Kastaana

Kastaana für Sprache der Kastaan

"Ehrlich gesagt ist es ganz schön schwer, echtes Kastaana zu lernen, auch wenn Karim sich alle Mühe in der Vermittlung uns gegenüber gibt. Na ja, es war ohnehin ein kleiner Schock, als er uns erzählte, dass das, was wir so sprechen, eigentlich gar kein Kastaana ist, sondern Mischmasch. Aber, wir werden es schaffen."
Veid
 
Kastaana ist eine von den ersten Kastaan bewusst erschaffene Sprache, um den Übergang in eine neue Zivilisation mit neuer Weltanschauung zu symbolisieren. Sie löste über einen Zeitraum von einigen Jahrzehnten das zuvor mit regionalem Dialekt verwandte Ademdis komplett ab, um dann über die Jahrtausende zu verwachsen - und mit der Beinahe-Ausrottung der Kastaan fast wieder zu verschwinden. Kastaana wird traditionell mit den Olar, Kastaana für Zeichen, geschrieben, inzwischen sind aber dank Emer und Nethiler auch wieder die nicht so genauen crinischen Zeichen verbreitet.
 

Geschichte

Nach den großen Katastrophen, die die Menschen Masmiims mit ihrer Technologie und Magie an den Rand der Vernichtung führten, sollte ein Neuanfang im Einklang mit der Natur stattfinden. Das lief anfangs natürlich schleppend, weshalb sich die ersten späteren Kastaan entschieden, für ein weiteres Zeichen eine neue Sprache zu gründen. Kastaana wurde mit der Zielsetzung geschaffen, den neuen Glauben, dass ein Leben nur im Einklang mit der Natur erfolgen kann, auch sprachlich abzubilden.   Die ersten Schamanen ergründeten dabei in Sitzungen und Visionen den Geist der Natur und kleideten dies dann mit den alten Sprachwissenschaftlern des Ademdis in Formen. Heraus kam eine Sprache, die sich im Sprachbild sehr von Ademdis unterschied, allerdings teils auf ähnlichen Regeln basierte, weshalb gedacht wurde, dass die Sprache leicht erlernt werden konnte. Es dauerte jedoch dennoch drei Generationen bis sich die Sprache endlich vollständig durchsetzte - und noch einmal länger bis das Ademdis endgültig verschwand, weil auch die entsprechenden Dokumente, an denen man festhalten wollte, noch übersetzt werden mussten. Dann allerdings war Kastaana über Jahrtausende die Sprache der Kastaan, ohne dass es zu wirklichen Veränderungen gekommen wäre.   Diese setzten erst ein als die Berenen kamen. Bedingt durch den Wegfall staatlicher Institutionen, den verkleinerten Sprecherkreis und des ursprünglichen Verbots von Kastaana in berenischen Siedlungen entstand bald eine kastaanische Umgangssprache, die sich dem Iles beziehungsweise dem Emer der Berenen immer weiter in seinen Regeln anglich.   Erst mit den Beschützern der ganzheitlichen Natur trat eine Änderung ein, wurde Kastaana etwa auch wieder in den Städten und Dörfern Masmiims erlaubt, und inzwischen sprechen wieder immer mehr Kastaani (Hoch-)Kastaana in seiner ursprünglichen Form.

Writing System

Den ersten Kastaan ging es beim Schreiben um eine möglichst genaue Wiedergabe der gesprochenen Wörter. Entsprechend designten sie eine Lautschrift zur möglichst zweifelsfreien Abbildung, das Olar. Allerdings finden sich in dieser Lautschrift nur jene Laute wieder, die es auch im Kastaana gibt, weshalb Nethiler und darauf beruhende Sprachen anders als Ademdis damit etwa nicht gänzlich abgebildet werden kann.

Geographische Verteilung

Die Sprache wurde und wird nur auf Masmiim und beinahe ausschließlich von den Kastaan gesprochen.

Phonologie

In Kastaana existieren Regeln zur Vokalharmonie, um der Sprache ein weicheres und stimmigeres Bild zu ermöglichen. Diese setzten sich über die Jahrtausende auch durch und nahmen sogar eher zu.   Als ursprünglich konstruierte Sprache, die sich jedoch sehr stark am Geist der Natur Masmiims orientierte, wurde bereits beim Erschaffen Wert auf gute Sprechbarkeit gelegt. Während es über die Jahrtausende des Reichs Kastaanisim entsprechend kaum Veränderungen gab, änderte sich dies mit dem Eintreffen der Berenen.   Wegen der schon beschriebenen Umstände verfiel die Sprache, weshalb es in der kastaanischen Umgangssprache, nicht dem hier eigentlich behandelten Hochkastaana, dann doch zu einigen phonetischen Änderungen kam. Insbesondere nahm die Zahl der Elisionen stark zu - und in deren Folge dann die Zahl der Assimilationen und Dissimilationen.

Morphologie

Anders als viele Sprachen Yenorts ist Kastaana eher arm an Wortkompositionen. Stattdessen werden die Wörter schlicht in Verbindung zueinander gebracht, etwa Fahrten der Schiffe statt Schifffahrt.   Derivationen sind auch eher ungewöhnlich. Es gibt sie zwar auch, aber häufig wird dem Wort nur ein Artikel voran gestellt, um zu kennzeichnen, dass es nun ein Substantiv ist, etwa das freundlich statt Freundlichkeit. Entsprechend gibt es viele Konversionen.   Flexionen gibt es, allerdings ändert sich im Singular oft nur der Artikel, nicht das Wort selbst, ist nur der Plural gesondert zu erkennen. Geschlechtsformen sind relativ häufig, wenn auch nicht durchgehend. Teils wird nur der Artikel geändert, es gibt aber auch Fälle, in denen an den Wortstamm eine Geschlechtsendung gehängt wird oder eben keine, wenn alle gemeint sind oder es kein Geschlecht gibt.   Bei allem gilt wie bei vielen auch gewachsenen Sprachen: Ausnahmen bestätigen die Regel.   In der kastaanischen Umgangssprache sind Wortkompositionen in Anlehnung an Emer inzwischen deutlich häufiger geworden.

Syntax

Der Syntax ähnelt auf Grund der Entstehungsgeschichte der Sprache vor allem dem Ademdis. Allerdings gab es einige Anpassungen, um den empfundenen Sprachfluss der Natur in Masmiim besser nachempfinden zu können. Entsprechend gibt es ein relativ komplexes Regelwerk, bei dem die alten Regeln des Ademdis immer dann durch die neueren abgelöst werden, wenn sie in Konkurrenz zueinander stehen würden. Was häufig vorkommt.   Während die Regeln des Ademdis dabei relativ klar strukturiert und einfach sind, sind die Naturregeln eher mit intuitiv in dem Sinne zu beschreiben, dass ohne Sprachgefühl für die Natur nur schwer mit ihnen gearbeitet werden kann. Entsprechend dominieren in der kastaanischen Umgangssprache um das Jahr 100.000 AZT doch wieder die Ademdis-Regeln, wenn sich nicht einfach den Regeln des Emer bedient wird.

Vokabular

Kastaana kennt Geschlechter, benutzt sie aber nicht durchgehend. Der Wortstamm ist das Entscheidende und wird oft genug neutral verwandt. Möchte man aber mehr Informationen geben, werden Geschlechtsendungen an den Wortstamm gehängt - oder manchmal auch einfach ein entsprechender Artikel verwandt. Was verwandt wird hängt häufig davon ab, wie wichtig das Wort in der kastaanischen Sprache ist oder wie bedeutend das Geschlecht in diesem Fall ist. Je mehr das Wort selbst überwiegt, desto mehr wird nur durch einen Artikel gekennzeichnet.   Ansonsten kennt Kastaana sehr viele Wörter im Zusammenhang mit der Natur, unterschiedlichste Wörter für natürliche Zustände, die Schönheit der Natur und ähnliches. Es existieren etwa mehrere Worte für die Wärme durch Sonneneinstrahlung oder durch Feuer, ganz nach dem, welcher Aspekt der Wärme im Vordergrund steht. Rudimentär sind hingegen Wörter bezogen auf Technik und Magie und das relativ bewusst, da die ersten Kastaani ein Zeichen setzen wollten.   Anfangs gab es bestimmte technische Wörter einfach nicht, die zuvor im gewöhnlichen Sprachgebrauch vorhanden waren. Sie schlichen sich mit den Berenen aber wieder ein, in dem einfach Lehnwörter aus dem Emer, der Sprache der Besatzer, verwandt werden. Die neue Bewegung versucht diese Wörter wieder aus dem Kastaana zu tilgen, um dessen Reiheit zu bewahren, dies ist jedoch schwierig und wirkt oft konstruiert.

Phonetik

Das Kastaana kennt zwar viele unterschiedliche Laute, hat generell aber ein sehr weiches Sprachbild. Klicks sind quasi nicht vorhanden, auch Ejektive sind eher selten, dafür viele Vokale.   Frikative gibt es einige, allerdings mit nur sehr wenigen Zischlauten, auch die Stellung und die Vielfalt der Plosive ist geringer als etwa im Nethiler. Liquida sind hingegen häufig, vor allem auch in der Gruppe der Vibranten, ebenso Nasale und Flaps. Allophone gibt es quasi nicht, weshalb Kastaana eigentlich auch nur mit den Olar gut abgebildet werden kann.

Tenses

Das Kastaana hat eine recht simple Zeitstruktur. Gemeinhin reicht eine Vergangenheits-, Gegenwarts- und Zukunftsform. Wird anderes benötigt, wird es mit Hilfswörtern konstruiert, etwa ich backe gerade.   Einen Imperativ gibt es nicht, dafür aber einen Konjunktiv, einen Optativ und einen Subjunktiv.

Sentence Structure

Die Wortstellung folgt generell der Regel Subjekt - Verb/Prädikat - Objekt. Abweichungen gibt es kaum, da höhere oder geringere Bedeutungen mit Hilfswörtern oder Artikeln verliehen werden.
Inhaltsverzeichnis
 
Spoken by
Typische weibliche Namen
Aliana
Awaras
Karis
Juhes
Saluma
Rana
Typische männliche Namen
Veid
Karim
Juhen
Awaral
Ranal
Danar

Kommentare

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Aug 2, 2024 08:14

Mir gefällt der Gedanke, das sich die Kastaan hingestzt haben und sich dachten: "Wir brauchen eine Neue Sprache!" und es dann einfach ruck zuck umgesetzt haben.

Have a look at my entries for:
-Worldanvils: SUMMER CAMP
Aug 11, 2024 22:46 by Secere Laetes

Ruckzuck ist vielleicht etwas übertrieben, aber... ja, genauso lief es. Zum Glück hat sich das Problem mit den Leuten, die schlecht im Sprachenlernen sind, schnell rausgewachsen gehabt.

Aug 21, 2024 20:10 by Racussa

Ich sitze mit offenem Mund vor diesem Artikel und bin erstaunt: Bei der Hälfte der Vokabel verstehe ich nicht, was es heißt, bin aber höchst beeindruckt, was ma n alles über Grammatik und Syntax wissen und dann kreativ in eine neue Sprache transformieren kann. Hätte ich einen Hut auf, würde ich ihn ganz tief ziehen.

The world is not enough.
Sep 1, 2024 15:00 by Secere Laetes

Vielen Dank ^^. Wissen ist der leicht falsche Ausdruck, davon gelesen und dann rumgebaut trifft es eher. Und ich habe mir Ilerdan von 2021 als Vorbild genommen. Wer Sprachen übrigens super und professionell kann, ist übrigens Kveldulfr83, der gibt derzeit an ner Uni sogar Altnordisch-Unterricht.