Irisschwesternschaft

In der Shinto-Religion gibt es viele verschiedene Differenzierungen, eine der spannendsten ist die nur Frauen vorbehaltene Irisschwesternschaft. Auf verschiedene regionale Brauchtümer aufbauend, kreierten die Gründerinnen die Schwesternschaft, die zuerst nur wöchentliche Treffen in den örtlichen Tempeln organisierte und das Trinken von mit Iris gewürztem Grüntee. In einer nächsten Schicht begannen die Frauen, den Krieg in China zu unterstützen, indem sie Uniformen gratis flickten und ihre Handarbeit auf Kriegsunterstützung umstellten.
Durch die Unterstützung der weiblichen Mitglieder der kaiserlichen Familie erwuchs der Schwesternschaft eine mystische Berühmtheit, die an der Göttlichkeit der Familie selbst Anteil verlieh. Das war auch der Zeitpunkt, als die Schwesternschaft in vier Ränge eingeteilt wurde:

1. Kaiserliche Familienmitglieder
2. V-Mitglieder (Vollirisianer), die in Tempeln, Schulen oder Fabriken der Schwesternschaft arbeiten
3. U-Mitglieder (Unterstützerinnen), die ehrenamtlich die Unternehmen der Schwesternschaft unterstützen
4. T-Mitglieder (Trainierte), die in eine Schwesternschaftsschule gehen oder sie absolviert haben

Kosmologische Ansichten

Die Welt ist angeblich aus einer Iriswurzel entstanden und entfaltet sich in verschiedenen Blütephasen, zwischen denen es zu Ruhephasen kommt (ausländische Kolonialherrschaft in Japan). Der Schlamm und die Dunkelheit, die eine Iris zum Wachsen braucht, sind ein Symbol für die Ungerechtigkeit der Welt und die Inkongruenz der Naturgesetze mit den menschlichen Bedürfnissen.

Ethik

Es gibt vier Regeln, die von allen Mitgliedern eingehalten werden müssen:

• Japaner haben immer recht
• Nachdem die Japaner gewonnen haben, haben Asiaten immer recht
• Schwestern werden nie gegeneinander vorgehen
• Kollaboration mit den östlichen und westlichen Kolonialmächten ist nur erlaubt, um diese nachher zu demütigen, besiegen und rächend zu unterjochen

Verehrung

Für die einfache Verehrung dient eine einfache Iris japonica als Konzentrationssymbol. Manche Gruppen verwenden je nach Verfügbarkeit auch Salzwasseriris oder im Notfall Kirscheniris. Nur an einem geheimen Ort (清雅殿 Seiga-den Palast der reinen Eleganz) im Umfeld von Tokio wird die Diamantiris im Zentrum des Kultes aufgestellt.

Klerus

Die Leiterin der Schwesternschaft stammt immer aus der japanischen Kaiserfamilie, die Priesterinnen müssen immer Japanerinnen sein, die Meditationsdienerinnen müssen immer Asiatinnen sein, die Tempelreinigerinnen müssen immer Afrikanerinnen, Amerikanerinnen oder Europäerinnen sein.

Politischer Einfluss & Intrigen

Die Schwesternschaft betreibt einige geheime Unternehmen, die mit Decknamen versehen sind:

Abteilung Zemina

Ausbildung von Frauen in Irisklosterschulen. Über Japan verteilt hat die Schwesternschaft siebenundfünfzig Stätten, an denen Frauen aus dem Adel in der traditionellen Lebensweise unterwiesen und in den modernen Wissenschaften ausgebildet werden. Jede dieser Schulen wird von neun Nonnen geführt und bildet jeweils neunzig Schülerinnen neun Jahre hindurch aus.

Abteilung Irene

archäologische Ausgrabungen in Japan und ganz 大東亜共栄圏 Großostasien. Die gefundenen Artefakte werden unter der Leitung der Abteilung in Museen in der ganzen Welt ausgestellt, um die Kenntnis des hohen Kulturstandes in Japan und der ganzen großasiatischen Wohlstandssphäre bekannt zu machen, vor allem in beiden Amerikas und in Europa. Ein zweites Standbein der Abteilung ist die japanische Filmproduktion, die zu etwa 70 Prozent von der Schwesternschaft gesteuert wird. Schwerpunkt liegt dabei auf historisch korrekten Ausstattungsfilmen zur japanischen und ostasiatischen Geschichte. Diese Filme werden auf Kosten der Schwesternschaft auch deutsch, französisch, spanisch, portugiesisch, englisch, arabisch, persisch, hindi, osmanisch und chinesisch synchronisiert und den Filmverleihern dieser Länder kostengünstig angeboten. Über diese modernen Massenkommunikationsmittel wird so die japanische Lebensart auch den Menschen nahegebracht, die nie ein Museum betreten würden.

Abteilung Mary

Werften in Japan selbst, in Indochina, aber auch in Frankreich und England. Durch geschickte Fütterung der verschiedenen Geheimdienste mit Informationen über technologische Neuerungen der anderen, auch von der Schwesternschaft belieferten Flotten erhöht sich das kontinuierliche Wachstum der Auftragslage. Selbstverständlich kommen alle Innovationen zuerst der japanischen Marine zu Gute. Nicht nur die acht Schiffe der Yamato-Klasse, auch die Sentoku-U-Boote, die U-Boote der Kawachi- und der Izumi-Klasse oder das neue Flaggschiff der Kaiserlichen Marine, der Flugzeugträger Yamashiro, dem in den nächsten vier Jahren je zwei weitere Flugzeugträger folgen werden, wurden durch die Abteilung geplant, konstruiert und erprobt. Die Kontakte zur Admiralität verlaufen größtenteils informell über die Gemahlinnen der Admiräle und hohen Marinebeamten, die in der Spinnradschwesternschaft zusammengeschlossen sind. Dabei lädt abwechselnd eine der Damen der jeweiligen Region die anderen zum Spinnen von Seide nachhause ein. Während dieser Tätigkeit gibt es dann genug Zeit für speziell ausgebildete Agentinnen Informationen aus den Häusern der Admiräle zu gewinnen bzw. anonym Vorschläge dort zu deponieren. Einzig die staatlichen sowjetischen Werften sind ein ernst zu nehmender Konkurrent auf dem Markt der Militärschifffahrt. Die Abteilung baut auch zivile Schiffe, darunter den größten Öltanker der Welt in Kure, der im nächsten Jahr fertiggestellt und über 100 000 Tonnen Erdöl transportieren wird.

Abteilung Elisabeth

Diplomaten bei den verschiedenen Organisationen der Vereinten Nationen beraten und informieren. Die Zentrale der Abteilung ist daher wie das VN-Hauptquartier in Genf. Eines der Ziele ist die indirekte Ermutigung der noch immer als europäische Kolonien geführten Völker zur Unabhängigkeit, die ihnen gemäß der Charta der Vereinten Nationen zukommt. Agentinnen sind in den verschiedensten Bereichen tätig, als Sekretärinnen, Dolmetscherinnen oder Kurtisanen. Regelmäßige Treffen und strenge Dienstaufsicht führen zu beachtlichen Erfolgen, etwa zur einseitigen Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs an Kolumbien, die über ein halbes Jahr vorbereitet wurde, in dem vor allem in der Übersetzertätigkeit immer möglichst aggressive Transkriptionen angewandt wurden. In nächster Zeit wird vor allem die Frage eines zweiten VN-Sitzes diskutiert; und es ist mit ziemlicher Sicherheit davon auszugehen, dass die Entscheidung zugunsten Yokohamas ausgehen wird. Die drei anderen Bewerber sind die Sowjetunion mit Leningrad, Caracas mit dem Argument, auch in Amerika müßte aufgrund der Bevölkerungszahl ein VN-Hauptquartier stehen, doch werden vor allem die nordamerikanischen Staaten die Machtfülle General Rojas in Kolumbien nicht auch noch durch eine solche Ehre untermauern wollen: Die Amerikas werden sich also selbst ausschalten; und zuletzt hat auch noch - was für den Humor dieses Staates spricht - das neutrale Österreich seine Hauptstadt Wien angeboten, um den Genfer Sitz zu entlasten und trotzdem die diplomatischen Möglichkeiten nach Ost und West auszunutzen. Selbst wenn eine Mehrheit für diesen neutralen Staat als Kompromisskandidaten stimmen würde, könnte der japanische Botschafter im VN-Sicherheitsrat immer noch sein Veto einlegen.

Abteilung Gutrune

organisierter Drogenhandel, vor allem mit Opium und allen Opiaten, mit Heroin und mit Alkohol. Wie allgemein bekannt, ist die Situation in Kolumbien und den von ihm besetzten Nachbarstaaten zur Zeit höchst gefährlich, was der Abteilung insofern zugute kommt, als dadurch auf dem Weltmarkt die Preise für Drogen aus diesem Raum mehr als verfünfacht werden konnten. Hauptlieferziele sind die Konföderierten und Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada und Europa. In Japan und den mit uns befreundeten Staaten wird jede Form von Drogenhandel verhindert. In gewisser Weise wird damit eine Strategie angewandt, die den Briten in den Opiumkriegen des neunzehnten Jahrhunderts die Demütigung Chinas erleichterte. Langfristig werden neue Ressourcen erschlossen werden müssen, denn nach Abschluss von Präsident Rojas Eroberungen wird sicher die Kontrolle des Drogenanbaus und -handels in Kolumbien wieder verstärkt werden. Lohnende Anbaugebiete werden zur Zeit vor allem in französisch Indochina und in Afghanistan erkundet. Ein neues Geschäftsfeld ist seit kurzem mithilfe einer Scheinfirma im Oman die Belieferung des Vatikans mit Weihrauch.

Abteilung Brangäne

chemische Waffen und deren Ausgangsprodukte. Die Vielfalt der Aufteilung in 150 Subfirmen ist nötig, weil gerade der internationale Handel mit Chemikalien sehr genau überwacht wird. Daher ist es besser, über Firmen zu agieren, die in den jeweiligen Ländern eingetragen sind. Es wäre lohnenswert, in diesem Sektor eine gewisse Marktliberalisierung zu erwirken. Man könnte vor allem auf wissenschaftliche Zusammenarbeit oder die Unterstützung der Düngemittel- und Farbenindustrie hinweisen. Damit wäre ein humanitäres Anliegen - Nahrung für alle - verknüpft, das uns zugleich gewisse Handelshemmnisse abbauen könnte.

Abteilung Magdalene

Bergbau und Metallverarbeitung. Die Einkünfte sind kontinuierlich hoch, vor allem die Erschließung neuer Abbaugebiete in Afrika wird die Abteilung in den nächsten Jahren beschäftigen. Im Gegensatz zu den übrigen Abteilungen fällt es Magdalene nicht schwer, mit kommunistischen Staaten zu kooperieren, etwa mit China in Bezug auf die Reorganisation der Stahlproduktion oder mit der Sowjetunion, wo besonders das Interministerielle Komitee zur Vertiefung der wissenschaftlichen Kooperation eine lohnende Ansprechstelle ist. Zuletzt wurde an der innerkoreanischen Grenze ein gemeinsames Studienzentrum eröffnet, dass der Entwicklung von Industriediamanten dient. Japaner, Sowjets und koreanische Wissenschaftler beider Landesteile können in diesem Komplex, der von beiden Ländern aus betreten werden kann, gemeinsam forschen. Ähnliche Kooperationen sind auch an der sowjetisch-türkischen Grenze geplant.

Abteilung Kundry

pharmazeutische Aktivitäten. Die Abteilung entwickelt und vermarktet Medikamente. Von besonderem Nutzen ist auch die von General Ishii geführte Forschungsstation in Davao auf den Philippinen, wo die Wirksamkeit der neuen Medikamente unkompliziert und effizient getestet werden kann. Durch eine Unterabteilung finanziert Kundry in jedem europäischen und amerikanischen Staat mindestens eine pharmazeutische Fakultät, die den angehenden Apothekern schon während des Studiums subtil den Kauf ihrer Produkte suggeriert. Natürlich können diese Unterstützungsmaßnahmen durch geschickte Aufteilungen in gemeinnützige Stiftungen nie zu Kundry zurückverfolgt werden. Aufgrund seiner geringeren Wirtschaftsleistung und der kolonialen Abhängigkeiten war Afrika bisher noch nicht im Fokus der Bemühungen, aber auch für dessen Bereich gibt es bereits Überlegungen, günstiger hergestellte Medikamente in großer Zahl zu verteilen und danach, wenn die Menschen von ihrem Nutzen überzeugt oder an ihren Gebrauch gewöhnt sind, die Produkte gewinnbringend zu verkaufen.

Sekten

Die Abstammung ist zugleich die Grundlegung für die drei verschiedenen Unterteilungen der Irisschwesternschaft. Die Gesamtheit wird in drei Kategorien aufgeteilt:

1. Japanerinnen
2. Sonstige Asiatinnen
3. Sonstige Nichtasiatinnen

Normalerweise finden die Meditationen getrennt statt, das Teetrinken und Irisrauchen, wie auch das Irispflanzen geschieht gemeinsam.

Die Iris frisst alle

Gründungsdatum

3. April 1923

Typ

Religious, Cult

Anführer

Ayame

Deities

• Brangäne
• Elisabeth
• Gutrune
• Irene
• Kundry
• Magdalene
• Mary

Übernatürliche Wesen

• Brangäne
• Kundry

Standort

大東亜共栄圏 Großostasien

Related Traditions

• Irispflanzen

Zugehörige Gegenstände

• Diamantiris