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Wed 1st Apr 2020 05:34

Wo alles begann...

by der Unberechenbare Jahred Percival

Ich wurde geboren als eines von 4 Kindern einer Familie im Jugripy Clan, welcher sich in der Regel am äußeren Rand des Melik Systems nahe des blauen Gasgiganten Gipri aufhält. Meine Familie war schon immer sehr religiös geprägt und eine Wallfahrt in das Mira System zur Stadt der Ikonen wird als eines
der ultimativen Lebensziele angesehen. Aber nur die wenigsten haben jemals genug Geld um sich dies leisten zu können. Meine Mutter ist eine liebevolle Frau, die sich möglichst um alle in der Familie sorgte, aber neben all ihren anderen Aufgaben auf dem Schiff wenig Zeit für uns hatte. Mein Vater ist ein begabter du angesehener Arzt des Clans. Wie allgemein bekannt ist das Leben als Nomade hart, voller Arbeit und Entbehrungen, sogar als kleines Kind.
 
Zu meinem Unglück war mein Vater auch fest entschlossen, dass sein ältester Sohn (also ich) in seine Fußstapfen treten sollte und sein Erbe als Arzt antreten sollte. Leider war ich weder besonders begabt, noch besonders motiviert ein Arzt zu werden, ganz im Gegenteil zu meinem Bruder Nagir, welcher schon immer dafür brannte. Leider konnten er und ich meinen Vater nicht davon überzeugen, dass er geeigneter wäre. Welch ein Verlust von Ansehen, wenn nicht das älteste Kind in die Fußstapfen treten würde.
 
So verbrachte ich meine Zeit damit, möglichst viele Ausreden zu finden, nicht zu den Diensten bei meinem Vater zu erscheinen, da irgendwo anders im Clan Dinge zu erledigen waren. Darin war ich erschreckend gut und auch im Handel mit begehrten Gegenständen, von A wie Arash bis Z wie Zentee, die sagen wir mal eher in einer Grauzone lagen und von meinem Vater und meiner Familie missbilligt würden. Mit der Zeit schaffte ich es sogar innerhalb des Clans einen kleinen Schwarzmarkt für besondere Gegenstände aufzubauen, teilweise waren sogar kleine Artefakte, wie Skarabäen darunter. Nicht, dass ich besonders an den Bir interessiert gewesen wäre, vielmehr reizte mich die Herausforderung. Da ich kontinuierlich Geld nach Hause brachte musste ich in den Augen meines Vaters mit dem Rest der Zeit ja etwas sinnvolles tun und man fragte nicht genauer nach.
 
Der Schwarzmarkt brachte noch eine andere Annehmlichkeit mit sich: Die Geschichten all der Händler, von welchen ich die Waren kaufte. Irgendwann würde ich auch die entlegensten Winkel des Horizonts besuchen. Zu meinem Leidwesen erfuhr mein Bruder Nagir von meinem steten Schwarzhandel. Da dieser
noch nie besonders gut auf mich zu sprechen war und auch schon immer meine Stellung bei meinem Vater übernehmen wollte, war dies seine Gelegenheit. Er verpfiff mich bei meinem Vater und dieser war überhaupt nicht erfreut darüber. Es wurden an diesem Tag viele Dinge gesagt, die besser niemals gesagt worden wären und mein Vater sagte, ich solle aus seinen Augen gehen, bis ich endlich erwachsen und aus mir etwas Gescheites geworden ist. Ich war zwar oft nicht einer Meinung mit ihm, aber dies hat mich sehr gekränkt. Und so beschloss ich in einer Nacht und Nebelaktion, das nächste Schiff von hier weg in Richtung bessere Zukunft zu nehmen. Unter diesen Umständen abzureisen würde zwar meiner Mutter das Herz brechen, aber ich hatte nun
mal keine Wahl. Ich würde ihm zeigen, dass auch etwas Ordentliches aus mir werden konnte ohne dass ich dafür Medizin lernen müsste. Ich würde zurückkommen mit (etwas) Wohlstand, einer Frau und einer Wallfahrt nach Mira.
 
Der Plan war zwar gut, aber in der Praxis reichte das Geld nur bis Coriolis, Weltraumreisen sind nun mal teuer. Dort musste ich feststellen, dass die Händler deutlich gewiefter waren als ich mit meiner kleinen Melik Outer-Rim Erfahrung. Es galt also wieder klein anzufangen und so heuerte
ich bei einem gewissen Archibald Yiridies, einem eher kleineren Händler im Konsortium, als Mann für alles mit buchhalterischen Fähigkeiten an. Ich war fest entschlossen mich ehrlich nach oben zu arbeiten und genügend Geld für eine Wallfahrt nach Mira und ein eigenes kleines Geschäft zu
verdienen. Doch das mit dem ehrlich nach oben Arbeiten klappte doch eher schlecht. Zum einen musste ich feststellen, dass man mit Ehrlichkeit auf Coriolis oft nicht weiterkommt und die anderen Leute die wenigen eigenen Verdienste dann auch noch für die Ihren ausgeben. Die Lage schien etwas verzwackt für mich.
 
Das war ungefähr zu der Zeit als die Emissionaries auftauchten und ich begann diese neuen, seltsamen Fähigkeiten zu entwickeln. Zuerst dachte ich, ich würde träumen, aber immer öfter stellten sich diese Träume als etwas heraus, das tatsächlich anderen Mitarbeitern passiert war. Ich träumte von vielen sehr privaten Dingen die man vortrefflich nutzen konnte um endlich auch ein seinen Weg nach oben zu schaffen. Wenn die anderen dies tun, wieso sollte ich das nicht auch tun. Und das erwies sich als erfolgreicher als gedacht. Binnen kürzester Zeit hatte ich mich bis zum persönlichen Assistenten von Archibald Yridies gemausert. Auf dieser Stelle lernte ich einiges über die Führung von anderen Mitarbeitern von ihm. Hier hätte die Geschichte enden können und ich hätte mir langsam etwas aufbauen können (and they lived happily ever after...). Doch ich wurde geizig und der Geruch des Birs hatte mich gelockt. Ich wollte mehr und meine Gabe war der Schlüssel dazu, ich war doch etwas besonderes. Ich träumte nun auch öfters von Herrn Yiridies und kam so an einige Geschäftsgeheimnisse, die ich sehr gewinnbringend verkaufen konnte. Die Geschäfte von Herrn Yridies liefen natürlich nicht mehr ganz so extrem gut, aber mir ging es dafür umso besser.
 
Ich weiß nicht wie, aber irgendwie ahnte Yridies nach einiger Zeit etwas und stellte mir eine Falle mit Geheimnissen, das nur ich wissen konnte. Zum Glück ahnte er nichts von meinen Fähigkeiten, sonst wäre wohl inzwischen die gesamte Inquisition hinter mir her. So war es nur er, der mir an den Kragen wollte. Zum Glück konnte ich (möglicherweise auch Teil meiner neuen Fähigkeiten) einen Wachmann davon überzeugen vergesslich zu sein, wodurch ich in letztem Moment fliehen konnte. Es galt schnell zu fliehen und so kaufte ich das nächstbeste Schiff , eine falsche Identität (Ali Hussein) und versuchte mir schnellstmöglich eine Crew zu besorgen.
 
Und damit ging meine abenteuerliche Reise los...

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