Der Wanderer

"... und so legte die Hexe mit ihren letzen Atemzügen einen Fluch auf den jungen Elfen, der sie so gekonnt ausgetrickst hatte. Er solle loslaufen und immer weiter laufen. Nie sollte er lange an einem Ort verweilen können, nie sollte er ein Heim finden und nie sollte er zurück zu seinen Liebsten finden. Seine Füße sollten ihn über Kontinente, Ozeane und in die hintersten Winkel dieser Welt tragen aber nie sollte er eine Rast finden und nie sollte er die andere Seite des Schleiers des Todes betreten können. Und sobald die Hexe ihren Fluch gesprochen und ihre letzten Atemzüge getan hatte, fingen die Beine des Elfen wie von selbst an, ihn von dannen zu tragen.
Weiter und immer weiter trugen sie ihn, von den tiefsten Verliesen des Schattenreichs bis in die Kronen der höchsten Bäume im Land der Feen. Der Elf traf auf viele Gefahren doch keine vermochte, ihm den Garaus zu machen und er vermochte nicht, seine Schritte zu stoppen. Doch verzagte der Jüngling nicht, denn obwohl der Fluch der Hexe den Elfen bestrafen sollte, ließ ihn sein sonniges Gemüt, das ihm schon im Kampf gegen die Hexe zur Seite stand, auch dieses Mal nicht im Stich.
Er nutzte seine neu erhaltenen Kräfte, um in ganz Valdira und in allen Ebenen, den Leuten zu helfen. Er leistete den Wandernden Gesellschaft, er half den Suchenden beim Finden und er zeigte den Verlorenen einen sicheren Weg. Doch nie konnte er an einem Ort verweilen und nie einen Kameraden finden, der mit ihm Schritt halten konnte. Und so zieht noch heute ein ewig junger Elf mit weißem Haar und einem silbernen Wanderstock durch die Kontinente Valdiras."