Seta der 7ter Tag im Segment des Reisenden im Zyklus 63CZ
Aus dem persönlichen Audiolog von
Lilly Avicenna.
Nach all den Irrungen und Wirrungen rund um Körpertausch und das andere Universum konnten wir uns nun etwas profaneren Aufgaben zuwenden: Upgrades unserer Ausrüstung und weitere Planungen für die
Azimuth, an der wir mit der
Zara “vor Anker” lagen.
Ich besuchte inkognito meine
Mama und überprüfte die Kampfbereitschaft meiner dabaranischen Haustruppen.
Azalais ließ ich an Bord der Azimuth, um die Ausbildung der Wachen noch zu verbessern. Außerdem müssen wir nun öfter mit der Statue springen, da die Strafzölle für die Portalnutzungen uns ansonsten schnell in den Bankrott treiben würden. Dies wiederum bedeutet starken mentalen Stress für meine Mitreisenden.
Über das Bulletin kam eine Nachricht von anstehenden Neuwahlen zum Konzil. Ich durchschaue die Spiele auf der höchsten Ebene nicht, ich bin nur sicher, dass die Agenten des Imperators hier alles im Chaos versinken lassen (wozu es aber im 3. Horizont gar keine äußeren Einflüsse benötigen würde).
Cassiopeia trainierte derweil mit
Deranys in einem beeindruckenden und sehr ausgeglichenen Schaukampf. Unser Hangar war danach mit viel Blut bedeckt und musste mal wieder von Grund auf gereinigt werden.
Im Übrigen gab ich
Lazinia doch noch eine letzte Chance. Bei der nächsten Illoyalität oder Anzeichen einer Roboter-Revolution (sprich: unautorisierte Weitergabe des Kommandos an
Kevin) würde sie durch eine einfache und bodenständige KI ersetzt werden.
Nach kurzem Aufenthalt ging unsere Reise weiter. Ziel:
Dr. Talapor.
Mit der Statue sprangen wir nach
Anaspora und von dort nach
Yastapol. Dort wurden wir von der Legion geentert und gefilzt. In den Lüftungsschächten wurde ein Legionär von
Neptik gebissen, was uns eine Strafe von 50 Birr einbrachte. Das
Googologon, welches wir als Kunstwerk ausgaben, erregte etwas Aufmerksamkeit, lenkte die Legion aber auch gut von unserem eigentlichen Schmugglerversteck in der Kapelle ab.
Wir kündigten uns per Funk an bei den Talapors, waren aber dank
Blackcroft wohl schon länger erwartet worden. Die
Talapor-Werften übernehmen unentgeltlich die Wartung der Zara – eine nette Geste.
Und so warfen wir uns in Schale (mein Abendkleid) und besuchten das alte Herrenhaus der Talapors in
Astrachan, um dort zunächst
Talapor Senior und dann den (recht) “jungen” Star der Familie, Dr. Ekrem T, höchstpersönlich wieder treffen zu dürfen. Es ist schon bemerkenswert, welche positiven Entwicklungen die Familie seit der Entdeckung der neuen Antriebstechnologie aufzuweisen hat, die Auftragsbücher der Werft sind nun gut gefüllt.
Nach dem Essen wurden wir in geheime Anlagen zum Subjekt X geführt, unserem eigentliche Ziel des Besuchs. In einer unterirdischen Laboranlage (Cassiopeia machte irgendwelche Andeutungen, wie schwer es sei hier hineinzukommen) wurde die
mysteriöse Pilotin des fremdartigen Shuttles nun endlich aus dem künstlichen Koma geweckt.
Sie ist ca. 20-25 Jahre alt, hat grüne, schimmernde Augen, Hirn-Implantate und trägt ein merkwürdiges OM-Zeichen an ihrer Uniform.
Als sie Kevin erblickte, gaben die Pulssensoren Alarm! Sie stand auf, ignorierte Talapors verkrampfte Begrüßungsfloskeln und fragte Kevin: “Habt Ihr den Krieg verloren?”
Sie stellte sich als
Indra Anil Sahani vor, 2. Navigatorin eines weiteren Generationenschiffs von Al-Ardha vor: der
Horizont. Diese hatte vor einhundert Zyklen nach langem Flug ihr Ziel erreicht:
26 Tau, die Plejaden – und offenbar einen
4. Horizont.
Indra benötigt sehr dringend die Hilfe des 3. Horizonts, um einen Krieg gegen den
CLUSTER zu gewinnen, eine aggressive Roboterzivilisation, die die Menschheit dort im 4. Horizont mit Gehirnwäschen assimiliert und versklavt. Nur das System 26 Tau selbst leistet aktuell noch tapfer Widerstand gegen die biomechanischen Horden und ihre Infiltratoren. Deshalb hatte Indra den riskanten Sprung durch ein fluktuierendes Portal unternommen, das sie nach
Tarazug gebracht hatte, wo ihr Shuttle im Auftrag Talapors geborgen wurde.
Der CLUSTER ist vom
CASSIOPEIA-Kollektiv gegründet worden und bereitet einen Vernichtungsschlag gegen den 3. Horizont und die Menschheit insgesamt vor. Bezeichnend ist, dass der CLUSTER eine Art Region hat: sie beten
LAZARUS an, eine (uns wohlbekannte) gottgleiche Entität, den Schöpfer und Erlöser, der in der Hölle im Kerker liegt.
Das CASSIOPEIA-Kollektiv sei nach dem Krieg im 3. Horizont mit menschlichen Embryonen in den 4. Horizont geflüchtet, und die Maschinen klonen dort nun auch direkt Menschen für niedere Tätigkeiten. Die konkret auftretenden Herrscher sind Avatare des CLUSTERS, die mehrfach existieren und repliziert werden können.
Das Portal im Tarazug-System öffnet sich wieder in drei Segmenten. Talapor verspricht, Indra dorthin zu bringen, wo wir sie dann gegebenenfalls treffen und mit ihr in den 4. Horizont reisen können, wo die Überlebenden der Menschheit auch eine sehr interessante Kultur und Religion entwickelt haben, rund um die Gottheiten
Vishtonix,
Shivaran und
Brahmacron.
Bis dahin sollten wir unsere Ziele in Hinsicht auf Lazarus geklärt haben …
Lilly / Layla Out.
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