Orbitaler Eisvogel

"Kryptonatürliche Lebewesen sind wie dieser eine Onkel bei Familientreffen: Man weiß nie, wann und in welchem Zustand man ihn antrifft, welche der zart besaiteten Anwesenden er wie schockieren wird und wie er es geschafft hat, vor drei Jahren diesen Sturz aus mehreren Meilen Höhe zu überleben. Für den letzten Teil dieser Analogie ist hauptsächlich der Orbitale Eisvogel verantwortlich. Denn selbst im bereits ungewöhnlichen Reich der Kryptozoologie schafft diese Kreatur es, neue Maßstäbe zu setzen. Mit einer Flügelspannweite von etwa 10ss [1] ist er einer der wenigen Vertreter vogelähnlicher Gigafauna. Wie der Name schon vermuten lässt, ähnelt er in Erscheinung und Verhalten dem gewöhnlichen (und deutlich kleineren) Eisvogel. Allerdings schwingt sich der orbitale Eisvogel für gewöhnlich in Höhen von 8,2kss [1] auf und stürzt dann mit halsbrecherischer Geschwindigkeit und meist von einem lauten Knall begleitet auf seine Beute herunter. Diese kann in der Größe von einzelnen Personen bis hin zu ganzen Schiffen oder Walen variieren. Der Orbitale Eisvogel ist vor allem auf dem Meer anzutreffen, allerdings zieht er sich zum Nisten in wassernahe Gebirge zurück."
[1] Anm. d. Übers.: Woodborough verwendet hier die nicht sehr weit verbreitete Einheit der Stundenschnecke [ss] bzw. 1.000 ss [kss]. Diese ist definiert durch die gleichnamige Stundenschnecke. 1ss entspricht etwa 19,685ft. Somit sind 10ss etwa 200ft und 8,2kss etwa 30,5mi

Auszug aus Wardug Woodborough, "Was fruminiert denn da? - Naturführer des Unwahrscheinlichen", Vol. 3

Basic Information

Anatomie

Orbitale Eisvögel ähneln in ihrem Aussehen gewöhnlichen Eisvögeln, allerdings sind sie deutlich größer. Die Flügelspannweite eines ausgewachsenen Exemplars soll etwa 60m betragen, allerdings soll es auch deutlich größere Exemplare geben. Außerdem sind ihre Federn meist sehr kalt, sodass sich auf ihnen eine Eisschicht bildet, die ihr Gefieder eher weiß erscheinen lassen kann. Führende Kryptozoologen gehen davon aus, dass dies nicht nur zur besseren Tarnung vor potentieller Beute dient sondern auch die Federn davon abhält, unter der enormen Reibungshitze, der der Vogel bei seinen Sturzflügen ausgesetzt ist, zu verglühen. Des Weiteren besitzen Orbitale Eisvögel nach vorne gerichtete, gerade Krallen, die dem Vogel dabei helfen, an Land lebende Beute im horizontalen Flug aufspießen zu können.

Wachstumsrate & -stadien

Orbitale Eisvögel nisten in wassernahen Gebirgen oder in großen Steilklippen. Die Jungen sind zum Zeitpunkt des Schlüpfens etwa eulenbärgroß und komplett schwarz. Wenn die eine Flügelspannweite von etwa 71ft. erreichen, verlassen sie das Nest und sind direkt in der Lage, zu fliegen. Nach ihrem ersten Lebensjahr verlasssen sie ihre Eltern und sind hauptsächlich nachtaktiv. Sie sind ab diesem Zeitpunk bereits in der Lage, die 3,3-fache Schallgeschwindigkeit zu erreichen. Erst wenn sie ihr drittes Lebensjahr vollendet haben, sind sie ausgewachsen und wechseln ihr Gefieder von schwarz zu bunt, werden tagaktiv und sind in der Lage, die 6,7-fache Schallgeschwindigkeit zu erreichen.

Ernährung und Gewohnheiten

Orbitale Eisvögel bevorzugen große Fische und Wale, verschmähen aber auch Schiffe und riesige Amphibien nicht. Während sie brüten, verlassen Orbitale Eisvögel nur selten den Umkreis ihrer Brutstätte und jagen Riesen, Raubkatzen, Bären, Trolle, Elche aber auch Vieh und Humanoide.

Additional Information

Wahrnehmung und sensorische Fähigkeiten

Das Jagdverhalten des Orbitaln Eisvogels deutet auf eine exzellente Sicht hin, mit der er noch aus mehreren Meilen Höhe in der Lage ist, menschengroße Beute zu erkennnen.

Erhaltungsstatus

Da die Existenz des Orbitalen Eisfisches noch nicht durch glaubhafte (Magi-)zoologen bewiesen wurde, wird sie bislang noch nicht durch irgendwelche öffentlichen Maßnahmen beobachtet.