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Khor Vogrer

Khor Vogrer existiert nur für wenige Eingeweihte. Die Stadt liegt mitten in den Niemandslanden, man müsste also wahnsinnig sein, um freiwillig dorthin zu ziehen. Oder unheilbar krank. In der Stadt lebt nicht eine einzige Person, die nicht von einer furchtbaren Krankheit befallen deshalb in der Gesellschaft der Vier Lande unerwünscht ist. All diese armen Seelen zogen ziellos umher, bis sie einen Platz fanden, wo sie sich niederlassen können. Dieser Platz war weit ab jeder Zivilisation, die sie verachten könnte. Die Niemandslande bieten nicht viel für die Vier Lande, aber es reicht, um eine kleine Stadt zu versorgen.  

Stadt der lebenden Toten

Entstanden ist die Stadt durch die Hände derer, die mit der Blutfäule infiziert und von den Jägern in die Ödnis der Niemandslande vertrieben wurden. Sie sammelten sich an einem passenden Punkt: Einer kleinen Quelle mitten im Nirgendwo, an der einige karge Bäume wuchsen. Sie taten sich zusammen, vereinten ihre schwindenden Kräfte und bauten einen Ort, an dem man in Frieden den Verstand verlieren und sterben kann. Ihnen folgten bald schon all jene, die auch anderweitig erkrankt waren und keinen Platz mehr in der zivilisierten Welt hatten. Die Siedlung wuchs so sehr an, dass man ihr schließlich einen Namen gab: Khor Vogrer, der lebende Tod.  

Wohlgehütetes Geheimnis

Die Jägerkonklaven von Gluona bestehen nicht aus herzlosen Monstern. Werden sie zu einem Infizierten gerufen oder finden sie einen, dann geben sie dem Betroffenen Zeit, sich von seinen Liebsten zu verabschieden, sofern sein Zustand das erlaubt. Dann bringen sie ihn zur Grenze der Niemandslande und stellen ihn vor die Wahl: ein schneller Tod durch einen Jäger, jetzt gleich solange man noch bei Verstand ist oder ein Leben in den Niemandslanden, bis man zu einer Bestie degeneriert ist und sein Leben dort draußen fristet, bis man stirbt oder aufgefressen wird. Wählen die Infizierten das Leben draußen in den Niemandslanden geben die Jäger gnädig eine Wegbeschreibung. Folgt man dieser, dann landet man unter Seinesgleichen in Khor Vogrer. Neben den Jägern weiß praktisch niemand außerhalb der Niemandslande von dieser Stadt.  

Makabere Wunder

Nicht einmal die Jäger wissen, was in Khor Vogrer vor sich geht. Wüssten sie es, gäbe es vielleicht eine Möglichkeit denjenigen zu helfen, die mit der Blutfäule infiziert sind. Wie es der Zufall so will, kann man in dieser Stadt nämlich ein interessantes Phänomen beobachten: Personen mit einer anderen chronischen Krankheit werden so gut wie nie von der Blutfäule befallen und diejenigen, die bereits damit infiziert sind, scheinen mehr Zeit zu haben, bevor sie den Verstand verlieren. Tatsächlich scheint sich der Verlauf der Krankheit erheblich zu verlangsamen. Andersherum scheint das aber auch zu funktionieren: Ist man krank und infiziert sich zusätzlich mit der Blutfäule, scheint Letzteres die ursprünglichen Symptome zu lindern, teilweise sogar vollständig aufzuheben. Die schrecklichste Krankheit der Vier Lande ist also ein Heilmittel für andere Krankheiten. Leider gibt es in Khor Vogrer keinen Arzt, der das für etwaige Behandlungen erforschen könnte.
Art
Town
Einwohner
4.355

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