Beendender Atem
Ein Drachen... es war wahrhaftig ein Drachen. Warum? Sie verstand das nicht. Und wohl auch niemand in der Gruppe. Und hatten die Bäume oder Geister sie nicht warnen können? Warum hatte es so kommen müssen? Ein erneutes Lachen, jetzt wahrhaft aus der Kehle des Drachen, der noch gewaltiger als der Qildis war. Zumindest erklärte es, warum ihnen niemand zugetraut hatte, diese Situation zu lösen.
Warum, warum, warum., hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf. Und die anderen wohl auch, wie sie an ihren Blicken und dann auch ihren Gesten merkte, als der Drache sie aus seiner Beherrschung entließ kaum dass sie direkt vor ihm waren. Gestev begab sich direkt in Kampfposition, aber sie ließ es. Das war wahrhaft sinnlos. "Ja, warum? Warum der tote Qildis? Warum wir?"
Nun, wenn wir einen Qildis finden können, passiert dies nun einmal. Ihr Diener der Götter solltet doch die Geschichte kennen... dann wisst ihr, warum. Es sollte eine Erlösung für ihn gewesen sein., kam es zunächst dazu auf die typisch verächtliche Art, die sie mit Geschichten über Drachen verband. Nur so gut war sie nicht in den Erzählungen zu den Götterkriegen gewesen. Leider. Sie hatte sich eher für die Natur interessiert, Betrachtungen im Jetzt. Und so merkte sie, dass hinter dem Drachen ein grün bemooster Tisch stand. Und viel Energie in der Luft lag. Nicht nur vom Drachen.
Und ihr, nun, ihr seid Zeugen. Unsere Pläne sind nicht für euch, das müsst ihr doch verstehen. Nein! Sie wollte noch nicht sterben. Sie schlug mit dem Ende ihres Stabs auf den Boden, allerdings aus Verzweiflung, nicht wegen eines Angriffs. "Aber der Wald selbst! Die Geister! Es nützt nichts, wenn du uns umbringst. Das Geheimnis ist kein Geheimnis. Du kannst uns auch gehen lassen!" Ein weiteres, tiefes, bebendes Lachen des Drachen. So? Haben euch denn der Wald und die Geister verraten, dass ich hier war? Haben sie? "Selbst wenn nicht... ihr seid magisch begabt. Ihr wisst, dass man einfach per Magie herausfinden kann, was geschah.", wandte Tamis ein und enthüllte dann, dass alle hörten, was der Drache sagte.
Dagegen gibt es Mittel und Wege, kleiner Menschenmagier. Unsere Magie ist der euren weit überlegen. Schweigen. "Und wenn wir einfach auch nichts sagen?", versuchte es Ela noch mal, worauf der Drache ein drittes Mal lachte. Anscheinend hatte sie nun auch die Hosen voll. Ihr seid Menschen. Auf euer Wort... ist kein Verlass. Zumindest nicht hier. Ich würde ja sagen, dass ihr euren Totengott grüßen sollt, aber ich habe andere Verwendung für eure Seelen.
Und damit begann der Drache tief einzuatmen. In einem letzten, verzweifelten Moment tat sie es Gestev, Biros, Tamis und auch Ela gleich, so kampflos wollte sie nicht sterben, aber dann... kam auch schon der Atem.
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