Kirscheniris

Die Kirscheniris ist eine spezielle Kirschenzüchtung, die nach einem biologischen Angriff der Vereinigten Staaten von Amerika auf Japan im Jahr 1943 eine Rettung der traditionellen Kirschenblüte und Fruchtproduktion ermöglichen sollte.
Unter nicht genau bekanntgewordenen Umständen erforschten Freundinnen der kaiserlichen Prinzessin Ayame eine Kirschensorte, die durch Kreuzung mit der berüchtigten Salzwasseriris zu einer Hybridpflanze mutiert wurde: Während die Kirschblüten irisartige Verfransungen ausbilden und den charakteristischen Irisgeruch verströmen, bleiben die roten Früchte in der bisherigen Ausformung erhalten.

Der Siesko-Angriff

Im kalifornischen (damals noch USA) Terobiknorr forschte ein Team um Prof. Sherlock Watson an biochemischen Grundlagen für botanische Vererbungsprozesse. Mehr oder weniger durch Zufall ergab sich aus der radioaktiven Bestrahlung von Motten ein Effekte, dass nämlich die Blütenblätter von Kirschen einen unsättigbaren Appetit bei den Motten auslöste. Die streng hermetischen Experimente sollten sofort abgebrochen werden, um die US-Landwirtschaft nicht zu gefährden, doch der CIA-Beauftragte Guld Jukaton, der die staatlich mitfinanzierte Forschungseinrichtung ausspionierte, schlug vor, die Motte großflächig in Japan auszubringen: Die Motten würden dann nicht nur das Kirschblütenfest in ein kahles Massaker verwandeln, sondern selbst die Kimonos der kaiserlichen Familie auffressen, bevor sie sterben. Unter dem Decknamen SIESKO (Special Insect Eradication Service Kirschen Operation) flogen heimlich Flugzeuge von Alaska zu den nördlichen japanischen Inseln und warfen dort Tonkrüge mit den Motten ab, die zur Aufwühlung mit Maraschino-Kirschen gefüttert worden waren.
Die Ausbreitung der Motten in Japan gelang epidemisch und setze sich sukzessive auf die südlichen Inseln durch.

Die Schnellzüchtung

Ohne große Sicherheitsvorkehrungen befahl die japanische Regierung großangelegte Sprühaktionen mit DDT und Polyfluorvinyl, um die Motten zu bekämpfen, doch auch zahlreiche heimische Insekten, und selbst Amphibien, Reptilien und Menschen litten unter Keuchhusten, Augenverfärbungen und Hautablösungen.
Die kaiserliche Prinzessin Ayame züchtete mit ihren gentechnophilen Freundinnen (möglicherweise aus der Irisschwesternschaft) allerdings eine Kirschensorte, deren Blüten irisartig mutiert waren und daher bei den Motten weder selbst als Nahrung attraktiv erschienen, noch zum wahnsinnigen Fressreiz aufrührten. So gelang die Eindämmung der SIESKO-Motten ohne weitere Gefährdung der japanischen Flora und Fauna.
Heute sind im niedrigsten Nordjapan etwa achtzig Prozent aller Kirschen Iriskirschen, im höchsten Süden liegt der Prozentsatz bei unter einem Prozent.
Wissenschaftlicher Name
Prunus x salirisiana
Discovered by

Cover image: Kirscheniris by Racussa mit DALLE

Kommentare

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Aug 23, 2024 22:32 by Secere Laetes

Oha. Ich habe jetzt tatsächlich noch mal nachgesehen. Die Salzwasseriris war ja auch schon von Ayame. Die "Gute" ist ja ganz schön aktiv. Jedenfalls ist das wirklich eine sehr kreative Hybrid-Spezies. Wie stehen denn die Japaner zu der Neuzüchtung? Klar, war notwendig, aber finden sie diese wegen der Verbindung zur Iris besser oder schlechter als die früheren Kirschen?

Aug 24, 2024 06:19 by Racussa

Ayame ist zwar einerseits stockkonservativ, aber für Gentechnik hat sie ein Händchen (und genug Geld für Wissenschaftlerinnen und Labore). Für die meisten Japaner war es wohl einfach eine Notlösung, ich weiß ja nicht, ob die Kirschen jetzt nach Iris schmecken (Wie schmecken Iris überhaupt?)...

The world is not enough.
Aug 24, 2024 06:41 by Secere Laetes

Ah. Und deine Japaner wissen es, wenn ich mir die Iris-Rituale ansehe. Trotzdem hoffe ich, dass es noch halbwegs normale Kirschen sind.