Der Kopf fürs Abenteuer

Ein Leben voller Abenteuer ist unsicher, entbehrungsreich und gefährlich (auch wenn es oft großartig und interessant ist!). Das sollte dir klar sein, bevor du dich entschließt, auf dein erstes Abenteuer aufzubrechen. Viel zu viele Leute brechen mit einer falschen Vorstellung in ihr Abenteuer auf und kehren enttäuscht zurück - oder gar nicht. Also lass mich dir gut beschreiben, was auf dich zukommen wird - und was du erwarten solltest.

Ein unsicheres Leben

Dir ist hoffentlich klar, dass dir als Abenteurer:in kein einfaches Leben mit gesichertem Lebensunterhalt bevorsteht. Wie viel Geld du zur Verfügung hast, ist direkt davon abhängig, ob du Aufträge bekommst und diese gut ausführen kannst. Ansonsten kannst du auch aus freien Stücken nach Wertgegenständen und Gold suchen (oder stehlen), aber auch das sind keine sehr sicheren Einnahmequellen. Wenn du nicht ausreichend Geld oder Handelswaren zur Verfügung hast, musst du schon die ersten Entbehrungen auf dich nehmen, kannst vielleicht nicht in einem warmen Bett schlafen und keine gut zubereitete Mahlzeit zu dir nehmen.   Geld und Handelswaren werden dir auf jeden Fall oft den Kopf zerbrechen. Gerade bei Handelswaren weißt du oft nicht, was wie viel wert ist. Auch wenn du vor deinem Aufbruch ein wenig über Handel gelernt hast, wirst du doch mit so exotischen Dingen in Berührung kommen, dass dein Wissen einfach nicht ausreicht.
Dann wird es für manche Leute leicht, dich über den Tisch zu ziehen. Auch Auftraggeber:innen werden mitunter versuchen, dich auszunutzen oder für ihre verborgenen Zwecke einzuspannen, die dir eigentlich nicht gefallen würden. Die meisten Abenteurer:innen suchen sich daher schnell gute Beziehungen; Personen, denen sie auf jeden Fall vertrauen können und die bei vielen Dingen helfen können. Oft ist es schon eine große Erleichterung, wenn du weißt, wo du die Nacht schlafen kannst.   Versuch, dir ein wenig Sicherheit zu schaffen. Travalis ist voller Gefahren für hilflose Abenteurer:innen.

Ein entbehrungsreiches Leben

Das Leben auf der Straße bedeutet, dass du auf viele Dinge verzichten musst, die normalerweise mit etwas Geld zu bekommen wären. Viele Dinge lassen sich schlicht nicht wirklich auf Wanderschaft mitnehmen: Ein Badezuber, der große Kleiderschrank, eine umfangreiche Küche oder ein komfortables Bett. All das - und vieles mehr - wirst du oft nicht haben. An vielen Abenteurer:innen haftet Straßenstaub und -schlamm von einigen Wochen. Du wirst lange Zeit die gleichen haltbar gemachten Mahlzeiten essen - nahrhaft, aber nicht unbedingt schmackhaft.   Solange du unterwegs bist, kannst du die vielen Dienstleistungen der sicheren Städte nicht in Anspruch nehmen.
Viele Abenteurer:innen suchen sich deshalb eine Stadt aus, die sie als ihre Stadt betrachten. Sie brechen nur in der Nähe der Stadt zu Abenteuern auf, denn so bleibt sicher, dass die Zivilisation nie zu weit entfernt ist.   Sehr wichtig: Wenn du verletzt wirst, hast du hoffentlich Zugang zu magischer Heilung oder wenigstens einem Heiltrank. Heiler:innen wirst du da draußen nicht finden. Und denk nicht mal dran, deine Wunden "irgendwie" zu verbinden und weiterzumachen.

Etwas da draußen riecht dein Blut.

Ein gefährliches Leben

Wenn du Abenteuer erleben möchtest, hämmer dir eins immer und immer wieder ein: Du wirst verletzt werden. Egal ob durch Unfälle oder Wesen, die dir etwas Böses wollen: Die Körper von Abenteurer:innen sind nach einigen Abenteuern genauso gezeichnet wie der Geist. Und du kannst sterben. Du kannst getötet werden.   Gerade für unerfahrene Abenteurer:innen können viele Situationen sehr schnell gefährlich werden. Verärgere die falsche Person und am nächsten Morgen ist dein Trinkwasser vergiftet. Verlier im Kampf die Übersicht und plötzlich bist du umzingelt.
Du solltest dich auch fragen, ob du geistig bereit für das alles bereit bist. Kannst du den Stress ertragen, wenn dich etwas tot sehen will und Adrenalin in deinen Adern fließt? Kannst du deine Freund:innen neben dir sterben sehen? Die meisten Abenteurer:innen werden eher früher als später mit tödlicher Gewalt konfrontiert. Selbst wenn sie das überleben, ist es häufig ein Grund für ein vorzeitiges Ende der Karriere.   Die beste Waffe bringt dir nichts, wenn du sie nicht verwenden kannst. Frag dich also vorher, ob du Leben nehmen kannst. Die anderen haben darüber bereits nachgedacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass sie dein Leben nehmen wollen.


Cover image: by André Reichel