Ezicarrel

Nethiler für Süßnusskugeln

"Auf Grund des Preises von Ezicarl, also Süßnüssen, ein wirklich sündhaft teures Vergnügen, wenn man nicht eingeladen wird. Ich hatte mal eine bei einem Fürsten. Ehrlich gesagt waren sie mir ein wenig zu süß, aber die Konsistenz war sehr angenehm.   Erst diese etwas härtere, knusprige Oberfläche und innen kompakt und weich, so dass eine Ezicarral einerseits wie bei einem guten Gebäckstück das Gefühl gibt, etwas gegessen zu haben, während es sich auf der anderen Seite so wenig beschwerend anfühlt, dass man auch eine ganze Schüssel von ihnen essen könnte. Auch wenn ich davon absehen würde. Ich verstehe ohnehin nicht wirklich, warum ich zu etwas Essbarem befragt werde."
Elmir Dazes
 
Ezicarrel (Einzahl: Ezicarral) oder wie sie auch regional genannt werden, sind ein Gebäck, das nahezu gänzlich aus Süßnüssen besteht. Nur ein wenig Eiweiß, Mehl und gegebenenfalls ein Aroma zum Abrunden des Geschmacks sind enthalten und da dieses Gebäck zudem nur die Restwärme des Backofens benötigt, könnte man meinen, die Süßnusskugeln seien in aller Munde.   Sind sie aber nicht, wenn man nicht gerade in den Dschungeln von Kaleimas lebt, denn abgesehen vom botanischen Garten des Tempels der Daeman in Aamelfharitawn in Beliazar sind nur dort die Süßnussbäume zu finden - dort sind die Süßnusskugeln als beliazarische Erfindung allerdings kaum verbreitet, sondern werden die Nüsse lieber in Reinform gegessen.   Entsprechend müssen Süßnüsse außerhalb von Kur Ral Kaleimas häufig aufwändig importiert werden und da dieses Reich nur zu einem geringen Teil Süßnüsse exportiert, werden sie weiter verknappt. Einzig an seinem Ursprungsort in Aamelfharithawn ist das Gebäck daher halbwegs erschwinglich, während es andernorts wenn überhaupt fast nur an Herrscherhöfen zu finden ist. Zur Erschwinglichkeit in Beliazar trägt auch bei, dass es im botanischen Garten der Daeman inzwischen doch einige Süßnussbäume gibt - mehr als es botanisch notwendig wäre.   Süßnusskugeln schmecken mild nussig und ziemlich süß wegen dem enthaltenen gepressten Mus. Abgesehen von der statusanzeigenden Süße werden sie für ihren knusprigen Biss zu Beginn geschätzt, der in vollmundige samtige Weiche übergeht.

 

Herstellungsprozess

Zutaten

für 30 Kugeln  
  • 120 g gehackte Süßnüsse
  • 320 g gepresstes Süßnussmus
  • 60 g Mahlschneppteiweiß
  • 1 - 2 EL Fürstkornmehl (je nach Konsistenz des Muses)
  • 2 TL Ziemenblütenwasser
 

Zubereitung

 
Gepresstes Mus, Mehl, Ziemenblütenwasser sowie 35 g vom Eiweiß vermengen und mit feuchten Händen Kugeln formen. Die Kugeln erst im restlichen Eiweiß, dann in den gehackten Nüssen wälzen, auf ein gefettetes Blech geben und im Ofen in der Restwärme etwa 20-50 Minuten backen - je nach Restwärme bis der Teig selbst ein leichtes Hellbraun aufweist. Auskühlen lassen. Traditionell werden die Ezicarell in irdenen Schalen serviert.
 

History

Ezicarrel wurden im Jahr 87.432 AZT im Tempel der Lamniesa in Aamelfharithawn erfunden. Der zum dortigen Zeitpunkt führende Konditor des Tempels war beauftragt worden, für den Terazeldae, den Festtag der Lebensfülle samt Festwoche, ein Gebäck zu erfinden, das die Herrlichkeit der Göttin der Herrschaft gegenüber den Gefolgschaften der anderen Götter angemessen repräsentieren konnte. Daher sollte ausdrücklich nicht auf Elem zurück gegriffen werden, da dieses Süßungsmittel zwar außerordentlich teuer, aber dennoch weit verbreitet und daher zu "gewöhnlich" war.   Schnell fiel die Wahl des Konditormeisters auf die Süßnuss, die bis dahin nur als geröstete Nuss gebräuchlich war und zwar günstiger als Elem, aber trotzdem teuer war. Er experimentierte mit den Nüssen und verarbeitete diese schließlich zu Mus, das er danach auspresste. Das gepresste Mus war wie erwartet süß genug, dass auf die Zugabe weiterer Süßungsmittel verzichtet werden konnte und so nutzte er es, um ein Nussgebäck herzustellen. Als er das Rezept soweit abgerundet hatte servierte er der Hohepriesterin eine irdene Schale davon zusammen mit Süßnussmilch, die beim Pressen entstanden war. Zuerst etwas skeptisch ob des Präsentationsstils gab sie nach dem Kosten die Zustimmung und beim großen Fest hatte die Hohepriesterin dann die Aufmerksamkeit, die ihrer Göttin und ihr gebührte.   Zunächst war das Gebäck allein ein Gebäck, das am Festtag der Lebensfülle den Eliten Aamelfharithawns als einer der Nachtische gereicht wurde. Mit der Zeit breitete sich das in der Priesterschaft zubereitete Rezept zunächst an anderen Festtagen aus, um einige Jahrhunderte danach dann auch generell die Belarmer-Küchen der Hauptstadt zu erobern. Und von dort das Land und schließlich auch andere Länder, auch wenn es in diesen noch schwierger war, an Süßnüsse zu kommen. Um das Jahr 100.000 AZT sind Süßnusskugeln zu besonderen Festlichkeiten nicht mehr aus den Küchen der Eliten wegzudenken - sofern sie über genügend Geldmittel verfügen, versteht sich. Zudem sind sie gegen entsprechende Bezahlung auch in einigen sehr teuren Restaurants in bedeutenden Städten Yenorts meist mit Vorbestellung erhältlich.   Inzwischen gibt es auch zahlreiche Varianten des Gebäcks. Während in Beliazar das Ursprungsrezept die größte Verbreitung genießt, wird etwa in Masmiim gerne Ziemenblütenlikör oder für noch mehr Fruchtigkeit Ziemenlikör verwandt, während in Nuun Lungwai gerne Gewürze für das extra bisschen Geschmack hinzu gefügt werden.
Inhaltsverzeichnis
 
Gegenstandsart
Consumable, Food / Drink
Zugehörige Ethnien
Gewicht
ca. 10 g
Maße
2x2x2cm
Grundpreis
je nach Region 1-10 Aselum pro Kugel

Kommentare

Author's Notes

Eine Antwort auf die Food-Challenge von moonflower-writing, in diesem Fall für Pastry.     Irdische Umgestaltung des Rezepts:

Statt den 320g gepressten Süßnussmus 250g Marzipanrohmasse und 80g Puderzucker, statt der gehackten Nüsse etwa gehackte Mandeln nehmen. Statt dem Ziemenblätterwasser schließlich noch 1 TL Zitronensaft und 1 TL Rosenwasser. Letzteres kann aber wie das Rosenwasser weg gelassen oder auch variiert werden, etwa mit Zimt oder Vanille. Im Ofen bei etwa 120° Umluft/140° Ober-Unterhitze für 35 Minuten backen.


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