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Pío von Soto

Pío von Soto

A young diplomat with his future forged by his parents, but his passion lies somewhere else...

Physical Description

General Physical Condition

Lean

Identifying Characteristics

The blonde strand
He got it to rebel against his parents a little   Big scratch wounds on left cheek

Apparel & Accessories

  • Formal Clothes
    Usually a dress shirt, a bow and a vest
  • Long red earring on his left side
    His parents hate it :(

Social

Hobbies & Pets

His horse Almirante Tolo, also lovingly called "Tolo". He loves this gelded stallion almost more than anyone else.

Pío Soto, son of a Fiondringan diplomat couple. Almost always accompanied by his equine friend Almirante Tolo. **Spotify Playlist** https://open.spotify.com/playlist/7C8jwyQgGYcNLpzWPm2yyR?si=beb407b0f883436f

View Character Profile
Alignment
Chaotic Good
Age
24
Children
Gender
cis-male
Eyes
blue-violet
Hair
chestnut with one blonde strand, short with a middle part
Skin Tone/Pigmentation
fair
Height
1.77 m
Weight
65 kg

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Tja.

Was. Um alles. In der Welt. Ist geschehen.   Wie es aussieht, sind Aspen und ich nicht die einzigen Außenseiter in unserer divers zusammengestellten Kompanie. Zu viele Gedanken zirkulieren in meinem Schädel, um sich auch nur ansatzweise geradlinig anzuordnen, doch ich werde es versuchen, sie in diesen Memoiren halbwegs verständlich festzuhalten.   Wir sind auf dem Weg nach Nyjandring, und zu diesem Zwecke konnte Alfred uns eine Mitfahrgelegenheit auf einem Schiff beschaffen. Doch es wäre nicht eine Reise unserer Truppe wenn wir nicht auf Komplikationen treffen würden; und so kam es dazu, dass eine Gruppe von Brandstiftern ihr Unwesen trieb. Als ich versuchte ein Kind aus den brennenden Trümmern eines Hauses zu befreien, konnte ich meinen Augen nicht glauben, was sie vernahmen, wenn plötzlich Alfred ungeschoren durch die Flammen stieg und sowohl das Kind als auch mich (???) aus dem brennenden Haus zu befördern. Ich... war für einige Zeit etwas sprachlos nach dieser Erfahrung.   Auf der Suche nach den Brandstiftern wurde uns offenbar aufgelauert als wir wie aus dem Nichts unser aller Bewusstsein verloren. Umso mehr traf mich zunächst der Schreck, als ich von Mave nach meinem unfreiwilligen Schlummer begrüßt wurde. Sie erklärte mir nicht nur, dass wir uns bei einer Rebellenorganisation befanden, welche sich gegen die Unterdrückung von Menschen meiner Natur auflehnte, sondern dass anscheinend unsere doch sehr verschiedene Gruppe ein Merkmal teile: Nämlich den unsagbar tragischen Zustand der meinen und Aspens. Dies warf etwas mehr Licht auf Alfreds tollkühne Rettungsaktion.   Diese Information Jolène zu erklären erwies sich als eine Herkulesaufgabe, insbesondere als Jolènes Gedanken SEHR SCHNELL eine komplett ANDERE Richtung einschlugen und SIE ANSCHEINEND DARIN GEFALLEN FAND?! Glücklicherweise wusste Aspen, eine Taktik, mit welcher Jolène letztendlich überzeugt werden konnte. Leider raubte diese Taktik Jolène allerdings auch erneut ihr Bewusstsein.   Tja. Nun sind wir hier. Ich weiß nicht, wie es von hier aus weitergehen soll. Doch auch wenn unsere Lage sich als äußerst misslich herausgestellt haben mag finde ich etwas Trost in der Tatsache, dass ich nicht ganz so alleine bin. Vielleicht... vielleicht gibt es Hoffnung.   Wir werden sehen.

Von der Kunst des Maskierens

Was bleibt mir übrig? Der Name. Der Titel. Meine Berufung. Mein sozialer Stand, und mein Vermögen. Meine Familie. Meinen... Ruf?   Ja, als Bürger der Oberschicht kann ich mich wahrlich glücklich schätzen, nicht in den harschen Umständen anderer aufgewachsen zu sein. Ich musste nie fürchten, nichts auf dem Teller zu haben. Die Sorge um ein Dach über den Kopf war nie ein Thema für mich, und auch die Frage der Bildung hatte sich mit starker Inbrunst von selbst beantwortet. Alles lag mir bereits von Beginn an auf einem Silbertablett serviert.   Doch nun steht alles auf der Kippe. Nur eine kleine Böe genügt um den wankenden Fels die Schlucht hinabstürzen zu lassen. Man weiß bereits von mir bescheid, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Information es bis in mein Eltern- und schließlich ins Königshaus schafft. Und dann?   Hätte ich es bloß früher hinterfragt. Wie an jenem Tag vor vielen, vielen Jahren, als du den Hang hinabstürztest. Und da war Blut, so, so viel Blut. Was hätte ich denn sonst tun sollen? Nun bist du noch hier. Du bist hier und so kostbar wie eh und je. Wie kann bloß so etwas, das solch Kostbarkeiten zum Scheinen bringt nur böse sein? Verboten? Verfolgt und im besten Falle getötet? Bin ich etwa böse?   Ich hätte es früher hinterfragen sollen. Vielleicht hätte ich es besser zu verstecken gelernt. Masken basteln und vor mein Gesicht halten, das ist eines meiner Talente. Doch niee hatte ich gemerkt, dass dieses Merkmal jederzeit vor meinen Masken tänzelte.   Doch nun stellt sich die Frage... Sobald die Zeit um ist und sie alle es wissen, mich verstoßen, in den Dreck werfen und mich all jenen Privilegien berauben, die in meinem Leben als so selbstverständlich galten, lohnt es sich noch, dieses Merkmal hinter meine Masken zu zwängen?

Ein Sterbender Schwan

Ameisen stoßen Säure aus. Und diese Säure, fürwahr, hat seinen Weg in mein Inneres gefunden, sich ausgebreitet und schließlich als sein Eigen beansprucht. Das Gift durchzieht meine Adern, raubt mich aller Kraft und hinterlässt mich wie eine leergesogene Hülle, wie das Opfer eines gefräßigen, blutrünstigen Vampirs. Wäre ich eine Frau, so würde ich zu behaupten wagen, Carmilla persönlich hätte sich an mir gelabt. Doch wir alle wissen, dass Carmilla sich niemanden meines Geschlechts annehmen würde... You go, girl.   Ganz schummrig ist mir. Kein Gedanke mag meinem Geiste für länger als ein paar Sekunden beiwohnen. Wirre Gespinste weben sich aus den buntesten Farben zusammen und formen tollkühne Bilder, die ich mir nicht in meinen arglistigsten Albträumen ausmalen könnte. Selbst Worte gleiten mir nur so von der Zunge, aber nicht im Sinne eines eloquenten Redeflusses. Man könnte meinen, sowohl mein Mund als auch mein Gehirn wurden mit Schmalz überzogen, was ihnen sämtlichen Halt raubte. Ja, womöglich wurden auch meine Augen und Ohren mit diesem Schmalz überzogen, den denn nie war die Welt um mich herum gar so benebelt - nein, patzig trifft es eher. Patzig, klob und verschmiert.   Noch dazu kommen die unerträglichen Schmerzen von Seiten meiner Wange, welche offensichtlich der Ursprung allen Übels ist. Oh, als die Ameise mit ihren besudelten Werkzeugen mein Fleisch bearbeitete, so muss sie ohne Zweifel Furchtbares eingeschleust haben, welches der zähe Eiter nun mühselig versucht aus meinem Körper zu entfernen. Die Schmerzen sind unerträglich, und wäre ich auch nur ansatzweise bei Sinnen, hätte ich bereits die in meinen Fingern wohnenden Ameisen zur Tat geschickt - immerhin scheint es so, als wäre das Heilen von Wunden und anderen körperlichen Leiden an der Spitze ihrer Tüchtigkeiten.   Und ich kann es kaum glauben, wenn ich so spreche, doch zum ersten Male bin ich überaus glücklich über den überproportional ausgeprägten Mutterinstinkt Jolènes. Sie bringt mir Tee, gedenkt es mich gesund zu pflegen. Ich schätze dieses Hegen. Hoffentlich, ja hoffentlich werde ich alsbaldig wieder auf den Beinen sein. Immerhin haben wir nicht ewig Zeit.   Ich sollte rasten... und sobald sich meine Arme nicht mehr wie ein paar sterbender Schwäne im See meines Raststättenbettes zu ersäufen gedenken, werde ich die Ameisen ans Werk schicken...   In der Zwischenzeit... Alfred, ich hoffe zwar nicht, dass du gewinnst - das möge Basilio vorbehalten sein. Doch ich wünsche dir dennoch gutes Gelingen bei deiner Performance. Ich hätte sie echt gerne gesehen.

Ein Sturz, ein Fall, und ein Netz

Zu viel. Fürwahr, zu viel ist heute geschehen, um alles zu dokumentieren. Zu riskant mag es sein, sollten jemals andere Augen als die meinen ihren wissbegierigen, gar schamlos gefräßigen Blick auf dieses Buch hier richten. Wenn ich aber sage, dass sich innerhalb des heutigen Tages mein Angstlevel nicht nur verdoppelt oder verdreifacht hat, sondern sich schon an Exponentialwerten erfreuen kann, dann wage ich es wohl zu untertreiben.   Wie es scheint ist man auf der Suche nach mir - aufgrund der Ameisen. Und ja, wie Ameisen scheinen sie überall zu sein, ihre Fühler ausstreckend und beobachtend, mich dahintragend und in ihren Bau schleppend. Ich kann es mir im nachhinein nicht mehr ausmalen, wie stark der Schmerz war, der mir widerfahren ist, als sie sich mit ihren spitzen Werkzeugen an meiner Haut labten. Und wenn ihre Säure mich auch nur an der Wange und nicht wie geplant im Auge getroffen hat, so bin ich nun auf ewig gebrandmarkt. Wie Vieh, das auf der Schlachtbank auf sein Ende wartet, trage ich ein Mal. Drei Schlitze. Drei, und einer davon durchbohrt von einem grausamen Finger.   Ein Schicksal wie Aspens blieb mir allem zu Dank noch erspart als tatsächlich, in allerletzter Sekunde, Joléne und Alfred ihren Mut sowie ihre Fertigkeiten unter Beweis stellten. Ihnen verdanke ich, dass ich noch sehen kann. Ihnen verdanke ich, dass der größte Schaden vermieden werden konnte. Wie sehr ich mir doch wünsche, sie hätten Aspen genau so beistehen können.   Doch diese Rettungsaktion, mit all diesem Tatendrang und dieser Absicht, mich wohlerhalten zurückzubringen, war mir von Anfang an so befremdlich. Während des gesamten Weges zurück zur Taverne konnte ich nicht aufhören zu hinterfragen, weshalb mir mit solch einer Determination geholfen wurde. In der Tat war es mir ein offengelegter Fakt, dass ich für unsere Gruppe im besten Fall eine Nervensäge und im schlimmsten Fall ein Störenfried bin. Ich sah es in den Augen, hörte es im Tonfall, sah es in der Haltung. Ich bin Jolénes Arbeitgeber und, seit neustem, Zielperson. Ich bin Aspens Petzer; die Instanz, die ihre Hände bindet. Ich bin Alfreds Inbegriff eines verwöhnten Adelsburschen der absoluten Bourgeoisie. Umso mehr ließ es mir das Herz ausbluten - auf karthartischem Wege - als Joléne sich auf das Knie warf und ihre Freundschaft bekundete sowie die der anderen bestätigte. Obwohl ich nun im Nachhinein letzteres ein wenig zu bezweifeln wage, da sie doch ohne Nachfrage für die anderen sprach, zersprang in mir für einen Augenblick sämtliche Selbstzweifel. Eine Schande war es, als mir die Tränen aus dem Gesicht strömten und einfach nicht mehr versiegen wollten. Doch es hat gut getan. Es fühlte sich gut an.   Obwohl die drei bescheid wissen von meinem außerordentlich unschicklichen Zustand, scheint es so, als ob ich ihnen vertrauen kann. Auch Aspens Geheimnis wird einen guten Ruheplatz in mir finden. Nie soll es auch nur im Geringsten zum Vorschein kommen. Das ist das Mindeste, das ich tun kann.   Ich... ich bin wohl nicht alleine trotz der Ameisen, die meinen Fingern innewohnen. Ich kann mich auf meine Gruppe - ... nein. Meine neuen Freunde. Ich kann mich auf meine neuen Freunde verlassen. Was für ein wunderbares Gefühl.   Wenn es nur nicht all den Rest drumherum gäbe.

...

...

Ameisen.

Schau dich an. Ich kann mich nicht konzentrieren. Leg den Kamm zur Seite. Atme einmal tief durch. Und schau dich an. Schau deine Hände an.   Was ist es, das sich inmitten dieser fleischigen Werkzeuge verbirgt? Sind es Ameisen, die entlang meiner Blutgefäße, Sehnen und Muskelfasern ihre Straße aufbauten, dieser entlangstolzierten und mit ihrer harten Arbeit den Menschen unter ihnen Heilung gewährten? Aber wie? Wie um alles in der Welt hätten diese Ameisen solch Wunderwerke vollbringen können, geschweige denn wie hatten sie es geschafft, sich ihren Weg in mein Inneres zu bahnen? Wie zur absoluten Hölle hat sich diese Schulter von selbst wieder eingerenkt?   Schultern renken sich nicht von selbst ein. Es müssen die Ameisen gewesen sein. Sie kletterten aus meinen Fingern. Ameisen sind stark. Und so konnten sie den Knochen wieder einkugeln. Mit geballter Kraft hoben sie ihn hoch, den ganzen Arm, und verstauten ihn wieder behutsam im Schultergelenk. Alles ein Werk der Ameisen. Ameisen... Ja. Ameisen. Dass ich nicht lache.   Langsam, aber nur sehr langsam, dünkt mir eine unschöne Vermutung, die sich wie ein Parasit in der letzten, dunkelsten Falte meines Gehirns eingeschleust hat und nun dort im Verborgenen verweilt. Er piesackt mich, provoziert mich gar wenn der Lärm in meiner Umgebung nicht laut genug ist, um die höhnischen Rufe dieses Parasiten zu überdröhnen.   Doch jetzt bin ich allein. Und es ist still. Die Stille ist so laut, so präsent. Aber der Parasit ist lauter. Ja, der Parasit ist laut. Lauter als diese verdammt laute Stille.   Er ruft nach mir, er krächzt, brüllt und lacht. Ein verzerrtes Lachen ist es, verzogen und schrill wie der markerschütternde Schrei eines scheuenden Pferdes.   "Warum?" fragt er. "Warum hat sich die Schulter wieder eingerenkt?" "Warum?" fragt er weiter. "Warum konnte der Wächter trotz aktiver Blutung sich so regen?" "Und warum?" fragt er noch immer. "Warum ist alles, das Fedele bliebt, eine große Narbe in seinem Abdomen? Eine Narbe, eine lächerliche Narbe, obwohl etwas weitaus größeres für diesen Ort vorhergesehen war?" "Warum?" "Warum?" "Warum?" Und ich möchte schreien. Schreien. Schreien. Ich kann diese Fragen nicht beantworten. Zumindest nicht mit einer Antwort, die mich glücklich macht. Denn alles, was mir als Erklärung übrig bleibt, sind die Ameisen, oder der Zustand einer gewissen Dame aus unserer vorherigen Raststätte.   Ich wünschte, es wären die Ameisen gewesen.

Das Dehnen meiner Grenzen

Meine Grenzen wurden ein weiteres Mal getestet, und in dieser Iteration des unermüdlichen Testens wurde meines Erachtens erheblich zu weit gegangen. Nur selten war ich so dermaßen erschüttert über die Gewagtheit einer Person, doch ich spreche nicht von der guten Sorte wie ich es gestern Abend getan habe. Nein, nein.   Als wir die Wachen des Lagerhauses verhörten, schreckte schon mein*e Kolleg*in Aspen nicht davor zurück, mithilfe roher Gewalt den Wachen zum Sprechen zu bringen. Umso mehr ärgerte es mich, dass diese Methode Anklang fand. Doch das, mit Verlaub, war keineswegs die Spitze. Joléne, meine Leibwache persönlich, hatte vorgetäuscht, dem zweiten befragten das Leben genommen zu haben. Als ich den vermeintlich leblosen Körper neben ihr sah, wurde mir ganz schummrig vor Augen, und meine Knie verloren mit jeder Sekunde ihre Kraft. Selbst als sie ihre List auflöste war mir noch immer übel, und ich wusste ich musste so schnell ich konnte verschwinden.   Ich lief also zurück zur Taverne, zu unserem Quartier (Ich habe es sogar ganz alleine geschafft! Nimm das, Joléne!). Ich brauche einen Augenblick. Ich muss mich wieder sammeln.

Eine Chance

Was für eine kuriose Situation sich doch in Belach auftat. Überaus faszinierte mich der Elan Alfreds, der sich spontan dazu entschied, beim Bardencontest hier anzutreten und Glück zu versuchen. Äußerst spannend fand ich auch seine Flexibilität. Nicht ein Stück weiches Harz habe ich in meinem Leben gesehen, das sich so sehr den Umständen entsprechend verbiegen könne wie dieser Kollege hier, denn er entschied sich nach dem Einschreiben in die bereits volle Teilnehmerliste, die Performance des armen Würstchens, dessen Namen wir überschreiben mussten, anzunehmen: Trommeln. Und dann hatte er auch noch den absoluten Schneid, ohne jegliches Wissen sich ein ganzes Set an Trommeln im Laden zu kaufen, um diese ohne jeglicher Vorbereitung morgen vor Publikum zu spielen. Ich beneide ihn schon um seine geistige Freiheit und seinen Mut, Sachen einfach zu machen.   Ich frage mich, wie mein Leben aussehen würde, hätte ich eine so unbeschwerliche Art.

Ich hasse es hier

Ich habe schon wieder nicht geschlafen. Es wird für mich immer spürbarer, wie sich mein Gemütszustand verschlechtert und ich mich etwas gereizter fühle als sonst. Hoffentlich lasse ich es nicht zu sehr an meinen Weggefährten aus. Dies wäre das Letzte das sie verdienen.   Nun ja, genug dem Lamentieren. Es wird Zeit, sich zum Frühstück zu begeben. Wenn mir noch ein weiteres Mal Haferbrei vorgesetzt wird, stülpt sich mein Magen von innen nach außen.

Das Wunder der Geburt, und andere Sorgen

Meinen Augen konnte ich nicht trauen, als ich heute zum ersten Mal Magie von nächster Nähe erlebte. Ich möchte wagen zu behaupten, dass mir wirklich Angst und Bang wurde, bis unsere Sicherheit gewährleistet war. Schwer möchte ich hoffen, dass diese Angst sich nicht zu sehr vor meinen Wegbegleitern zeigte - es schickt sich nämlich überaus nicht, auf einer Dienstreise dermaßen in Panik zu geraten.   Unsere Reise wurde von einem Mordfall hinausgezögert, welcher sich letztendlich als eine weitaus kompliziertere Angelegenheit entpuppte. Es war recht schön mit anzusehen, wie jeder in unserer kleinen Truppe seine Talente benutzte, um diesen Fall aufzuklären - sei es das Lesen von Spuren, das Handhaben von Fischereiutensilien (Ich bin in diesem Gebiet leider nur minderwertig bewandert) oder das Einfangen und... die Geburtshilfe bei Schafen (Nein, ich werde nicht ins Detail eingehen). Auch wenn besonders unsere neuen Weggefährten für mich noch immer recht gewöhnungsbedürftig sind, erweisen sie sich auch als äußerst nützlich und talentiert.   Ich hoffe echt, dass ich heute Nacht zu etwas mehr Ruhe kommen werde. Letzte Nacht habe ich nur kaum geschlafen, und unser Tagesmarsch, welcher sich nun auf morgen verschoben hat, kann echt nicht mit zu wenig Schlaf bestritten werden.

Gesindel und seine Eigenheiten

Ich würde mich selbst als einen recht toleranten Menschen bezeichnen. Fürwahr bin ich normalerweise der aller-allerletzte, der Vorurteile gegenüber Plebejer hegt und sie aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder ihrer Sitten in irgendwelche Schubladen steckt. Unsere beiden Neuankömmlinge, jedoch, treiben mich wirklich an meine Grenzen.   Auf unserem Weg nach Belach trafen Joléne und ich auf zwei merkwürdige Gestalten. Bei dem ersten war ich bereits kurz davor, den Totengräber zu rufen, da es sich um einen (wie ich annehme) Fischer handelt, welcher mit so viel Alkohol aufgegossen war, dass man ihn für ein Ausstellungsstück eines Biologielabors halten konnte. Natürlich kann man nie wissen, was dieser Mann - Albert schimpft er sich - bereits alles erlebt haben mag. Wer weiß, welche Melancholien, Traumata und Schicksalsschläge er mit dem Gesöff wegzutrinken versucht. Dennoch erscheint mir seine Art äußerst ungehobelt auf einer eher unangenehmen Ebene. Ich muss ihm gegenüber mich definitiv noch etwas aufwärmen, denn er scheint wirklich kein schlechter Mensch zu sein. Nur etwas... gewöhnungsbedürftig.   Kurz darauf trafen wir auf eine*n weitere*n Weggefährt*in... Nun, "treffen" ist hier vielleicht nicht ganz der treffende (ha!) Begriff. Vielleicht sollte ich es eher mit "Wir wurden beinahe bestohlen" versuchen. Ja, das klingt um einiges passender. Diese Person erdreiste sich nämlich, aus Tolos Satteltasche zu stehlen zu versuchen. Den Göttern sei Dank konnten wir sie noch davon abhalten. Weshalb wir sie, namens Aspen, allerdings mit uns nahmen, ist mir bis jetzt ein Rätsel. Sie scheint in Ordnung zu sein, allerdings... ist sie mir dennoch etwas unheimlich. Es durchzieht mich stetig der Drang, meine Tasche etwas fester an meinen Körper zu pressen, wenn sich Aspen in der Nähe befindet. Ich kann es nicht fassen, dass ich meinen Eltern Tag für Tag immer mehr ähnle...   Schlussendlich verschlug es uns in ein kleines Bauerndorf, von wo aus ich diese Schrift hier verfasse. Wir wurden verpflegt und mit genügend Betten ausgestattet, aber ich kann beim besten Willen nicht schlafen. Ich hoffe, dass das Schreiben hier mich etwas beruhigt und mir beim Runterkommen hilft. Wir haben noch einen ganzen Tagesmarsch vor uns, und ich möchte diesen unter keinen Umständen unausgeschlafen antreten-----   Moment, was ist das für ein Geräusch? Scheinbar bin ich nicht der einzige Schlaflose hier, denn meine Weggefährten haben es ebenso bemerkt. Ich werde nachsehen, was es damit auf sich hat.

Der seltsame Fall meiner Altersregression

Meine derzeitige Lage ist zutiefst bedauerlich. Für meinen Auftrag in Belach wurde meine Sicherheit in die Hände einer Söldnerin gelegt - Jouléne Poulet. Sie ist äußerst fähig, das wage ich keineswegs zu bezweifeln. Allerdings - und ich kann bei den Göttern nicht erraten weshalb - scheint etwas an mir ihren Mutterinstinkt zu erwecken. Die Art und Weise, wie sie mich zu behandeln pflegt, entspricht in der Tat der einer überfürsorglichen Mutter eines Kleinkindes, das noch zu schusselig ist, um der Kinderkrippe anvertraut zu werden. Ich wünschte, dies wäre eine wahre Hyperbel, ich wünsche es mir so sehr. Nichtsdestotrotz verließ mich meine letzte Hoffnung mit der Geschwindigkeit eines Orkans spätestens dann, als sie begann, den überaus tristen Haferbrei einer Bäuerin, welche uns Unterschlupf gewährte, kalt zu pusten. Eines Tages muss ich Joléne auf dieses überaus seltsame Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis ansprechen, denn wenn wir bis auf weiteres in dieser Konstellation verbleiben, müssen wir einwandfreie Kommunikation betreiben und uns auf ein möglichst konfliktfreies Beisammensein konzentrieren.   Wie sehr ich wünschte, Fedele wäre hier. Doch eine Mission solchen Kalibers und solcher Diskretion kann ich nur von einer professionellen Wache begleitet werden. Ich hoffe er hat es unversehrt wieder nach Hause geschafft.   Trotz der ganzen Schimpferei möchte ich aber betonen, dass ich Joléne und ihre Arbeit trotzdem sehr schätze. Sie erwies sich bis jetzt als sehr hilfreich und kompetent. Sie hat sich auf jeden Fall ein gutes Trinkgeld verdient, nur... an den oben genannten Problemen muss man noch etwas feilen.

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