Derdamizamel - das schlechte Ende

"Derdamizamel. Natürlich ist es ein schlechtes Ende, ganz wie der Name sagt, aber es ist kein Vergleich zur Ewigen Pein. Und das weiß jeder."
Zahirr
 
Derdamizamel, Dis für schlechtes Ende, ist der Strafort des Totenreichs, der von Zareal errichtet wurde, nachdem er nach seiner Erschaffung dem Totenreich seine heutige Form gab. Zuvor stand zur Strafe lediglich die Ewige Pein zur Verfügung, die auf Grund der Teilnahme von Ardmenes am Krieg insbesondere für die Geschaffenen Götter aber zunehmend unattraktiv zur Verwahrung wurde. Auch wenn es sich anfänglich somit um ein strafendes Konkurrenzangebot zur Ewigen Pein handelte konnte es sich nie durchsetzen und so begeben sich damals wie heute die noch oder wieder lebenden schweren Straffälle in die Ewige Pein und der Rest nach Derdamizamel.
 

Geschichte

 
Derdamizamel hat wie so vieles seinen Ursprung im Krieg der Götter. Das Problem zu Beginn des Krieges war, dass die Götter und Yenort auf Grund der unterschiedlichen Parteinahmen der Götter, die sich entweder einer der großen Fraktionen anschlossen, mehr oder minder erfolgreich versuchten neutral zu bleiben oder generell ihre eigenen Fraktionen bildeten, plötzlich von vielen göttlichen Dienstleistungen als ausgeschlossen sehen mussten. Dies führte teils zu Konkurrenzangeboten von Göttern unterschiedlicher Fraktionen - wie auch in diesem Fall.   Die Geschaffenen wollten einen Strafort für jene, die sie als strafwürdig verstanden, ohne dass sie dafür die Ewige Pein bedienen mussten. Die Wahl fiel auf Zareal und sein Totenreich, der sich sogleich an die Umsetzung machte. Bereits im Jahr 47.726 AZT war das Konzept erarbeitet und konnte auf Grund des Zustands der Ewigen Pein zu diesem Zeitpunkt auch zunächst profitieren. Über einige Jahrtausende wurden jene, die von den Göttern als strafwürdig angesehen wurden, oftmals einfach umgebracht und damit Zareal überantwortet, der sich mit großem Pflichtgefühl der Aufgabe annahm - wie allen seinen Aufgaben. Dies betraf sowohl Straftäter im Bereich der Geschaffenen als auch der Geborenen.   Überzeugen konnte das Angebot dabei dadurch, dass es schlicht sehr einfach war, Übeltäter umzubringen, was auf das lebendige Holen nicht immer zutraf - zumal damit Ardmenes und ihren Dämonen anders als Zareal jeweils direkt Einfluss nahmen. Dass die Ewige Pein für die anfänglichen Jahrtausende des Krieges nicht mehr wirklich eine ultimative Strafe war, half zusätzlich.   Mit den Jahrtausenden war es Ardmenes jedoch möglich, ihre Probleme nicht nur in den Griff zu bekommen, sondern sogar im Massenbetrieb des Krieges zu gewährleisten und das in einer erstaunlichen Qualität. Dass Ardmenes zudem zwar hin und wieder einzelnen Geborenen zu überleben half, sonst aber ihre eigene Fraktion und ihr eigenes Reich bildete, half zusätzlich. Außerdem wirkte es wertiger, wenn sich die Diener von Ardmenes die Mühe machten, diejenigen lebendig zu jagen und zu fangen, während die anderen einfach von irgendjemandem umgebracht und dann von Zareal dem Strafort zugewiesen wurden. Was auf Grund der zuweilen auftretenden Schlangen im Totenreich zudem dauern konnte. Auch wurde Zareal die Aufgabe dadurch erschwert, dass Straftäter einer Seite teils Helden einer anderen Seite waren, die gegebenenfalls dem Sterblichen einfach Unsterblichkeit zuteil werden ließen und so eine Bestrafung realistisch betrachtet nur noch durch Ardmenes möglich war.   Bereits um das Jahr 55.000 AZT hatte sich daher die heutige Zweiteilung etabliert. Die wirklich zu strafenden Täter erhielten die Ewige Pein, dem Rest wurde nach dem Tod das schlechte Ende zuteil. Das entsprechende Paradebeispiel hierzu stellt der Umgang mit den Hesdamirzareli im Jahr 62.174 AZT dar.   Mit den Verhandlungen am Ende des Krieges sah Zareal dann seine Chance gekommen, als die Götterversammlung über den Frieden und die Friedensordnung debattierte. Aber er konnte sich nicht durchsetzen. Im Gegenteil war es Ardmenes möglich, sich ihr Gewohheitsrecht aus Kriegszeiten zu sichern und auch weiterhin jene zu holen, um die sie von Sterblichen besonders eindrücklich mit einer Verpflichtung ihr gegenüber gebeten worden war. Die Argumentation war schlicht, dass es vorrangig um den Aspekt der Rache und damit den Kern des Aspekts von Ardmenes ging, der in einem solchen Fall den deutlich allgemeineren Aspekt des Todes ausstach.   Mit dem Tod von Ardmenes versuchte Zareal wieder, mehr Kompetenzen für sein schlechtes Ende zu erhalten, doch der junge Gott Azmaer hatte mit den vorherigen Verbündeten seiner Mutter mächtige Fürsprecher, die zwar auf Grund seiner geringeren Macht nicht seinen Verbleib in den Großen Neun sichern, aber ihm definitiv seine Racherechte erhalten konnten. Es half auch nicht, dass den Göttern bekannt war, dass Zareal Ardmenes mit Malils Hilfe tötete, nachdem diese Rache an ihm üben wollte, nicht aber die genauen Umstände, die Zareal und Malil, aber auch Azmaer wohlweislich verschwiegen.   So blieb die Ordnung bestehen und wird es wohl weiterhin bis zu einem nächsten Krieg oder zumindest einem groben Fehler von Azmaer, der jedoch eher ein vorsichtiger Spieler ist.
 

Konstruktion

 
Für Derdamizamel wurde die Sphäre des Todes erweitert. Sie besteht aus einer großen, für viele Sterbliche großteils unwirtlich wirkenden Gegend, in der es beispielsweise Magma- und Schwefelvulkane gibt, leblose salzverkrustete steinige Ebenen, zähen Nebel, Gase ausstoßende Sümpfe oder auch Salzseen unter scheinbar sengender Sonne. Bedeutenderen Verdammten wird dabei durch körperlichgeistige Restriktionen ein ganz besonderer Bereich für ihre Qualen reserviert, während kleinere Täter mit anderen teils schlicht von ihren Geistern geplagt durch die Bereiche irren.
   

Ablauf der Strafe

 
Die Strafen werden - auch wenn sie von den Engeln des Todes ausgesprochen werden, sämtlich von Zareal selbst beschlossen und vollzogen.   Zunächst reiht sich der zu Strafende wie jeder andere in die Reihen der Verstorbenen und erhält wie auch diese einen Körper für das Totenreich. Anders als bei unbescholtenen Verstorbenen ist dieser Körper aber meist bereits davon gekennzeichnet, was der zu Strafende verbrochen haben soll und was ihn folglich erwartet. So können diese Körper abartige Konstruktionen sein, aber etwa auch ein schleimiger Wurm oder ein sehr aufgedunsener Körper.   Alsdann werden die zu Strafenden in das Gebiet des Derdamizamels gebracht, wo dann eine überwiegend geistige Strafe, bestehend aus für echt gehaltenen Halluzinationen einsetzt oder eine Mischung aus Halluzination und den Umständen der Gegend, in der sie ausgesetzt werden, in Verbindung mit ihrem neuen Körper. Manche erhalten das Gefühl des ewigen Verdorrens und Verdurstens, in denen auch das Wasser der (Salz-)Seen nichts hilft, andere ertrinken beständig im Sumpf, egal was sie auch versuchen und Ähnliches.
   

Auswege?

 
Ähnlich wie mit der Ewigen Pein gibt es keine Auswege aus der Strafe. Der Strafort der Sphäre ist speziell gesichert, so dass die Gestraften nicht von dort wiederbelebt werden können. Auch ein Eindringen von Rettern in die Sphäre würde nur einen Aufschub bringen, da jeder zu Strafende besonders markiert ist und zudem als zu Zareal gehörend zählt - was zur Folge hat, dass Zareal ihn inner- und außerhalb der Sphäre wie eine Marionette steuern kann, wenn er will und zudem weiß, wo er sich befindet.   Der einzige Ausweg ist es also, wenn die Götter entschieden, dass die Strafe nur zeitlich befristet erfolgen soll - was selten ist - oder die Götter umgestimmt werden können - was beinahe noch seltener ist. Dem Gestraften selbst verbleibt keine Möglichkeit der Einflussnahme, sei es etwa durch aufrichtige Reue oder Dienste. Yenort ist inzwischen gnadenlos und das trifft auch auf den Tod zu.
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