Berührt er das Konstrukt scheint er zu spüren wie sein eigener Geist in Wallung gerät.
Er tritt hindurch und sieht sich abrupt mit sich selbst konfrontiert. Ein zweiter Arthur, ein aus ihm gelöstes Fragment aus Geistesenergie blickt ihm entgegen. Sie beide bemerken feine Fäden aus umliegendem Staub, welche auf den kopierten Arthur zutreiben, absorbierte Materie um seinem Körper Form zu verleihen. Aus Gründen der Komplexität taufen sie den zweiten Arthur Harthur und beginnen gemeinsam ihren Weg fortzusetzen. Sie bemerken Lichter, die sie scheinbar versuchen vom Weg abzubringen, wobei sie verschiedene Konstrukte bemerken, scheinbar auf dem Kopf stehende fest verankerte Orkane, die in Spiralen Energie in den Untergrund zu ziehen scheinen. Diese scheinen in Zusammenhang mit der gesamten Kuppel zu stehen, innerhalb welcher Energie von außen nach innen zu dringen scheint. Harthurs Kontakt mit den Orkanen zieht die Geistkopie ebenfalls in Richtung des Bodens, weshalb sie sich davon fernhalten.
Es dauert nicht lang bis ihnen das Areal eine weitere Hürde in den Weg stellt, einen Geist welcher sie auffordert von hier zu verschwinden und dabei ebenso geisterhafte Waffen zieht, bevor er sich auf sie stürzt. Arthur versucht eine ganze Weile den Geist zu besänftigen, anstatt mit Gewalt gegen ihn vorzugehen während Harthur deutlich früher auf einen offenen Konflikt zusteuert. Anisa bemüht sich ihrer Gemäldemagie gegen den Geist während Ju-Don schnell zum Opfer eines mentalen Angriffs wird. Dieser zwingt ihn nach und nach in Richtung von einer nahen Nebelbank zu schreiten. Arthur entscheidet sich leider zu spät erst dazu mit entschiedener Gewalt gegen den Geist vorzugehen. Als sie diesen jedoch zurücktreiben und die Nebelbank untersuchen ist Ju-Don verschwunden.
Anisa erklärt dies würde ihr jüngstes Werk erklären und sie präsentiert ein Gemälde von Ju-Don, welcher bereitwillig in einer Nebelbank verschwindet. Dies erklärt allerdings noch nicht das weitere Bild, das sie im Anschluss zeigt. Es bildet lediglich eine Skizze, was bedeutet diese Zukunft sei noch nicht gefestigt. Es zeigt eine von schwarzen Monolithen und grauem Sand durchzogene Stadt. Am Firmament schwebt Yogna über der Szenerie, belagert von Roku mit einem Drachen an seiner Seite. Am Boden dagegen ist Caipos zu sehen, gefangen in einer Art Barriere während seine Brust von Corvo mit dem Blutraubdolch durchdrungen wird. Zentrum der Szene bildet allerdings Reyna, die in einem Anflug des Wahnsinns schreit während eine Art wilder Urwald aus ihrem Körper zu strömen scheint.
In der Hoffnung tiefer innerhalb des Areals vielleicht Ju-Don wiederfinden zu können und Antworten zu finden, machen sie sich erneut auf den Weg. Kurze Zeit später erreichen sie scheinbar eine weitere Barriere, von der ein ähnliches Gefühl ausgeht, wie bei der ersten. Sie schreiten hindurch und finden sich in einem Wirbel aus Farben und Eindrücken wieder. Ihre Versuche beieinander zu bleiben scheitern als Anisa sich von einem der Irrlichter ablenken und mit sich reißen lässt, woraufhin sie zwischen den Schlieren verschwindet. Kurz versucht ebenfalls einem Licht zu folgen ist es Harthur welcher durch alle Eindrücke das Rauschen eines Baches bemerkt und Arthur dazu bewegt diesem zu folgen.
Ehe sie es sich versehen schreiten sie aus dem Chaos heraus und landen am Rand eines Flusslaufs, scheinbar jenem von dem der Aeiliat des Meervolks gesprochen hatte. Arthur sammelt sich kurz, bevor er in das Wasser schreitet und sich vollständig damit bedeckt. Aus Harthurs Sicht scheint der Junge einfach nur kurz auf der Oberfläche zu treiben, Arthur selbst dagegen wird scheinbar durch die Entwicklung des gesamten Astraviriums gerissen. Er sieht Terria als gesamten Planeten und er sieht die Ankunft von zwei gewaltigen Kreaturen, eine aus Licht, die andere aus Schatten. Am Boden erblickt er ein Volk von Wesen, die zwar humanoid anmuten, deren Rücken allerdings eigentümlich gestreckt aussieht. Die beiden Wesen richten ihre Schwingen auf und ein Regen aus Licht und Schatten geht auf den Planeten nieder, der eine eigentümliche Klarheit in den Augen der Bewohner gebiert. Die Szenerie verschwimmt und Arthur erblickt sich und seine Gefährten in einer Kammer. Den Boden bedeckt ein gewaltiges Zeichen der Hexerei in dessen Zentrum eine goldene aufgeschwungene Tür zu erkennen ist. Durch die Tür ist eine riesige goldene Stadt zu erblicken in welcher ein Drachenpriester mit schwarzen Schwingen auf sie zurast. Ihrer gesamten Gruppe stellt sich Arthurs Mutter im Gewand der Hexen entgegen und breitet die Arme schützend vor der Tür aus.
Die beiden Versionen von Arthur teilen die Vision bevor Harthur ebenfalls im Wasser badet. Der Anfang ihrer Vision deckt sich zwar miteinander, allerdings endet Harthurs Vision auf andere Weise. Er sieht den Himmel über einer Stadt in einem roten Blitz auseinanderreißen. Direkt oberhalb der Stadt schwebt Gorgos, scheinbar tödlich verwundet als Bindeglied zwischen der materiellen Stadt am Boden und einer weißen auf dem Kopf stehenden Stadt in den Wolken, die Hauptstadt der Traumwelt. Auch diese Vision teilen die beiden miteinander, allerdings stellen sie fest, dass Arthur plötzlich von dem übermäßigen Gefühl erfüllt ist, nachhause zurückkehren zu wollen. Er sollte im Wasser baden und hat dieses Ziel erreicht. Harthur dagegen fühlt eine dritte Barriere in der Ferne und vermutet noch ein weiteres zu lüftendes Geheimnis dahinter. Glücklicherweise gelingt es ihm sein materielles Spiegelbild zu überzeugen und sie bahnen sich den weiteren Weg.
Kaum durchschreiten sie die dritte Barriere stehen sie erneut am Rand des Flusses und blicken von einem Hügel hinab in eine kleine Siedlung. Die verschiedensten Völker scheinen hier zusammenzuleben, allerdings bemerken sie augenblicklich, dass es sich bei allen Bewohnern um Geister handelt. Eine Vermutung, welche zügig bestätigt wird, als eine dröhnende Stimme ihnen befiehlt diesen heiligen Ort augenblicklich zu verlassen. Die Geister hier seien nicht vom gewöhnlichen Zerfall betroffen, weshalb die Dienste niederer Orakel hier nicht nötig seien.
Einen Moment bleiben sie irritiert stehen, doch da auf die Anweisung keine Konsequenz folgt, bleiben sie innerhalb der Barriere, machen jedoch eine Gestalt im Dorf aus, welche sich auf sie zubewegt. Der Mann erinnert an die hochgewachsene Statur eines Elfen, allerdings strahlt er ein Vielfaches mehr an Erhabenheit aus und seine reine Präsenz scheint die Szenerie auszufüllen. Er baut sich vor den beiden auf und schenkt ihnen ein breites Grinsen, bevor er sich als Firion vorstellt, den letzten Elbrin, der in der Stadt Aziliet starb. Er entschuldigt sich für die forsche Begrüßung durch Durna und erklärt ihr Verhalten durch die Sorge um die hier lebenden Geister.
Sie kommen ins Gespräch mit dem Elbrin der sich froh über Gäste zeigt, welche neue Informationen und Geschichten mit sich bringen können. Arthur nutzt die Gelegenheit um eine Menge Fragen über das zweite Zeitalter loszuwerden und spricht mit dem Elbrin über die Geschehnisse in der Schatulle, ihren Kampf gegen den dunklen Prinzen und ihren baldigen Kampf gegen Yogna. Hierbei zeigt sich Firion mehr als nur ein wenig beeindruckt und merkt an, Arthur habe in knapp anderthalb Jahren seiner knappen menschlichen Zeit mehr erreicht als er in einem ganzen Leben. Obwohl er offensichtlich durch die Menschen getötet wurde, zeigt er keinen Groll ihm gegenüber, sondern ganz im Gegenteil. Kommt es auf die Ereignisse dieses Tages zu sprechen, so zeigt er sich eher mitleidig der fehlgeleiteten Menschheit gegenüber und umso glücklicher darüber einen Menschen getroffen zu haben, der versucht es besser zu machen.
Die wahre Ironie ihres Treffens offenbart sich jedoch erst als Arthur seinen Nachnamen offenbart und Firion ihn als Nachfahren von Tiberius erkennt, jenem Mann der ihn einst getötet hat, nachdem er sich weigerte den Standort der Sternenkammer preiszugeben. Arthur wird von dieser Information zwar niedergeschmettert, Firion dagegen begegnet der Ironie mit einem gesunden Maß an Humor. Ihre weiteren Themen handeln von Yogna, dem Angehörigen der Namenlosen der wohl mehr leidet als alle anderen, getrieben nur durch die Ränkespiele seiner Hohepriester und in jedem Atemzug um Erlösung bettelnd. Firion warnt sie daher, dass nicht Yogna ihre Herausforderung sein wird, sondern Azateth, der vorderste seiner Priester. Über Arteros weiß er leider nur sehr wenig, da er diesen nur einmal traf als er noch als Arto und als Drachenpriester unter Gorgos diente.
Die womöglich wichtigste Information die sie mit sich nehmen, bevor er sie anweist mit Durna zu sprechen, ist eine genaue Warnung. Die Namenlosen mögen gefährliche Naturgewalten sein, allerdings sind sie auch genau das: Teil der natürlichen Ordnung. Die Urdrachen dagegen haben diese Natürlichkeit abgelegt und sind von wahrhafter Grausamkeit erfüllt gewesen. Ihre Forschungen an der niederen Spezies waren erbarmungslos und grausamer als alles was jede kommende Spezies jemals hätte anrichten können. Arthur gedenkt bei dieser Nachricht den Befehl den Traumsplitter für Gorgos zu bergen, bevor sie schließlich die Frau namens Durna aufsuchen.
Diese erscheint in Gestalt eines jungen Mädchens von grade einmal zwölf Jahren, die in einer Ruine oberhalb der Stadt schwebt. Zu ihren Füßen liegen Ju-Don und Anisa und in ihrer geisterhaften Brust steckt ein steinernen, materieller Dolch. Sie begegnet ihnen abweisend und rezitiert aus ihrer Vergangenheit all ihre grausamen Taten und Verfehlungen doch Arthur und Harthur bleiben standhaft und geben ehrlich preis hierhergekommen zu sein, um die Tiefen der Geistesenergie zu entschlüsseln und einen Weg zu finden diese Kraft zu nutzen, um der Welt Frieden zu bringen. Sie seufzt und entfernt ihre eigene Geistesenergie von den beiden, damit sie auf Augenhöhe miteinander sprechen können oder den Geist des anderen zu invasieren.
Sie beginnt ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Ihre Mutter, eine Frau namens Annabell, lebte damals auf dem Kontinent Miridas in einem abgeschotteten Bereich, den die Namenlosen nicht erobern konnten. Eines Tages stürzte ein Drache in den nahen See und es gelang Annabell das Leben der gewaltigen Kreatur zu retten. Aus Dankbarkeit und mit dem Wunsch sie möge ein Leben entsprechend ihrer Träume führen, nutzte der Drache ein Objekt welches sich die Hand des Djinn nannte, um einen Wunsch der Frau zu erfüllen.
Dieser Wunsch manifestierte sich indem er Annabell in die erste Hexe verwandelte, eine Kraft die es ihr erlaubte ohne Partner Kinder zu gebären. Ihr erstes Kind war Amalia, ein bildhübsches Mädchen, das im Laufe ihres Lebens ebenfalls zu einer Hexe wurde und das erste Grimoire erhielt. Jahre später wurde ihr Bruder Castar geboren, welcher das erste Necroire erhielt. Weitere Jahre später wurde schließlich Durna geboren, geplagt von einem schwachen Körper der jeden Tag unter sich selbst aufzugeben drohte. Amalia verließ bald darauf ihr Elternhaus und zog auf der Suche nach Heilung in die Welt hinaus. Castar dagegen wandte sich seinen inneren Drängen und einer Kraft zu, die er besser hätte schlummern lassen.
Die von ihm entwickelte Hexerei, eigentlich gedacht um seine kleine Schwester zu retten, schlug fehl und entkörperte sie vollständig, riss sie aus allen physischen Belangen, der erste Geist. Als ihre Mutter heimkehrte und das Vorgefallene erkannte, fasste sie einen Entschluss und entfesselte ihrerseits eine Hexerei. In der Hoffnung ihrer Tochter ein Leben schenken zu können, erweckte sie die Mächte wie sie nur die erste Hexe besitzen konnte, eine Kraft ebenbürtig den mächtigsten der Urdrachen und der Namenlosen, die rohe Macht des Arkanen. Mit dieser Macht entriss sie sämtlichen Bewohnern des Planeten ihre Seelen und schleuderte sie ins Astravirium hinaus. Der Versuch des Kosmos diesen Missstand zu korrigieren gebar schließlich die Geisterebene, einen Ort an welchen Durna sich binden konnten und der Ursprung aller Geistesenergie wie man sie heute kennt.
Bald darauf kehrte jedoch Amalia zurück und sah was das Handeln ihres Bruders angerichtet hatte. Obwohl Durna auf die eine oder andere Art lebte, überwältigte der Zorn ihre Schwester und sie versuchte Castar zu vernichten. In ihrem darauffolgenden Kampf bewegten sie sich über Jahrhunderte über die Kontinente hinweg und versuchten Anhänger zu erschaffen, um ihr Gegenstück zu jagen oder fernzuhalten und so wurden die Hexenzirkel der Reihe nach erschaffen, welche heute ihren ursprünglichen Zweck vergessen haben.
Durna dagegen begann als Teil der Reinkarnationen ihrer Mutter ebenfalls immer wieder in die Historie einzugreifen, zuletzt bei einem Mädchen namens Lilith. Leider kann sie sich nicht daran erinnern wie genau ihre Geschichte endete, lediglich, dass der Dolch in ihrer Brust durch ihre Hand geschaffen wurde und sie nicht weiß wo genau seine wirkliche Gestalt derzeit verharrt, um sie von diesem Ort zu befreien. Ihre Kraft beschränkt sich derzeit auf das intakt halten dieser Barrieren und der Geister im Inneren.
Mit Ende der Geschichte erkundigt sich Arthur darüber was die Existenz der Geistesenergie ihrer Meinung nach bedeutet. Durna antwortet, diese Macht sei geschaffen worden, um das Leben eines einzigen unschuldigen Mädchens zu retten und die Liebe und Gutmütigkeit ihrer Mutter würde in jedem einzelnen Strang der Geistesenergie hausen. Geistesenergie als Ganzes sei ein Werkzeug des Friedens, der Verständigung und der Gutmütigkeit, ein Weg Brücken zu bauen und Leid zu beenden, die Verkörperung mütterlicher Liebe. Von diesen Worten schwer ins Grübeln über seine bisherige Nutzung dieser heiligen Kraft gebracht, bemerkt Durna die reinen Intentionen des Jungen vor sich. Erneut streckt sie ihren Geist aus und berührt den seinen, wobei sich die klare Position eines Ortes auf Miridas in seinen Verstand brennt.
Sie weißt ihn an das Astrallot und die Sternenkammer der uralten Schätze zu vereinen und dann den Ort aufzusuchen, den er so eben gesehen habe. Dort soll er in jenem Wasser baden, welches einst ihren Körper fortspülte und ihren Geist freilegte, um wahrhaft eins mit ihrem Erbe zu werden. Allerdings solle er verlässliche Kameraden mit sich nehmen, da der Wächter diesen Schatz nicht ohne Gegenwehr preisgeben würde.
Mit gewaltigen neuen Erkenntnissen und einer schweren Last auf den Schultern vereinen sich Arthur und Harthur wieder zu einem Wesen, bevor er seine bewusstlosen Kameraden mit sich nimmt und den Weg zurück aus dem Wald von Thanduir antritt.